Beppeline
Vor kurzem hatten mein Mann und ich eine schwere Krise. Ich habe zwei Wochen nicht mit ihm reden können, so enttäuscht und traurig war ich. In dieser Zeit habe ich in meinem Arbeitszimmer geschlafen. Wie unwichtig nun im Angesicht von Corona unsere Probleme sind! Und wie dankbar ich jetzt bin, dass wir noch zusammen sind. Wir haben uns zusammengerauft. Wir sind ein gutes Team. Wie es mit uns weitergeht, wie es mit unserer Liebe weitergeht, sehen wir, wenn die Krise überwunden ist. Jetzt bin ich einfach nur froh, dass wir zusammenhalten und den Alltag miteinander teilen. Ich glaube, das ist gar nicht mal so selbstverständlich. Ich habe von Paaren gehört, bei denen es jetzt, wo beide zu Hause im Home Office arbeiten, furchtbar kriselt und die kurz vor der Trennung stehen. Die es nicht aushalten, den ganzen Tag in einer Wohnung zusammen zu sein. Dann noch die Kinder, denen langweilig ist. Aber wie soll man sich denn zurzeit trennen? Das geht ja gar nicht, denn wo soll man schon hingehen? Mann kann ja noch nichtmal ein Bier in der Kneipe trinken, sich mit Freunden treffen oder ins Kino gehen, um mal eine Pause von zu Hause zu haben.
Du hast doch nicht etwa die Illusion, dass Corona jetzt die Probleme bei euch wegzaubert? 
Stell Dir vor: So naiv bin nicht mal ich, dass ich das denke. Ich freue mich nur, dass wir zurzeit zusammenhalten und es miteinander gut aushalten. Wie ich schon geschrieben habe: Wie es mit uns und unserer Liebe weitergeht, werden wir danach sehen.
Lass dir nicht alles miesreden.
zur jahrhundertflut wohnten bei uns die schwester meiner mutter plus family. beide haben schon ewig streit, hatten den aber in der not beiseite gelegt und gut funktioniert.... danach war alles wie gehabt. in der not reagieren und agieren personen anders als gewöhnlich, um über die runden zu kommen, das ist evolutinsbedingt , denn es sichert das überleben
Ja, das denke ich auch, dass es so ist. Aber bei vielen ist es auch nicht so.
Das klingt aber eher nach reinem Pragmatismus bei euch und nach Selbsterhaltung. Wenn Corona abgeflacht ist, wird sich zeigen, wie es weitergeht.
Ja, so ist es. Obwohl wir uns gerade wirklich gut verstehen.
Dein Posting ist schön geschrieben, aber mir persönlich etwas zu pathetisch. „Im Angesicht von Corona“ ist bei einer Infektion, die Fachleute als „mäßig“ gefährlich einstufen, etwas übertrieben. Trotz allem sind es vor allem alte Menschen mit Vorerkrankungen, die gefährdet sind, nicht Du und Dein Mann oder Euer Kind. Klar sind es gerade unruhige Zeiten, aber ein Großteil der Panik ist bei gesunden Menschen sicher eher psychisch und nicht wegen einer realen Gefahr. Ich denke, Corona wird Eure Eheprobleme nicht lösen und auch nur sehr kurz in den Hintergrund rücken. Ihr werdet nicht drum herum kommen, die eigentlichen Ursachen anzugehen - sofern Dein Mann auch dazu bereit ist. LG
Vor zwei Tagen hat das Robert Koch Institut die Gefährdung in Deutschland als hoch eingestuft: https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-deutschland-rki-101.html Und es geht ja nicht nur um unsere Gesundheit, sondern auch um unser aller finanzielle Lage sowie die wirtschatliche Situation in ganz Deutschland, in Europa und der Welt. Um meinen Mann und meine Kinder mache ich mir die wenigsten Sorgen, aber um meine Eltern und meine Schwiegermutter und um viele selbstständige Freunde (oder auch Freunde, die zum Beispiel in der Autobranche arbeiten). Ja, ich weiß, dass mein Mann und ich nicht drum herumkommen, nach der Krise die eigentichen Ursachen unserer Probleme anzugehen. Das sollte auch nicht so klingen, als würde ich denken, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist.
Schön, dass ihr die Krise jetzt gemeinsam meistern könnt! Du schreibst ja selbst, dass ihr nach der Krise schauen müsst, wie es bei euch weitergeht.