Trennung vom Partner

Forum Trennung vom Partner

Verzweifelt, was tun?

Thema: Verzweifelt, was tun?

Hallo, ich weiß gar nicht, wo genau ich anfangen soll. Ich möchte mich von meinem Mann trennen, weil er mich betrunken verprügelt hat. Er hat schon öfter mal betrunken zu fest Hand angelegt, mich gegen Schrankkanten geschubst, sich auf mich geworfen und mir mit seinen Knien die Arme fest auf den Boden gedrückt. Einmal hat er mir mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sodass meine Nase gebrochen ist. Nun hat er mich gegen alle Kanten im Wohnzimmer geworfen, mich so gewürgt, dass ich noch immer, also seit Tagen, starke Schmerzen beim Schlucken habe, mich am Boden liegend getreten usw. Er hat danach geweint, sich ein paar Mal entschuldigt und geschworen, nie wieder Alkohol im Haus zu haben, denn nur der mache es aus ihm. Ich habe das schon oft gehört und weiß, dass er irgendwann wieder so ausrasten wird, weil er zu viel getrunken hat. Klar, man streitet sich betrunken häufiger, aber so etwas ist nicht normal. Bisher habe ich immer wieder gehofft, dass er es nicht mehr macht, dass es "gutgeht", doch er ist wie ein Pulvervass, ich möchte so nicht mehr leben und gerne weg. Unser Problem: Wir haben Kinder, ein Haus usw. Die Kinder sind noch klein, die ältere ist jedoch schon fünf und hat die letzte Prügelattacke teilweise mitbekommen, weil ich laut geweint habe, nach Luft gerungen habe, nach jedem Schlag meines Kopfes auf Kanten geschrien habe usw. Sie kam dann die Treppe herunter, nachdem sie wach wurde, und da hat er sofort aufgehört, geweint und sich entschuldigt. Am nächsten Tag sagte sie immer wieder, dass sie mich vor Papa beschützt habe, was mir das Herz gebrochen hat. Zum Glück haben die Kleinen (20 Monate alt) friedlich geschlafen. Meine Große hat es natürlich sehr mitgenommen, sie hatte Angst ohne Ende, ist vermutlich jetzt traumatisiert für ihr Leben und wollte am nächsten Tag kaum ins Bett gehen. Nun kommt erschwerend hinzu, dass wir beide uns in Elternzeit befinden. Wir haben drei Kleine, also sind wir rund um die Uhr zusammen zu Hause. Es gibt auch kein Elterngeld mehr, da wir das erste Jahr schon durch haben, weshalb wir vom Ersparten sowie vom Kindergeld leben. Zum Glück haut es finanziell gut hin. Wie kann ich unbeschadet aus dieser Situation raus? Wie mit so vielen Kindern, die noch klein sind? Er will nicht gehen, sagt, dass das Haus (Neubau von 2018) ja quasi mehr seins sei, weil er hier alles bezahlt habe, was so gesehen auch stimmt, da er wesentlich mehr verdient als ich. Zudem findet er, ich stelle mich an und hätte ihn ja auch provoziert und ich wüsste ja, wie er (oder besser: wir) streiten. Wenn er dann noch Alkohol trinkt, dann wäre das das Problem und ohne würden wir uns ja so gut verstehen. Unsere Beziehung ist aber nicht mehr harmonisch, weil wir ständig streiten, nie zusammen lachen und auch sonst nicht großartig kommunizieren. Zum Arzt gehen kann ich auch nicht, weil er Angst hat, dass dies eine Meldung zur Folge haben könnte, was natürlich keiner gebrauchen kann. Ich bin total verzweifelt, habe schon überlegt, erst alleine eine Wohnung zu finden, doch wir haben nur ein Konto, es ist quasi sein Geld, wie soll ich das machen? Ich könnte wieder arbeiten gehen, aber mit drei Kleinen, die noch nicht in die Kita gehen und der Fünfjährigen, die ihren Ganztagsplatz aufgrund unser beider Elternzeit verloren hat, geht das nicht so einfach. Und ich kann meine Kinder doch nicht alleine lassen, um erst mal alleine auf die Beine zu kommen und sie dann "nachzuholen". Ich habe überall Beulen und blaue Flecken. Er tut so, als ob ich mich anstelle, doch ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr. Ich will frei sein. Er kontrolliert alles, ich muss bis 23 Uhr zu Hause sein oder komme nicht mehr rein, weil er dann schlafen will und wohl wach wird, wenn ich komme. Er hat seit der Geburt unserer Kinder extrem viel und nahezu täglich getrunken. Wir haben kaum Nähe und er scheint mich zu hassen.

von Dewdrop am 23.09.2022, 23:51



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Ganz ehrlich: Sachen packen und ins Mutter Kind Heim gehen. Irgendwann bringt er dich um. Er hat dich bereits gewürgt, auf dich eingetreten, als du am Boden lagst. Ich hätte die Polizei gerufen, ihn aus der Wohnung verweisen lassen(10-14 Tage) und die Zeit genutzt, beim Anwalt alles zu klären. Du scheinst aber Angst zu haben. Wovor? Das er die Kinder bekommt? Das es noch schlimmer wird als es schon ist? Ja, dazu wird es kommen, wenn du nicht handelst. Er trinkt täglich und sehr viel, die nächste Attacke wird nicht auf sich warten lassen. Willst du wirklich, dass deine Kinder in so einer von Gewalt, Hass und Kontrollsucht geprägten Familie aufwachsen? Du musst was ändern. Nicht deine Kinder müssen dich schützen, sondern du deine Kinder! Google wo sich das nächste Mutter Kind Heim in deiner Nähe befindet, nimm Kontakt zu denen auf, damit du alles richtig machst. Hol dir Hilfe, das ist immens wichtig. Und: du bist weder Schuld noch hast du es verdient so behandelt zu werden. Nicht du bist das Problem, sondern er! Und so lange er trinkt, sich nicht unter Kontrolle hat bist du nicht sicher! Das hat auch nichts mit Liebe zu tun. Sondern mit Kontrolle. Dafür spricht auch, dass er dich nicht zum Arzt gehen lässt, weil ER Angst vor einer Meldung hat. Eine Meldung, die DIR helfen würde. Du verstehst? Er kontrolliert dich, hat dich in der Hand, indem er dir sagt, ihr könnt eine Meldung nicht gebrauchen. Vielleicht behauptet er auch, man würde euch die Kinder wegnehmen. All das gehort dazu, um dich zu kontrollieren. Also nochmal: Mutter Kind Heim ergoogeln, Anrufen, reden und dann weg. Am besten morgen dort anrufen! Alles Gute!

von zwergchen1984 am 24.09.2022, 00:27



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Bitte geh jetzt noch zur Polizei und zeige ihn an! Die Spuren scheinen ja noch deutlich vorhanden zu sein. Die Polizei soll ihm eine Wegweisungsverfügung erteilen, dann hast du Zeit Sachen zu klären. Du brauchst auch das Jugendamt mit im Boot! Du musst hier auch für deine Kinder handeln - Niemand wird sie dir wegnehmen, du kümmerst dich ja. Suche alle Unterlagen über Gehalt und Vermögenswerte. Seid ihr verheiratet? Wurde das Haus in der Ehe gekauft? Eventuell gehört dir allein deshalb schon die Hälfte, egal wer mehr bezahlt hat! Bitte kümmere dich sofort!!! https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html Hier kannst du auch anrufen und dich informieren. Ich wünsche dir alles gute!

von Chantie am 24.09.2022, 08:39



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Das Ganze ist ja erst heute Nacht passiert. Du kannst immer noch die Polizei verständigen, deine Angst schildern warum du nicht gleich angerufen hast und sie bitten zu kommen. Sie können ihn dann gleich rauswerfen und vor Allem seinen Alkohlpegel bestimmen.

von Chantie am 24.09.2022, 08:43



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Ja, er wird es wieder tun. Und es kann sein, dass Du beim nächsten Mal stirbst. Das kommt Dir unwahrscheinlich vor, aber das ist es nicht. Wusstest Du, dass die allermeisten Tötungsdelikte von Männern an ihren Partnerinnen verübt werden? Und meist ist es keine Absicht, sondern eine eskalierte Prügelattacke, so wie bei Euch. Wenn Dein Kehlkopf eingedrückt wird, stirbst Du, das geht ganz schnell, es dauert nur Minuten. Du kannst vom Schubsen gegen Kanten auch ein Blutgerinnsel im Gehirn kriegen, auch das passiert ruckzuck. Und dann haben Deine Kinder keine Mama mehr, und ihr Papa landet im Gefängnis. Wie wird das für Deine Kinder sein? Wenn Du schon nicht gut auf Dich selbst aufpassen kannst (sonst wärest Du nicht geblieben), dann pass wenigstens auf Deine Kinder auf. Trenne Dich für sie. Es schädigt ihre Seele schwer und nachhaltig, so etwas zu erleben. Viele Kinder von gewalttätigen Männern werden später selbst Opfer von Gewalt, vor allem Mädchen. Sie lernen, dass das zu einer Beziehung dazu gehört. Du musst die Attacke bei der Polizei anzeigen oder damit in eine Ambulanz, zu Deinem Hausarzt oder Deinem Gynäkologen gehen. Ja, es wird dann gemeldet. Und das ist wichtig und gut. Du kannst dann nach der Trennung erwirken, dass Dein Mann nur wenig oder keinen Umgang mit den Kindern hat. Aber dafür muss seine Misshandlung an Dir aktenkundig sein. Ich weiß, Du hast Angst. Du hast Angst, das Ganze offiziell zu machen, Du hast Angst vor einer Trennung, hast Angst, allein nicht klarzukommen, hast Angst, keine Wohnung oder wenig Geld zu haben. Aber das geht allen Frauen in der Situation so, und trotzdem klappt die Trennung. In Deutschland muss keine Frau mit ihren Kindern unter einer Brücke schlafen, Gott sei Dank. Du kannst Dich bei der Caritas oder Diakonie beraten lassen zur Trennung und Wohnungssuche und auch zu Geldfragen. Und Du muss zu einem Anwalt für Familienrecht gehen, um den Getrenntlebensunterhalt für Dich und die Kinder festlegen zu lassen. Der wird sofort ab der Trennung fällig, damit Du genug Geld hast. Rufe einfach einen bei Google gefundenen Anwalt an und mach einen Termin aus. Davon erfährt Dein Mann erstmal nichts. Und Du solltest das böse, giftige Geheimnis, dass Dein Mann ein Psychopath ist, nicht mehr länger wahren. Mach etwas völlig Unerwartetes: Erzähle es allen! Erzähle es Deiner Familie, Deinen Freunden, seinen Freunden, gemeinsamen Bekannten. Diese Männer können sich nur so ausleben, weil niemand weiß, was sie tun. Zeige die blauen Flecken allen, so lange sie frisch sind. Schäme Dich nicht. Schämen muss sich Dein seelisch schwerkranker Mann. Je mehr Menschen davon wissen, desto sicherer bist Du. Wenn er Dich bedroht, notiere sofort Uhrzeit und Datum und Wortlaut. Sammle das alles, ein Anwalt braucht solche Infos. Falle nicht darauf herein, wenn er alles bedauert. Das tun sie immer. Klar tut es ihnen Leid, aber das ist egal, es hilft Dir nicht. Es passiert wieder, weil diese Menschen psychisch sehr krank sind. Mädel, Du musst jetzt aufwachen und Dich und Deine Kinder in Sicherheit bringen. Das nimmt Dir niemand ab. Du bist erwachsen, Du musst das jetzt tun, es ist Dein Job. Dein Mann zerstört sonst nicht nur Dein Leben - seelisch und eines Tages auch körperlich. Sondern er zerstört auch die Seele und die Zukunft Eurer Kinder. Der erste Schritt heute ist: Sage, dass Du Dich ein bisschen sortieren musst und spazieren gehst (entweder mit oder ohne Kinder, was unauffälliger ist). Geh dann in die Ambulanz des nächsten Krankenhauses, zeige die Verletzungen. Danach gehst Du zur nächsten Polizeiwache (googeln) und zeigst Deinen Mann an. Du erzählst dort auch (es gibt dort Frauen), dass Du Angst hast, dass Dein Mann wieder gewalttätig wird, weil Du ihn angezeigt hast. Dann kann man auf Dich aufpassen. LG und sei mutig, wütend und stark! Sage: Jetzt ist Schluss!

von Bela66 am 24.09.2022, 10:59



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Hallo liebe Bela, hallo Ihr alle, ich sitze gerade in der Notfallambulanz unseres Wohnorts und konnte jegliche Angaben zum Hergang vorerst verschweigen. Ich habe ebenso unterschrieben, dass gar keine Weitergabe (weder an den Hausarzt noch an sonst eine Institution) erfgen darf. Ich möchte Euch danken, vielleicht habt Ihr mir mit Euren mutmachenden Postings das Leben gerettet. Ich warte noch, werde Euch aber auf dem Laufenden halten, denn ich habe mich das erste Mal verstanden gefühlt, hier anonym im Internet. Ihr habt Euch so viel Zeit genommen, mir zu antworten, mir das Gefühl gegeben, es schaffen zu können, obwohl ich derzeit noch überhaupt nicht weiß, wie das gehen soll. Erst mal muss ich sichergehen, dass es nichts Schlimmes in meinem Kopf und am Hals Ist und dann sehe ich alles Weitere. Danke!!!

von Dewdrop am 24.09.2022, 14:18



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Warum verschweigst du, was passiert ist...erzähle es - es gibt Sozialarbeiter im Krankenhaus, die können helfen. Ansonsten wurde schon alles geschrieben. Bitte nimm deine Kinder und geh sofort

von taram am 25.09.2022, 11:01



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doch nicht doof! Die sehen doch genau, was da passiert ist! Was muss noch passieren, dass Du ihn nicht mehr deckst?!

von Garnele08 am 25.09.2022, 12:38



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Liebe Dewdrop, ich kann mich meinen Vorrederinnen nur anschließen. Du tuts das Richtie. Du musst von diesem Mann weg, so schnell es geht. Bring so viel Raum zwischen Dich, die Kinder und ihn. Und bitte, bitte bleib hart! Lass Dich nicht einlullen von seinen Versprechungen und seinen Tränen! du tust ihm nicht leid, er tut sich nur selber leid. Ja, Alkohol verändert Menschen. Aber er macht nicht aus liebevollen, zugewandten Familienvätern sadistische Schläger. Noch was: Suche dir so schnell wie möglich anwaltliche Hilfe! Das ist wichtig, damit Du Deine Kinder effektiv vor diesem Mensch schützen kannst. Und falls es noch niemand gesagt hast: Du musst Dich für nichts schämen, was dir angetan wurde. Du bist nicht schuld! Und Du bist kein Opfer, Du bist eine Überlebende!

von Berlin! am 26.09.2022, 09:36



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DU MUST SAGEN, DASS DAS DEIN MANN WAR! Sonst bist du tot beim nächsten mal! ZEIG IHN BEI DER POLIZEI AN!

von kirshinka am 01.10.2022, 09:55



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Liebe Dewdrop, was dir und euch passiert ist, tut mir unendlich leid. Niemand hat sowas verdient und es ist mit nichts zu rechtfertigen. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlen musst. Das stelle ich mir wirklich ganz schrecklich vor. Du musst gerade wirklich total belastet sein. Um so toller finde ich, dass du dich jemandem mitgeteilt hast, nämlich diesem Forum hier. Das war ein ganz wichtiger erster Schritt. Den hast du schon mal geschafft. Und die nächsten schaffst du auch! Dass die Trennung von deinem Mann die einzig richtige - wenn auch bestimmt schwere - Entscheidung ist, hast du selbst erkannt. Auch das ist wirklich gut, da viele Betroffene immer noch hoffen und sich die Situation nur verschlechtert. Hut ab vor so viel Klarheit! Die weitere gute Nachricht ist: Du bist nicht allein. Es gibt mehrere Optionen und Anlaufstellen für dich, und du kannst einen Schritt nach dem anderen gehen. Ganz wichtig wäre, deine Verletzungen zu dokumentieren. Lass dir nicht von deinem Mann einreden, dies nicht zu tun. Natürlich hat er Angst, denn er hat Straftaten begangen. Das ist ihm auch klar. Dennoch ist es ganz wichtig, deine Wunden jetzt dokumentieren zu lassen. Fahr zur nächsten Notaufnahme. Nimm dir ggf. jemanden zur Unterstützung mit. Solltest du dich das so gar nicht trauen, gibt es in vielen Städten die Möglichkeit zur sogenannten "Vertrauliche Spurensicherung". Dabei werden die Beweise vertraulich dokumentiert und gesichert. Du musst keine Sorge haben, dass etwas weitergegeben wird. Die Beweise gehen jedoch nicht verloren, falls du sie später noch einmal brauchst. Das kann z.B. bei einem möglichen Streit um das Sorgerecht sehr wichtig werden. Oder in anderen Zusammenhängen. Ich weiß nicht, aus welchem Bundesland zu kommst, aber es gibt in den einzelnen Ländern verschiedene Initiativen. Hier findest du eine Übersicht: https://www.dgrm.de/arbeitsgemeinschaften/klinische-rechtsmedizin/untersuchungsstellen Nenne doch dort Stichwort "Vertrauliche Spurensicherung". Dann sind die im Bilde. Wenn du dich traust, scheue dich aber auch wirklich nicht, zur nächsten notärztlichen Praxis zu gehen. Du hast diese Unterstützung verdient und musst deinen Mann nicht schützen! Gibt es Menschen vor Ort, die dich unterstützen und dir zur Seite stehen können? Gemeinsam ist man immer stärker. Parallel würde ich dir empfehlen, diese Telefonnummer anzurufen: 08 000 116 016. Das ist das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Dort bekommst du Hilfe und Beratung, und zwar sofort. Du musst dort deinen Namen nicht sagen und der Anruf ist kostenfrei. Falls du lieber chattest oder per Mail beraten werden willst, ist das auch möglich. Hier findest du alle Infos: https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html Scheue dich wirklich nicht, dich dort zu melden. Was dir passiert ist, geschieht leider viel zu oft. Es gibt darum auch noch weitere Beratungsangebote, die dir weiterhelfen können, z.B. der Weiße Ring oder Signal e.V. https://signal-intervention.de/ Das Frauenhaus (ich vermute das meinte meine Vorschreiberin mit Mutter-Kind-Heim) ist für dich auf jeden Fall eine gute Chance, um erstmal mit den Kindern in Sicherheit zu sein und danach in Ruhe nach einer neuen Wohnung zu suchen. Auch dort findest du Hilfe bei all diesen Dingen. Deine Sorge, wie es mit den Finanzen und dem Wohnen weitergehen soll, ist total nachvollziehbar. Gerade darum brauchst du eine Beratung. Dein Mann kann nämlich gar nicht so einfach sagen, dass es "sein" Haus ist. Ich vermute, ihr steht beide im Grundbuch? Und selbst wenn nicht, gibt es die Möglichkeit zur Zuweisung der Ehewohnung. Er könnte also des Hauses verwiesen werden, ganz egal, wie viel er für was zahlt. Seine Einschüchterungstaktiken an dir abprallen zu lassen ist bestimmt nicht so leicht. Schließlich scheint er gut zu wissen, wie es sich durchsetzt. Und auch hier wäre es noch mal ganz entscheidend, deine Verletzungen dokumentieren zu lassen, damit du etwas in der Hand hast. Solche Täter versuchen gerne, über die Kinder Druck auszuüben und zu sagen, sie lassen die Kinder nicht gehen. Du brauchst etwas Handfestes. Lass den Gedanken an Geld etc. erst mal außen vor. Wenn für jemanden staatliche Hilfen erfunden wurden, dann für Menschen in deiner Situation. Du willst dich nicht in die soziale Hängematte legen, sondern bist Betroffene, die Unterstützung verdient. Darum kann es übergangsweise gar kein Problem sein, auch mal soziale Mittel in Anspruch zu nehmen. Zudem ist dein Mann dir und deinen Kindern zu Unterhalt verpflichtet. Seine Elternzeit endet sowieso, wenn ihr nicht mehr unter einem Dach wohnt, aber das ist ein Thema für einen anderen Tag. Einen Schritt nach dem nächsten. Also: Du hättest Kindergeld, Unterhalt, im Zweifel Unterhaltsvorschuss und ggf. weitere ergänzende Leistungen wie Wohngeld oder demnächst das Bürgergeld. Damit wird man nicht reich, aber du wirst es packen, um dann irgendwann wieder in den Job einzusteigen. Hierzu kannst du dich beraten lassen. Rufe die Telefonnummer an und lass es auf dich zukommen. Und dann kümmerst du dich erstmal um dich und deine Kinder. Wenn du es nicht schaffst, für dich selbst etwas zu tun, zur Spurensicherung zu gehen oder dir Hilfe zu holen, tu es für deine Kinder. Deine Große hat Schreckliches mitbekommen. Sie braucht ganz dringend Unterstützung. Gerade beim Thema Trauma ist es wichtig, nicht zu lange zu warten. Zudem macht man sich nicht immer klar, was man den Kindern vorlebt, wenn man in so einer Beziehung bleibt. Nimm noch mal all deinen Mut zusammen und sei stark für sie. Um für deine Kinder den größtmöglichen Konfrontationsschutz zu haben, wäre auch hier die Dokumentation deiner Wunden wichtig. Das kann z.B. beim Thema "betreuter Umgang" relevant sein. Nicht nur deine Tochter wurde traumatisiert, sondern auch du. Es macht mir wirklich Mut zu lesen, wie weit du gedanklich schon bist. Bleib auf diesem Weg und nutze die Möglichkeiten, die es gibt. Du hast so viel mehr verdient als das, was dir nun schon mehrfach passiert ist, wenn auch in verschiedenen Eskalationsstufen. Dass auch dein Mann dringend Hilfe braucht, ist klar. Das ist aber nicht deine Baustelle. Er muss selbst erstmal ganz tief fallen. Ich wünsche dir alles, alles Gute. Du wirkst auf mich sehr stark und ich habe keine Zweifel, dass du es schaffst und einen Weg für deine Kinder und dich findest. Alles Liebe, terkey

von Terkey235 am 24.09.2022, 11:08



Antwort auf Beitrag von Terkey235

Ja, ich meinte das Frauenhaus, Mutter Kind Heim ist was ganz anderes, mir fiel der Begriff um die Uhrzeit nicht ein. Danke das du es berichtigt hast!

von zwergchen1984 am 24.09.2022, 11:12



Antwort auf Beitrag von Terkey235

Liebe Terkey, ich habe auf den Post von Bela geantwortet, dasselbe gilt aber auch Dir und allen, die sich hier die Zeit genommen haben, mir zu antworten. Ich bin zwar immer noch verzweifelt, aber wenigstens gesundheitlich bald voller Klarheit. Danke!!!

von Dewdrop am 24.09.2022, 14:20



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

Hallo, es wurde schon viel Gutes gesagt. Aber ein ganz einfacher Schritt ist sicher jetzt am besten für Dich zu gehen: Ruf beim zentralen Telefon für Frauen an, die Gewalt in der Beziehung erlebt haben. Das ist anonym, und man macht dort nichts ohne Absprache mit Dir. Du kannst auch einfach nur reden – oder natürlich nach Hilfe fragen. Das Telefon ist kostenlos, auch wenn man vom Handy aus anruft oder kein Guthaben mehr hat: Trau Dich und wähle heute noch die: 08000 116 016 Alles Gute für Dich!

von Jorinde17 am 24.09.2022, 15:15



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

Geh ganz schnell mit den Kindern. Und zeige ihn an.Der wird sich nicht ändern. Alles Gute!!

von bea+Michelle am 24.09.2022, 23:05



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… schreibst Du oben. Weißt Du, das ist genau das Furchtbare: dass betroffene Frauen brav das Geheiminis wahren und auch noch glauben, dass dies „natürlich“ am besten sei. Dabei gibt es nichts auf dieser Welt, dass Du dringender brauchst, als dass alle davon erfahren und Dir geholfen wird. Du hast Angst vor ihm, das kann man verstehen. Aber gefährlich ist er, WEIL Du das Geheimnis wahrst. In dem Moment, wo Du es allen erzählst: dem Arzt, dem Frauenhaus, deiner Familie, deinen Freunden, ja, auch der Polizei - in diesem Moment wird er machtlos. Er weiß dann, dass alles, was er ab jetzt tut, öffentlich ist. Dass er bei der Polizei bekannt ist. Dass der Richter ihm Abstandsgebote auferlegen wird, er Dich und die Kinder verlieren wird. Nur das rettet Dich davon, dass er Dich weiter ungesehen und heimlich misshandeln kann. Deine wahnsinnige Angst und Scham, alle könnten es erfahren, sorgt dafür, dass er seine Gewalttätigkeit und Alkoholsucht weiter ungestört an Dir austoben und ausleben kann. Er ist eine mickrige, kranke, kleine Seele, die sich nur aufblähen kann, weil Du schweigst. Menschen wir er brauchen die Heimlichkeit. Im grellen Licht der Aufmerksamkeit anderer Menschen fallen sie in sich zusammen. Klar hat ER Angst davor und droht Dir deshalb. Denn er weiß, dass es dann aus ist mit seiner Gewalt. Und er schämt sich dann - viel mehr als Du. Es schützt Dich nicht, alles geheimzuhalten. Sondern das gefährdet Dein Leben. All die Frauen, die jedes Jahr in Deutschland von ihrem Partner umgebracht werden, dachten ähnlich wie Du, als sie noch am Leben waren: dass es schon gutgehen würde. Dass die Blessuren nicht so schlimm seien. Dass man nur stillhalten muss, damit es auch weiterhin gutgeht. Und das hat sie ihr Leben gekostet. Ruf bei der Nummer an, die jemand Dir hier gegeben hat, und lass Dir erklären, wie Du und Deine Kinder gut aus der Gefahr rauskommen könnt. Und überwinde Deine Scham: Es zum ersten Mal zu erzählen, ist noch peinlich. Aber je mehr Leuten Du es erzählst, desto selbstverständlicher wird es. Und desto mehr schrumpft Dein Freund und damit die Gefahr in sich zusammen. Rette Dich und Deine Kinder! Das ist Dein Aufgabe als Mutter. Es gibt jetzt keine andere für Dich.

von Windpferdchen am 27.09.2022, 08:16



Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Als Schutz für sich selbst und als Zeichen an alle anderen Frauen, die von ihren Männern mißhandelt werden. Genau das tut dein Mann - er mißhandelt dich. Das sind keine Ausrutscher, die nie wieder vorkommen werden. Und je öfter du dir das einredest, umso weniger wird es dir gelingen, einen Schlussstrick zu ziehen. Mag sein, dass er sich ändert - aber nicht mir dir zusammen. Nur alleine, aus sich heraus. Wenn er merkt, dass er dich nicht mehr kontrollieren kann über Gewalt & Angst. Dann macht er vielleicht eine Therapie und ganz vielleicht ändert er sich dadurch. Bis dahin solltest du aber schön längst aus seinem Umfeld verschwunden sein. Mach dir bitte noch mal klar: er WILL dich verletzen. Er hat nicht im Affekt 1 x zugeschlagen und dann erschrocken aufgehört. ER schubst/wirft dich immer wieder gegen Kanten. Er tritt auf dich ein. Er WILL dir weh tun. In dem Moment will er dir weh tun und dich am Boden kriechen und um Hilfe winseln sehen. ER kann sich nur stark und in Kontrolle fühlen, wenn er dich am Boden hat. Und glaub mir, er wird keine Grenze mehr sehen. Zeige ihn umgehend an! Lass deine Verletzungen protokollieren. Das ist schwere Körperverletzung. Kein Ausrutscher. Ab dem Moment, wo du nichts sagst, um keinen Ärger zu machen oder zu haben, hat er wieder die Kontrolle. Das wird nicht aufhören, wenn du dem keinen Riegel vorschiebst oder er das nächste mal so zuschlägt & tritt, dass du eh nicht mehr aufstehst.

von cube am 27.09.2022, 09:54



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Liebe Dewdrop, es mag ausweglos zu sein, ist es aber niemals! Als alles erstes: ES IST NICHT DEINE SCHULD! Wende dich an die nächste Frauenberatungsstelle. Die helfen dir mit deinen Kindern in einem Frauenhaus unterzukommen. Wenn du nach NRW möchtest, kann ich dir behilflich sein. Ansonsten kannst du unter www.frauen-info-netz.de selbst nach freien Plätzen suchen. Es geht immer weiter und deine Kinder werden es dir danken.alles Gute

von LittleT am 27.09.2022, 10:51



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

Sofort beenden, und zwar so, dass du alle finanziellen Dinge kopiert vorliegen hast such Rentenbescheide etc. Stehst du im Grundbuch? Das und nur das ist entscheidend. Wer einmal schlägt, tut es immer wieder. Denk an dich und die Kinder! Kirchen Frauenvereine, Frauenhäuser, Freunde und Eltern mach es öffentlich und schütz ihn nicht durch dein Schweigen! Werde wach - warum sollte er ein Recht darauf haben, dich zu schlagen? Schütze dich! Das ist keine Liebe

von Brummelmama am 27.09.2022, 23:16



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Hallo, eigentlich wollte ich gar nichts zu diesem Thema schreiben. Ich stimme mit euch allen überein, die ihr der AP geantwortet habt. Ich finde das so frustrierend und sehr traurig und zum Mitweinen. Aber ich befürchte, dass die AP noch immer nicht so weit ist zu gehen, s. "was natürlich keiner brauchen kann". Das ist so ähnlich wie bei Alkoholikern (was der Mann eventuell ja auch ist wie die AP es zumindest beschreibt!?) Einer trinkt und einer schaut zu und DECKT den Trinker = co-abhängig. Im Grunde weiß jeder, was in so einer Situation richtiges Verhalten ist ... und trotzdem wird meistens weiter nach außen heile Welt gespielt. Wie im Beispiel der AP. Was ich vielleicht noch tun würde ist, Familie und Freunde zu involvieren. Schaff Öffentlichkeit! Hoffentlich bekommst du dort Unterstützung und praktische Hilfe. Und findest hoffentlich jemanden, der dir die Augen öffnet. Alles Liebe Streuselchen

von Streuselchen am 28.09.2022, 07:59



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das braucht es. Zuerst muss der oder die Betroffene sich anvertrauen. Den Mut muss sie finden. Und dann muss diese Person zupacken. Ich war mal so eine Person. Nachdem das mir anvertraut wurde, packte ich zu. Ich machte Nägel mit Köpfen. Zuerst rief ich im Frauenhaus an. Im Anschluss beim Rechtsanwalt, bekam einen Termin für den nächsten Tag. Fuhr dann die Betroffene dahin und recht schnell kam ein Näherungsverbot für ein paar Wochen, gefolgt von einem halben Jahr. In dieser Zeit wurde der Verbleib in der Wohnung geregelt, das Jugendamt involviert und die Scheidung aktiviert. Was so schnell schreiben lässt, war ein belastender Prozess. Zuhilfe kam, dass sich die Betroffene schon lösen konnte und sich der Mann durchaus reflektiert und kooperativ verhielt. Einfach war aber auch da nichts. Die Theorie ist den meisten klar. Die Praxis doch so wahnsinnig schwer. Zumal es meist die Frauen sind, die finanziell abstürzen und die Kinder haben. Befreiung und Belastung in einem. Aber solange die Frauen schweigen wird es mit Hilfe schwierig. Denn auch als Bekannte erkennt man Gewalt nicht immer augenscheinlich am blauen Auge. Selbst die Frauen verharmlosen die Gewalt, in meinem Fall erklärend durch die bereits im Elternhaus erlebte „normale“ Gewalt. Traurig, was es da für Parallelwelten zu meinem Leben gibt.

von Caot am 28.09.2022, 08:32



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

Du musst es schaffen zu gehen mit den Kindern, ich habe eine Bekannte die das 20 Jahgre nicht geschafft hat, imemr wieder ertragen, er schenkt ihr aus Entschuldigung teure Sachen - aber das kann es niemals wert sein. Deren Mann trinkt nicht, der schlägt auch nüchtern zu wenn er Stress hat Deren Kinder haben eitklich Schäden davon getragen, es mitbekommen, hassen nicht nur Vater sondern auch Mutter die nicht mit ihnen ging. Was ist ein Haus und das Geld gegen die Gesundheit von Dir und den Kindern - irgendwann passiert man was Tragisches und dann ? Geh mit den Kindern, hole beim nächsten Mal die Polizei - es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt. Du hast Anspruch auf Unterhalt von ihm, alles ist besser auch wenn Du mit weniger leben musst

von Ellert am 28.09.2022, 14:23



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

Liebe Dewdrop, ich habe jetzt doch das Bedürfnis, Dir auch noch etwas zu schreiben, auch wenn hier schon sehr viele wundervolle, einfühlsame und auch sehr hilfreiche Beiträge geschrieben worden sind. Wie geht es Dir jetzt? Wie ging es weiter? Willst Du uns auf dem Laufenden halten? An zwei Teilen Deines Berichts bin ich hängen geblieben und möchte Dich selbst noch einmal lesen lassen, was Du geschrieben hast: "Sie kam dann die Treppe herunter, nachdem sie wach wurde, und da hat er sofort aufgehört, geweint und sich entschuldigt. Am nächsten Tag sagte sie immer wieder, dass sie mich vor Papa beschützt habe, was mir das Herz gebrochen hat. Zum Glück haben die Kleinen (20 Monate alt) friedlich geschlafen. Meine Große hat es natürlich sehr mitgenommen, sie hatte Angst ohne Ende, ist vermutlich jetzt traumatisiert für ihr Leben und wollte am nächsten Tag kaum ins Bett gehen." Sie ist vermutlich noch nicht für ihr Leben traumatisiert. Wenn sich ihr Leben nun in ruhigere Bahnen bewegt, Mama sich mit ihr und den Geschwistern in Sicherheit bringt und ein neues Leben mit ihnen lebt, dann kann sie eine Therapie erhalten, genau wie Du selbst, und Ihr könnt eine wundervolle Familie werden. Vielleicht wohnt Ihr nicht in einem Haus, sondern in einer kleinen Wohnung. Vielleicht müsst Ihr schauen, dass das Geld reicht, vielleicht sind die äußeren Umstände nicht so luxuriös wie aktuell... Aber innen drin in Euch wird es heilen können. Das Kind wird wieder wachsen und sich entspannen. So lange Du mit den Kindern mit diesem Mann zusammen lebst, kann sie nur tiefer in ein Trauma für's Leben rutschen, und irgendwann passieren doch irreparable Schäden. Darum ist es so ungemein wichtig, dass Du das Gefühl nährst, dass es jetzt endgültig REICHT und gehst, mit den Kindern. Wenn Du gehst (oder zur Polizei gehst und erwirkst, dass er sich Euch nicht nähern darf, also auch nicht in Euer (!!!) Haus hinein darf, dann wäre das ein Riesenschritt. Erfahrungsgemäß schaffen das wenige Frauen. Der Weg ins Frauenhaus ist sicher hilfreich, weil Ihr alle dann raus aus der Umgebung und Situation kommt und der Gewalttäter Euch erst einmal gar nicht mehr zu fassen bekommt. Außerdem sind im Frauenhaus tolle Frauen beschäftigt, die Euch richtig gut weiterhelfen können, auf eigene Füße zu kommen. Rechtlich gesehen hast Du gute Karten, wenn Du es schaffst zu belegen dass er ein Gewalttäter ist, der Dir (bewusst oder unbewusst) ans Leben wollte, und das will er! Dir steht ein Teil des Familienvermögens zu, Dir stehen Rentenanteile zu, Dir steht ggf. Betreuungsunterhalt (für die kleinen Kinder) zu, und jedes Kind hat Anspruch auf Unterhalt durch ihn. Von dem und was Ihr sonst an Unterstützung bekommt, könnt Ihr erst einmal leben. Wie man das einfordert und beantragt, kann man Dir in einer Beratungsstelle erklären, z.B. ProFamilia oder z.T. im Jugendamt. Auch die Polizei kann Dir Adressen geben, wo Du Dich zwecks Beratung melden kannst, Ihr müsst auf keinen Fall unter Brücken schlafen! Aber Du wirst erst mal Abstand und Therapie brauchen, genau wie Dein "großes" kleines Kind, und das geht nicht, so lange ihr bei diesem Gewalttäter bleibt. Das würde ja bedeuten, er würde die Kontrolle verlieren. Er WIRD die Kontrolle verlieren, früher oder später. Es ist nur die Frage, ob das darin endet, dass die Kinder ihre Mutter verlieren und dann zukünftig die Opfer des Gewalttäters werden würden, der ihr Vater ist und von dem ja niemand weiß, dass er Alkoholiker und Gewalttäter ist. Oder ob er die Kontrolle verliert, indem DU dem ein Ende setzt, mit Deinen Kindern eine wundervolle neue Familie ohne Gewälttätervater gründest und der Sturm endlich aus ist. Er hat dann auch eine Chance, sich in Therapie zu begeben, aber das ist dann SEIN WEG, hat mit Euch nichts mehr zu tun. "Wie kann ich unbeschadet aus dieser Situation raus? " hast Du gefragt. Die Frage musst Du umformulieren: "Wie kann ich unbeschadet in dieser Situation bleiben???" Und die Antwort ist einfach: Gar nicht! Du wirst erst unbeschadet werden, wenn Du die Situation verlassen hast. Das ist eine unumgängliche Tatsache, und je älter die Kinder werden, desto mehr beschadet werden auch sie sein, er wird auch vor ihnen irgendwann nicht mehr Halt machen! Also kann ich mich nur anschließen: Alles ist besser als dieses Martyrium, das Du da aushältst! Du hast es nicht verdient! Du bist eine tolle, bewundernswerte Frau mit so vielen guten, liebenswerten Seiten! Eine liebende, fürsorgliche Mama! Du trägst keine Schuld an dieser Situation. Du kannst aufstehen und weggehen, mit den Kindern. Und es werden sich Menschen finden, die Dir helfen werden, auf eigene Beine zu kommen, glaube mir! Du siehst es ja schon hier, wie viel Anteil wir alle nehmen. Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Gute und die Kraft, Dich aus dem sturmaufgewühlten Meer aus Leiden und Angst zu erheben und zu fliegen, in ein neues, wundervolles Leben, einfach, aber voller Freude und Liebe und ohne Angst, in Freiheit!!! Meine herzlich besten Wünsche! VG Sileick

von Schniesenase am 30.09.2022, 22:21



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

GEH ZUM Arzt! Du musst das dokumentieren lassen - natürlich soll er dafür Ärger kriegen - und du kannst ihn so ah h des Hauses verweisen lassen. Ich hoffe du warst beim Arzt. Das klingt ja fürchterlich - er ist der missbraucher - es liegt ganz allein in seiner Verantwortung und er ist schuld! Und du musst weg von ihm!!!! Dringend und sofort!!!! Polizei und Frauenhaus - mit den Kindern!

von kirshinka am 01.10.2022, 09:50



Antwort auf Beitrag von Dewdrop

Jeden 3. Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand ihres Partners. Leider nicht immer nur plötzlich und überraschend oder wie zu erwarten zu Hause, sondern oft auch erst nach der Trennung, durch die Trennung, wegen der Trennung... So oder so wird es nicht einfach, pass auf dich auf. Ich wünsche euch alles Gute.

von Maxi4. am 31.10.2022, 22:02