dezemberstern
An unserem Gymnasium ist einmal im Jahr Elternsprechtag (natürlich hat man bei Problemen immer die Möglichkeit unter dem Jahr mit dem Lehrer zu sprechen). Unser Sohn ist zum Glück sehr gut in der Schule, hatte ein 1er Zeugnis. Es gibt aus meiner Sicht keinerlei Probleme, allerdings hat er dieses Jahr viele neue Lehrer bekommen, die ich noch nicht persönlich kenne. Wie handhabt ihr das mit dem Elternsprechtag? Geht ihr auch hin, wenn es keine Probleme gibt, einfach um Interesse an den schulischen Angelegenheiten zu zeigen? Ich möchte auf der einen Seite nicht, dass es als Desinteresse ausgelegt wird, wenn man gar nicht erscheint, aber auf der anderen Seite, stiehlt man doch den Lehrern bzw. anderen Eltern, die vielleicht etwas zu besprechen hätten, die Zeit, wenn man im Prinzip nur zum "Schulterklopfen" hingeht. Wie seht ihr das?
Bei uns ist es wohl so geregelt (habs allerdings nur mündlich, nicht schriftlich), dass man mit "3" oder besser gar nicht erst auftauchen darf.
Danke für die schnelle Antwort! Leider ist das bei uns so nicht geregelt, daher bin ich mir unsicher, ob es als Desinteresse zählt, wenn man gar nicht auftaucht.
Hallo, so wie bei uns gerade viele Eltern der sehr guten Schüler alle Lehrer durchhecheln, könnte man manchmal das Gefühl bekommen, dass es Desinteresse ist, wenn man nicht oder nur kurz zum Elternsprechtag geht. Ich finde aber wie du, dass man dadurch den Eltern, die wirklich Gesprächsbedarf haben, die Zeit wegnimmt. Deshalb handhabe ich es bei Lehrerwechsel inzwischen so, dass ich nur zu einem der Klassenlehrer (es sind meist zwei) gehe, der auch ein Hauptfach unterrichtet. Dort kann man dann auch neben den reinen Leistungen einiges über das Verhalten im Unterricht und in den Pausen erfahren, das ja gerade in diesem Alter auch eine große Rolle spielt. Das war es dann aber auch, und wenn es keine Probleme gibt, gehe ich auch in den folgenden Jahren nicht mehr hin. Grüße Tai
Ich gehe grundsätzlich nicht zu Elternsprechtagen. Wenn es richtige Probleme gibt, reichen die 15 Minuten nicht, und nur um mich mal vorzustellen ist mir meine Zeit zu schade.
ich gehe hin, wenn meiner Meinung nach Bedarf besteht. Das mache ich nicht an der Note fest. VG MamaUSA
nein, hier ist ganz klar von den lehrern so gewollt, dass wirklich nur bei Schülern gekommen wird, wo auch bedarf besteht. Auch die Lehrer schreiben es rein, wenn man nicht kommen soll obwohl man sich eingetragen hat. Wenn alle kommen würden um die Lehrer kennen zu lernen, dann würde der Sprechtag nie enden. Ich war, obwohl es in allen Fächern nicht besonders rosig aussieht nur bei englisch und Mathe (weil das die Klassenlehrerin ist) Die Hauptfachlehrer und der DIrektor gehen am ersten Elternabend in die Klassen der 5. Klässler und stellen sich vor, so weiß man zu mindest wer die hauptfächer unterrichtet.
Bei uns findet der Elternsprechtag im 10 min-Takt statt. Natürlich gehe ich da nicht hin..für was denn? Wenn es probleme gibt gehe ich in die normale Sprechstunde die jeder lehrer einmal die Woche hat. ich denke nicht, dass dir das als desinteresse ausgelegt wird. selbst wenn? Wen kümmerts? Hier steht übrigens im Rundschreiben, dass die Eltern doch bitte ein aktuelles Foto vom Kind mitbringen sollen:))))))) der Mathe/Physiklehrer z.B.unterrichtet 9 verschiedene Klassen.....der ist vermutlich froh um jeden der NICHT kommt! Lg reni
An der Grundschule war ich auch ein paar Male nicht, da kein Gespächsbedarf bestand. Jetzt ist meine Älteste in der 5. Klasse, ich war nur bei dem Klassenlehrer, damit man mal eine allgemeine Rückmeldung. hat. Die Noten waren auch o.k, deshalb war ich auch bei keinem weiteren Lehrer.... Die Lehrer freuen sich über jeden, der nicht kommt. Wenn es Eltern von Kindern sind, die eigentlich keinen Gesprächsbedarf haben und nur komen, weil sie denken "man muss hin". LG, Nina
Ich habe der Lehrerin gesagt, dass ich zur Zeit keinen Gesprächsbedarf habe, aber wenn von ihrer Seite etwas sein sollte komme ich gerne. "Als Desinteresse auslegen"? Du wirst doch nicht bewertet, hier geht es um das Kind.
aslo ich ging auch hin ,um die Lehrer kennen zu lernen, von Noten her gab es keine Probleme aber ich wollte mir ein Bild machen von den Leherern. manchmal ging es nicht weil es zuviele waren, das wurde aber dann auf das Blatt geschrieben, das Lehrer XY leider nur die Termine wahrnehem kann die Dringen sind.. NG
x
Als Lehrkraft kann ich dir sagen, dass ich für jeden, der nicht kommt, drei Kreuze mache ;-). Bei uns geht das ja sogar im 5-Minuten-Takt, da ist eigentlich für nichts wirklich Zeit. Für die wirklich wichtigen Probleme muss man eh in die Sprechstunde kommen bzw. die Lehrkraft mal länger sprechen. Am Elternsprechtag kommen tendenziell eher die Helikopter-Muttis, die einfach mal vorbeischauen wollten und von mir wissen wollen, dass ihr Goldstück immer fleißig, brav und super ist... Die mit den echten Problemen kommen nicht.
Danke für eure zahlreichen Antworten, die mich in meiner Meinung bestätigen.
Ich musste gerade lachen. Aber genauso ist es. Die mit den echten Problemen interessiert es meistens nicht. Ich mach es so (Tochter 8. Klasse Real) lasse fragen, ob der Lehrer mich sehen will oder nicht. Wenn er mich nicht sehen will ist alles i. O. und dann schenk ich mir das.
Hallo! Mal anders rumgefragt: Warum gibt es eigentliche Elternsprechtage? Die, die es nötig hätten kommen eh nicht. Wenn es nötig wäre, reichen 10-15 Minuten eh nicht aus. Und die die kommen, werden als Helikopter-Mütter bezeichnet. Hä? Wofür dann der ganze Schmarrn? Ich kenne das ein bisschen anders: bei weniger gravierenden Problemen, oder bei notwendigem Austausch von Infos zwischen Eltern und Lehrer, werden Eltern einbestellt zu den Elternsprechtagen und da sind 10 Minuten reichlich, außer man hat Selbstdarstellungskünstler. Sind die Probleme gravierender werden Eltern auf die Sprechstunden vertröstet bzw. "vorgeladen", da sind dann 45 Minuten gerade Recht. LG, 2.
Ich gehe zum Elternsprechtag, wenn es leichte Probleme gibt bzw. ich Fragen habe, ob ich die Situation richtig einschätze. Und dann lasse ich meine Kinder beim Lehrer nachfragen, ob ich kommen soll. Ernstere Probleme kläre ich in vom Sprechtag unabhängigen Terminen. Bsp: Meine Tochter hat die erste Lateinarbeit 4+ geschrieben; da bin ich dann auch zum Lehrer am Elternsprechtag, um mich zu erkundigen, ob er sie so einschätzt, dass sie Probleme mit der Sprache hat oder ob es an ihrer Angst vor Arbeiten liegt. Da letzteres der Fall war und sie mündlich 2 stand, war für mich dann alles klar. Die weiteren Noten waren dann 3 und 5+. Sie bekam aber dennoch eine 3 auf dem Zeugnis. Da bin ich zum Halbjahr jetzt NICHT mehr zu dem Lehrer am Sprechtag; der wollte mich auch gar nicht sehen. In der ersten Arbeit nach dem Halbjahr hatte sie jetzt eine 2. Es war also richtig so. Hätte sie jetzt wieder eine 5 geschrieben, hätte ich einen Termin in der wöchentlichen Sprechstunde ausgemacht. Die Lehrer, die ich kenne, sind dankbar, wenn nur die mit Problemen kommen. Aber hier gibt es auch so eine Mutter, die war sogar bei der Biologielehrerin und bei dem Geschichtslehrer. Ihre Begründung: Da die beiden Fächer nur im ersten Halbjahr unterrichtet werden, aber für das Bestehen der Orientierungsstufe relevant sind, geht sie da hin. Ich habe nur den Kopf geschüttelt...Als wenn das Mädchen in diesen Fächer 5 stehen würde...Ne, die will immer nur hören, wie toll ihr Kind ist. Aber das ist auch eine echte Helikoptermutter. Das Mädchen bekam schon in der Grundschule Englischnachhilfe und die Mutter hat sämtliche Zusatzhefte zu allen Büchern erworben, um vor Klassenarbeiten mit dem Kind zu üben....
Hi, ich nutze die Elternsprechtage schon, um "Wasserstandsmeldungen" von den Lehrern zu bekommen, beschränke mich aber auch auf Besuche bei der Klassenlehrerin und bei den Lehrern, mit denen meine Tochter nicht so gut "kann". Das Phänomen, dass zu den Elternsprechtagen ohnehin eher die bemühten, reflektierten Eltern kommen, während die Eltern mit den echten Problemfällen schon aus Scham oder Problemverdrängung nicht kommen, kenne ich auch - trotzdem finde ich es respektlos, als Lehrer von "Helikoptermüttern" (oder -vätern, was ist eigentlich mit denen?) zu sprechen - bei allem Verständnis dafür, dass Elternsprechtage anstrengend für die Lehrer sind. Elternsprechtage dienen ja auch dem gegenseitigen Austausch und der Kommunikation - eine herablassende oder genervte Einstellung gegenüber den Leuten, mit denen man im Rahmen der vielgepriesenen Erziehungspartnerschaft zusammenarbeiten sollte, finde ich da nicht gerade förderlich. LG Nicole
Hallo, den Ausdruck habe ich noch nie gehoert und finde ihn auch komisch. Wozu gibt es Elternsprechtage, wenn man nicht hingehen soll? Ich kann auch bei Note 3 Gespraechsbedarf haben. Jeder hat seine Gruende. Mein "Helikopter-Ehemann" ist zu 3 Terminen gegangen und, ja, es war einmal der Kunstlehrer, die Musiklehrerin und der Mathelehrer. Und, ja, wir hatten unsere Gruende, genau diese Lehrer anzusprechen. Mein Mann hatte, glaube ich, nicht das Gefuehl, dass die Lehrer genervt waren. Wir haben normale freundliche Asukuenfte bekommen und Antworten auf unsere Fragen. VG MamaUSA
Sorry, das kam falsch rüber. Ich sehe de Elternsprechtag als selbstverstndlichen Teil meiner Arbeit und bin sicher sehr professionell und habe durchaus Spaß mit den Eltern und bekomme auch gute Rückmeldungen (man hört ja auch viel Positives von den Eltern). Ich habe danach auch immer eine ganze Liste Erledigungen und Infos (neuer Sitzplan für X, Y hat immer Migräne > Brille muss er aufhaben; Z hat Liebeskummer...), die teilweise durchaus hilfreich sind. Den Ausdruck Helikoptermütter habe ich allerdings bewusst gewählt. Er ist ja im amerikanischen Sprachraum schon länger üblich. es sind tatsächlich fast ausschließlich Mütter, keine Väter, die nur kommen, um zu hören, wie brillant ihre Kinder (meist Töchter ;-)) sind. Das finde ich tatsächlich sehr anstrengend (und, ja, ich werde dafür bezahlt und bin ich zu diesen Müttern einigermaßen freundlich).
Hallo, Bei uns ist im Zeugnis ein Kreuz in dem Fach " bitte Rücksprache" Da ich eh in kurzen Abständen mit dem Lehrer rede (ist momentan leider nicht anders möglich) schreib ich auf den Zettel "wenn gewünscht, dann komm ich" somit hab ich kein Desinteresse und die Lehrer die Möglichkeit, den Elternsprechtag etwas zu entspannen
Ich mache separat einen Termin aus, an dem die Lehrerin auch Zeit hat. Mir geht es nicht nur um Noten, sondern auch um das Soziale etc. Elternsprechtag heißt: Du sprichst höchstens 5 Minuten mit der Lehrerin, weil draußen noch 100 andere Eltern warten.
Uns wurde es tatsächlich als Desinteresse ausgelegt, weil wir bei unserem "Selbstläuferkind" mit guten bis sehr guten Noten noch keine Elternsprechstunde in Anspruch genommen hatten (allerdings in der Grundschule, die hier bei uns sehr überbesorgt um jeden einzelnen Schüler ist). Man müsse doch als Eltern auch einem Selbstläuferkind, bei dem alles stimmt, Interesse für seine schulischen Belange signalisieren, indem man sich auch mal mit der Klassenlehrerin zusammensetzt. Wir fielen aus allen Wolken, als man uns das so ausgelegt hat, denn die für uns zu Hause ersichtlichen Hefte, Hausaufgaben und Noten waren immer in Ordnung, alles super. Und von der Schule aus hatte bis dato noch keine Kontaktaufnahme zu uns stattgefunden - bis man dann eben in der 4. Klasse auf uns zukam und uns vorwarf, wir würden uns nicht für unser Kind interessieren, weil wir ja noch nie in der Elternsprechstunde waren. Andererseits wird an als nerviger und lästiger Helikopter angesehen, wenn man sich ganz artig regelmäßig blicken lässt. Verrückte Welt.
Bei uns in der Grundschule gehört das Erscheinen am Eltersprechtag zum guten Ton, in der Gesamtschule meines Sohnes spricht man am Sprechtag hauptsächlich mit den Klassenleitern nur bei enormen Problemen direkt mit dem Fachlehrer. Aber auch hier wird erwartet das man mind. 1 mal im Jahr erscheint. ( Wir haben immer 2 mal im Schuljahr Elternsprechtag)
Wir hatten letzen Freitag Elternsprechtag. Sind aufgefordert worden, "aber nicht wegen der Noten". Da unsere Klasse sozusagen 2 Klassenlehrerinnen hat, waren beide Lehrerinnen, die Deutsch, Englisch und Erdkunde unterrichten dort. Es ging wohl um "sein Verhalten". Wir machten uns riesig einen Kopf und überlegten was er wohl angestellt haben könne. Hinterher konnten wir nur mit dem Kopf schütteln. Er soll sich zurückhalten und sich nicht überall mit einmischen und dabei sein. Dafür mussten wir kommen. Lächerlich. Haben gesagt, daß er dies immer getan hat und wohl auch nicht abstellen wird. Außerdem wollen wir kein "Hündchen" aus ihm machen das stumm in der Ecke sitzt. Hätte man sich absolut sparen können. Den sonst kam nichts von den Lehrerinnen außer noch Lobeshymnen was er für ein guter Schüler sein. Kopfschüttel.
Hej allesammen! Ohne alles gelesen zu haben. 1. Bei uns haben die Lehrer feste Zeiten für alle Eltern abgesetzt, und wenn irgendwer die nicht wahrnimmt, dann haben die anderen nicht automatisch diese Minuten mehr. 2. Möchte ich den Konakt zur Schule solange halten wie es nur irgend geht. Ich finde auch, wenn ich die Lehrer erst bei Problemen näher kennenlerne, fehlt mir eine wichtige Basis für ein konstruktives Gespräch und gemeinsames Handeln. 3. DENKE ich vielleicht, es geht alles gut - vor allem Noten können ja sicher über einiges hinwegtäuschen, trotzdem KANn ja generell immer etwas verbessert werden oder anders laufen - oder es gibt evtl. in Bereichen, die notenmäßig nicht erfaßt werden, doch Problempunkte. 4. Werden bei uns ja eben erst sehr später Noten vergeben. Die Kinder füllen jedoch vor dem Eltern-Lehrergespräch eine Art Fragebogen aus, wo sie nach fachlichen und sozialen Belangen befragt werden. Auch die Lehrer haben sich anhand eines ähnlichen Bogens Gedanken gemacht und bei krassen Abweichungen der Einschätzungen besteht ja offenbar Handlungsbdarf - oder wenigstens Gesprächsbedarf. Oftmals aber dient der Bogen uch dazu, Absprachen einzugehen: Wir helfen dir da und dort nicht etwas mehr/anders/haben ein Auge darf... du versuchst, den Finger öfter zu heben, weniger zu schatzen, pünktlicher zu werden etc. Ich finde oder fand solche Gespräche immer sehr aufschlußreich, auch obwohl meine Kinder meistens völlig problemlos durch die Schule zu schlittern scheinen. Ich sehe die Kontaktpflege zwischen Scuhle und Eltern auch als meine Aufgabe - und eben nicht nur in Problemfällen. Und ich habe niemals das Gefühl gehabt, ich nehme anderen Eltern darum zeit weg. Gruß Ursel, DK
Und was hatte dieser Vorwurf in der 4. Klasse für Konsequenzen? Ihr wisst ja selber am besten ob ihr euch fürs Kind interessiert oder nicht. Ich glaube ich hätte bei so einem Statement gelacht.
Konsequenzen? Keine wirklich effizienten: Wir haben bei dem Gespräch erfahren, was wir schon wussten - dass alles prima läuft. Nun, die Lehrerin hatte dann ihren Seelenfrieden, weil sie endlich mal nett mit uns Konversation betreiben durfte.
Dann bleibt eigentlich nur noch zu sagen: "Wie schön, dass wir uns endlich mal ausgesprochen haben."
Ja, sehn Se, das wollte ich immer schon mal sagen.
naja in der grundschule finde ich,ist es erstens auch was anderes udn zweitens egal auf welcher schule, so alle 2 jahre, denk ich kann man ruhig mit dem Klassenlehrer mal sprechen auhc wenns kind gut ist.
Darauf wird bei uns immer wieder hingewiesen, weil tatsächlich diverse Eltern kommen, um einfach mal den Lehrer kennenzulernen. Das stört total und verhindert, dass Gespräche bei wirklichen Problemen geführt werden können. Kennenlernen kann man bei uns die Lehrer auf Elternabenden, wo immer mal jemand anderes eingeladen wird.
Hallo, ich habe 9 Jahre mit Schulkindern in den USA gelebt und der Ausdruck Helikoptermuetter (helicoptor-moms???) ist mir da noch nie begegnet. VG MamaUSA
Mir aber schon. So werden Mütter bezeichnet, die sich um alles kümmern und die Kinder vorsätzlich unselbstständig lassen.
...die Helikkopter oder die Unsichtbaren? Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man fast ein wenig beleidigt war, weil wir es wagten, so lange unsichtbar zu blieben und uns nicht in die Vielzahl von Helikoptern einzureihen, so dass die Herrschaften auf uns zukommen musste und nicht wir auf sie. Dieses "Hach, ich bin ja so gestresst von diesen übereifrigen Helikopter-Müttern, die immerzu was von mir wollen...." weckt in mir die bildliche Assoziation zu Möchtegern-Popstars, die sich mit dem Handrücken den nicht vorhandenen Schweiß von der Stirn wischen, während sie über die hach so lästigen Pressefotografen jammern und sich dennoch für selbige in Pose werfen.
Ich finde, es gibt einen ganz klaren Unterschied zwischen Grundschule und weiterführender Schule! In der Grundschule findet der Elternsprechtag zwischen dem Klassenlehrer und den Eltern statt. Dieser Klassenlehrer unterrichtet das Kind in vielen Fächern und über einen langen Zeitraum und kennt es und die Klassensituation sehr gut. In der Grundschule war ich auch bei jedem Elternsprechtag, weil ich auch wissen wollte, wie sich das Sozialverhalten und Arbeitsverhalten im Schulalltag entwickelt. Auf dem Gymnasium jetzt haben sie zwar Klassenlehrer, aber diese haben nicht nur überwiegend eine Klasse, sondern unterrichten natürlich auch viele andere Klassen. Dadurch, dass die Fachlehrer bis auf die Klassenlehrer auch sehr häufig nach einem halben Jahr wechseln, kennen die Lehrer die Kinder nicht mehr so gut-außer vielleicht, die auffälligen. aber da käme dann auch ohne Elternsprechtag eine entsprechende Rückmeldung. Die Lehrer an unser weiterführenden Schulen haben auf zwei Tage verteilt ca. 50 Termine frei-sie unterrichten aber eine Vielzahl mehr an Kindern! Und dann ist es nicht angebracht, den Lehrer aufzusuchen, wenn man weiß, dass es keine Probleme gibt, nur um zu hörten, dass das Kind so toll ist!
Ach weisste, die Lehrer die einen nicht sehen wollen und man kommt, werden einen halt als Helikopter-Mutter bezeichnen. Bleibt man weg, läuft man in Gefahr, als "gleichgültig" angesehen zu werden. Ist doch ganz egal. Das sind alles persönliche Befindlichkeiten, die nichts mit der Klärung von Sachfragen zu tun haben. Wenn die zu klären sind, bin ich da und zwar sofort. Wenn ein Lehrer nicht in der Lage sein sollte, mich auf ein Problem hinzuweisen, dann ist es schlecht. Andererseits ist (nur hier an dieser Schule) so, dass die Lehrer es ganz, ganz unverschämt finden, wenn man selber einen ersten Schritt macht und womöglich ein Problem anspricht oder einen Vorschlag hat. Ich kann da nichts erreichen. Was die Lehrer über mich denken wollen, kann ich nicht kontrollieren und ehrlich gesagt lässt es mich auch kalt.
....halte ich ganz viel von dem Gejammer über die ach so schlimmen Helikopter-Eltern für reine Koketterie. Wer Lehrer wird und somit einen Beruf ergreift, in dem er mit Kindern zu tun hat, der muss sich eben zwangsläufig auch ziemlich viel mit deren Eltern auseinandersetzen. Und dessen sind die Lehrer sich auch bewusst, sonst hätten sie den Beruf verfehlt. Die Elternarbeit ist ein Grund dafür, warum ich in die Hochschullehre gegangen bin und nicht in die Schullehre. Leider machen sich inzwischen auch hier unangemessenerweise Tendenzen breit, durch die man mehr und mehr mit Helikopter-Eltern von Studenten (=erwachsenen Menschen!) zu tun hat.
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