hormoni
Liebe Forengemeinde aus dem Lande der Dichter und Denker. Kann sich Pubertät auch dahingehend äußern, dass ein Kind sich mehr und mehr zurückzieht und plötzlich wieder viel weint? Auch in der Schule? Zuhause ist NICHTS vorgefallen, was dieses Verhalten erklären könnte und auch in der Schule scheint (bis auf die "normale" Vergesslichkeit und das "sich selbst im Weg stehen") alles wie gehabt zu sein. Mir fällt seit 4 Wochen ein emotionaler Rückzug meines Kindes auf. Es hat Augenringe bis zum Hinterkopf (möge man meinen) und eben diese Weinerlichkeit. Ist das bei Jungs mit 12,5 Jahren noch normal? Ich hab hier noch das weibliche Gegenstück, und da sieht man nicht nur körperliche Veränderungen, sondern man spürt sie deutlich. Aber dieses Kind spricht offen über seine Gefühle. Demnach kann ich auch reagieren. Aber bei Kind 1 bin ich aktuell etwas ratlos. Ich erreiche ihn nicht, weil er sich so verschließt. Hat jemand einen Rat? LG h
Ist er sonst auch eher sensibel? In der Pubertät können sich solche Wesenszüge verstärken. Beobachte Dein Kind, es kann natürlich sein, daß es in eine Depression rutscht. Hat es Kontakt zu Freunden? Macht es weiterhin Sport? Bewegung ist ganz wichtig bei solchen Verstimmungen. Auch wenn es sicher überhaupt keinen Bock dazu hat. Vielleicht könntet Ihr auch zu zweit mal ein-zwei Tage wegfahren?
Hm - wegfahren ist schwierig, weil wir ja eine Großfamilie mit 8 Personen, Hund und Katze sind. Er IST schon IMMER sehr sensibel gewesen. Das ist einer seiner Wesenszüge. Sein größter Fluch, aber auch sein größter Segen.... Sport macht er im Moment keinen. Er hat eigentlich zu gar nichts Lust und sucht sehr viel meine Nähe - ist aber dann davon genervt, weil ich ja den Haushalt mache, koche, oder Hausaufgaben mit den Geschwistern mache. Es gibt in letzter Zeit oft Differenzen mit seinen Geschwistern. Er ist immer mit dabei, ärgert oder aber, es weint eines seiner Geschwister, weil er sich durchgesetzt hat (was ich wieder gut finde, weil seine Geschwister ihn nicht wirklich als Ältesten akzeptieren). Er ist halt immer "mit dabei" wenn es irgendwo Streit und Tränen bei den Geschwistern gibt. Ob er es jetzt nun gut meint, oder nicht... Ich schicke ihn Nachmittags oft mal eine Runde Spazieren. Sport ist so gut wie unmöglich, weil die Wege hier (bayrisch Kongo) verschneit bzw stark vereist sind. Nach Draussen muss man ihn fast "treten"...Er war schon immer ein Stubenhocker, aber jetzt... Irgendwie mach ich mir große Sorgen um das Kind. Hab sogar schon an Drogen gedacht, weil er neulich erzählte, dass die Jungs in seiner Klasse AHOI-Brause geschnieft haben...(bis die Lehrerin es bemerkte). Er war einer von 2 Kids, die da (GSD) nicht mitgemacht haben... LG h
ja das kann sein - mein aktuell 12,5-jähriger fühlt sich auch generell unverstanden und weint dann los und hängt wie eine Klette an mir - das sind allerdings die gleichen Wesenszüge die mein 15,5 jähriger im Moment auch wieder hat - warum auch immer. Lust zu irgendwas haben/hatten sie in dem Alter auch nicht - aber sie mussten da beide im Leistungsschwimmen sind - es bei uns Regel ist: Sobald die Saison angefangen hat und sie sich entscheiden weiterzumachen wird das Ding durchgezogen ohne wenn und aber - und das hilft ganz ordentlich - auch wenn sie völlig Lustlos ins Training gehen kommen sie völlig entspannt und glücklich wieder raus. Irgendwie schaltet körperliche Anstrengung Glückshormone frei was man immer wieder brauchen kann. Er braucht Deine Hilf - schau dass er wieder seinen Sport macht - das gehört einfach dazu. Ansonsten: Kopf hoch - das wird besser und schlimmer immer schön im wechsel - meine 2 sind Momentan wieder total auf Konfrontationskurs - sobald sie sich sehen fliegen die Fetzen - vor 2 Wochen waren sie noch total unzertrennlich und haben viel gemeinsam gemacht - Tja das Leben als Mutter kann hart sein - aber einfach an den schönen Dingen des Lebens festhalten - dann akzeptiert man auch die chaotischen. Gruß Birgit
Mobbing (im Internet und rl), Verliebtheit, Depression, Weltschmerz, etc. - alles mal in Erwägung ziehen, auf Situationen achten, in denen es besser ist, hat er Internetzugang etc. in der Nacht? Liest er bis um 3? Schwierige Zeit, ich weiß... Mein Großer ist auch 12,5 ...
Internetzugang hat er keinen. Er sitzt schon mal gerne vor dem iPad, aber das wird von uns gut überwacht. Ab und wann spielt er tatsächlich, aber meist lernt er brav (man höre und Staune) Fremdsprachen (FREIWILLIG *örks* Das hat er nicht von mir) Verliebt ist er nicht. Eher sehr traurig. Er liest auch ultra lange, weil er nicht gleich einschlafen kann. Gestern abend war er um 22 Uhr noch wach... LG h
Rückzug finde ich nicht unnormal, ständiges Weinen schon eher, besonders aber Weinen in der Schule. Damit wird man als Zwölfjähriger ja extrem schnell zum Außenseiter. Wie ist denn das Verhältnis zu den Klassenkameraden?
Nun - im letzten Jahr war es besser, aber er ist kein Außenseiter. In der alten Schule war das nämlich so. Er ist in der Klasse kein "Führungsmitglied" und nicht bei den "ganz coolen", aber er wird respektiert und hat seinen Platz in der Klasse. Im letzten Jahr hat er sich mutig vor ein Kind gestellt, welches gemobbt wurde und von seinen Gefühlen berichtet, wie es ihm in der alten Schule ging und wie man sich da fühlt. Das hat ihm (zumindest in der Klasse) Respekt eingebracht. Gelegentlich gibts schon mal einen Rempler (grad, wenn er mal wegen einer Nichtigkeit heult) - aber die Klassenlehrerin sagt, dass er sich in solchen Situationen behauptet und die Situation meistert, ohne Regeln zu verletzen. Sprich: Wenn ihm einer blöd kommt, nimmt er dieser Person den Wind aus den Segeln, was die KL gut findet. Ich hab irgendwie ein ungutes Gefühl. Weiß auch nicht, wie ichs beschreiben soll LG
Hat er außer den Eltern eine erwachsene Vertrauensperson?
Das hört sich ja eigentlich total selbstbewusst und positiv an. Aber was sagt er denn, wenn du ihn fragst, warum er zu Hause weint? Insgesamt kommt mir das Verhalten schon komisch vor. Meine Söhne (16 und 13,5) waren noch nie so.