Reni+Lena
ich hab hier gerade Sorgen mit meiner knapp 11 jährigen.
Sie ist mit einem 1,3 durchschnitt dieses Jahr in die 5te Klasse Gymn gewechselt.
Ihr Problem ist, dass sie zu kompliziert denkt....
In Mathe steht sie bei den einfachsten schriftlichen Fragestellungen auf dem Schlauch weil sie einfach die Frage nicht kapiert. rechnen oder beantworten könnte sie die Aufgabenstellung mit links..aber sie checkt die Frage nicht....
Englisch das gleiche Problem...sie ist ein absoluter Kopfmensch...logisch ist für sie ein klares ergebnis, das nachvollziehbar und eindeutig ist.
So hat sie in englisch absolute Probleme warum: "geht's dir gut?", passt alles?, "Ist alles ok mit dir?" etcetc.......alles mit dem Sätzchen : Are you ok? übersetz werden kann.
Von Englisch nach deutsch klappt das..aber umgekehrt steht sie voll am Schlauch...
Sie ist def nicht dumm..aber so engstirnig und pedantisch....
In Naturwissenschaften knackt sie die schwierigsten Problemstellungen solange es im Unterricht mündlich ist...aber versteht die einfachsten schriftlichen Fragen nicht...
lesen kann sie super..lese und verständniskompetens 1 a....in büchern, Zeitschriften etc..aber nicht in Mathe...
Was macht man da....
ich war gestern in der Sprechstunde..nachdem sie jetzt schon die zweite schriftliche Arbeit versemmelt hat .
Ihr Mathelehrer war extremst amüsiert über das Kind. Er bescheinigt ihr ein ausgezeichnetes logisches Denkvermögen....weit über ihr Alter hinaus....und ist etwas ratlos wie er ihr helfen kann. Stellt er ihr die gleichen Aufgaben im Unterricht die er vorher schriftlich abgefragt hat weiß sie alles sofort.
In der Grundschule war das übrigens nie so...Textaufgaben, rechenrätsel..alles kein Problem! Auch bei dem Mathekänguruh hat sie die lösungen nur so hingeknallt...
Aber jetzt hat sie ein Brett vorm Hirn???
Weiß jemand rat????
Ich würde da ein Basic One Brain Kurzprogramm testen, oft ist es eine ganz kleine Blockade, die irgendwo im Leseverständnis sitzt, geht meist gut zu lösen. Habt ihr eine Kinesiologin/ einen Kinesiologen in der Nähe?
ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung bzgl Kinesiologen. Da wird bestimmt was in der nähe sein.... Was macht der mit ihr????
über den Muskeltest schauen, wo die Blockade sitzt (sie muss z.B. laut, leise, vor- rückwärts vorlesen, wiedergeben,...) und dann die entsprechenden Korrekturen z.B. über Augenfolgebewegungen (bin auf dem Sprung, kannst aber gern nochmal nachfragen)
Ich habe auch keine Ahnung, was der so macht , aber das hier gefunden: "Die angewandte Kinesiologie geht dabei davon aus, dass die Muskelspannung eine Rückmeldung über den funktionellen Zustand des Körpers liefert. Die Kinesiologie ist nicht durch anerkannte naturwissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse begründet; ein Wirksamkeitsnachweis existiert nicht" http://de.wikipedia.org/wiki/Angewandte_Kinesiologie Ich denke mal, vergleichbar mit dem psychologischen Salbenverband. Wenn man dran glaubt, dann hilft es vielleicht sogar :-).
Nicht ganz, aber ich hab jetzt weder Lust noch Nerven... Achso, ich mach keine AK, das ist wieder was anderes. Google doch mal Three in One Concepts.
ich hab mal gegoogelt.... ich kann mich nicht direkt damit identifizieren...aber bin eigentlich offen für derartige Sachen... Frei nach dem Motto: Wer heilt hat recht..auch wenn man den Heilungsprozess nicht nachvollziehen kann. Lg reni
Ich habe halt grade bei so "unlogischen" Blockaden oft gesehen, dass minimaler Aufwand sie löst.
Ich kann das ein wenig nachvollziehen. Meine Tochter btw ärgert sich auch immer wieder über mehrdeutige, unklare oder gar falsche Fragestellungen. Ihr gelingt es anscheinend dann doch immer, auch während der Klausuren, herauszufinden, was gewollt ist. Damit hat Deine Tochter vielleicht noch Schwierigkeiten. Bist du mit ihr mal die Matheklausuren durchgegangen? Wie siehst du die Aufgabenstellungen, sind sie, auch für ein kritisches, pedantisches Kind eindeutig? Vielleicht magst du ja mal Beispiele posten. Vielleicht denkt aber deine Tochter in Klausuren auch, dass diese ihr zu leicht erscheinen und sie daher die Aufgabenstellung falsch verstanden haben muss. Um einen, in ihren Augen für die 5 Kl. angemessenen Schwierigkeitsgrad zu erreichen, kompliziert sie diese dann unnötig. Bei mündlich gestellten Fragen hat sie dann vielleicht weniger das Gefühl, es müsse sich um ein Missverständnis handeln, wenn sie so einfach sind. Ihr Problem in Englisch ist reine Übungssache, denke ich. Vielleicht machst du ihr aber nochmal klar, dass das Gymnasium nicht so hohe Anforderungen stellt, wie sie vielleicht annimmt.
Ein ganz simples Beispiel war in einem Mathetest letzte Woche... Aufgabe 1: rechnen mit römischen zahlen... Für sie klar, logisch..alles perfekt. Aufgabe 2: Gesucht ist eine Zahl deren Hunderterstelle 4 mal so groß ist wie die Einerstelle. Solche Aufgaben hatte sie in der dritten Klasse und konnte die auch ohne Schwierigkeiten lösen. Da hat sie gar nichts hingeschrieben.... Ihre Aussage: ich wusste nicht was der von mir will: Ich hab sie dann daheim gefragt, ob sie weiß was eine Einserstelle, Hunderterstelle etc ist.. Klar wusste sie das...alles kein Problem. Hab ihr dann gesagt: Ok...und wenn du jetzt an die Einerstelle eine Zahl setzt..wie muss dann die Hunderterstelle aussehen....???? Sie hat mich angeschaut wie ein Auto und sagte....na da kann man nur ne 1 oder 2 hinschreiben weil bei ner 3 wärs ja dann 12... und dazwischen dann eben 0-9..da gibt's dann doch viele Möglichkeiten....??????? Ja..da bin ich dann gesessen und wusste auch nicht weiter... Lg reni
Jetzt bin ich auch verwirrt, muss ich gestehen :-). Die erste Antwort war ja logisch. Aber der Satz: "und dazwischen dann eben 0-9..da gibt's dann doch viele Möglichkeiten....???????" hast du sie gefragt, wie sie darauf kommt? Vielleicht kannst du ihr ja zumindest raten, die Antwort, die ihr zunächst in den Sinn kommt hinzuschreiben. Oder habe ich die Aufgabe jetzt etwa auch nicht verstanden?
ne, es war schon richtig was sie sagte... Sie meine 0-9 kann an die zehnerstelle.. Also z.B wenn die Einerstelle mit 1 besetzt wird kommt an die Hunderterstelle ja die 4. Und dazwischen an die zehnerstelle kann man eben die Zahlen 0-9 setzen. Das ganze noch mit 2 und 8 und an die Zehnerstelle eben 0-9 Gibt's also ...ähm...20 ? Möglichkeiten eine Zahl aus der Aufgabenstellung heraus zu bilden...
Da gibts noch viel mehr Möglichkeiten, denn in der Aufgabenstellung steht doch nicht dass die Zahl auf drei Stellen beschränkt sein muss. Nein, das ist mal wieder ungenau formuliert.
oh, das kann durchaus sein dass da stand dass eine 3 stellige zahl gesucht ist.....aber sicher weiß ich das nicht mehr.... bzw wäre ja auch egal....es war für sie verwirrend weil ihr da x Möglichkeiten durch den kopgf geschossen sind und sie dann nicht wusste was richtig sein "soll". bzw sie war verunsichert weil es ja viele Lösungen gab....
Na ja, so ungenau eigentlich nicht. Sie sollte eben einfach nur EINE Zahl der vielen möglichen hinschreiben und war wohl verwirrt, weil es mehrere Möglichkeiten gab. Im Großen und Ganzen würde ich das nicht überbewerten - sie wird sich mit Sicherheit an die Fragestellungen gewöhnen. Ist ja auch jedes mal ein Lerneffekt. Jetzt weiß sie, dass es manchmal mehrere Lösungen für eine Aufgabenstellung geben kann (wie es eben auch mehrere Übersetzungsmöglichkeiten für "Are you okay?" gibt ;o))
Dann kannst du doch genau DAS mit ihr üben: es gibt oft parallel mehrere richtige Antworten Vielleicht wenn ihr anfangt, jetzt consequent immer einen AntwortSATZ zu schreiben statt nur eine Zahl.
Bei Aufgabe 2 würde ich aber auch 5x lesen und nur zögernd die richtige Antwort hinschreiben, vor mich hinmurmeln, dass das doch wohl nicht soo einfach sein kann. Vielleicht eine Muskelverspannung im linken grossen Zeh, die kinesologisch behandelt werden muss, vielleicht ein typischer Fall von zu kompliziert gedacht? Gib ihr doch mal schwere Textaufgaben (Mathekänguruh eine KLasse höher oder so) und schau, was bei rauskommt.
Ach so, jetzt habe ich ihren Einwand auch verstanden :-). Hatte nicht an die 10er Stelle gedacht, sondern dass sie nun an ihrer eigenen ersten Aussage zweifelt und meinte bei der Einerstelle sei vielleicht doch alles zwischen 0-9 möglich. Meine Doofheit :-)
Liegt es an der Aufgabenstellung, bspw. an einer ungenauen Formulierung mit "das weiss man doch!"-Anteilen?
Vielleicht kann sie es so versuchen: Sie löst die Aufgabe mit Hinweisen: 2. Fall 1: Unter der Annahme dass die Lösungszahl auf 3 Stellen beschränkt ist, gelten die folgenden Lösungen: .... Fall 2: Unter der Annahme dass die Lösungszahl stellenmäßig unbeschränkt ist, gelten die Lösungen aus Fall 1 PLUS .... Sie sollte sich klar machen, dass Aufgabenstellungen oft unvollständig sind un diese schriftlich ergänzen.
Sie sollte ja nur eine Zahl aufschreiben, auf die die Aufgabenstellung passt. Freie Auswahl sozusagen... *g*
nunja....das ist nicht so einfach bei einem Kind das pedantisch, überkorrekt und irgenwie vergeistigt ist. ich staune immer wieder was der für komische Gedanken durch den kopf gehen. ich glaube bei einer ungenauen Fragestellung kann die eine 5 seitige Abhandlung über die Möglichkeiten schreiben.... Lg reni
Nach deinen Beispielen denke ich, deiner Tochter fehlt weniger das Verständnis für die Aufgaben selbst als die Sicherheit, bei einem nichteindeutigen Ergebnis selbst eine Auswahl zu treffen. Wahrscheinlich macht sie sich selbst Druck, weil sie zu keinem eindeutigen Ergebnis kommt, aber meint, da müsse eines stehen. Würde es ihr helfen zu trainieren, dass es für viele Aufgabenstellungen nicht nur eine, sondern mehrere richtige Lösungen gibt? Bei Sprachen muss sie das ja sowieso lernen, weil Vokabeln selten eine Eins-zu-eins-Entsprechung in der Fremdsprache haben. Ist sie generell ehrgeizig und macht sehr ungern Fehler oder nimmt sich Fehler sehr übel? LG Nicole
genau beschrieben:))))
Na, dann ist jetzt der nächste Lernprozess für sie, ein bisschen mutiger zu werden ;-) Sie ist aber in guter Gesellschaft: ein Kollege meines Mannes, ein hoch intelligenter Mathematiker und begabter Musiker, kostet sein berufliches Umfeld immer unglaublich viel Zeit und Nerven, weil er permanent mit dem Abwägen aller Eventualitäten beschäftigt ist, bevor er eine Entscheidung trifft ;-) LG Nicole
na das sind ja prima Zukunftsaussichten...
sie braucht ja schon 15 Minuten um sich für die richtige Bettwäsche zu entscheiden....nicht etwa wegen der Farbe oder dem design..sondern weil es ja nachts schon kalt wird und abends wenn sie ins bett geht noch warm ist..welche ist jetzt da sinnvoller..die kühle zum Einschlafen oder die warme in der nacht...
Sie kam dann zu der Überzeugung, dass die Nachtstunden ja länger sind als die warmen Abendstunden und dass es deshalb sinnvoller ist eine wärmere zu wählen...wobei sie aber auch noch die Überlegung einer zusätzlichen Wolldecke einbezogen hat.....*kopfschüttel*
jedes jahr wieder hab ich Probleme mit den geburtstags oder Weihnachtsgeschenken. Sie ist da pragmatisch..sie hat ja alles was sie braucht...wünschen?...spontan sein?...mit dem Herzen?..aus dem bauch heraus?..niemals!!!!
ich darf ihr immerhin jetzt zum Geburtsatg eine neue Uhr schenken...die andere ist kaputt.
Auf meine Frage welche sie sich denn wünscht meinte sie lapidar: Eine die lang nicht kaputt geht.....
Aha!!! ![]()
Meine Mutter erzaehlt, dass ich mal bei einer Sachkunde Arbeit auf die Frage: was macht die Feuerwehr ? nichts geschrieben habe weil die Antwort : Feuer loeschen ja so einfach war, dass sie das unmoeglich meinen konnten.
aber Mut zur Lücke hat sie nicht. In der Grundschule war man einfach gewohnt, dass es zu der Aufgabe EINE Lösung gibt. Hier ist jetzt aber der Mut zur Entscheidung gefragt. Das kann man nicht trainieren. Hier zählt nur die Erfahrung, dass es eben solche Lösungen gibt. Grüße Sodapop
Widerspruch! Das kann man trainieren. Einfach Aufgaben mit mehreren zutreffenden Lösungen üben.
... indem man öfter ähnliche Dinge/Aufgaben macht und sich daran gewöhnt, dass vieles im Leben kein einziges, eindeutiges Ergebnis hat. Das bezieht sich ja im übrigesn nicht nur auf Ergebnisse, sondern auch auf z.B. Lösungswege von Mathe- und anderen Aufgaben, Formulierunsmöglichkeiten von Satzinhalten in anderen Sprachen etc. Die Erfahrung, von der du sprichst, erlangt man ja eben dadurch, dass man damit konfrontiert wird (real oder gestellt) und das ist doch "Trainieren" - finde ich jedenfalls.
Reni, meine Tochter (11) besucht die 6. Klasse Gym. Die 5. war schon sehr gewöhnungsbedürftig, weil die Fragestellung um einiges komplizierter war, als sie es von der Grundschule gewohnt sind. Ich hab ihr bei den HA immer mal wieder über die Schulter geguckt und ihr die Aufgabenstellung erklärt (wenn sie nicht selbst darauf kam). Auch bei den Proben, etc. Es gibt beinahe für jedes Buch einen entsprechenden "Schulaufgabentrainer". Geh dazu in die Buchhandlung und erkundige dich mal. Die Dinger helfen wirklich. Man muss halt üben. Gib ihr etwas Zeit. LG h
ich hab ja schon eine Tochter in der 8ten. ich kenne die Umstellung etc. Die Kinder sind grund verschieden. Lena hat nicht lange gedacht..die hat hingeschrieben...und Lara macht aus allem eine Doktorarbeit....
Das ist alles nur Übungssache. Auch, das Wesentliche einer Antwort dann hinzuschreiben. Ich bin ähnlich gestrickt wie deine Tochter und habe in dem Alter auch eine Weile gebraucht, zu kapieren, was man von mir lesen will. Irgendwann hat's geschnackelt. Ihr werdet sehen, das dauert keine drei Wochen.
kinder mit hochbegabung sind mitunter in der schule deshalb schlecht, weil ihnen SO viele antwortmöglichkeiten (je nach gesichtspunkt, interpretation, hinterfragung, entdecken einer unklarheit etc) in den kopf kommen dass andere schon dreimal geantwortet haben. könnte sowas hinkommen? dass sie quasi über so viel nachdenkt dass sie die einfache antwort nicht nennen kann? das zahlenbeispiel mit der einer- und hunderterstelle würde ja zutreffen.
glaub ich nicht...