Sun06
Hallo zusammen! Meine Pflegetochter ist seit vier Wochen bei uns. Sie hat die Schule gewechselt. Leider ist es so , dass sie nicht in die Schule möchte/kann. Eventuell sind es Allgemein zu viele Eindrücke....? Ich habe schon bei der Psychologin angerufen. Was macht ihr bei Schulverweigerer? Liebe Grüße
Ich glaube, das Problem könnte zu komplex sein, als dass hier eine hilfreiche Antwort zu erwarten wäre? Das Mädchen ist (vielleicht) pubertär. Erst 4 Wochen bei euch. Und dass es ein Pflegekind ist, bedeutet ja auch, da gibt es eine Vorgeschichte. Was sagt denn das JA?
Du hast Recht, dass ist zu komplex! Wir suchen jetzt noch mal den Kontakt zur Schule. Ich komme mir nur so hilflos vor,... Irgendwie setzt sie mich ja unter Druck. Zuckerbrot oder,.... Ich denke klare Worte sind ganz gut! Sie fängt aber schnell an zu weinen. Aufgrund der Vorgeschichte bin ich schon sehr behutsam mit ihr. Das wird aber schnell ausgenutzt...
Hallo, Ich würde auch noch Kontakt zum Jugendamt aufnehmen. Schule, Schulpsychologe, Sozialarbeiter an der Schule, sind weitere Ansprechpartner. Oder auch ein Kinder-/Jugendlichenpsychotherapeut. Wie alt ist das Kind? Als Pflegekinder gibt's da sicher auch eine Vorgeschichte. Hat sie früher auch die Schule verweigert? Was sagt sie selbst? Möchte sie wieder zur alten Schule zurück? Gäbe es da eine Möglichkeit? Oder die neue Schule ist im Stoff weiter und sie fühlt sich als Versager? Evtl würde eine Rückstellung helfen. LG luvi
Sie ist 12 und in der 6 Klasse. Hat schon mal wiederholt.
Zur alten Schule möchte Sie nicht mehr da gab es auch schon Probleme.
Am Donnerstag haben wir einen Termin beim Jugendamt. Die betreuende Therapeutin habe ich informiert. Sie meinte ich soll ihr Zeit lassen keinen Druck ausüben.
Der Rektor ist gegen wiederholen wegen dem Alter. Sie ist auch schon sehr entwickelt...
Wenn ich sie zuhause lasse verpasst sie doch auch so viel... das macht mir Sorgen.
Es ist echt schwer...
Meine anderen Kinder sind noch klein... da dachte ich dass sind Sorgen
das ist jetzt noch mal ne andere Nummer.
Ich würde mir einen Termin in der Schule geben lassen und dann würde ich genau abfragen, wo die betreffende 6. Klasse mit dem Stoff steht. Ich würde dann mit dem Mädchen gezielt den Stoff vorbereiten, damit sie, wenn sie in der Klasse startet, nicht die letzte Losserin ist, sondern auch Erfolgserlebnisse hat. Das muss man nicht langweilig gestalten, das kann man auch in den Alltag integrieren. Schau dir die letzten Zeugnisse an und versuche ein Gespür dafür zu bekommen, wo sie besondere Unterstützung braucht. Wenn du selber nicht mehr so fit mit dem Schulstoff bist, dann schau auf YouTube. Da gibt es einige gute Kanäle, die erklären den Stoff, da kommt man ganz schnell rein. Klar, mit JA und Therapeutin reden! Und natürlich auch mit dem Mädchen im Gespräch bleiben. Vielleicht hilft es ein kleines Bisschen, wenn ihr zusammen neue Schulmaterialien shoppen geht? Um den Charakter eines Neuanfangs zu festigen?
Dennoch, auch wenn man keinen Druck macht, das ist klar, aber es sollte sich nicht ewig hinziehen! Die Angst wird durch vermeiden nicht weniger, sondern festigt sich! Wenn sich also abzeichnet, dass sich so gar nichts bewegt, dann wäre ich doch geneigt, dem ganzen nach einer Karenzphase eine gewisse Dynamik zu verleihen und dem Kind klar zu kommunizieren, dass man sich den Ängsten auch stellen muss, dass sie aber volle Rückendeckung bekommt.
Hey, Erstmals super, dass du dich der Herausforderung stellst. Google mal Internetschule Viele Grüße
Gerade letzte Woche war ein Bericht auf WDR5 Radio zu dem Thema. Dort erzählt eine Schlverweigerin, wie das für sie war. Kannst du als Podcast noch mal im INet hören. Quintessenz: es ist echte Angst, ausgelöst zB durch die Angst davor, die Eltern nicht wieder zu sehen (das ihnen in dieser Zeit etwas passieren könnte) oder andere traumatische Erlebnisse. Das Mädchen selber erzählt auch, wie schlecht sie sich gefühlt hat, weil es doch nur Schule ist und alle das auch immer wieder so gesagt haben. Sie konnte aber nicht, obwohl sie wollte. Sie war letztendlich in einer Klinik (mit Schule) und geht jetzt gerne und hilft anderen. Gerade als Pflegekind - wo ha eher klar ist, das familiär nicht alles zum Besten steht - wird es nicht darum gehen, sie irgendwie dorthin zu bugsieren, überreden, Druck machen. Ach ja: der Psychologe sagte ziemlichbklar, ein Rausnehmen alleine nützt nichts - es verstärkt nur die Hemmungen, den Schulbesuch wieder aufzunehmen. Vorübergehend krank schreiben, um eine Lösung zu finden, ok - aber einfach nur zu Hause lassen wäre kontraproduktiv. Schulverweigerung sind Öngste - kein Trotzen.
Hallo Ich hatte das mit meiner Mittleren Tochter,ich habe von der Schule null Unterstützung erhalten,die Rektorin konnte mir auch keine Anlaufstelle nennen,also hab ich vom Jugendamt über ich weiß nicht wo alles angerufen(die Dame beim JA fand das ein lustiges Problem und hat mich ausgelacht,die sitzt super auf ihrer Stelle) Geholfen hat uns Schulpsychologischer Dienst(ist eine Abteilung der Stadt,die machen alles mögliche) Und die Schulverweigerungsambulanz der Uniklinik, Unterabteilung der Kinderpsychiatrie (wir wohnen in NRW,war in dem Fall Essen) Leider haben wir dort sehr lange auf Termine warten müssen,aber wir blieben im ständigen Dialog mit der Schule und es hatte so keine weiteren Konsequenzen (wie bei Schulschwänzen)weil wir ja alles getan haben.
Vielen Dank für eure Antworten! Ich muss gestehen, dass man sich als „Experte“ noch doofer vor kommt. Von euch habe ich so viele Impulse und Ideen bekommen Danke!!! Mein Mann ist selbst Lehrer unterrichtet dieses Alter und ich arbeite auf dem Jugendamt. Ich betreue die Familie und das Mädchen musste Inobhut genommen werden weil die Mama einen Zusammenbruch hatte. Wir kümmern uns um sie bis es der Mama wieder gut geht. Wenn man über andere redet ist man so schlau..... ich erfahre gerade selbst sehr viel. Sie schließt sich im Bad ein kommt nicht raus reagiert null. Ich muss zur Arbeit, mein Mann in die Schule. Dann haben wir noch sieben weitere Kinder. Ich habe mit der Kleinen jetzt einen Deal ausgemacht! Nächste Woche startet sie neun in die Woche mit Eingewöhnung. Ich hole sie immer um elf ab! Morgen melde ich sie in der Tagesklinik an um psychiatrisch an die Sache ran zu gehen. Ein großes Thema ist Angst.