Elternforum Trennung vom Partner

Wie am besten den Kindern sagen?

Wie am besten den Kindern sagen?

PoisonLady

Ich bin gerade ein bisschen überfordert und habe eine schlaflose Nacht hinter mir. Mein Mann und ich kommen überhaupt nicht mehr miteinander aus, er kontrolliert mich ( geht an mein Handy, schaut m Festnetz mit wem telefoniert wurde, schaut was für Fitos ich am Handy habe, ich kann nicht mal allein aus dem Haus. Von der Arbeit aus ruft er dauernd an (ich bin zur Zeit zuhause wegen mangelnder Kinderbetreuung, habe mit 4 Kindern einen ziemlich straffen Alltag) Dazu kommt das wir wegen ihn in großen finanziellen Nöten sind und er zu keinem Gespräch bereit ist und alles als Lapalie abtut. Ich könnte noch so viel mehr aufzählen, er ist von den Kindern nur genervt und meckert, gleichzeitig ist er beleidigt weil die großen (15 und 13) keinen Bock auf ihn haben.  Er bezahlt ja schließlich alles, also müssen wir den roten Teppich ausrollen und ihm die Trauben puhlen. Wir können einfach nicht mehr so leben. Er pflegt seine Hobbies ohne Rücksicht auf die Familie und ich kann nicht mal mit einer Freundin Kaffee trinken gehen. Aber, jetzt kommt der Knaller, er unterstellt mir ich würde fremdgehen, weil ich ihn abweise, müde und ausgelaugt bin. Ich äußere aber seit Monaten dass ich einfach am Limit bin, ich bin körperlich und mental einfach durch. Ich habe auch kein Interesse an irgendwelchen Männern, ich will einfach entspannt mit meinen Kindern leben, keinen General am Hals haben und meine Ruhe haben. Mein Mann arbeitet auf Montage, rief gestern an und schrie wie ein verrückter ins Telefon, ich würde lügen und betrügen und legte auf. Natürlich habe ich jetzt Angst wenn er nach hause kommt, was hier dann abgeht und noch dazu vor den Kindern. Ich kann auch nicht weg, wir haben hier keine Familie.  Ich muss mit den Kindern reden, aber wie? Was sage ich? Wie fange ich an? Ich bin verzweifelt 


Astrid

Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Hallo, ganz ehrlich ist das Gespräch mit deinen Kindern jetzt nicht die oberste Priorität. Sondern entscheidend ist, dass du selbst erstmal einen Plan hast, wie du gut aus der Sache herauskommst. Dein Mann ist psychisch krank, will sich aber vermutlich nicht helfen lassen. Das aber müsste er, wenn es eine Zukunft für euch geben soll. Da das nicht passieren wird, stehen jetzt erstmal andere Schritte an: Als Erstes solltest du eine Beratung bei einem Anwalt für Familienrecht machen. Die ist unverbindlich, man muss sich deshalb nicht scheiden lassen, sondern man erfährt einfach erstmal, wie die nächsten Schritte aussehen. Dein Mann kriegt davon nichts mit, wenn du das nicht willst. Der Anwalt erklärt, was einem finanziell zusteht, wie die Sache mit Haus oder Wohnung gelöst werden kann, wie es mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder ist, wer sich also wann und wie um die Kinder kümmern sollte usw. Dass dein Mann krankhaft eifersüchtig ist, musst du dem Anwalt ebenfalls sagen, es ist wichtig, dass das aktenkundig ist. Es kann nötig sein, ihn während der Trennung in die Schranken zu weisen, und seine extreme Kontrolle muss (da sie auch für die Kinder schädlich ist), eventuell berücksichtigt werden bei der Umgangsregelung. Aber auch wenn nicht, sollte der Anwalt davon wissen. So ein Gespräch beruhigt. Weil man nämlich erfährt, wie der Ablauf ist, wie die ganzen kleinen Schritte aussehen, wie's funktioniert. Es ist dann nicht alles so ein unüberschaubarer Berg wie jetzt. Erst, wenn du das alles für dich geklärt hast und einen Plan hast, ist es Zeit, damit nach außen zu gehen. Als Erstes musst du mit deinem Mann reden. Wenn du ihm dann alles gesagt hast, kannst du es den Kindern sagen. Das ist der letzte Schritt nach allen anderen, die vorher kommen sollten. Fachleute raten, sich dabei knapp zu halten. Den Kindern also keine ellenlangen Erklärungen zu geben, warum und wieso das alles so gekommen ist. Sondern nur zu sagen: "Dem Papa und mir geht es zusammen nicht mehr gut. Wir vertragen uns nicht mehr. Deshalb wird der Papa ausziehen. Für euch wird sich wenig ändern, er hat euch natürlich immer lieb, und das bleibt auch so." Dann soll man abwarten, ob Nachfragen der Kinder kommen. Oder ob sie das erstmal sacken lassen müssen. Wenn keine Fragen kommen, nicht weiter reden, sondern ein paar Tage warten. Den Kindern also nur kleine Häppchen geben, die sie verdauen können, sie nicht zuschwallen mit zu vielen Erläuterungen, das ist wichtig. Sie fragen, sobald sie so weit sind. Man sollte dann immer nur die konkrete Frage beantworten und auch hier nicht weitschweifig werden.  Ich bin nicht sicher, wie konkret deine Trennungsabsichten schon sind. Nach einem Streit und einer durchwachten Nacht ist man ja oft wild entschlossen, aber nach ein paar Tagen beruhigt man sich und redet sich doch alles wieder schön. Trotzdem muss man aber sagen, dass ein krankhaft eifersüchtiger Mann gefährlich ist. Denn er zerstört dein Selbstwertgefühl, schränkt deine Freiheit ein, schadet dir seelisch schwer und zieht dich und die Kinder mit hinein in seine psychische Krankheit. Denn du nimmst bereits Rücksicht auf ihn im Alltag, lässt dich kontrollieren, gehst kaum noch weg. Man nennt das Co-Abhängigkeit. Und die ist macht seelisch, irgendwann aber auch körperlich krank. Es ist daher wirklich wichtig, sich vor so einem Menschen in Sicherheit zu bringen, sofern er nicht sofort eine Therapie macht, was er vermutlich nicht tun wird. Ich wünsche dir sehr, dass du lernst, jetzt endlich gut auf dich zu achten, denn du hast dich von seiner Krankheit schon viel zu lange einschränken lassen. Alles, alles Gute für dich!


kirshinka

Antwort auf Beitrag von Astrid

Zunächst mal - trenne Dich von diesem Narzissten! Geh zum Anwalt - informier Dich, kopiere seine Verdienstunterlagen, wechsle das Passwort an Deinem Handy, damit er es nicht mehr kontrollieren kann, suche Dir einen Job!!! Trenn Dich bevor er Dich zerstört! Und die Kinder!!! (Und schütze euch auch finanziell natürlich!!!) Weiter - ich bin auch Scheidungskind und stimme nicht ganz mit Ninchen überein. Ich würde mit den Kleinen anders reden als mit den Großen! Als ich 13 war wusste ich, warum meine Mutter sich getrennt hat - und muss sagen - Gottseidank! Die Älteren bekommen doch mit was los ist und wie er drauf ist - deshalb wäre ich hier offener, als bei den Jüngeren.  Ob die Älteren überhaupt einen Ungang haben möchten ist auch fraglich.  Natürlich darfst Du die Kinder nicht als Rachevehikel nutzen - das wird der Vater schon versuchen. Ich würde nicht schlecht über den Vater reden, aber es auch nicht beschönigen. 


PoisonLady

Antwort auf Beitrag von kirshinka

@kirshinka   Job suchen würde ich sofort, habe aber keinen Kindergartenplatz für den kleinsten, der ist 3,5 und ich kann ihn ja nicht den großen aufsauge drücken und nachmittags arbeiten gehen. 


Ninchen321

Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Zum ersten: bitte sei deinen Kindern ein Vorbild und trenne dich von dem Mann. Die Kids werden das, was zu Hause passiert als normsl sehen und ihre Beziehungen werden dann mit hoher Wahrscheinlichkeit genau so sein. Weil sie denken, dass das normal ist. Bitte zeige ihnen, dass man  seine eigenen Grenzen setzen muss und Konsequenzen ziehen muss, wenn es eben nicht mehr passt.   Zweitens: Ich möchte dir die Sicht eines Kindes mal dalegen, weil ich es als Kind selbst so erfahren habe und es mich traumatisch geprägt hat. Vielleicht bewahrt mein Post deine Kinder davor. HALTE DIE KINDER IMMER RAUS! Entschuldige bitte, wenn ich das so groß schreibe, aber es ist so unfassbar wichtig! Ganz egal wie viel Hass zwischen dir und deinem Partner entsteht. Die Kinder können absolut nichts dafür und sollten niemals mit da rein gezogen werden. Rede niemals negativ über den Vater vor ihnen. Sage niemals, dass Papa oder Mama sich nicht mehr lieb haben. Enthalte den Kindern nicht den Vater vor, wenn sie ihn sehen möchten. Rede niemals über ungelegte Eier mit deinen Kindern, sondern nur über absolut sichere Dinge! (Also sag nicht, dass du dich vom Papa trennen wirst, wenn du mit ihm nicht klipp und klar diese Sache geklärt hast). Wenn deine Kinder dich fragen, warum du und Papa streiten, dann erkläre ihnen, dass Streit auch bei den Eltern vor kommt und ganz normal ist und dass das nicht schlimm ist. Jeder muss mal streiten. Kinder streiten auch.   Wenn deine Kinder dich fragen, warum ihr euch trennt, dann erkläre ihnen, dass Mama und Papa so glücklicher sind. Und dass man manchmal verschiedene Wege geht im Leben. Aber das der Papa immer da sein wird. Sie können jederzeit zu ihm. Wenn du merkst, dass deine Kinder das teotzdem belastet, dann hole dir frühzeitig eine therapeutische Unterstützung. Frag dazu sm besten den Kinderarzt. Bleib den Kindern gegenüber einfach neutral und der Vater sollte das ebenso sein. Ich selbst wurde als Kind von meinem Vater als Mittel dazu genutzt meiner Mutter eins auszuwischen. Er sagte uns Dinge wie "Die Mama hat den Papa nicht mehr lieb." Und wenn ich meine Mama sehen wollte sagte er "Deine Mama hat jetzt keine Zeit für dich.". Und eben all das, was ich oben erwähnt habe. Am Ende trage ich nun die größte Last, denn Verlustängste und die Angst vor Ablehnung sind die größten meiner vielen weiteren Probleme, die nur daraus resultieren, weil zwei erwachsene Menschen nicht sachlich miteinander kommunizieren konnten. Und zu guter letzt: sei es dir selbst wert, nicht in angst vor einem Mann leben zu müssen. dein Mann scheint sehr narzisstisch veranlagt zu sein. Das macht enotional abgängig und vor allem krank.  das leben bietet so viel mehr!   alles Gute!