Elternforum Zehn bis Dreizehn

Rechtschreibung trainieren

Rechtschreibung trainieren

RR

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Hallo das Zeugnis meines Sohnes (11, Ende 5.Kl. Realschule) ist ganz gut, was hapert ist die Rechtschreibung (D). Immer nur Abschreiben (in der Schule kommen zzt. oft Abschreibtests dran) ist ihm aber zu laaaangweilig Bei div. Büchern ist es ja so, dass z. B. zum Thema SS o. s o. ß geübt wird o. groß u. kleinschreiben etc. Solange er rausfinden kann, worum es gerade geht, ist das gar kein Problem. Das Problem bei ihm ist die Schreibweise bei Fließtexten. Da werden dann plötzlich Nomen klein geschrieben die er normalerweise immer richtig hat o. sonstige Regeln "vergessen" die eig. gut sitzen, sprich die "praktsche" Anwendung hapert. Gibt es im Netz irgendwas um das selbstständig zu üben? viele Grüße


stjerne

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Antwort auf Beitrag von RR

Ich fand diesen Text erhellend: http://orthografietrainer.net/service/Psychologisch-didaktischer%20Hintergrund%20Orthografietrainer.net.pdf Das Programm orthografietrainer.net selbst hingegen setzt wieder an der falschen Stelle an, da es wieder nur um einzelne Wörter geht. Das empfinde ich als ärgerlichen Widerspruch. Ich lasse meine Tochter jetzt regelmäßig Diktate und eigene Texte schreiben. Hinterher gehen wir die Fehler gemeinsam durch, sie muss die Fehler finden. Mir hat das mit der zeitnahen Rückmeldung eingeleuchtet. Ich fürchte, wenn das automatisierte schreiben fehlt, hilft es nur, viel zu schreiben.


ninsche

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Ich sehe es an meinen Söhnen: Sohn groß hat eine annehmbare Rechtschreibung, Klasse 4. Er macht zwar auch mal unnötige Fehler, die passieren hpts beim freien schreiben. Sohn klein kommt jetzt zwar erst in die 2. Klasse, aber seine Rechtschreibung ist super, oft sogar besser als die des großen. Der Unterschied zwischen beiden: der kleine liest viel, der große nicht. Ich denke, viel lesen bringt wirklich was. Die Kinder sehen die Wörter und prägen sie sich ein. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein Lernprozess. Also denke ich wie stjerne: eigene Texte schreiben und zusammen korrigieren.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von ninsche

Meine Töchter lesen beide sehr viel. Trotzdem hat die Große Probleme und die Kleine nicht. Ich selber bin in einer Buchhandlung aufgewachsen, habe praktisch meine ganze Kindheit lesend verbracht und hatte trotzdem eine miserable Rechtschreibung. Ehrlich gesagt, kann ich das mit dem Lesen nicht mehr hören...


2auseinemholz

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Antwort auf Beitrag von ninsche

Ja,.ja die Erklärung mit dem Lesen hätten gerne die Lehrer so .... ist aber in Wirklichkeit eben nicht so! Groß-Sohn ein Viel und Früh-Leser hat eine grottige RS (wurde ab der 7. besser!). Klein-Sohn ein NICHT-Leser hatte ab der 1. Klasse eine perfekte RS und konnte einwandfrei Texte schreiben .... Übrigens auch vom Vorlesen kommt das nicht! Groß-Sohn hat viel vorgelesen bekommen, Klein-Sohn war das alles viel zu langweilig. Ich denke, man hätte gerne als Mutter / Lehrer einen größeren Einfluss darauf wie die RS sich entwickelt, leider muss man feststellen, dass man relativ wenig beeinflussen kann .... LG, 2.


Snaffers

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Antwort auf Beitrag von ninsche

...zu Beginn des Lese- und Schreiblernprozesses kann das eine durchaus Einfluss auf das andere haben, aber ab dem Moment, wenn das Lesen automatisiert ist, funktioniert das nicht mehr! Die Augen "fliegen" regelrecht übers Papier, man nimmt nur Teile wahr, die entscheidend sind. Nimm mal ein Buch in alter Rechtschreibung in die Hand. Du stolperst vielleicht auf den ersten 3 Seiten noch über muß, daß o.ä. danach überliest du das ganz problemlos. Was wirklich funktioniert ist das Fehlersuchen üben - und dann ausgehend davon noch Wörter suchen, die dem gleichen Rechtschreibphänomen unterliegen (also bei Rise statt Riese suche ich Wörter, die auch ein langes i mit ie haben - hier böten sich auch Reimwörter an - also Riese, Wiese, Fliese,... bei Rise statt Risse suche ich nach Wörtern mit Kurzvokal (optimal hier i) und verdoppeltem Konsonant - also wissen, küssen bitten,... Sehr lohnenswert - grade bei Doppelkonsonant auch ein Durchgliedern in Silben.


IngeA

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Tippen lernen lassen. Da ist er gezwungen Buchstabe für Buchstabe abzutippen, weil es ja anfangs keine richtigen Worte sind. Ansonsten: Auch ohne 20 Finger am Computer tippen lassen, mit eingeschalteter Rechtschreibkontrolle. Die zeigt nämlich SOFORT an, wenn das Wort falsch ist (grammatikalische Rechtschreibung ausgenommen). LG Inge


Jule9B

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Ich denke auch, dass Kinder lernen sollten, sich ihren Text hinterher nochmal bewusst anzuschauen und auf die bekannten Fehlerquellen zu schauen. Also Diktat schreiben, Moment Pause, dann hinterher nochmal genau gucken: Wo sind die Nomen? Habe ich die groß geschrieben? Ich hoffe, dass in der Schule die Gelegenheit (Zeit) gegeben wird. Ich sehe oft, dass ich die Zeit gebe und zur eigenen Korrektur ermuntere, einige Kinder dann aber keinen Bock haben und es nicht tun. Es gehört auch dazu, nochmal drüberzulesen, das machen ja Erwachsene z.B. auch, wenn sie einen Brief oder einen kurzen Text für die Versicherung sowas geschrieben haben ... die Kinder müssen es als dazugehörigen Teil des Schreibprozesses lernen.


kanja

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Antwort auf Beitrag von RR

Ich würde einfach mal Geduld haben. Bei Jungs kommt das Rechtschreibverständnis oft erst spät. Ich habe das jetzt schon von vielen gehört, auch von Lehrern. Bei meinem Sohn, ab September 7. Klasse Gym, hat sich die Rechtschreibung in den letzten 2 Jahren sehr verbessert. Was immer noch schwierig ist: Wenn er unter Zeitdruck frei schreibt. Dann sind immer noch Fehler drin, die er normalerweise nicht machen würde, wenn er eine Sekunde darüber nachdenkt. Deswegen finde ich auch jegliche Überei, vor allem in den Ferien, ziemlich unnütz. Du schreibst ja, dass er die Regeln normalerweise und an sich weiß, nur dann eben im Eifer des Gefechts nicht anwenden kann. Das kommt mit der Zeit.


Häckse

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Antwort auf Beitrag von kanja

Unterschreibe bei kanja. Ich habe mit meinen Jungs die gleiche Erfahrung gemacht. Beide waren von Anfang an eigentlich super in Rechtschreibung, Diktate fast immer fehlerfrei. Freie Texte dagegen enthielten immer Fehler, mit der Zeit aber immer weniger. Ich erkläre es mir so, dass sie sich einfach noch nicht auf Inhalt und Rechtschreibung gleichermaßen konzentrieren können. Es wird besser, obwohl sie nie geübt haben, ich hätte auch nicht gewusst, wie. Ich denke, es kommt mit der Zeit von selbst.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Häckse

Das wäre ja schön. Meine Tochter kämpft seit Jahren mit ihrer Rechtschreibung. Es ist deutlich besser geworden, aber es wird immer noch so viel rumgenörgelt. Sie ist sonst Spitze in Deutsch, aber Diktate schreibt sie verlässlich mit 6. Schon blöd für ein ehrgeiziges Kind wie sie. Ich finde ja, dass sie total stolz sein kann, mit diesem Problem trotzdem in Deutsch auf 2 zu stehen, aber die Lehrer sagen immer nur, dass das "jetzt aber endlich besser werden muss." Ach nee. Und es sieht ja auch keiner die Verbesserung von "unbeschreiblich schlecht" zu "normal schlecht".


Häckse

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Dann ist die Situation deiner Tochter aber anders als die von RRs Sohn. Ich habe es so verstanden, dass er eigentlich gut in Rechtschreibung ist, nur bei freien Texten Fehler macht. So war es bei meinen auch, und da glaube ich, dass es eine Sache von Reife ist, sich auf mehrere Aspekte gleichermaßen konzentrieren zu können. Ich habe sie nicht zum Üben angehalten, weil sie ja an sich richtig schreiben konnten. Was sollen sie da üben? Wenn das Kind zuverlässig 6en in Diktaten schreibt, würde ich nicht davon ausgehen, dass sich die Rechtschreibung von alleine entscheidend bessert. Wenn ich danach fragen darf, mich würde interessieren, wie deiner Tochter die Verbesserung von "unbeschreiblich schlecht" zu "normal schlecht" gelungen ist. So einen Fall haben wir nämlich in der Verwandtschaft auch, da war es mit Hilfe von außen, die sehr teuer war.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Häckse

Ich wollte meine Tochter eigentlich nicht zum Thema dieses Threads machen, habe ich aber wohl schon... Meine Tochter ist in sofern auch "gut" in Rechtschreibung, als dass sie alle Regeln kann. Wenn sie einzelne Wörter schreiben soll oder d/t, f/v in Übungen ergänzen muss, gelingt ihr das prima. Wenn ich sie fragen würde "wie schreibt man träumen?" , würde sie es richtig buchstabieren. In Texten schreibt sie trotzdem "treumen". Sie hatte Nachhilfe und war in einem Förderkurs. Dort war sie sehr gut, beide Lehrer waren über die mauen Ergebnisse überrascht. Legasthenie hat sie nicht, aber eine sprachliche Hochbegabung, seufz. Ich denke die Verbesserung kam durch die Zeit. Sie braucht einfach länger, um die Schreibweise zu automatisieren. Dafür muss aber eben auch geschrieben werden. Und die Texte müssen besprochen werden. Sie schreibt täglich Tagebuch, das ist schön, aber natürlich nicht für meine Augen gedacht. Also muss sie auch Texte für mich schreiben. Die Schule hat da keine Zeit und Kapazitäten für. Im Prinzip bin ich ja ganz bei Dir und kanja, Ferien sollen der Erholung dienen. Aber wenn der Leidensdruck überhand nimmt, möchte man was tun. Und RRs Sohn übt meines Wissens sowieso immer in den Ferien, dann sollte es auch zielorientiert sein. Lückentexte helfen meines Erachtens nicht.


kanja

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Hej Stjerne, deine Tochter und mein Sohn müssen Seelenverwandte sein!!! Bei ihm ist es ganz, ganz genau so! Er kennt die Regeln und kann jedes Wort auf Nachfrage korrekt buchstabieren. Beim freien Schreiben oder in Schulaufgaben unter Zeitdruck schreibt er dann solche Sachen wie "Vortbewegungsmitel" .... Doppelkonsonanten werden in der Eile generell ignoriert, die Vorsilben waren in der Grundschule schon dran und er WEISS die auch. Das Vortbewegungsmitel hat er übrigens erst im Juli bei einem Grammatiktest geschrieben, bei dem er aber mit einer 2 Klassenbester war. Mir schmerzen die Augen bei solchen Fehlern, meiner Tochter auch, wir haben beide irgendwie eine angeborene korrekte Rechtschreibung. Aber es wird definitiv besser. Daher warte ich jetzt einfach mal ab und hoffe, dass es noch ein bisschen besser wird mit der Zeit. Bei uns werden zum Glück auf dem Gym keine Diktate mehr geschrieben. In Aufsätzen wird Rechtschreibung zwar mit bewertet, aber trotzdem hält er sich da bei einer guten 3 im Durchschnitt. Und Grammatiktests kann er ja.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von kanja

Ja, mir sind die Parallelen auch schon mal aufgefallen, wir hatten uns schon mal zu dem Thema ausgetauscht. ;-) Ich habe auch lange auf "abwarten und Tee trinken" gesetzt, weil ich als Kind selbst Probleme damit hatte und bei mir hat es einfach so aufgehört. Und heute ist meine Rechtschreibung eigentlich ganz okay. Aber inzwischen merke ich doch, dass die Probleme meiner Tochter gravierender sind. Und bald werden die Fehler z.B. auch in Physik oder Geschichte mitbenotet. Daher muss sie in diesen Ferien "ran". Auch wenn ich damit total gegen meine Überzeugung handle. :-(


HeikeB1969

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Antwort auf Beitrag von kanja

Hallo, hier genauso wie bei kanja ! Sobald das Wörtchen "Diktat" in der Grundschule drüberstand, hagelte es Fehler. Er war eigentlich immer mit einer 4 dabei. Wir haben geübt. Abgeschrieben, diktiert, Regeln geübt, Probenbücher - alles ohne jeden Erfolg. In HSU oder anderen Fächern oder auch im Aufsatz - nicht perfekt aber deutlichst besser. Die Lehrerin riet zu Geduld und nicht verrücktmachen. Heute - Ende 6. Klasse - kann ich das bestätigen. Wie wenns vom Himmel runtergefallen wäre, ab Mitte der 5. Klasse, ohne erkennbaren großartigen RS-Unterricht - nahezu fehlerfrei. Die Lehrerin spricht jetzt von "ganz leichten Schwächen" - damit kann ich super leben und das Kind ist jetzt total entspannt. LG Heike


magistra

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Antwort auf Beitrag von RR

Ich selbst konnte bis in die 8. Klasse hinein nicht gut rechtschreiben. Heute unterrichte ich es :-). Ich kenne es von Schülerinnen und Schülern gut, dass sie Diktate können und im Aufsatz trotzdem eine Menge Fehler machen. Umgekehrt kenne ich es eher nicht, aber da ich sehr selten Diktate schreibe, habe ich hier natürlich kaum statistisches Material. Beim Aufsatzschreiben - und auf das kommt es meist ja an - ist einfach ein anderes Areal im Hirn gefordert, und da muss man eben automatisiert richtig schreiben. Insofern bin ich durchaus ein Fan des Orthografietrainers (orthografietrainer.de), auch wenn ich der oben angebrachten Kritik durchaus zustimme. Ich verwende ihn in der Schule gerne und viel. Ansonsten: - Texte schreiben und selbst verbessern - Korrigieren lernen (Dreifachkorrektur: einmal Wort für Wort von hinten nach vorne, einmal Satz für Satz von hinten nach vorne und dann noch einmal von vorne nach hinten) - Sensibilisieren für einfache Regeln (s-Schreibung; dass/das; Nominalisierung) Rechtschreibung KANN man verbessern, es ist nur sehr, sehr mühsam, und frustrierend, weil es immer die gibt, die es eben "einfach so" können. Und, ja, auch ich war / bin so eine Vielleserin, die immer zu hören bekommen hat, man müsse nur lesen, um richtig schreiben zu können. Eigentlich hatte ich aber das Gefühl, während der Pubertät ist irgendwie ein Schalter umgestellt worden, der mich dann die Fehler sehen ließ, die ich vorher nicht gesehen habe...


stjerne

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Antwort auf Beitrag von magistra

"Rechtschreibung KANN man verbessern, es ist nur sehr, sehr mühsam, und frustrierend, weil es immer die gibt, die es eben "einfach so" können." Wie recht Du hast! Hier ist es die kleine Schwester, die jetzt schon besser schreiben kann. Das tut weh... In der Grundschule wurden ausschließlich Diktate geschrieben, und zwar geübte, keine eigenen Texte. Mich regt das immer noch auf.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Wenn Du jetzt fragst, warum ich sie u.a. Diktate schreiben lasse: Das ist ein Entgegenkommen. Das ist in ihren Augen das kleinere Übel. Und ich denke, zum gegenwärtigen Zeitpunkt hilft ihr noch jedes Schreiben.


HelgaW

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Antwort auf Beitrag von RR

Hallo, also mein Sohn kann gut schreiben. Nur die Groß- und Kleinschreibung das wird oft nicht beachtet. Diktate üben hat auch nicht geholfen. Wir haben folgende Seite ausprobiert sowohl Online als auch ausgedruckt. http://online-lernen.levrai.de/deutsch-uebungen/rechtschreibung_5_7/39_deutsch_ueben_gross_kleinschreibung/1_uebungen_gross_kleinschreibung_gemischte.htm Dies hat sich jedenfalls positiv beim letzten Diktat ausgewirkt. Wir haben unserem Sohn viel vorgelesen, als er klein war. Ich denke, dies hat sein Schreibverhalten positiv beeinflusst. Natürlich nur meine Vermutung. Ich hoffe Du findest eine hilfreiche Lernmethode. Besten Gruß Helga