Elternforum Trennung vom Partner

Vater möchte das die Kinder bei ihm leben?

Vater möchte das die Kinder bei ihm leben?

Schokolatina

Hallo, wir sind unverheiratet und haben zwei Kinder 1,5 und 4 Jahre alt. Ich möchte nun mit den Kindern in eine Wohnung ziehen aufgrund der Trennung doch der Vater sagt, die Kinder könne ja auch bei ihm wohnen. Wir werden uns diesbezüglich nicht einig sodass ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht einklagen muss da wir beiden das Sorgerecht haben. Sollte ich dieses bekommen ist immer noch die Frage wie oft die Kinder bei ihm sein werden. Er möchte das Wechselmodell. Ich bin dagegen da ich den Kindern einen Lebensmittelpunkt bieten möchte und auch nicht davon ausgehe das wir das alles immer gut kommunizieren könnten. Unsere Tochter ist noch sehr klein und ich finde da Routinen gerade wichtig.. Jedenfalls werden wir uns nicht einig wie oft die kinder nun bei ihm sein werden. Ich habe ihm vorgeschlagen das sie immer am Wochenende zu ihm gehen können und in der Woche auch gerne mal besuche nachmittags oder Ausflüge. Ihm passt es jedoch nicht. Was wird auf mich zukommen, wie regelt man das ganze.. Wenn ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekomme und mich dazu entscheiden sollte in ein bis zwei Jahren, 50 km weiter weg zu ziehen um Unterstützung der Familie in Anspruch nehmen zu können wegen eines Jobs, wird es da auch Probleme geben ? Ich weiß auch aktuell gar nicht wie wur hier noch zusammen leben sollen bis alles geklärt ist und man dann auch noch eine Wohnung hat.. Hat jemand ggf. Erfahrung? (Nebenbei gesagt: Der Papa ist ein guter Papa für seine Kinder, sie haben alle eine starke Bindung wie auch ich mit den Kindern. Dennoch sagt er ich würde ihm die Kinder wegnehmen.. Das ist gar nicht mein Ziel, bloß so wie jetzt geht es nicht mehr. Wir streiten täglich und das schon länger und mittlerweile wir er mir sehr respektlos gegenüber.)


Terkey235

Antwort auf Beitrag von Schokolatina

Hallo, dass du einen Schlussstrich ziehen und die Situation zuhause auch im Sinne der Kinder auflösen möchtest, ist verständlich. "Einfach so" wirst du das Aufenthaltsbestimmungsrecht allerdings eher nicht bekommen. Es hängt ein bisschen vom jeweiligen Gericht ab, aber der überwiegende Teil der Gerichte scheint inzwischen das Wechselmodell zu forcieren. Ich kenne ein Gericht als Ausnahme (im Freundeskreis erlebt), aber beispielsweise hier bei uns wird auch bei ungeklärter Lage erstmal das Wechselmodell angeordnet, bis die Verhandlungen durch sind. Und auch danach läuft es in der Regel darauf hinaus, weil es für beide Elternteile die fairste Lösung sein kann. Ich will damit nicht sagen, dass ich großer Fan dieses Modells bin. Aus der Familie, dem Freundeskreis und dem Umfeld kenne ich viele Fälle, in denen es wirklich gut und im Sinne der Kinder läuft. In ein paar Fällen sind die äußeren Umstände so ungünstig, dass ich es nicht ideal finde (Kind hat Probleme mit neuem Partner und neuen Geschwistern oder Kinder müssen nach Umzug eines Elternteils lange Wege auf sich nehmen zur Schule). Wenn die Kinder eine gut Bindung an den Papa haben, kann das Wechselmodell eine gute Sache sein. Bedenke zum Beispiel, dass du dir direkt wieder eine Arbeitsstelle wirst suchen müssen. Weiterhin von Bürgergeld zu leben wird keine Option sein. Du hast einen Anspruch auf Betreuungsplätze, den du durchsetzen musst. Das wird erwartet werden. Zumal dein Partner als Studierender sicherlich sehr wenig einkommen haben dürfte. Mit dem Wechselmodell hättest du die Möglichkeit, in Papa-Woche mehr zu arbeiten, um in deiner eigenen Betreuungswoche wie gehabt viel Zeit mit den Kindern zu haben. Bedenke, dass du evtl. deinem dann Ex-Partner zu Unterhalt verpflichtet sein könntest, wenn er studiert. Den Kindern gegenüber bist du sowieso unterhaltspflichtig und hast entsprechend eine erhöhte Erwerbsobligenheit. Insofern würde dir das Wechselmodell dabei helfen, einer Tätigkeit nachzugehen. Begehe nicht den Fehler zu denken, dass du um's Arbeiten herumkommst, zumindest noch für ein paar Jahre, wenn nur die Kinder bei dir bleiben. Bei einem Vater im Studium und einer Mutter im Bürgergeldbezug wird schon genau hingeschaut werden. Dennoch möchte ich dir an dieser Stelle Mut machen: Du bist gelernte Bürokauffrau und auch mit wenig Berufserfahrung stehen dir viele Türen offen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt gibt dir die Chance, ein paar Bedingungen zu stellen, z.B. an Arbeitszeiten. Eine gewisse Flexibilität wird drin sein. Für dein eigenes Selbstwertgefühl und einen Neustart kann es echt hilfreich sein, mal wieder außerhalb von Haushalt und Kindern gesehen, anerkannt und gebraucht zu werden, was Neues auszuprobieren und festzustellen, wie gut das eigentlich tut. Auch eigenes Geld zu haben und sich nicht mehr mit dem Partner um jeden Cent streiten zu müssen, ist befreiend. Das alles fühlt sich jetzt wahrscheinlich an wie ein großer Berg, und die Ungewissheit treibt uns oft dazu, an dem festzuhalten, das wir kennen. Ich bin aber sicher, du schaffst diesen Schritt. Löse dich aber von dem Gedanken, die Kinder zu 100% bis auf ein paar Wochenenden bei dir zu haben. Der Papa hat exakt die gleichen Rechte wie du. Und wenn er im gewohnten Umfeld bleibt, auch keine schlechten Chancen, zumindest auf geteiltes Aufenthaltsbestimmungsrecht und/oder Wechselmodell. Zumal du, wenn du eine neue Wohnung suchst, ohne Einkommen schlechtere Karten hättest als zumindest mit einer Teilzeitstelle. Trau dich, streck die Fühler aus und versuche jetzt schon, dein Leben auf gute Füße zu stellen. Das gibt dir für die Trennung und den Auszug viel mehr Sicherheit und wird es dir leichter machen. Viel Erfolg, terkey


Möhrchen

Antwort auf Beitrag von Schokolatina

Ich wäre da vorsichtig, sonst hat der Papa schneller das ABR als Du schauen kannst. Es wird heute erwartet, dass man sich im Sinne der Kinder bemüht - wenn du dich da gleich querstellst, wird Dir das nicht zum Vorteil gereichen... Für die Scheidung wirst du eh einen Anwalt brauchen - lass dich da einmal bei einem Fachanwalt für Familienrecht beraten.


Ninchen321

Antwort auf Beitrag von Schokolatina

Als Scheidungskind möchte ich euch etwas ans Herz legen: Auch wenn die Kinder noch sehr klein sind: Habt ihr mal gefragt, was die Kinder denn möchten? Ich war 8 Jahre alt, als ich entscheiden „durfte“, bei welchen Elternteil ich nun leben soll. Diese Entscheidung war allerdings nicht frei, sondern wurde durch Manipulation meiner Eltern (in dem Fall Vater) beeinflusst. Ich habe mir so oft gewünscht meine Mama öfter zu sehen und habe die Tage gezählt, bis endlich das Wochenende kam, das ihr zustand. Aber warum stand es mir nicht zu jederzeit meine Mutter zu sehen? Genau: weil mein Vater das entschieden hat, WANN ich meine Mutter sehe. Also kann ich nur an euch appellieren: geregelte Wochenende hin oder her…lasst eure Kinder entscheiden, wann sie wo sein wollen. Sie sollten nicht entscheiden zwischen „Ich lebe bei meiner Mama/Papa.“ Sie sollten sagen können „Ich vermisse meinen Papa.“ und dann können sie ihn JEDERZEIT sehen, sofern das möglich ist. Ohne wenn und aber a la „Deinem Vater gehört das nächste Wochenende. Auch für die Kinder solltet ihr erwachsen genug sein euch friedlich zu einigen. Die Kinder bekommen auch in diesem jungen Alter den großteil mit! Und es belastet sie ungemein. Ich spreche wirklich aus Erfahrung und ich war als Kind und Teenager unfassbar belastet damit. Ich wünschte mir mehr Zeit mit meiner Mutter verbracht zu haben. Ich wünsche mir ich hätte nicht immer zwischen meinen Eltern entscheiden müssen. Ich wünsche mir es wäre einfacher gewesen meine Wünsche zu äußern ohne ein Elternteil damit zu kränken. Heute bin ich 30 Jahre alt und verarbeite meine Kindheit immernoch. Also bei aller Liebe zu euren Kindern: findet eine Lösung, die für die Kinder geeignet ist. Nicht für euch.


Astrid

Antwort auf Beitrag von Schokolatina

Huhu, vorab wollte ich mal loswerden: Ein Vater, der respektlos und abwertend zur Mutter seiner Kinder ist, ist eben KEIN so toller Vater. Sondern er hat charakterliche Mängel, die natürlich auch die Kinder zu spüren kriegen werden, sobald sie älter, schwieriger und bockiger werden oder Widerworte geben und für ihn unbequem werden. Und das tun alle Kinder, weil sie sich ablösen müssen. Unreife Männer mit starkem Ego wie dein Ex können das nicht zulassen. Hat dein Ex überhaupt die Voraussetzungen, sich ganztägig um seine Kinder zu kümmern? Arbeitet er nicht? Meist ist es ja doch die Frau, die jobmäßig zurücksteckt wegen der Kinder, deshalb wundert mich das. Kann es sein, dass er einfach den Kindesunterhalt sparen will? Ich würde mir jetzt unbedingt rasch einen Rechtsanwalt nehmen. Wenn es um Kinder geht, kommt man da nicht drum herum, ohne unter Umständen den Kürzeren zu ziehen und große Nachteile zu haben. Im schlimmsten Fall müsst ihr die paritätische Lösung nehmen (Kinder verbringen je die Hälfte der Zeit abwechselnde bei euch), weil diese gleichberechtigt ist, auch wenn sie für die Kinder nicht optimal ist. Das würde ich mit einem Mann wie deinem Exfreund nicht selbst ausklamüsern, das ist zu heikel. Überlass das einem Anwalt für Familienrecht. Er macht das freundlich, aber straight und vor allem in deinem Sinne. Er ist auch der richtige Ansprechpartner für Unterhaltsfragen. Beim Thema Kinder wird es viel zu komplex, um solche Fragen übers Internet oder so ein Forum klären zu wollen. Eine anwaltliche Erstberatung kostet nicht die Welt. Wenn du wenig Geld hast, kann der Anwalt für dich auch einen Beratungsschein beantragen und später ggf. Prozesskostenhilfe, dann trägt die Staat die Kosten. LG


Anita557

Antwort auf Beitrag von Astrid

Wir kennen nur ihre Seite. Von daher halte ich es für sehr gewagt anhand dieses Beitrags der TE abschätzen zu können ob er ein guter Vater ist.


AdrienneMesurat

Antwort auf Beitrag von Schokolatina

Liebe Schokolatina, hier beschweren sich ständig Frauen, die Männer würden sich nicht so sehr um die Kinder kümmern nach der Trennung. Dein Mann will ein guter Papa sein, möchte trotz Trennung so viel Zeit wie möglich mit seinen Kindern und du willst 50km wegziehen und das alleinige Sorgerecht einklagen... Sorry aber du klingst wie eine ziemlich gemeine Ziege. Am Ende machst du es ihm so schwer wie möglich, sich vollwertig zu kümmern und beschwerst dich dann, dass er sich ja nicht genug kümmert... Jetzt sei Erwachsen! Du hast in erster Hinsicht Verantwortung gegenüber deinen Kindern. Die haben ein Recht auf einen tollen Papa und eine tolle Mama. Wenn ihr das nicht zeitgleich sein könnt und euch trennt, dann ist das halt so. Aber deine größte Verantwortung ist es, das Beste für eure Kinder auszuhandeln, nicht das bequemste für dich. Daher ist eine Trennung ja auch so eine große, unglaublich anstrengende Sache. Weil man halt nicht nur auszieht und es ist gut. Ihr habt die nächsten 17 Jahre gefälligst Rücksicht auf den anderen zu nehmen und vor Allem Rücksicht auf eure Kinder. Die werden sicher auch mit dem Wechselmodell glücklich sein, wenn ihr da beide mit klarkommt und nicht zu weit voneinander entfernt wohnt. Aber alleine das Argument: "Ich will wegziehen, weil ich dann Unterstützung von der Familie hab"... Da ist doch der Vater, der versucht genau das zu sein: Unterstützung! Und da willst du wegziehen? Alter...