Elternforum Trennung vom Partner

Weiter zusammen wohnen?

Weiter zusammen wohnen?

Mäuselein

Hallo zusammmen, ich bin nicht ganz sicher, ob dies "schon" in dieses Forum gehört, aber es sieht ganz so aus als würden mein Mann und ich uns trennen aufgrund von "unüberbrückbaren Differenzen". Es fing schon vor ca. 4 Jahren an, dass mein Mann sich in eine andere Richtung entwickelt hat und dadurch eine andere Weltanschauung bekommen hat. Die letzten Jahre hat das Zusammenleben und die Partnerschaft die aller meiste Zeit auch trotzdem sehr gut geklappt, da wir bestimmte Sachen/Themen einfach ausgeklammert haben. Seit einigen Monaten klappt das aber leider nicht mehr und diese unterschiedliche Weltanschauung belastet unsere Partnerschaft sehr und es gab sehr viel Streit und belastende Situationen. Meine Gefühle zu ihm haben da sehr drunter gelitten, aber das Zusammenleben an sich und der Umgang mit unseren Kindern klappt nach wie vor aber gut, d.h. wir können quasi freundschaftlich sehr gut miteinander auskommen. Ich frage mich daher, wenn es soweit kommt, ob ein Zusammenleben als Freunde und Eltern weiterhin klappen könnte - für die Kinder und aber natürlich der Bequemlichkeit und der finanziellen Vorteile halber. Hat da jemand hier Erfahrungen gemacht in so einem Fall? Vielen Dank schon mal


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Mäuselein

das klingt esrt einmal alles flauschig aber sptestens, wenn einer von beiden einen neuen potentiellen partner kennenlernt, ist es vorbei mit dem schönen schein. ich bin nicht so für halbseidene sachen , entweder getrennt, dann auch von tisch und bett oder man rauft sich zusammen


Mäuselein

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Ja das stimmt, darüber habe ich auch schon nachgedacht...wenn einer von uns jemanden kennen lernen würde, dann wäre es sicher schwierig. Von meiner Seite aus ist der Bedarf garantiert für lange Zeit nicht da ;)


Myriel9

Antwort auf Beitrag von Mäuselein

Ich habe das zu Studienzeiten mal versucht, allerdings ohne dass Kinder im Spiel waren. War billiger als direkt die Wohnung aufzulösen. Anfangs war alles super, dann wurde ich plötzlich überwacht, mein Ex setzte sich trotz Bitte fern zu bleiben auf meiner Geburtstagsfeier einfach dazu und als ich mich neu verliebt habe, hat er mir das Leben zur Hölle gemacht und ich musste am Ende die Polizei einschalten... Ist natürlich ein Extremfall und hängt sehr von der sozialen Kompetenz der Partner ab, allerdings stehe ich seither diesem gemeinsamen Wohnen nach Trennung sehr kritisch gegenüber. Die Frage ist auch, ob das für die Kinder eine trügerische Hoffnung aufrecht erhält, dass man am Ende doch wieder zusammen findet. Wenn die Möglichkeit besteht und theoretisch gewünscht ist, könnte man es versuchen, aber ich finde räumlichen Abstand schon wichtig, auch um sich über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse klar zu werden


Mäuselein

Antwort auf Beitrag von Myriel9

Ohje das klingt ja schon krass mit deinem Ex... Ich denke den Kindern (sind noch recht klein) würden wir gar nichts vin der Trennung sagen, das würden sie in dem Fall (wenn wir noch zusammen wohnen bleiben) wohl auch nicht verstehen. Für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse wäre Abstand sicher besser!


Lillimax

Antwort auf Beitrag von Mäuselein

Du hast diese Erfahrung doch längst selbst. Denn so wie Du es schilderst, seid Ihr ja jetzt schon kein Liebespaar mehr. Wo soll da der Unterschied sein...? Glaubst Du, Du würdest nicht mehr mit ihm über Weltanschauungsdinge und Einstellungen diskutieren, nur weil Ihr dann offiziell keinen Sex mehr hättet (den habt Ihr ja vermutlich jetzt auch schon nur noch selten)? Das Problem ist, dass Du Deinen Partner nicht so lassen kannst, wie er ist, sondern ihn belehren und kritisieren möchtest - und dass er es mit Dir vielleicht umgekehrt genauso macht. Wenn man über diesen Dingen nicht drüberstehen kann, ändert sich daran natürlich nichts, solange man weiterhin zusammen wohnt.


Mäuselein

Antwort auf Beitrag von Lillimax

Nein ein Liebespaar in dem Sinne sind wir seit einer Weile nicht mehr. Ich denke halt, wenn wir offiziell getrennt wären (noch hat den finalen Schritt keiner getan), dann ginge mich seine Einstellung einfach nichts mehr an und ich hätte nicht die Hoffnung/Erwartung er ändert sich nochmal (sind so nicht zusammen gekommen)...und er im Gegenzug hätte wohl nicht die Hoffnung/Erwartung ich würde mich in seine Richtung verändern (was er gern möchte, er versucht mich oft zu überzeugen)


mams

Antwort auf Beitrag von Mäuselein

ich bin ja ein fan der eltern-wg. haben wir selber nicht praktiziert, sondern "nur" das wechselmodell (was ja auch schon fortschrittlich ist). aber die eltern-wg wäre rückblickend mein favorit. mit einer voraussetzung: man muss sich noch mögen und miteinander reden können und braucht ein ausreichend großes haus oder wohnung. da fallen dann vermutlich schon mal 80% der beziehungen raus :-) eltern-wg heißt für mich: man kommuniziert in alle richtungen, dass man getrennt ist man teilt küche und bad, aber jeder hat sonst seinen eigenen privaten bereich man teilt die wochenenden und ferien auf (dann ist der eine zuständig, dann der andere - derjenige, der nicht zuständig ist, kann dann tun und lassen was er will) man erzieht die kinder weiterhin gemeinsam einzige einschränkung: man bringt keine neuen partner mit ins gemeinsame zuhause (es sei denn, der andere ist mit den kindern verreist). ich finde das toll und hätte das gerne praktiziert. mein ex wäre dazu auch bereit gewesen und unser verhältnis zueinander wäre ausreichend gesund gewesen, leider hat seine neue freundin nicht mitgespielt (mein neuer partner hätte es unterstützt).


Strudelteigteilchen

Antwort auf Beitrag von mams

Ein Problem ist zum Beispiel, daß die Kinder sich selten an die vereinbarten Zuständigkeiten halten. Wenn Papa "Kinderdienst" hat, aber Mama sich in der Küche ein Spiegelei brät, das sie eigentlich nur gemütlich und unbekindert vor dem Fernseher essen möchte, hat sie zügig eben doch die Kinder an der Backe, die "Ich will auch eins!" rufen, obwohl Papa schon für das Abendessen eingekauft hat. Wir haben Deine Form der Eltern-WG zwangsweise über ein Jahr gelebt, und es war das schlimmste Jahr meines Lebens. Okay, es half nicht, daß mein Ex so gar nicht aus der emotionalen Geschichte rauskam, aber auch sonst gab es eben immer wieder Abgrenzungsprobleme. Laut Vereinbarung mit dem Jugendamt war einer von Sonntag, null Uhr bis Mittwoch, 12 Uhr zuständig, der andere von Mittwoch, 12 Uhr bis Samstag, 24 Uhr. Theoretisch. Aber was tut man, denn der Schratz Montag Nacht nach Mama brüllt, obwohl Papa zuständig ist? Oder zu Papa rennt, weil die zuständige Mama das dritte Eis nicht genehmigen will? Irgendwann war ich an meinen "unzuständigen" Tagen nur noch auf der Flucht und habe versucht, morgens aus dem Haus zu gehen, bevor die Kinder aufwachen, und abends heimzukommen, wenn sie schon schlafen - meine eigene Wohnung war kein gemütlicher Rückzugsort mehr. Im Grunde muß man bei so einem Modell viel mehr Absprachen treffen, als in einer "normalen" Familie, und dafür müssen beide es schaffen, alle trennungsbedingten Emotionen und Befindlichkeiten immer und ständig zurückzustellen. Ob das so gesund ist?


lilly1211

Antwort auf Beitrag von mams

So wie du es beschreibst haben wir es, nur dass wir nicht das Bad teilen. Ich sehe in diesem Modell mehr Vorteile als Nachteile. Wenn das mal nicht mehr so ist kann man es ja immer noch ändern. Mein neuer Partner hat damit überhaupt kein Problem und unterstützt das sehr, im Gegenteil, ihm ist bewusst dass wir bei einem Residenzmodell mit den Kindern bei mir niemals so viele Freiheiten und exklusive Zeit hätten. Residenzmodell mit Kindern beim Vater würde ich nicht wollen, und ein Wechselmodell halte ich für unzumutbar den Kindern gegenüber und macht gleichzeitig irre abhängig voneinander. Kostet auch sehr viel Geld.


lilly1211

Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Naja, das was du beschreibst trifft natürlich zu. Aber warum sollte man denn vor den Kindern flüchten? Und diese krassen Zuständigkeiten abgrenzen? Ich habe mich doch nicht von den Kindern getrennt sondern von meinem Mann. Meine Kinder dürfen immer und mit allem zu mir kommen solange ich mich zuhause aufhalte. Ich würde niemals sagen "geh zu Papa, der ist zuständig". Selbst wenn ich nicht da bin dürfen sie sich mit allem an mich wenden. Wir haben überhaupt keine Zuständigkeiten eingeteilt, bzw. wir haben Nächte eingeteilt von Mittwoch bis Mittwoch, einfach damit klar ist wer im Haus sein MUSS. Nicht dass plötzlich niemand abends heim kommt. Wenn der andere trotzdem da ist dann kämen wir nie auf die Idee uns von den Kindern abzugrenzen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von mams

das wäre das grauen für mich . trenne ich mich, dann weil mich etwas oder gar vieles stöhrt. durch trennung bereinigt man den stöhrfaktor, was ja der sinn der trennung ist wohnt man weiterhin zusammen , bleibt ja alles wie es ist( eben auch mit den nervenden sachen) eben nur das der beziehungstatus single ist. als mein exmann weg war, knnte ich erst mal durchatmen und sah vieles aus einer ganz anderen perspektive( schlimmer als vorher) und konnte somit sehr schnell in ein neues leben frs kind und mich selber finden .


anonym_987

Antwort auf Beitrag von lilly1211

Hallo Lilly1211, wie haltet ihr es mit dem neuen Partner. Kennen die Kinder ihn?


Jorinde17

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Ich denke, Deine Idee ist nicht realistisch. Denn das Zusammenleben von Erwachsenen ist immer eine Herausforderung, auch wenn man nur befreundet ist. Wenn man noch dazu verheiratet ist und Kinder hat, sind so viele Emotionen im Spiel, dass es von dort keinen Weg zurück zur Freundschaft gibt, so lange man zusammen wohnt, zusammen erzieht, zusammen die Vorbildrolle für die Kinder einnimmt, zusammen Entscheidungen treffen muss. Hier wird es immer wieder Konflikte geben. Du versuchst gerade, in Deinem Leben den bequemen und angstfreien Weg zu gehen. Aber so funktioniert das Leben nicht. An entscheidenden Punkten sind immer auch klare Entscheidungen und Mut notwendig. Wer sich hindurchwurschteln und nie etwas riskieren möchte, verliert seinen Weg und am Ende auch sich selbst. Weil er eine lange Kette fauler Kompromisse eingeht, anstatt zu wachsen und seine eigene Stärke zu erleben. LG


Zicklein3

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Hallo, mein Noch- Mann hat seit letztem Jahr eine Freundin, wir leben in Trennung, die Scheidung ist im September. Wir wohnen auch zusammen in einem Haus, aus verschiedenen gründen. bei uns klappt es sehr gut, besser als früher. Es gibt einen Kalender, wo die Termine aller drin stehen. Arbeitszeiten und Kindertermine werden abgesprochen und abgewechselt. Haushalt ist weiterhin größtenteils meine Aufgabe, er übernimmt nur das bügeln, sowie alles rund ums Haus ( riesiges Grundstück/ Bauernhof) Wir haben jeder ein eignes Zimmer, Küche, Bad und Wohnzimmer gemeinsam. Einkaufen entweder gemeinsam, oder wenn ich frei habe kaufe ich auch mal allein ein, oder er bringt auch mal was mit. Ich habe jetzt mehr Zeit als früher für mich....und auch in meinem Leben gibt es wieder einen neuen Mann.


desireekk

Antwort auf Beitrag von Mäuselein

Ich habe es auch probiert, und wir sind relativ schnell gescheitert. Das geht schon dabei los, dass ab einer Trennung mir durchaus nicht mehr egal ist ob er sieht was und welche Post ich bekomme, geschweige denn was in dieser Post drin steht! Also zum Beispiel einen Brief einfach mal rum liegen lassen, ging nicht mehr, er hätte ihn sofort gelesen. Und nein, meine Bekannten und Freunde würden auch nicht meine Post lesen, warum sollte es also dann mein Ex-Partner? Ich möchte auf meiner Couch sitzen können, oder auf meiner Terrasse und mit meiner Freundin ratschen, vermutlich auch die Beziehung noch mal durchkauen und mit ihr am Telefon verarbeiten (oder sie ist vielleicht sogar live da)… Ohne dass ich das Gefühl habe dass er da mit dem Ohr irgendwo an der Hauswand klebt, oder oben drüber an dem auf Kipp gestelltem Fenster mitlauscht. Bei uns kam dann hinzu, dass er mit der Trennung nicht einverstanden war. Es gab also dann auch gerne mal vor den Kindern Kommentare, die die Kinder eigentlich nichts angingen (unsere waren allerdings schon etwas größer, spätes Grundschulalter), Die haben da auch schon mehr verstanden wenn er mal wieder einen Seitenhieb loswerden musste. Es hat für mich doch schon einen Sinn, warum man nicht mehr in Kommunen (zumindest nicht in unseren Breitengraden) zusammen lebt und Kinder gemeinsam erzieht. Und gerade wenn eine Partnerschaft beendet wird, ist Abstand für eine gewisse Zeit erst mal sehr gut und angebracht. Das schließt eben auch echten, räumlichen Abstand ein, nicht nur den emotionalen. Es mag ja durchaus Konstellationen und Familien geben bei denen das funktioniert, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben bei weitem geringer dass es funktioniert als dass es scheitert und noch mehr Frustration verursacht. LG D