Elternforum Zehn bis Dreizehn

Beratungsverfahren in BaWü

Beratungsverfahren in BaWü

Liz71

Hallo, meine Tochter ist jetzt in der 4. Mit der Gymnasialempfehlung kann es eng werden, SIE möchte aber unbedingt. Hat jemand von Euch Erfahrung mit diesem Beratungsverfahren? LG Liz


dani_j_j

Antwort auf Beitrag von Liz71

Beratungsverfahren ist ein schöner Begriff bei dieser Farce, ein Beratungslehrer der mit einem Zimmer voll Kindern einen vormittag Tests macht, hat dann eine Stimme im Lehrerkollegium... die Quoten sagen alles...


Karatehamster

Antwort auf Beitrag von dani_j_j

Wir persönlich haben keine Erfahrungen damit, aber alle, die ich kenne, sind daran gescheitert! Da werden die Tests gerne mal montags um 8 Uhr, direkt nach der Zeitumstellung angesetzt... ich würde mir gut überlegen, ob ich das dem Kind antue! Sie kann ja auch nach der Real noch Abi machen! G8 mit einem annähernd 3er-Schnitt ist eher schwierig, behaupte ich mal...


Birgit67

Antwort auf Beitrag von Liz71

ganz ehrlich - wenn es eng wird mit der Gymnasialempfehlung ist der Weg das Abi über die Realschule zu machen sicher Sinnvoller. Die Anforderungen sind hoch und der Weg des lernens auf dem Gym ist nicht die Sache von jedem. Gönne Deiner Tochter lieber ein entspanntes Schulleben bevor sie nur noch mit miserablen Noten nach Hause kommt und vor lauter lernen keine Zeit mehr hat. Viele die jetzt mit gerade mal so geschafft aufs Gym gekommen sind würden liebend gerne auf die Realschule wechseln weil es fast nur 5er gegeben hat - aber es gibt auf dieser Realschule keinen Platz weil alle 5er Klassen voll sind - und mein Junior der trotz Gymnasialempfehlung auf die Realschule geht ist ein superguter Schüler der liebend gerne in die Schule geht und dem lernen spaß macht - und sein Freund der völlig abgestürzt ist auf dem gym hat so gar keine Lust mehr zum lernen. Gruß Birgit


cheerdance

Antwort auf Beitrag von Birgit67

Bei meiner Tochter sind letztes Jahr 3 Kinder ins Beratungsverfahren gegangen - die Klassenlehrerin hatte im Vorfeld bereits zu verstehen gegeben, sie werde sich (wenn der Beratungslehrer zu einem besseren Ergebnis kommen sollte) nicht querstellen - trotzdem sind alle 3 "gescheitert" Ganz ehrlich, ich würde mein Kind diesem Stress nicht aussetzen


dani_j_j

Antwort auf Beitrag von cheerdance

wenn der Test fair das Niveau abbilden würden, was ein Viertklässler können sollte, fänd ich es vielleicht noch okay, wobei ich es ohnehin für schwierig halte, in so frühem Alter solche Weichen zu stellen, aber den Test würden die Kinder die ihre Empfehlung bekommen haben zu sehr hohen Prozentzahlen versieben und das halte ich für sehr unfair... Ein einfaches Beispiel: Wer passt nicht in die Reihe: Theologe, Physiker, Psychologe, Psychiater... Oder finde die falschen Buchstaben: Phsychiologe Soweit ich das verstanden habe, ist es ein IntelligenzTest, und wenn man als Querschnittsumme über alle Bereiche zwischen 100 und 120 liegt bekommt man eine Realempfehlung, über 120 eine Gymnasialempfehlung und unter 100 halt ne Hauptschulempfehlung. Mit dieser einen Stimme, die der Beratungslehrer hierdurch bekommt sitzt er in einem Kollegium von durchschnittlich 6 Lehrern (korrigiert mich, falls ich falsch liege, ich hab einfach hochgerechnet, wieviele Lehrer das Kind so haben könnte) und kann jetzt die Lehrerschaft überzeugen, dass sie bei dem Kind falsch gelegen hat, damit sie ihre Stimme wechseln, oder die Entscheidung war ohnehin knapp, dann kann diese eine Stimme beim Mehrheitsbeschluss entscheiden.... Oder kann jemand was anderes zum Thema beisteuern?!? lg


doschia

Antwort auf Beitrag von dani_j_j

Im 4. Schuljahr berichtete uns die Lehrerin (Ba-Wü) von den Durchfallquoten im Beratungsverfahren und in der Prüfung. (Die Prüfung kann gemacht werden, wenn das Beratungsverfahren nicht zum Erfolg geführt hat. Man kann das Kind jedoch auch ohne Beratungsverfahren direkt zur Prüfung anmelden.) Die Durchfallquoten bei der Prüfung lagen bei über 97%, die Durchfallquoten im Beratungsverfahren waren nicht ganz so hoch. Genau kann ich mich an die Zahl nicht mehr erinnern, aber sie lag, glaube ich, zwischen 80% und 85%. Auf das Gym meiner Tochter gehen zwei ehemalige Grundschulkameraden, die die Gym-Empfehlung nur knapp und nur mit Nachhilfeunterricht geschafft haben, Deshalb riet die Lehrerin beiden, entgegen der offiziellen Empfehlung, zur Realschule. Der Junge steht in Deutsch und Latein jetzt auf 5 und wird das Klassenziel vermutlich nicht schaffen, denn bisher fand ich den Stoff doch eher leicht, was aber sicher nicht so bleiben wird. Das Mädchen hat ebenfalls eine 5 in Latein und jeweils eine 4 in Deutsch und Mathe. Da sie wegen eines längeren Auslandsaufenthaltes gut Englisch kann, hat sie hier noch eine Ausgleichsmöglichkeit. Dennoch bin ich bzgl. ihrer Zukunft am Gym skeptisch. Anmerkung: An unserer Schule werden ab Klasse 5 zwei Fremdsprachen unterrichtet, und zwar Englisch und Französisch oder Englisch und Latein.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Liz71

...und würden davon abraten. Es hat ihr 0,1 Notenpunkte gefehlt. Sie stand in Deutsch auf 2 und in Mathe auf 2,6. Sie hat es - wie alle anderen auch - nicht geschaftt und fühlte sich total mies. Sie glaubte sogar, dumm zu sein, weil die Lehrerin zu ihr sagte, sie hätte eine Matheschwäche! Im übrigen ist die Durchfallquote wirklich sehr hoch. Woran das liegt? Nun, einer Krähe hackt der anderen kein Auge aus und der Test ist wohl so konzipiert, daß es gar nicht klappen kann .Die Ergebnisse selbst haben wir beim Gespräch dann gar nicht zu sehen bekommen, sondern nur ein paar von der Beratungslehrerin erstellte Kurven. Diese bestätigte dann eine "Matheschwäche". Nun ist meine in der Realschule und steht in Mathe auf 1,5. Irgendwie scheint ihre Matheschwäche verflogen zu sein.... Lass den Test sein, tu es deinem Kind nicht an. Ach ja, an unserer Schule ist es möglich, nach dem ersten halben Jahr bei enstpr. Noten (Deutsch:,2 Mathe: 2) auf Gym zu wechseln. Tochter hätte gekonnt, wollte aber nicht mehr, weil ihre Lehrer auf dieser Schule einfach klasse sind und die Klasse selbst ebenfalls.Sie fühlt sich dort pudelwohl und ist bis jetzt ohne große Lernerei einfach so durchmarschiert. Sprich: Sie hat jede Menge Erfolgserlebnisse und das tut ihr sehr gut. Der Druck, der auf den Grundschulen (BaWü, Bayern) weitergegeben wird, ist einfach unverhältnismäßig und unangemessen. Gruß Makira