Spatz
Hallo, meine Tochter geht jetzt seit ca. 4 Wochen aufs Gymnasium. Im Moment finde ich es noch sehr chaotisch. Ich glaube aber es spielt sich ein (die anderen Eltern erzählen alle dass es bei Ihnen auch so ist). Der erste Test hat gut geklappt. Sie wurde positiv auf Hochbegabung getestet und hätte nun die Möglichkeit ab der Zeit nach den Herbstferien eine Fördergruppe zu besuchen. Diese Gruppe sei wohl recht interessant. Wir kennen ein Mädchen, dass schon seit 3 Jahren dort ist. Sie machen richtig interessante Projekte. Die Gruppe besteht nur aus 4 Kindern (in Ihrem Fall wären dass 1 Mädchen aus der 9. Kl., 2 Kinder aus der 7. Kl. und sie). Der Lehrer kommt sehr nett u. engagiert rüber. Also im Grunde alles super. Aber...die Förderstunde ist während des "normalen " Unterrichts. D. H. sie würde freitags 1 Stunde in Englisch fehlen. Den Unterrichtsstoff muß sie sich selbst besorgen und nacharbeiten. Würdet ihr das tun? In der Grundschule hatte sie im Grunde immer in allem Supernoten. Dort hatten sie franz., ich weiß nicht wie ihr Englisch liegt. Ihre Begabung ist jedoch eher im mathematischen Bereich zu finden. LG spatz
....Fördergruppe heisst es doch eher bei Lernhilfe, Nachhilfe bzw.Defiziten Aber jetzt zu deiner Frage: Ich würde es schwierig finden, dass sie da mitmacht, denn es wäre ja eine neue Sprache, Englisch, bei der ihr ja dann der Anschluß fehlt. In Klasse 3 und 4 haben ja die anderen auch schon Englischunterricht gehabt (egal in welchem Umfang, der Einstieg/Vorkenntnisse in die/der Sprache fehlen ihr ja schon jetzt). Wie will sie das nachholen? Bei meinem Sohn wäre das hier nicht möglich, die haben das Doppelstundenmodell. Da würde er quasi in den laufenden Unterricht kommen, wenn er nach dem Forderunterricht reinkommen würde. Was sagen denn die Lehrer (speziell der Englischlehrer) dazu? Gruß blumenfrau
Die Englischlehrerin ist auch gleichzeitig die Klassenlehrerin und hatte mit dem Lehrer gesprochen, dass wennmöglich nicht gerade Englisch ausfällt. Sie meinte auch die anderen Fächer seien für sie besser nachzuarbeiten. Aber leider hat der Lehrer ja selbst Unterrichtsstunden, die er berücksichtigen muß und die der anderen 3 Kinder auch. Es wäre die 3. Stunde freitags, d. h. nach der großen Pause steigt sie dann ein. Das einzig Gute daran ist wohl, dass sie dann am Wochenende nacharbeiten kann. Ihre Grundschullehrerin sieht es als große Chance, da sie sehr zurückhaltend ist und selten zeigt was sie wirklich kann. Sie passt sich an um nicht aufzufallen. Und da she ich in dieser relativ kleinen Gruppe auch eine Chance für sie. Beenden kann man das übrigens jederzeit, falls es nicht funktioniert.
Ich habe extra nochmal nachgesehen. Es heißt " Begabtenförderung" und daher"Fördergruppe".
Hätte ich jetzt fast vergessen. Die andern Kinder haben hier auch keine Vorkenntnisse. Ist hier unglücklich, da sie Franz. in der Grundschule haben und erst ab der 6. Kl. auf dem Gymnasium.
Beim sog. Drehtürmodell (aus der Klasse raus zur Extraförderung und dann wieder zur Klasse zurück) geht es darum auch: eigenständig nacharbeiten, mir einen "Paten" suchen um die verpassten Inhalte zu erfragen, jemanden auffordern für mich die Arbeitsblätter zu sammeln.... Zusätzlichen Aufwand und geforderten Einsatz bedeutet es in jedem Fall - was will Deine Tochter?
Du schreibst ja, sie könnte jederzeit wieder aussteigen. Das wäre für mich ein eindeutiges Argument dafür, es auszuprobieren. Nach meiner Erfahrung mit klugen Kinder tut es ihnen normalerweise sehr gut, a) mal was auf ihrem eigenen Niveau erarbeiten zu dürfen und b) mit "gleichgesinnten" zusammen zu sein. Das würe in meinen Augen das Nacharbeiten von einer Stunde Englisch rechtfertigen. Aber wichtig ist ja auch, wie deine Tochter dazu steht: Hätte sie Lust? Ist sie unsicher? Sträubt sie sich? LG sun
Findet doch einmal heraus, ob ihr das vielleicht bis zum Halbjahreszeugnis testen könnt? Oder gibt es für dich die Möglichkeit mit den Eltern der älteren Kinder zu sprechen? Vielleicht kann dir da jemand von seinen Erfahrungen in der SChule berichten. Freitag scheint mir auch günstig zu sein, ihr könntet zuhause vereinbaren, dass samstags nach dem Frühstück (oder so) sie eine Stunde Zeit hat, den Unterricht von Freitag nachzuarbeiten....... Berichte mal, wie ihr entscheidet Sandra
Da HB-Kinder normalerweise eine sehr rasche Auffassungsgabe haben, sollte es nicht so schwierig sein, die eine verpaßte Englischstunde pro Woche nachzuholen. Gerade in der 5. Klasse wird noch recht oft wiederholt, da hat sie dann eben etwas Wiederholung weniger, was HB-Kindern meistens gut tut. Und wenn in der Stunde gerade neuer Stoff eingeführt wird, wiederholt er sich in der nächsten Stunde. Sie muß halt jemanden haben (Mitschüler), der ihr zuverlässig Mitschrift und HA zukommen läßt, dann sollte das Nacharbeiten (gerade am WE) kein Problem sein. Wenn Deine Tochter Interesse hat, soll sie das auf jeden Fall ausprobieren, das ist eine ganz tolle Chance. Auch, daß sie mit ähnlich gestrickten, älteren Kindern in der Kleingruppe zusammenkommt, kann eine große Bereicherung sein. Und wenn es gar nicht klappt, wird der Versuch eben abgebrochen. Was kann also wirklich Schlimmes passieren? Ich fände es toll, wenn unsere Schule so etwas anbieten würde und würde es sofort ausprobieren. Viel Erfolg und lG von Silke
