Elternforum Zehn bis Dreizehn

Das habe ich gerade entdeckt

Das habe ich gerade entdeckt

Joscha

Sehr interessant. http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8/seite-all


Trini

Antwort auf Beitrag von Joscha

...zumal ich zu Hause den schleswig-holsteinischen "Feldversuch" habe. Der Große ist letzter G 9-Jahrgang (Doppeljahrgang in der Oberstufe), der Kleine ist G 8. Bis auf die 3 oder 4 Stunden mehr Unterricht sehe ich KEINEN Unterschied in der Lebens- oder Gammelqualität. Ich war auch nach 12 Jahren fertig (im Osten, Abi 1983), hatte aber jeden Samstag Minimum 4 Stunden Schule. Auch wir mussten das Wissen irgendwie erwerben. Und bei uns haben keine Eltern ständig gejammert, dass diesunddas ja nun wirklich nicht ginge. Wobei wir gleich beim Fernsehtipp mit der "Generation Weichei" sind. Warum sind "wir" Deutschen denn im Sport nur noch Mittelklasse??? Katarina Witt sagte mal sehr treffend: "Die heutige Jungend ist nicht mehr bereit, sich zu quälen." Ich gehe einen Schritt weiter. Die Eltern trauen es ihren Kindern nicht mehr zu, dass sie sich (gern) quälen können. Es sind nicht die Kinder, die über die Schule stöhnen. Es sind die Eltern, die stöhnen, wie schlimm die Schule ist ... und ihren Kindern diese Einstellung natürlich vermitteln. ((Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an die Diskussion im Teenie-Forum, wo es um einen abendlichen Theaterbesuch ging.)) Habe mir übrigens das Buch "Die Mutter des Erfolges " schenken lassen und es mit Schmunzeln gelesen. DA liegt die Ursache unserer Erfolglosigkeit auf allen Gebietet, die Fleiß, Beharrlichkeit, Durchbeißen erfordern. Trini


Strudelteigteilchen

Antwort auf Beitrag von Trini

Hast Du das neue Buch von der Tiger-Mom auch schon gelesen? Es steht auf meiner Wunschliste ;-). Wobei ich irgendwie bekennende Weichei-Mutter bin. Zumindest zum Teil. Ich wünsche keinen meiner Kinder eine Karriere als Profi-Sportler oder Daimler-Manager oder Bundeskanzler. Ja, okay, man kann da gut verdienen, aber ist es das wert? Wegen mir dürfen meine Kinder es sich im oberen Mittelfeld bequem machen. Ausreichend Einkommen für zwei Autos und schicken All-In-Urlaub, aber nicht so viel Arbeit, daß man sich den Urlaub zwar leisten, aber nicht genießen kann. Mir ist bewußt, daß eine Gesellschaft auch Daimler-Manager und Bundeskanzler braucht, genauso wie Müllmänner und Friseusen, aber diese Jobs müssen nicht ausgerechnet meine Kinder machen. (Ob eine Gesellschaft Profi-Sportler BRAUCHT, das sei mal dahingestellt.)


Silke11

Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Uh, das neue Buch soll aber so ungefähr das Gegenteil von pc und daher ziemlich problematisch sein (ich habe übrigens auch das alte nicht gelesen, obwohl ich manches auch so mache - ein Klavier für die Ferien zum Üben suchen z. B. - aber eine befreundete Kollegin erzählte mir davon). Ich finde Profisport auch noch sinnloser als Profimusik (die Tätigkeit eines Musikers ist für mich auch irgendwie unproduktiv).


Joscha

Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

.... auch ich ärgere mich immer wieder, wenn ich sehe, wie wenig Eltern ihren Kindern heute zutrauen und wie wenig Biss und Durchhaltevermögen daraus resultiert. Das ist zum größten Teil hausgemacht. Dennoch nimmt Schule heute einen höheren Stellenwert ein als bei uns damals. Ich bin sehr gechillt durch 9 Jahre Gymnasium gewandert, hatte immer Zeit für mein Hobby, bzw. habe sie mir genommen. Von der 5. bis zur 10. Klasse hatte ich aber nie 8 Stunden Schule. Und wann ich meine HA gemacht habe, blieb ja dann mit überlassen. Ich kenne hier kein Gymnasium wo nicht spätestens in der 6. Klasse mind. 1x wtl. 8 oder mehr Stunden auf dem Plan stehen.


Trini

Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ganz davon abgesghen bin ich auch für die Tätigkeit einer "Eislaufmutter" neben den eigenen Job zu bequem, weiß aber derzeit nicht, ob meine Söhne jemals genug eigenen Fleiß entwickeln um z.B. ein _ordentliches_ Abitur zu machen. Du bist m.E. (so lange "kenne " ich Dich ja schon) keine Weichei-Mutter, die wegen schlechter Noten den Lehrer beschimpft anstelle des Sohnes. Trini


Trini

Antwort auf Beitrag von Joscha

und hat vier Tage sieben, einen Tag sechs Stunden. Ich hatte damals i.d.R. 5 x 6 plus 1 x 4. Und trotzdem fast jeden Nachmittag ein fixes Hobby, zu dem ich per Bus durch die Stadt gejuckelt bin. Trini


Strudelteigteilchen

Antwort auf Beitrag von Trini

Das neue Buch hat sie gemeinsam mit ihrem Mann geschrieben, einem jüdischen Einwanderer der 3. Generation. Sie vertreten gemeinsam die These, daß es bestimmte Einwanderer-Gruppen gibt, die von der Kultur her ehrgeiziger und leistungsbereiter sind. Ich habe das Buch auch noch nicht gelesen - es ist gerade erst rausgekommen - aber zwei Artikel darüber. Ich gehe davon aus, daß es - wie das erste Buch - sehr überspitzt sein wird. Wobei das erste Buch ja auch sehr persönlich war, und sie die Problematik ihrer Erziehungsform durchaus thematisierte. Es war ja nicht nur "Juchei, so bin ich, und ich bin gerne so!" Schon aufgrund des Themas, das naturgegeben nicht mehr ganz so persönlich ist - auch wenn die beiden Autoren Einwanderer sind - wird das neue Buch anders sein. Ich bin gespannt....


Jayjay

Antwort auf Beitrag von Joscha

Ich bin jetzt kein G8-Fan, aber auch kein Gegner. Mein Kind hat mit G8 keine Probleme. (Und sie ist KEIN Überflieger, nicht hochbegabt..) Natürlich gibt es Phasen, wo sich mal alles ballt, aber die gab es früher zu meinen Schulzeiten auch schon. Ich kann den Artikel, der schon ewig im Umlauf ist mittlerweile, nicht wirklich nachvollziehen. Nett ausgedrückt.