banffgirl
Hallo! Hat jemand Erfahrung mit Prüfungsangst bei Kindern? Mein Sohn (6. Klasse) hat das schon länger (in den meisten Fächern, am stärksten in Mathe), berichtete immer wieder von Übelkeit direkt vor der Arbeit etc. Heute Morgen als ich ihn geweckt habe, hat er die Augen aufgemacht und direkt vor Angst angefangen zu weinen weil er heute eine Mathearbeit schreibt. Den Stoff kann er, aber das tröstet ihn auch nicht, weil er (natürlich auch durch die Angst) die letzten Male trotz Beherrschung des Themas "nur" eine Drei Minus oder eine Vier hatte... Mein ganzes Reden, dass nichts passieren kann, selbst wenn er einen total Black-Out hat und eine Sechs bekommt, würde er noch eine Vier bekommen, hilft alles nichts. Ich weiß langsam nicht mehr weiter und mir tut das KInd wahnsinnig leid. Heute Morgen war ich kurz davor im Recue-Tropfen zu geben, aber ich möchte einfach kein falsches Signal setzen. Wo soll es enden wenn ein KInd schon in der 6. Klasse Medikamente nehmen muss um zu bestehen? Kennt jemand das? Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich empfehle immer wieder gerne ein individuelles lerncoaching. Mein Sohn hatte in der 6. Klasse eine Blockade nach ein paar schlechten Noten und hatte dann natürlich Angst vor jeder schulaufgabe und infolgedessen auch blackouts. Im lerncoaching hat er Techniken gezeigt bekommen, wie er sich vor der schulaufgabe konzentrieren und beruhigen kann. Er hat die Probleme vollständig überwunden.
Tropfen würde ich sicherlich nicht geben, das ist nur Hilfe von außen, dein Sohn soll sich aber selbst helfen können. Ich würde schnellstmöglich etwas unternehmen, denn je länger die Angst besteht, desto mehr verfestigt sie sich.
Ich würde mein Kind zur Schulsozialarbeit oder noch besser zum Beratungslehrer schicken.
Vielleicht wäre auch Ergotherapie eine Möglichkeit?
.......Prüfungsangst hat man nur, weil man eben doch nicht wirklich den Stoff kann. Auch mein Großkind behauptet solche Ängste zu haben, aber ich behaupte, nachdem ich viel zum Thema gelesen habe, das es daran liegt, sich nicht richtig vorbereitet zu haben. Und genau das weiß Gehirn und Gehirn sagt dann zum Körper.....du kannst es nicht ... und Körper fängt an zu rebellieren. Es ist relativ einfach und ein Teufelskreislauf. Wir haben auch Rescu-Tropfen...die helfen nicht dagegen. Was hilft. Nur eine gute Vorbereitung. Wir haben Nachhilfe organisiert. Jetzt stehen die teuren Tropfen nur noch rum. Kind lernt jetzt endlich mal richtiger (immer noch nicht ausreichend) und erste Erfolge werden sichtbar.
Ich hatte als Kind Prüfungsangst und ich konnte den meist Stoff zu 110%.
Ich hatte als Kind Prüfungsangst, als Studentin genauso wie jetzt immer noch. Übelkeit, Erbrechen, schlaflose Nächte. Am Wissen hat es nie gelegen. Übrigens war bei mir die Angst immer sofort mit Prüfungsbeginn wie weggeblasen. Der Kopf war klar, das Wissen da. Nach meiner letzten beruflichen Abschlussprüfung habe ich beschlossen keine Prüfung in diesen Leben mehr zu machen. Super Entscheidung!
Meine Tochter konnte den Stoff immer zu 120 Prozent, abrufen bei den Arbeiten waren dann immer nur 30 Prozent. Selbst 5 plus 10 konnte nicht mehr gerechnet werden....
...... Problem. Angst oder Nervosität, das kennen ja viele, vor Prüfungen oder Auftritten. Problem ist ja nicht das, sondern das man dann in der Prüfung oder dem Auftritt versagt. Und hier kommt der Kopf ins Spiel. Habe ich mich gut vorbereitet, weiß ich Ergebnisse oder gelingt mir der erste Ton, dann geht auch der Rest nach Übung, automatisiert. So übt Kindklein hier gerade den Handstand. Bei mir angelehnt geht das, also geht das auch mit einer Wand. Und siehe da, erste Erfolgserlebnisse kommen. Und so wird zur nächsten Prüfung auch die dann andere Wand genügen und der Handstand wird gelingen. Denn der Kopf weiß, an der Wand zuhause hat es geklappt, auch wenn vielleicht der erste Versuch nicht gelingen wird. Wenn ich weiß, ich habe das z.B. Musikstück geübt, ich kann das, gehe ich ganz anders zur Prüfung rein, als wenn mir bewusst wird, das ich vielleicht mir etwas mehr angesehen hätte. Wenn ich weiß, Handstand gelang zuhause, ich habe das geübt, den Schwung muss ich nehmen, dann wird mir der auch in der Turnhalle gelingen. Ich habe durchgängig gelesen, das gegen Prüfungsangst eine gute ausreichende Vorbereitung hilft. Die stärkt das Selbstbewusstsein es doch zu können.
Unterschreibe ich keineswegs. Die Schüler mit Prüfungsangst sind bei mir meist die, die am besten im Unterricht mitmachen und die besten Antworten geben. Trotzdem versagen sie in den Prüfungen, obwohl sie schon vorher bewiesen haben, wie gut sie alles können. Auch ich selbst konnte früher den gesamten Stoff, konnte mir sogar einiges herleiten. In der Klassenarbeit klappte es dann nicht, ich baute mir einen immensen Druck auf, dass ich nun allen beweisen müsste, dass ich es wirklich kann. Aber auch dein Beispiel gibt es natürlich - auch mangelnde Sicherheit kann zu Angst führen. Nur Verallgemeinern - dass es immer so ist - kann man es definitiv nicht.
......ich habe nicht geschrieben, das ich weiß, woran es liegen mag, das man Ängste entwickelt und auch nicht behauptet die einzig richtige Lösung zu kennen. Aber, im Gegensatz zu manch Anderen, habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt, da es mein Großkind betrifft. Es gibt viele Gründe warum, ein definitiver Grund, der sehr häufig vorkommt, ist mangelhaftes Gelerntes. Oder um es besser auszudrücken, falsch Gelerntes. Man kann nämlich lernen und auch behaupten es getan zu haben, hat es aber trotzdem nicht richtig gemacht. Ängste haben etwas mit dem Kopf, dem Unbewusstsein zu tun. Ich würde immer mit dem Banalsten anfangen und schauen ob Kind den Stoff kann.
Ich kenne von vielen Schülern mit Prüfungsangst die Eltern - und die beschäftigen sich sehr mit den Kindern und fragen ab bzw lassen sich viel erklären. Zudem merke ich das ja auch im Unterricht, ob ein Kind etwas kann oder nicht. Und das ist bei den meisten Kindern mit Prüfungsangst der Fall - sie können den Stoff, haben ihn begriffen. In den allermeisten Fällen habe ich gute bis sehr gute Schüler vor mir gehabt, die kläglich in den Arbeiten aufgrund des eigens aufgebauten Drucks (oder dem Druck aus dem Elternhaus) sich beweisen zu müssen, versagen. Bei deinem Kind mag es anders sein, das kann ich natürlich nicht beurteilen. Wohl aber habe ich eben mit mehr als nur einem Beispiel zu tun gehabt.
Hallo! Ich hatte Prüfungsangst seit der 1. Klasse und habe trotzdem unzählige Prüfungen erfolgreich abgelegt. Mittlerweile (ich lege seit meiner Promotion im Schnitt 2 Prüfungen pro Jahr ab ....) habe ich meine Ängste unter Kontrolle, so dass sie nicht Überhand gewinnen, sondern ich die Überhand behalte. Prüfungsangst hat nur wenig mit tatsächlicher Vorbereitung zu tun. Man kann auch ohne Angst und trotzdem völlig blank in die Prüfung gehen .... hat mein Mann öfters erfolgreich gemacht. Man kann ja schließlich nur gewinnen. Er ist über sich hinaus gewachsen. Ich war während des Studiums sogar bei einem Psychologen deswegen, ich meine der konnte mir gar nicht helfen. Man kann bei (Prüfungs)ängsten diese nicht mit rationalen Argumente wegdiskutieren: es passiert nicht, die Welt geht nicht unter, es tut nicht weh, etc. - das ist absoluter Quatsch. Mein Großer hatte panische Angst vor Ungeziefer, mein Mann hat panische Angst vor Vögel. Angstbehandlung funktioniert (klappt aber nicht immer!) mit Konfrontation, mit Auseinandersetzung mit dem Thema. mein Großer war deswegen bei einer Psych - letztendlich lernt man nur mit Ängsten richtig umzugehen, die verschwinden aber nicht. Mein Rat ist mit Deinem Sohn darüber zu sprechen ihr müsst herausfinden, ob er sich aus eigener Kraft ein vernünftiges Verhalten aneignen kann mit dieser Angst oder ob er da Hilfe braucht. Da wird erstmal lang und breit diskutiert was der genaue Kern der Angst ist und dann kann man "üben" den Volley zu nehmen. LG, 2.
Hallo, mein Sohn hat auch in manchen Fächern Prüfungsangst und zeigt dann dieselben Anzeichen wie Deiner - leider! Und meine Tochter hatte eine Zeitlang morgens vor der Schule Übelkeit, auch wenn keine Arbeit geschrieben wurde. Ich sehe die Ursache dafür bei uns Eltern, aber auch bei den Lehrern. Denn Noten sind keine Erfindung von Kindern - sondern von uns Erwachsenen. Wir vermitteln unseren Kindern überdeutlich, dass wir sie ständig bewerten, dass es im Leben gute und uns nicht ausreichende Leistungen gibt. Dass wir unübersehbar enttäuscht sind, wenn das Kind eine Vier oder Fünf mit nach Hause bringt - und uns ebenso unübersehbar freuen, wenn es eine Zwei oder Eins hat. Wir verknüpfen also einen Teil unserer Liebe und Anerkennung fürs Kind glasklar mit den Noten - ob uns das bewusst ist oder nicht. Ich selbst hatte mir vorgenommen, meinen Kindern nie Leistungsdruck zu machen. Und verbal mache ich das auch nicht. Aber indirekt passiert die Leistungserwartung eben doch. Denn auch ich freue mich natürlich sichtlich über gute Noten. Das allein reicht schon aus, damit ein Kind versteht, dass ein Teil meiner Freude und Zuwendung mit seinen Leistungen zu tun hat. Und so geht es sicher fast allen Eltern hier im Forum. Das Ganze ist aber nicht ganz so harmlos, nur weil es Alltag ist. Schulisch bedingte Kopf- und Bauchschmerzen bei Kindern haben ja in den letzten Jahrzehnten erdrutschartig zugenommen, schon 60 Prozent der Kinder leiden gelegentlich oder häufig darunter. Ich finde das nicht normal und auch nicht tolerierbar. Ich denke, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, denn unsere Mäuse können nichts für unser - ausschließlich auf Leistung getrimmtes - Schulsystem. Ich selbst kann mich, wie gesagt, auch schwer entziehen. Ich reagiere auf schwächere Noten aber betont gleichmütig und sage dann nur: "Ah, das müssen wir jetzt nochmal üben, damit du beim nächsten Mal besser zurecht kommst." Und das machen wir dann auch. Meine Kinder wissen, dass ich keinen Stress bei schlechten Noten mache und niemals schimpfe, und das war immer schon so. Ich hoffe deshalb, dass die Prüfungsangst meines Sohnes nur eine Phase ist. Trotzdem denke ich manchmal, dass es echt die bessere Idee gewesen wäre, meine Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken, ganz ernsthaft. Ich glaube, dort gibt es keine Prüfungs-Bauchweh oder Übelkeit - und trotzdem machen sie dort inzwischen auch das Zentral-Abi. Aber sie vermitteln den Kindern, dass Leistung nicht alles im Leben ist, und das finde ich inzwischen - wenn ich die Symptome meines Sohnes so anschaue - sehr richtig und sinnvoll. Wenn ich nochmal entscheiden müsste, wäre das für mich eine echte Option. Mir tun die vielen Kinder so Leid, die morgens schon Angst und Bauchweh wegen der Schule haben müssen. LG
Mein Sohn hatte in der 1. Klasse so Angst, dass er sich regelmäßig morgens sogar übergeben hat - hab ihn dann in die Vorschule rückgestuft und es wurde besser. Prüfungsangst hatte er immer, aber es wurde besser je älter er wurde. Vor kurzem machte er den Führerschein und war (für seine Begriffe) sehr ruhig. Hab ihm nie Tropfen gegeben und würde es auch nicht machen.
...für eure Beiträge. Ich werde wohl tatsächlich einen Termin beim Psychologen machen. Mal sehen was dabei rauskommt und wie wir dagegen ankommen. Er hat diese Angst übrigens auch bei Auftritten (spielt Schlagzeug) und da weiß er, dass er sehr talentiert ist und bisher immer großen Erfolg hatte. Trotzdem sind diese Ängste -bzw. hier Lampenfieber -IMMER dabei....
Ich würde mit ihm mal übertrieben ausspinnen, was denn schlimmstenfalls passieren kann.
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