Elternforum Zehn bis Dreizehn

Klavierspielende Jungs hier?

Klavierspielende Jungs hier?

kanja

Mein 12jähriger Sohn spielt derzeit noch mit einem "Pirates of the Caribbean"-Heft, davor hatte er Star Wars. Was könnte danach kommen? Hatte hier schon mal super Tipps bekommen. Sein Klavierlehrer ist da nicht so proaktiv, nimmt aber gerne unsere Anregungen auf.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von kanja

Ich finde dieses Pirates Geklimper ganz schlimm, wie wäre es mal mit Klassik oder Jazz oder Blues?


kanja

Antwort auf diesen Beitrag

Du findest es schlimm, mein Sohn findet es toll. Ich finde es toll, wenn er weiterhin gerne Klavier spielt. So viele hören auf, weil der Lehrer sie Stücke spielen lässt, die ihnen nicht gefallen. Das finde ich schlimm. Meine Tochter spielt gerne Klassik - wunderbar. Würde ich dasselbe meinen Sohn spielen lassen, hätte er keinen Spaß mehr daran. Ziel verfehlt.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von kanja

und Jazz und Blues? Auch nix? Ich mag keine Filmmusik...


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von kanja

Der goldene Mittelweg ist doch am besten. Ein Stück, das der Lehrer aufgibt, und zwar klassisch, zur Belohnung sucht sich der Schüler ein anderes aus, das er spielen mag. So macht es der KL meiner Nichte. Klassische Stücke fordern die Technik und das Musikverständnis. Und das ist nun mal essentiell, wenn man weiterkommen will, aber leider sind manche Klavierlehrer nur reine Dienstleister, die dem "Geschmack" des Kindes zu gehorchen haben.


Petra28

Antwort auf diesen Beitrag

Und dazu muss man das Stück mögen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Petra28

Klar, so einfach ist das.


IngeA

Antwort auf diesen Beitrag

Stellt sich auch die Frage, warum das Kind Klavier spielt? Will es selbst ernsthaft beruflich Pianist werden (die Frage ob ein Kind in dem Alter das einschätzen kann übergehe ich mal) oder ist das ein Hobby. Bei ersterem muss das Kind natürlich auf entsprechendem Niveau gefördert werden und muss u. U. auch Stücke spielen, die ihm nicht so gefallen. Ist das Klavierspiel reines Hobby, sollte es sich größtenteils an dem orientieren was dem Kind gefällt, weil da der Spaß im Vordergrund und die Technik im Hintergrund stehen darf. LG Inge


Petra28

Antwort auf diesen Beitrag

Wer gern übt, übt mehr, wer mehr übt, wird besser.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von IngeA

"Ist das Klavierspiel reines Hobby, sollte es sich größtenteils an dem orientieren was dem Kind gefällt, weil da der Spaß im Vordergrund und die Technik im Hintergrund stehen darf." Aber was ist, wenn aus dem Hobby ein ernsthaftes Hobby werden soll? Wenn ein Kind von Anfang an keine Technik, keine Theorie lernt - durch Werke, die etwas anspruchsvoller sind als das Yiruma/Thiersen-Geleiere - tut es sich irgendwann schwer, wenn es Anspruchsvolleres spielen soll, das ist doch logisch. Umgekehrte Argumentation, was andere Kurse angeht: Reicht es, wenn es im Ballett nur die Schritte kann? Wenn es im Sprachunterricht gerade so vor sich hinstammeln kann? Im Malunterricht den Pinsel mit Farbe auf dem Papier rummatschen? Im Tennisunterricht den Ball hin- und herpatschen? Wir schreiben hier schließlich über Kinder, die dem KiGa und der Grundschule entwachsen sind! Würdest Du ernsthaft dafür zahlen wollen?


IngeA

Antwort auf diesen Beitrag

"Wenn ein Kind von Anfang an keine Technik, keine Theorie lernt - durch Werke, die etwas anspruchsvoller sind als das Yiruma/Thiersen-Geleiere - tut es sich irgendwann schwer, wenn es Anspruchsvolleres spielen soll, das ist doch logisch." Dann muss das Kind sich eben DANN durch üben der Technik und Theorie und durch ansteigend anspruchsvollere Werke das notwendige Können aneignen. Das wird es dann auch gerne tun, weil das Ziel ja dann ein anderes ist. Wenn das Kind mit dem Klavierspielen aufhört weil es diese Werke nicht spielen möchte hat es ein Hobby verloren dass ihm sonst viell. Spaß gemacht hätte. Man muss nicht jedes Hobby auf hohem Niveau betreiben. Gerade Musik bietet auch auf niedrigem Niveau Harmonie und Entspannung. Ist es "wertlos" etwas nur zum Spaß und zur Entspannung zu machen? Ich schwimme unheimlich gern. Nicht schnell, nicht ehrgeizig, nur zur Entspannung. Ist der Spass und die Entspannung die ich dadurch habe nichts wert, nur weil ich nicht nach Bestzeiten oder Rekorddistanzen jage? Oder weil mein Schwimmstil von dem abweicht, der allgemein für Wettkampfsportler propagiert wird? LG Inge


IngeA

Antwort auf Beitrag von IngeA

"Umgekehrte Argumentation, was andere Kurse angeht: Reicht es, wenn es im Ballett nur die Schritte kann? Wenn es im Sprachunterricht gerade so vor sich hinstammeln kann? Im Malunterricht den Pinsel mit Farbe auf dem Papier rummatschen? Im Tennisunterricht den Ball hin- und herpatschen? Wir schreiben hier schließlich über Kinder, die dem KiGa und der Grundschule entwachsen sind! Würdest Du ernsthaft dafür zahlen wollen?" Ich würde definitiv NICHT für einen Unterricht zahlen, der meinem Kind den Spass an seinem Hobby verdirbt. Wir sprechen von Hobby, nicht von Schule, Nachhilfeunterricht oder einem Fremdsprachenkurs den das Kind z. B. besuchen muss, weil man in ein anderes Land umziehen möchte. Ein Hobby kann man aus vielen unterschiedlichen Gründen betreiben. Jemand der fast jedes WE und auch im Urlaub bergwandern geht betreibt dieses Hobby für mich ernsthaft, wenn auch viell. aus anderen Gründen als Extremsportler. Ich bin 5x die Woche schwimmen, auch das bezeichne ich als ernsthaft, auch wenn meine Ziele andere sind als die von Sportschwimmern. Ich übe einen Kampfsport aus und da ist wirklich mein Ziel, dass ich in jeder Trainigseinheit "etwas mitnehme", dass ich immer ein wenig besser werde. Aber die Kameraden die da nur hingehen um Spaß und Bewegung haben betreiben den gleichen Sport auch ernsthaft wenn auch mit anderem Ziel. Ist für dich die "Ernsthafigkeit" eines Hobbies tatsächlich an Erfolg und Pefektion gekoppelt? Nach dieser Definition werden sehr sehr viele sehr aktive Menschen (egal ob sportlich oder anderweitig) kein Hobby haben, weil sie es nicht "ernsthaft" genug betreiben. LG Inge


kanja

Antwort auf Beitrag von IngeA

Mein Sohn wird nie Konzertpianist werden. Er kann Noten, er kann vom Blatt spielen (eben die Stücke, die ihm gefallen), er kann selbst Akkorde zu einer Melodie finden. Und - er hat Spaß daran. Es freut ihn, wenn er den Imperial marsh aus Star wars spielen kann. Daran kann ich nichts Falsches sehen. Wenn er jetzt, mit 12, dabei bleibt, kann er sich ja irgendwann selbst entscheiden, ob er Anspruchsvolleres spielen will. Da die Grundlagen vorhanden sind, wird er das dann auch in Angriff nehmen können. Würde ich ihn jetzt zwingen, Stücke zu spielen, die ihm nichts geben, würde er aufhören wollen. Diesen Zeitpunkt möchte ich so lange wie möglich hinausschieben. Glücklicherweise haben wir einen Lehrer gefunden, der das genau so sieht (und der immerhin Berufsmusiker ist, also wohl weiß, was Sache ist). Meine Tochter hat eine andere Klavierlehrerin, die sie anders fordert, weil meine Tochter das selbst will und auch kann. Würden die beiden die Lehrer tauschen, ginge vermutlich nichts mehr. Ich wollte hier gar keine Grundsatzdiskussion über Klavierunterricht entfachen. Prinzipiell bin ich ja super zufrieden damit, wie es läuft. Ich habe übrigens gestern eine schöne Seite mit Noten gefunden, die ich dem Klavierlehrer mal vorschlagen werde.


Vesna

Antwort auf Beitrag von kanja

So einen Lehrer hätten wir auch gerne gehabt. Sohnemann hat mittlerweile aufgehört, weil er immer so einen Klassikmist spielen sollte..... Schade.


stjerne

Antwort auf Beitrag von Vesna

Man muss Klassik nicht mögen, aber deshalb braucht man sie nicht gleich als Mist zu bezeichnen. Meine Tochter hat aufgehört, weil sie immer nur Popsongs spielen sollte. Vielleicht wäre sie bei "Klassikmist" am Ball geblieben, wer weiß. @kanja Dixieland vielleicht?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Vesna

Klassikmist?


Petra28

Antwort auf Beitrag von kanja

aus dem James-Bond-Heft. Ich mag gern eine bunte Mischung und wechsle häufig das Genre, je nach Lust und Laune (ich habe im Erwachsenen-Alter angefangen, zu spielen.) Meine Tochter spielt gerade einen Blues und eine Tarantella, hatte aber auch schon Filmmusik (Winnetou und Harry Potter).


kanja

Antwort auf Beitrag von Petra28

James Bond ist eine Idee!!! Habe auch schon ein nettes Heft entdeckt. Meine Tochter spielt gerade einiges aus "Tastenzauberei 4", das ist klassisch, aber sehr angenehme Melodien. Vielleicht schaue ich mir da Band 2 oder 3 mal an, ob das was für Sohn ist. Ich finde Klassik keineswegs Mist, aber bei Jungs in dem Alter halt meist schwer an den Mann zu bringen. Klavierspielen an sich gilt ja fast schon als uncool. Sein Klavierlehrer ist ein unkonventioneller junger Musiker, "hauptberuflich" Kontrabassist. Beim letzten Vorspiel fand ich "Pink Panther" auf dem Kontrabass von einem seiner Kontrabassschüler einfach grandios. Ich mag seine Methodik, und mein Sohn mag ihn sehr.


GabiK

Antwort auf Beitrag von Petra28

James Bond wollte ich auch gerade vorschlagen. Und ja, ich bin auch froh, dass der Klavierlehrer meines Sohnes sich an den Wünschen meines Kindes orientiert. Sonst wäre der Klavierunterricht schon längst geschmissen worden. Derzeit wird dagegen so oft geübt, dass es mir schon manchmal auf den Geist geht (Psst, das sage ich ihm natürlich nicht!). Meist sind es auch Filmmusiken (Pink Panther, James Bond, Indiana Jones). Wir haben aber auch schon solche Stücke verworfen, weil es ein furchtbarer Notensatz war. Und auch nicht jeder Titel klingt auch als Klavierstück gut. Zur Rehabilitation bei der anderen Fraktion. Mein Sohn spielt sehr gern 2 Etüden von Burgmüller (auf die ist er gekommen, weil sie im E-Piano als Stücke gespeichert sind). Vielleicht kommt ja auch noch mal eine weitere ins Repertoire. Gabi