Elternforum Trennung vom Partner

Trauer

Trauer

Mama-mit-pfiff

Ich habe mich vor kurzem endgültig von meinem Mann getrennt bzw. er sich von mir oder wir uns beide voneinander. Die Trennung hat sich über zwei Jahre hingezogen. Und obwohl ich ihn wirklich nicht mehr zurückwill, spüre ich eine unheimliche Trauer in mir. Oft bin ich einfach nur froh, wenn er unser Haus verlässt, weil er mich so nervt und so unglaublich unfähig und so ein selbstverlieber Depp ist. Aber dennoch vermisse ich auch so vieles an ihm. Oder ich vermisse, dass da noch jemand da ist. Ich spüre eine unheimliche Trauer in mir. Oft sitze ich abends in der Küche und weine fürchterlich. Ich bekomme das zwar gut hin mit meinen zwei Kindern und seitdem ich einen Hund habe, ist mein Leben auch wieder sehr viel lustiger und schöner geworden. Aber manchmal fühle ich mich einfach so furchtbar alleine und allein gelassen. Und ich frage mich, wie ich jemals wieder jemanden vertrauen kann. Ich glaube, ich habe wirklich eine Art Trauma durch die Trennung erlitten. Ich bearbeite das auch auch. Bin in Therapie. Manchmal bin ich sogar so traurig, dass ich denke, es wäre gut, wenn ich tot wäre, weil es dann nicht mehr so weh täte. Keine Angst, ich werde mir nichts antun. Ich habe zwei Kinder, zwei Hasen, zwei Goldfische und einen Hund. Die lass ich nicht alleine. Aber ich finde es erschreckend, dass ich überhaupt solche Gedanken habe. Ich weiß zwar, dass ich irgendwann wieder einen Partner finden werde, nur momentan ist das unvorstellbar. Denn ich muss meine letzte Beziehung erst mal verdauen. Und ich frage mich, wie lange das dauern wird.


kanja

Antwort auf Beitrag von Mama-mit-pfiff

Es ist völlig normal, dass man nach einer beendeten Beziehung trauert. Ich habe mich von meinem Mann getrennt und bin im Februar ausgezogen. Obwohl alles von mir ausging, war ich nach dem Auszug erstmal nicht ausschließlich erleichtert, sondern hab mir mit der neuen Situation durchaus schwer getan. Ich war 20 Jahre verheiratet, das steckt man nicht mal so eben weg. Es ist gut, dass du psychische Unterstützung hast. Eine Freundin hat gesagt, dass sie ein Jahr lang getrauert hat, nachdem sie sich getrennt hat und ausgezogen ist.


Mama-mit-pfiff

Antwort auf Beitrag von kanja

Danke dir! Dann bin ich ja etwas erleichtert, dass es nicht nur mir so geht. Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Mama-mit-pfiff

"selbstverliebter Depp" und "Manchmal bin ich sogar so traurig, dass ich denke, es wäre gut, wenn ich tot wäre, weil es dann nicht mehr so weh täte." sind für mich Schlüsselaussagen, so was passiert einem nicht nach jeder Trennung, aber nach der Trennung von einer narzisstischen Person, die einen unglaublich viel Kraft gekostet hat. Denn auch diese negative Intensität fehlt einem, das ist wie körperlicher Entzug (hatte es kürzlich noch mit jemand anders davon). Wie lange das dauern wird, kann dir keiner sagen, aber es wird mit zunehmendem Abstand besser. Ich finde es ein gutes Zeichen, dass du dir erst mal keine neue Partnerschaft vorstellen kannst. Diese Intensität, die du mit ihm erlebt hast, ist nämlich kein gutes Zeichen für eine tolle Partnerschaft. Sondern ein Warnsignal, dass dich eine Partnerschaft mit Haut und Haaren vereinnahmt, das sollte nie so sein.


Mama-mit-pfiff

Antwort auf diesen Beitrag

Das ist ein sehr interessanter Aspekt, den ich vorher noch gar nicht gesehen habe! Dass nach der Trennung von meinem extrem narzisstischen Mann, die mich wirklich unglaublich viel Kraft gekostet hat, auch diese negative Intensität fehlt und dass das ist wie ein körperlicher Entzug. Du hast damit, glaube ich, wirklich ins Schwarze getroffen. Jetzt wird mir so einiges klarer. Vielen Dank dafür!


Holzkohle

Antwort auf Beitrag von Mama-mit-pfiff

der Beitrag ist jetzt etwas älter, vielleicht liest Du das noch. Das Problem nach/bei Trennungen von einem, wie Du selbst sagst, extrem narzisstischen Partner ist, dass man sich in einer solchen Beziehung selbst verloren und aufgegeben hat, weil es die ganze Zeit nur darum ging, die Bedürfnisse und Anforderungen des narzisstischen Partners zu erfüllen. Zurück bleibt nach einer Trennung damit natürlich eine große Leere, weil man sozusagen eine Aufgabe verloren hat. Und sich selbst. Am Ende wissen die Meisten nach so einer Trennung gar nicht mehr, wer sie vorher mal waren und wer sie gerade sind. Mir ging es nach der Trennung von meinem narzisstischen Ex auch so. Ich habe wirklich lange getrauert, konnte aber eigentlich nicht rational erklären, warum eigentlich, denn der Mann hat meinen Sohn und mich, teilweise meine Familie kaputtgespielt. Ich habe mir irgendwann mal auf einen Zettel all seine Fehltritte aufgeschrieben, und der Zettel war wirklich lang - ich habe ihn zeitweise noch vorgekramt um mir vor Augen zu halten, was für ein fürchterlicher Mensch er war. Gerade zu Zeiten, wo ich wieder dachte, dass ja alles gar nicht so schlimm war - denn das vergisst man gerne schnell, wenn es daneben auch noch gute bis sehr gute Zeiten gab, wo der Ex ja auch mal anders war. Man hat sich ja nicht in ein narzisstisches Arschloch verliebt... Die Trennung ist inzwischen 7 Jahre her. Ich habe mich danach sehr viel mit dem Thema beschäftigt. Ich bin auch seit über einem Jahr in Therapie, aber aus anderen Gründen, in der das Thema oft zur Sprache kam und mir auch die Augen geöffnet hat. Inzwischen erkenne ich einen Narzissten auf 100 Meter im Dunkeln und mache um solche Menschen, männlich wie weiblich, große Bögen. Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du schnell wieder zu Dir findest. LG


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Mama-mit-pfiff

Wenn eine Beziehung extrem emotional ist und man sich "aussaugen" lässt.und die Trennung dann auch noch rechtes Drama ist - dann fällt man in ein Loch wenn alles vorbei ist. Denn: Man hat niht mehr diese "Gefühls-Droge". Es fehlen die Emotionen die man bisher "durch den Partner" bekommen hat. Wenn Du weißt was ihc meine. Es fehlt: der Reibungspunkt. Die negativen Emotionen andie man sich gewöhnt hat. Du bist zwar glücklich. Traust aber vielleicht dem Glück nicht? Willst es vielliecht nicht fühlen? Trauer ist normal. heulen. Verzweiflung und Wut. Aber.lass Dich nicht zu sehr runterziehen. Trotzdem:lass die Gefühle auch zu. Finde die Balance. Und sag in solchen Momenten bitte nie zu den Kindern Sprüche wie "Wenn ich EUCH nicht hätte" oder so. Daskann ein Kind traumatisieren. Ich habe damals gelernt: Bloß nicht meine GEfühle zeigen. Mama leidet schon genug an der Trennung. Also war ich: gut gelaunt. Immer freundlich immer gut drauf. hab Jahre gebraucht um wieder Kontakt zu mir und meinen Gefühlen zu bekommen.


Einstein2.0

Antwort auf Beitrag von Mama-mit-pfiff

Rechne damit, dass du gut ein Jahr trauern wirst und musst. Das gelingt dir nur, wenn du den Kontakt absolut abbrechen kannst! Wirklich, NULL Kontakt!