Ist jemand hier, dessen Kind einen bilingualen Zweig besucht (hat)?

Hallo, ich kann leider nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen. Aber wir haben Freunde, deren Zwillinge sind in einer solchen Klasse Die Mädchen sind wohl, lt. Aussage der Mutter, total unterfordert. Sie ist Italienerin, und wenn ihre Töchter in Deutschland 1 und 2 er Noten mit nach Hause bringen, ist das gar nicht toll. In Italien wäre das glatt 3 bis 4. In Italien ist halt vieles besser. --- Sei es drum. Und ich kenne noch eine Chinesin, die Tochter ist ebenfalls Überflieger, die macht das Schuljahr auch mit Bravour. Ist letztes Jahr sogar ein halbes Jahr in Kanada zur Schule gegangen. Wohl dem der solche Kinder hat...

Meine Tochter besucht einen bilingualen Zweig. Bis jetzt macht es Ihr unheimlich Spaß, ihr liegen die Fremdsprachen einfach. Der normale Englischunterricht war ihr streckenweise zu langweilig. Hier können sie nach einem Jahr wieder abwählen.

Das ist sehr von der Schule abhängig. Mein Sohn besucht den bilingualen Zweig an seiner Schule nicht, obwohl er sehr sprachbegabt ist. Aber bei uns läuft das auch wirklich nicht gut: man muss mit Eintritt in die 5. Klasse, also direkt von der Grundschule aus, wählen, ob man in eine bilinguale Klasse (es gibt nur Englisch) gehen will. Da in unseren Grundschulen Englisch praktisch nicht gelehrt wird (es wir mal ein Lied gesungen, ein paar Wörter "gelernt", gespielt, aber es gibt keine Arbeiten und keine Noten), kann kein Mensch sagen, ob das jeweilige Kind überhaupt sprachbegabt ist. Besondere Qualifikationen braucht man für den Eintritt in die Bili-Klasse nicht. Man ist dann erst mal zwei Jahre in der bilingualen Klasse, in diesen Jahren hat man zwei Stunden mehr Englisch in der Woche. Als zweite Fremdsprache ab der 6. Klasse muss man Französisch nehmen, da Latein und Bili nicht geht. Nach den zwei Jahren Orientierungsstufe überlegt man dann, ob man Bili weitermachen will, wohlgemerkt kann das weiterhin jeder machen, eine bestimmte Note muss man nicht vorweisen. In der 7. und 8. Klasse hat man dann das Fach Erdkunde auf Englisch, in der 9. und 10. Geschichte. Mein Sohn hat sich vor allem deswegen gegen den Bili-Zweig entschieden, weil er befürchtet hat, dass dort nur die "Angeber" hingehen, womit er nicht ganz Unrecht hatte. Die jetzige Bili-Klasse besteht aus 28 Mädchen und 3 Jungs - noch ein Grund, warum er froh ist, nicht in dieser Klasse zu sein. An unserer Schule wird die Bili-Klasse gerne als "Elite"-Klasse gesehen, vor allem von den Eltern, deren Kinder diese Klasse besuchen. In den klassenübergreifenden Vergleichstest schnitten sie allerdings nicht besser ab als die anderen. Ich weiß, dass es an anderen Schulen anders läuft - dass dort nur wirklich sprachbegabte Kinder diese Klassen besuchen und das normalerweise ab der 7. Klasse. Diese Kinder werden dann aufgrund ihrer guten Noten in Fremdsprachen gefragt, ob sie den Bili-Zweig wählen wollen. Das hätte mein Sohn auch gemacht...

Hallo, unsere jüngere Tochter besucht an einem Gymnasium die bilinguale Klasse (Französisch, jetzt 7. Klasse). Da sie schon vorzeitig eingeschult worden war, hatte ich Bedenken, ob sie nicht überfordert wird. Und so hatte ich mit der Rektorin das Abkommen geschlossen, dass sie erst einmal ein halbes Jahr in diese Klasse geht und wenn sich herausstellen sollte, dass sie überfordert ist, dürfe sie in eine Englischklasse wechseln. War aber nicht der Fall, sie hat keinerlei Probleme, Ich weiß aber von anderen Französischklassen, aus denen Kinder auch noch nach der 6. Klasse gewechselt haben. Am besten Termin mit der Schulleitung machen und offen darüber reden. Und zum Tag der offenen Tür gehen und dort die Lehrer und Eltern ausfragen... Bei den bilingualen Klassen ist erfahrungsgemäß der Mädchenanteil deutlich erhöht (bei uns 18:6) . LG Heike