Elternforum Trennung vom Partner

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Liselo

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Wie schlimm war eure Trennung für eure Kinder? Und was habt ihr gemacht, damit es nicht so schlimm für sie war/ist?


AKAM

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Hallo, ich bin nicht getrennt, von daher kann ich das nur theoretisch beurteilen. Ich glaube, eine Trennung ist für Kinder immer sehr schlimm, auch egal, in welchem Alter sie sind. Sie geraten automatisch in einen Loyalitätskonflikt, sie lieben Mutter und Vater und können eine Trennung nicht nachvollziehen, zumal man sie da ja auch nicht im Detail mit hineinziehen will (und auch nicht sollte). Das Verständnis kommt oft erst, wenn sie bereits erwachsen sind. Damit es für die Kinder einigermaßen erträglich ist, sollte man dafür sorgen, dass man als Eltern nach wie vor gut funktioniert: klare Absprachen, keine Gehässigkeiten, Gefühle außen vorlassen, Streitigkeiten nicht im Beisein oder sogar über die Kinder austragen und den Kindern deutlich machen, dass sie trotz der Trennung von beiden Elternteilen geliebt werden und nicht das Gefühl haben, schuld zu sein oder sich für oder gegen einen entscheiden zu müssen. LG Anja


Zicklein3

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Für meine jetzt 9 jährige war die Trennung letztes Jahr sehr schlimm. Machen kannst DU nicht viel. Unser Kinderarzt hat uns zur Mutter Kind kur geschickt. Dort wurde ihr psychologische Therapie verweigert, da es nur 2 Therapeuten gab und es sich für Kinder Angeblich nicht lohnen würde in de 3 Wochen anzufangen mit Therapie. Durch Corona gibt es auch am Wohnort keine Termine. Meine Tochter ist sehr verhaltensauffällig, aggressiv und in der Schule viel schlechter geworden. Tja, es interessiert niemanden. Durch die Länge schulschließung ist sie auch da irgendwie durch gerutscht. Ich musste arbeiten und könnte es nicht alles abfangen. Sie ist an mich extrem anhänglich, was für mich sehr schwer ist im Alltag. Meine jetzt 17 jährige hat sich total zurück gezogen und redet fast nicht mehr. Bei ihr das Gegenteil, sie hängt nur über ihren Büchern und ist um sehr vieles besser geworden in der Schule. Sie wird nächsten Sommer ihr Abi beenden und dann will sie weit weg zum Studium. Mit Beratungsstellen wie Caritas und so habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht.


Inena

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Ich bin zwar nicht getrennt, aber selbst ein Trennungskind. Ich war damals 7 Jahre alt. Natürlich ist für Kinder schwer zu verstehen, warum das alles passiert und warum es nicht einfach wieder wie früher sein kann. Aber, und das rechne ich meinen Eltern heute noch hoch an, was auch immer da zwischen den beiden in die Brüche ging, ich wurde da konsequent raus gehalten. Ob es damals Drama gab, kann ich nicht sagen, denn ich habe es nicht gemerkt. Sie haben die Paarebene strikt von der Elternebene getrennt und das ist eigentlich das wichtigste. Allerdings haben sie sich auch tatsächlich im guten getrennt, besuchen sich regelmäßig und telefonieren öfter mit einander. (und es geht dabei nicht um mich, ich bin über 30 Jahre alt und damit aus dem Alter raus, bei dem die Eltern die Ferien abstimmen müssten)


AmyBell

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Meine Eltern haben sich im guten getrennt, uns Kinder immer rausgehalten, NIE negativ vom anderen gesprochen, klargestellt, dass wir immer noch eine Familie sind, nur sie eben kein Paar mehr und beide haben den Umgang mit dem jeweils anderen unterstützt. Wir durften auch immer zum Papa oder er zu uns, wenn wir das wollten, nicht weil Donnerstag war und Donnerstag vom Jugendamt als Papa-Tag angesetzt wurde oder weil es strikt jedes zweite Wochenende so sein sollte. Probleme wurden gemeinsam gelöst und es wurde auch gemeinsam an feiern teilgenommen (natürlich nicht an jeder, aber an Geburtstagen zum Beispiel, da gab es keine Ausnahme). Ich war 11, mein Bruder 16 Jahre alt. Ich rechne es meinen Eltern hoch an. Sie blieben Eltern und hielten uns aus der Paarbeziehung heraus


Mitglied inaktiv

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Meine Tochter war noch ziemlich klein, als wir uns getrennt haben (2,5). Wir haben aber den Elternpart - für meine Begriffe - wirklich gut hinbekommen, wir waren uns auch von Anfang an einig, dass wir uns als Eltern gegenseitig unterstützen, den jeweils anderen nicht in ihrer Gegenwart kritisieren oder uns Machtkämpfe liefern. Das war in unserem Fall aber auch nicht so schwer, weil wir uns zwar mochten, aber gemerkt haben, dass wir als Paar null zusammenpassten. Wir hatten aber Respekt vor der Persönlichkeit und auch dem Erziehungsstil des jeweils anderen, da waren wir uns auf vielen Ebenen relativ ähnlich. Und haben uns in anderen Punkten gut ergänzt. Für unsere Tochter wurde es eher schwierig, als ich gut 1,5 Jahren meinen jetzigen Mann kennenlernte, weil es für ihn schwierig war, in ihrer Erziehung die "Randfigurenrolle" einzunehmen. Er hat immer viel von den Erziehungsentscheidungen, die ich mit meinem Ex gemeinsam getroffen habe, kommentiert und jede Abgrenzung meinerseits sehr persönlich genommen. Letztendlich habe das aber vor allem ich abbekommen, er hatte mit meinem Ex weniger Probleme, er fühlte sich nur von mir "ausgegrenzt" und "nicht ernstgenommen in seinen Bedürfnissen". Und das hat letztendlich unserer Beziehung und auch der zu meiner Tochter geschadet. Mit unserer Trennung hat meine Tochter nie wirklich gehadert, es war am Anfang für sie nur anstrengend, von einer "Welt" in die andere zu wechseln, da hat sie immer ein bisschen Umstellungszeit gebraucht.


MamaLausemaus

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Ich denke, das was man als Eltern machen kann, ist, wie ja oben schon geschrieben wurde, die (gescheiterte) Paarebene von der Elternebene möglichst zu trennen. Wir haben uns Anfang des Jahres getrennt und zum aktuellen Zeitpunkt habe ich nicht das Gefühl, dass unsere Kinder darunter leiden. Wir haben uns glücklicherweise im Guten getrennt. Allein Job- bedingt haben wir eine grobe Regelung, wann die Kinder wo sind bzw. wann von wem vom Kindergarten abgeholt werden, sprechen das aber nach Bedarf bzw. auf Wunsch der Kinder relativ flexibel ab. Die sollen nach wie vor merken, dass sie von beiden Elternteilen geliebt werden, bei beiden "willkommen" sind und dass wir uns halt auch immer noch absprechen, wenn es um die Kinder geht. Auf der anderen Seite müssen sie natürlich zu dem "freien" Elternteil (oder zu Freunden, Großeltern, etc.), wenn der/ die andere keine Zeit hat. Aber das war ja vorher auch schon so. Ich denke, man sollte den Kindern ermöglichen, nach wie vor beide Elternteile mit gutem Gewissen zu lieben und eben die Beziehung zum jeweils anderen Elternteil unterstützen. Ich habe sogar den Eindruck, dass unser Älterer in den letzten Monaten entspannter geworden ist. Und nachdem mri eine Bekannte von der Trennung der eigenen Eltern vor vielen Jahren und ihren damit verbundenen Erlebnissen erzählt hat, glaube ich eben auch, dass eine Trennung der Eltern auch für Kinder gut sein kann, wenn dadurch z.B. ständiger Streit, schlechte Stimmung, Anspannung,... zuhause eben nicht mehr vorkommt. Entspannte Eltern können eben auch besser für ihre Kinder sorgen. Geht eine Beziehung aber wegen Gewalt oder ÄHnlichen auseinander, ist die Grundlage natürlich eine ganz andere.


Brummelmama

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Antwort auf Beitrag von Liselo

Ich war froh, als meine Eltern sich trennten. Ständige Streitereien etc. Es kehrte Frieden ein. Meine Eltern haben letztlich 3 Jahre bis zur endgültigen Trennung gebraucht. Mein Bruder, der 2,5 Jahre jünger war, hat gelitten. Ich war 9 Jahre alt