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Woher kommt dieses "chillen nach Schulabschluss"

Woher kommt dieses "chillen nach Schulabschluss"

Ellert

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Guten morgen, ich lese das ja öfters, dass Kinder nach der anstrengenden Schule ein Jahr chillen wollen ( also jetzt nicht Sprachurlaub etc sondern echt NICHTS tun) und vorgestern erklärt mir eine bekannte dass die Tochter bald Abi in der Tasche hätte und auch auch ein Jahr auszeit zum Entspannen bräuchte. Wenn ich dran denke, ich hab 1986 im tiefen spiessigen Süden das Abi gemacht, es gab niemanden der echt nichts gemacht hätte, fast alle haben studiert von eiern weiss ich sie ist ein jahr nach Frankreich und da gleich geblieben zum Studium und späteren Leben. Wer keine Ausbildung oder Studienplatz fand machte Schule weiter, weiss nichtmehr wie das hiess aber war was mit Wirtschaft, inkl Schreibmaschinenkurs ( damals gabs keine PCs wie heute) wirklich chillen und ausruhen musste und machte keiner. Ist das heute so üblich - Schule heute dürfte nicht anstrengender sein als früher - oder sind das nur Einzelfälle ? Liegt das an der Region dass Süden anders tickt als Norden Westen oder Osten ? Ich weiss wie "wir" Bewerbungen lesen da kommt ds Jahr netto 450.- an der Kasse nicht so gut Sprachreisen oder Au Pair dagegen ist eher positiv weil der Weiterbildungswille gerade in Sachen Sprachen sehr gerne gesehen wird. LG dagmar


kati1976

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Die Kinder die ich kenne ,die in diesem Jahr Abi oder Realschulabschluss machen haben.Pläne,Ausbildung oder Studium oder FSJ.


Birgit 2

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Das kenne ich hier vom Abschlussjahrgang (2016) meiner Tochter auch...ich habe da auch manchmal das Gefühl, dass Einige nicht mehr leistungsfähig sind...auch gab es Viele, die absolut nicht wussten, was sie werden wollen. Da frage ich mich auch, was da schief gelaufen ist. Hier gibt es Schulpraktika, freiwillige Praktika, Ausbildungsmessen, wo man sich breitgefächert informieren kann...an vielen Schulen Kampagnen "Kein Abschluss ohne Abschluss", etc.


Charlie+Lola

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ich war so ein Kandidat der nicht wusste was er machen sollte. Ich hätte gerne mal ein Jahr "nix" gemacht. Konnten meine Eltern sich aber nicht leisten, also wollte ich ein Praktikum machen und bin so in eine Ausbkldung gerutscht. Mein Traum war es nicht damals, aber war dann doch passend. Wenn man es sich leisten kann warum denn nicht. Ware Inspiration kommt manchmal auch aus der Langeweile heraus. Dieses durchgeplante war noch nie meines. Und viele die jetzt genau wissen was sie wollen sitzen dann mit fast 40 in ihrem Job und hinterfragen sich. Die Jugend kann man nicht nachholen, egal wie sehr wir uns anstrengen. Wenn man nicht weiß wie es laufen soll hilft oftmals einen Schritt zurück zu gehen und mal das große und Ganze abzuwarten. lg


cube

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Antwort auf Beitrag von Charlie+Lola

Naja, man kann es aber auch so sehen: Schule ist für Kinder wie für uns arbeiten gehen. Arbeitnehmer dürfen auch ein Sabbatical machen - um zu sich selbst zu finden, entspannen, ihrem Leben danach evt. eine neue Wendung zu geben ... Warum sollten Schüler das also nicht dürfen nach x Jahren Schule plus Prüfungsstress? Ich finde, es kommt ein bisschen darauf an, warum Kind das will - weil es schon immer eher faul war und jetzt einfach keinen Bock hat? Weil es tatsächlich einfach zB noch nicht weiß, was es werden möchte und sich nicht in eine falsche Berufsausbildung drängen lasen will? Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, war die tatsächlich entspannter als heute. KiGa gab es erst ab 4 Jahren - also schon mal kein Druck, sich irgendwo früh anpassen zu müssen/funktionieren zu müssen. Grundschule ging bis 12 oder 13 Uhr - danach gings heim. Kein 10 Stunden-Tag inkl. OGS oder so. Gymnasium war 9 Jahre - gesiebt wurde erst wirklich in der 6. oder auch 7. Der längste Unterricht ging bis 15.15 Uhr - dann lagen aber auch meist Freistunden dazwischen, in denen wir gelernt haben oder Hausis gemacht haben. Ich hatte wirklich viel Freizeit und habe damals schon gewusst "so viel Freizeit und Freiheit wie in der Schule wirst du nie wieder haben". Heute scheint mir das ganze deutlich stressiger. Und das fängt doch schon im Kiga an mit früher Fremdbetreuung, langen KiGa-Tagen und geht mit der Ganztagsbetreuung in der Grundschule weiter. Ich finde es ehrlich gesagt nicht verwunderlich, dass viel danach erst mal die Nase vol haben bzw. mal ne Auszeit brauchen.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von cube

Kindergarten gabs auch erst ab drei oder vier Ganztagsschule kennen meine zwei Großen auch nicht, das traf erst die Kleine. Allerdings ist nach der Ganztagsschule auch keine Hausaufgabenzeit mehr angesagt wenn sie um 17 h nach Hause kommt, lernen klar aber klassisch noch pro Fach 30 Minuten Hausaufgaben wie bei mir gibts dann nichtmehr. "Arbeitnehmer dürfen auch ein Sabbatical machen" Kenne ich keinen der sowas je gemacht hätte wusste nichtmal dass man darauf einen gesetzlichen Anspruch hat dagmar


cube

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Ja, hat man tatsächlich - muß man sich dann aber eben auch leisten können, genau so wie nach der Schule das Chillen :-) Ich empfinde die Zeiten "damals" dennoch als entspannter. Vielleicht liegt es auch daran, daß zumindest gefühlt weniger Druck von klein auf da war, bestimmten Maßgaben zu entsprechen. Und auch die Eltern schienen in ihrer Gesamtheit weniger gestresst. Sowohl bei mir als auch bei vielen Klassenkameraden (oder auch KiGa-Freunden) wohnten die Großeltern/Verwandten nah genug, daß diese auch viel mehr integriert waren. Meine Mutter konnte entspannt arbeiten gehen, weil Oma da war und mich nach der Grundschule in Empfang genommen hat. Auch abends mal weggehen war für meine Eltern kein aufwändiger Akt mit Babysitter etc. - Oma & Opa haben ganz klar aufgepasst und ich fand es toll :-) Ich denke, das kommt bei vielen heute auch dazu - der Druck, alles selbst irgendwie geregelt zu bekommen überträgt sich ja auch auf die Kids. Die müssen dann - unbewusst - auch sozusagen besser(oder bereit sin jüngeren Jahren) funktionieren als "früher". (Aber bitte nicht so verstehen, als ob früher alles besser war)


Salkinila

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Also ich empfinde nicht, dass es heute stressiger ist. Ich hatte in der Oberstufe (G9) auch Tage, an denen ich bis 17.00 Uhr Unterricht hatte und zwar mehmals die Woche, natürlich mit Freistunden dazwischen, aber das ist heute auch so. Ich fand rückblickend meine Schulzeit um einiges anspruchsvoller, wenn ich mir so ansehe, was heute verlangt wird, oder eben nicht. Mein Sohn hat jetzt in der Oberstufe praktisch keine Hausaufgaben mehr, aber auch Präsentationen oder Referate finden nur sehr selten statt. Hausaufgabenüberprüfungen werden meistens angekündigt und auch bei Kursarbeiten sagen die Lehrer, was genau drankommt. Das kenne ich von früher anders. Aus meinem Abijahrgang kenne ich niemanden, der ein Jahr lang gechillt hätte - ich glaube auch nicht, dass die Eltern das früher so einfach akzeptiert hätten. Aber auch im Freundeskreis meines Sohnes ist niemand, der für die Zeit nach dem Abi noch keine Pläne hat. Ich persönlich kenne niemanden, der ein Jahr lang nichts gemacht hat, aber einige, die ein FSJ machen, bevor sie studieren.


Mitglied inaktiv

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"Arbeitnehmer dürfen auch ein Sabbatical machen - um zu sich selbst zu finden, entspannen, ihrem Leben danach evt. eine neue Wendung...." Sabbatical, klar gerne, wenn man sichs leisten kann - finanziell wie karrieremäßig. Ich kenne allerdings nicht viele Schulabgänger, die sich das leisten können - finanziell wie im Lebenslauf. Ich kenne noch nicht mal viele gestandene Arbeitnehmer, die sich das leisten könnten. Und die, die es sich leisten könnten, die machen es nicht, weil es nicht ihrer work ethic entspricht, die sie erst so weit gebracht hat, dass sie sich ein Sabbatical leisten könnten.


ak

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Arbeitnehmer dürfen auch ein Sabbatical machen" Stimmt, eine 30jährige Lehrerin vom Gymnasium hatte das für sich gebraucht... ich war etwas amüsiert, meine Freundin entsetzt. Aber stimmt schon... die Kids haben heutzutage eine anstregendere Schulausbildung als wir. Kommen teils erst um 17.00 Uhr nach Hause, müssen dann noch lernen oder Hausaufgaben machen. Damals , als ich noch ganze Tage gearbeitet habe, war ich auch so zwischen 16.30 und 17.00 Uhr daheim. Aber danach brauchte man nicht noch lernen . Das ist so.


cube

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Zum Einen habe ich bereits gesagt, man muß es sich leisten können - zum Anderen ging es dabei nicht darum, ein Jahr Auszeit grundsätzlich zu verteidigen. Es ging darum darauf hinzuweisen, warum es für Schüler (deren Schulzeit ihre Arbeit ist) dann so ein Unding sein sollte. Genau wie Erwachsene Stress unterschiedlich empfinden und eine Auszeit nehmen wollen (und können), sind auch Kinder unterschiedlich belastbar. Den einen stresst die Schule - den anderen eben nicht. Aber tut doch plötzlich bitte nicht so, als wenn Schule immer ein Zuckerschlecken wäre. Wenn dem so wäre frage ich mich, warum es hier so viel Fragen bezgl. der zu strengen Bewertungen, gestresster Schüler, zu vielen Klausuren innerhalb kurzer Zeit, unmöglicher Lehrer etc. gibt.


kanja

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Zum einen finde ich durchaus, dass das G8 derzeit anstrengender ist als mein G9 damals. Zumindest im Umfeld meiner Tochter wird ein abischnitt mit einer eins vor dem Komma angestrebt, das macht noch mal mehr Druck. Ich kann mich nicht entsinnen, dass man zu meiner Zeit derart auf den schnitt fixiert war, Hauptsache er war soweit ok. Ich kenne hier keine Abiturienten, die nach dem Abi gar nichts machen. Jobben, Praktikum, Auslandsaufenthalt - finde ich alles absolut in Ordnung und auch der Orientierung dienend, wenn noch nicht klar ist, was man machen möchte.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von kanja

ich war knapp zu doof für einskomma und habe zu vielen Wunschsachen nichtmal eine Einladung bekommen, hat mich sehr geärgert ! Ich denk halt was hilft das chillen nach Stress wenn der Stress im Beruf sicher auch kommt oder im Studium chillt man dann immer ein Jahr wenn es mal stressig war ? Wie gesgat, ich kann nicht mitreden, bei meinen zwei Großen war die Idee nie da, die wollten schnell Geld verdienen und fertig sein die Große wollte schnell mit Freund zusammenziehen was ja kostet und die Mittlere schnell das Auto das kostet etc vielelicht sind wir einfach zu materialistisch geprägt - typisch "deutsche Beamtenfamilie" wo zu jedem Plan auch der Plan B dasein muss ? dagmar


kanja

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Vielleicht ist es mir nie aufgefallen, weil ich keinen Einserschnitt gebraucht habe. Ich kenne wie gesagt im Umfeld niemanden, der nach dem Abi NUR gechillt hat oder das plant. Dass etliche nicht sofort studieren wollen, das ja. Aber wenn das gap year mit sinnvollen Projekten gefüllt wird, fällt das für mich nicht unter Chillen.


stjerne

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Hier auch, ich wusste, welchen NC meine Wunschuni verlangte, daher habe ich sehr auf meinen Schnitt geachtet. Meine Tochter ist erst in der 9. Klasse und das Abi somit weit weg, aber da sie mit 5 eingeschult wurde, würde ich ein Jahr Auszeit nach der Schule sehr begrüßen. Allerdings nicht in Form von Urlaub, mir schwebt eher ein Freiwilliges Jahr im Umweltschutz oder der Denkmalpflege vor.


Tai

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Es stimmt zwar, dass sehr viele Schulabgänger erst einmal ein "Sabbatical" einlegen (wobei ich mich natürlich auch frage, wovon sie sich in dem Maße erholen müssen). Aber nur chillen und nichts tun machen die wenigsten, allerdings geht kaum einer den strikten Karriereweg. Bis auf ganz wenige Mitabiturienten meiner Tochter vor zwei Jahren haben wirklich alle gejobbt und sind gereist, sei es gesponsort durch Eltern und Großeltern oder selbst erarbeitet. Wann sonst ist man so ungebunden und kann die Welt erleben? Früher waren Work and Travel oder Reisen durch Südostasien oder sonstwohin nicht üblich, heutzutage stecken sich die jungen Leute gegenseitig an mit ihrer Abenteuerlust. Ich kann das so gut verstehen, dass man etwas erleben und von der Welt sehen will. Das Joch des Alltags und des Arbeitslebens hat einen noch Jahrzehnte genuig. Auch finde ich, dass die Erfahrungen und Erlebnisse, die man fern vom Lernen, Studieren, Arbeiten in geordneten Bahnen hat, eine wertvolle Erfahrung sind (und sind nicht umsonst in den ganzen Bildungsromanen aus vergangenen Zeiten das Thema). Zudem war das Argument für G8, nämlich dass deutsche Abiturienten zu alt sind, wenn sie fertig sind, natürlich ein Schuss in die Hose. Viele Abiturienten sind noch 17, und haben wemig Lust, sich schon lebenslang zu verplanen. Ich habe auch in den Achtzigern im Süden Abitur gemacht und hatte mit 19 keinen Plan, was ich machen möchte, Das FSJ kam eher zufällig zustande. Und ich weiß von zwei Jungs meines Jahrgangs, die durch Australien gereist sind. Damals natürlich eher die Ausnahme. Also, ich finde es überhaupt nicht schlimm, nach der Schule keine konkreten Lebenspläne umzusetzen. Ein ganzes Jahr nur gammeln ist natürlich auch nichts, aber ein Job (und sei es nur an der Kasse, das hätte manchem weltfremden Bürohengst mal gutgetan) und eine Erweiterung des Horizonts halte ich für sinnvoll. Und die meisten gehen doch danach ihren Weg. Vor kurzem ist ein Mitschüler meiner Tochter tödlich verunglückt. Das hat sie sehr mitgenommen, auch weil sie meint, er habe doch noch gar nichts vom Leben gehabt. Sie war wenigstens auf Reisen und habe viel erlebt und neue Leute kennengelernt. Er habe gleich eine Ausbildung angefangen und nur das hier gekannt.


Mitglied inaktiv

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meine mutter hätte mir was gehustet, wenn ich ein jahr entspannt hätte, ich durfte 3 monate chillen, von denen ich zwei beim deichmann gearbeitet habe, aber nur damit ich mir 2 wochen gran canaria leisten konnte kind1 hätte auch ich etwas gehustet, wenn sie nur gechillt hätte, sie ist 1jahr als au pair nach usa. ich finde auch g8 genauso entspannt wie bei mir g9 damals und gerade das abitur mit heute 18 hat ja den charme, dass es ein jahr früher ist als zu unsrer zeit. in anbetracht dessen, dass man sich auf viele arbeitsjahre einstellen muss, fände ich einen chillout völlig legitim. man muss es sich halt leisten können und/oder dürfen.


Strudelteigteilchen

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Ich glaube, der entscheidende Unterschied ist der, daß viel mehr Eltern als früher ihren Kindern das ermöglichen können - und auch wollen. In meinem Abi-Jahrgang hat auch nur knapp die Hälfte direkt studiert oder eine Ausbildung gemacht. Aus finanziellen Gründen gab es dann viele Au-Pairs, Zwischenjobs, Praktika und ähnliches, bis man sich orientiert hat und ein Studium oder eine Ausbildung anfing. Heute gibt es mehr Möglichkeiten und mehr finanzielle Mittel, die die Eltern auch gerne für ihre Kinder ausgeben, also wird das auch genutzt, klar. Ich weiß, daß ein großes Diskussionsthema damals war, welche Studiengänge man an welcher Uni zum Sommersemester starten könne, um sich ein halbes Jahr "Pause" zu erkaufen. Das Thema ist also alt. Lediglich die Möglichkeiten haben sich verändert. Übrigens gab es im durchaus extensiven Freundeskreis meiner Tochter genau EIN Mädel, das nach dem Abi wirklich nur auf 450-Euro-Basis in Muttis Firma gearbeitet hat. Die anderen haben Bufdi, FSJ, FÖJ, Au-Pair, Work & Travel, Praktika oder sonstwas in der Art gemacht.


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ich weiß das auch nicht, meine wollte ja nach dem Abi nach Australien, das aber auch nur mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche,(sonst hätte sie das nicht gemacht) den hatte sie dann auch für das darauffolgende Jahr! Sie kam dann Ende des Jahres wieder und hatte dann einen 450,oo Job im Supermarkt zur Überbrückung. da glaube ich nicht, das ihr das im Lebendslauf schadet. Aber nur Rumchillen , da habe ich kein Verständnis.


dhana

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Hallo, gibt es das wirklich nach allen Schulabschlüssen, oder nur nach dem Abitur? Ich kenn es hier überhaupt nicht, das nach Realschule oder gar Mittelschule chillen angesagt ist - für ein Jahr Aupair oder FSJ sind die in der Regel auch zu jung - sprich da sorgt schon das Schulsystem dafür, das die nahtlos in eine weitere Schule oder in die Berufsaufbildung/Berufsschule wechseln. Bei diesen 15-17jährigen hat keiner dafür Verständnis, das die ein Jahr chillen brauchen zur Berufsfindung.. da sorgt schon die Schulpflicht dafür, das dies gar nicht erst möglich ist. Im Gegenteil schon in den Schulen ist in den letzten beiden Schuljahren alles auf Praktia und Berufsfindung ausgelegt, es werden Messen besucht, Arbeitgeber stellen sich vor... Noch keiner meiner Söhne wäre bisher auch nur auf die Idee gekommen, das er nach dem Schulabschluss "chillen" müsste. Auch in deren Freundeskreis ist das absolut nicht üblich. Entweder Berufsausbildung oder sie gehen weiter zur Schule - FOS ins Bayern ist ja sehr beliebt und führt auch zum Fachhochschulreife oder allgemeinen Hochschulreife. Abgesehen davon, das ich das auch in keinster Weise unterstützen würde. Aber irgendwie fehlt mir auch das Verständnis, wenn ein 18jähriger Abiturient nachher nicht weiß was er will und erst mal ein Jahr Berufsfindung braucht - von einem 15jährigen Mittelschüler erwartet man das ja auch. Aber ja, das scheint in einigen Kreisen recht üblich zu sein - mein Sohn ist in seinem Studium einer der Jüngsten - mit 12 Schuljahren und anschließend direkt ins Studium.. Gruß dhana


kevome*

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Antwort auf Beitrag von dhana

Naja, bei den anderen Schulabschlüssen geht man dann eben weiter zur Schule, wenn man nicht so recht weiß, was man machen soll. Zumindest bei meinem 17jährigen ist das der Grund nach der Mittleren Reife noch das Abi dran zu hängen. Und in seinem Freundeskreis läuft das genauso. Nach dem Abi gibt es diesen Ausweg dann nicht mehr und es müssen andere Lösungen her. Ich wusste nach meinem Abi auch nicht so richtig, wie es weitergeht und die Wahl meines Studiums hatte sehr, sehr viele Zufallsvariablen. Das hätte auch ganz anders laufen können und wäre wahrscheinlich trotzdem gut gewesen. Von daher mein volles Verständnis für unentschlossenen Schulabgänger.


Mitglied inaktiv

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Komisch. Wo sind die Unmengen an Jugendlichen, die aus Entspannungsbedarf einfach nur chillen wollen? Ich kannte und kenne niemanden, der wie der Sohn im unteren Thread 1 Jahr gar nichts macht - und der ist ja auch kein bekennender Entspanner, sondern hat nur seine Bewerbungsbemühungen schleifen lassen bzw. wurde nicht ausreichend unterstützt und angetrieben. Abgesehen also von denen, die bei der Ausbildungssuche (unverschuldet oder selbstverschuldet) erfolglos waren, hab ich noch nie gehört, dass sich jemand mit "chillen" freiwillig den Lebenslauf versaut. Work and travel oder ähnliches zählt für mich nicht als "chillen". (Das "work" steht da ja nicht umsonst drin.) Das ist Arbeit, zum Teil sehr harte.


Smudo

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Hier in meinem Umfeld ist das auch so. Ach das Abi ist ja soo stressig Jetzt ein Jahr ruhe .. Mhhja.. Ich verstehe das nun wirklich nicht! 1988. War nach dem Abschluss Gleich eine Anschluss..Arbeit Studium oder so Gang und gäbe.. Hier im Umfeld erlebt Kind hat vor Jahren Abi gemacht u jobt nun seid Jahren Mal hier mal da Mama sponsert alles.. Schrecklich:-( Lg


Ellert

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huhu nicht "work and travel", FSJ oder was es an sinnvollen Tätigkeiten gibt die sicher auch dienen sich zu finden. Ich meine NICHTSTUN ohne sich zu bewerben siehe dem jungen Mann unten. Ausschlafen, sich mit Kumpels treffen etc Mich hat die Aussage echt geschockt die ich nun im echten Leben zu hören bekam und das Mädel hatte kein Stressabi mit 1, Schnitt Gesamtschule 13 Jahre Abi wohn knapp unter 3. Mutter AE aber immer mit dem schlechten Gewissen den Kindern gegenüber deswegen, läuft wohl raus unter " an der Kasse auf 450.- jobben" denn das Kindergeld wird sicher wegfallen wenn man nur chillt und nichts sucht dagmar


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Kann man daraus schon einen Trend ableiten? Wenn ja, dann hat man ihn hier wohl verpasst. Was zugenommen hat, ist erstmal ein FSJ, w&t oder Sprachreisen zu machen, da sehe ich einen Unterschied zu "meiner Zeit", wir haben eigentlich alle sofort studiert. Aber ich werde meiner Tochter auch dazu raten, so eine Gelegenheit kommt ja nicht so leicht wieder.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von stjerne

die Jungs sind erstmal zum Bund. Den trend leite ich nicht ab hier liest man es ab und zu und ich habs halt nun auch vor der Haustüre. FSJ gabs bei uns auch schon, dann wenn man nicht sofort einen Studienplatz bekam. Mich wundert dass einerseits jeder toll fand Kinder mit 5 einzuschulen und nur 12 Jahre Abi zu haben Jetzt heisst es auf einmal das ist zu jung zu wissen was man machen will. Ja aber was denn nun ? Ich wäre lieber beim 13 Jahre Abi geblieben, das eine Jahr ins Lernen zu stecken manche Bundesländer rudern ja wieder zurück unseres leider nicht dagmar


kanja

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich glaube nicht, dass “jeder“ sein Kind mit 5 einschulen wollte oder G8 befürwortet hat. Das ist ebenfalls eine seltsame Verallgemeinerung, so wie die Jugendlichen, die angeblich “alle“ chillen wollen.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Mir wäre G9 auch lieber, aber mich fragt ja keiner. Aber da mein Kind nun mal so jung sein wird, finde ich es eine prima Gelegenheit sowas wie ein FÖJ einzuschieben. Später wird das doch schwierig. Ich habe direkt nach dem Abi studiert, nachträglich fände ich es schön, ich hätte dazwischen erst noch ein wenig Erfahrungen gesammelt.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von kanja

und man kam kaum dagegen an gerade das Einschulen mit 5 war ja so ne tolle Idee ich hab meine zurückstellen lassen aber mit einem riesen Aufwand und Verfahren. G89 ist ja gesetzt ausser man geht auf die Gesamtschule. Es sind nicht ALLE die chillen wollen dennoch kann ich auch die wenigen definitiv nicht verstehen. Mir fehlt das Jahr Selbstfindung nicht das was ich damals nicht gemacht habe hätte ich zwar gerne aber dann heute bereut was ich mal studieren wollte wäre brotlos gewesen da hätte mir alle Selbstverwirklichung nichts geholfen dann besser der schnelle gerade Weg. dagmar


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Es kann aber auch anders herum laufen: schnell und direkt in die brotlose Kunst, weil man die Alternativen nicht geprüft hat. Ich spreche aus Erfahrung... Meinen Mann hat auch ein FSJ vor einem ungeeigneten Beruf bewahrt. Ja, unsere Tochter wurde mit 5 eingeschult, das war einfach notwendig. Ein zusätzliches Jahr Kindergarten hätte ihr nicht genützt, sondern sie nur frustriert. Bisher ist sie total durchorganisiert und zielstrebig, ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Schule mit einem konkreten Plan verlässt. Aber ich würde ihr ein Jahr gönnen, in dem sie Erfahrungen macht und sieht, dass die Welt nicht nur aus Schule besteht. Zum "reinen chillen" kann ich wenig sagen, da ich niemanden kenne, der das macht. Das würde ich auch nicht wollen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Meine Freundin würde regulär eingeschult, sie selber wollte mit 5 unbedingt in die Schule. Heute mit 40, Dr. med. und 4 Kindern leidet sie immer noch daran, dass sie eben nicht mit 5 eingeschult worden ist. Ihr fehlt dieses eine Jahr früher zur Schule sehr...


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Mir "fehlt" das Jahr Selbstfindung auch nicht, aber schön gefunden hätte ich es trotzdem. Ich hörte neulich einen Vergleich, den ich passend fand: Man kennt das doch - die Rolltreppe ist zu Ende, und jeder Tourist bleibt instinktiv erstmal stehen, um sich zu orientieren. Ja, das nervt die Einheimischen auf dem Weg zur Arbeit, denn sie wissen, daß sie hinter der Rolltreppe nach links müssen. Aber für den Touristen, der sich eben erstmal sortieren und die Optionen prüfen muß, ist das Innehalten sinnvoll und wichtig, sonst rennt er in die falsche Richtung. Warum sollen wir unseren Kindern dieses Innehalten und Umschauen nicht gönnen? Manche brauchen es nicht, das ist auch okay, aber wer es möchte, soll es doch dürfen. Das Studium ist heute so verschult, da ist ein Luftholen und Durchatmen vorher doch eine gute Idee. "Früher" gab es dafür die Dauerstudenten, die im 25. Semester Literaturwissenschaften studierten, weil sie den Absprung in einen ernstzunehmenden Broterwerb nicht schafften. So hat jede Zeit ihre Zögerer und Zauderer, die im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten ihre Selbstfindungsnischen finden und nutzen. Und da ist mir ein kurzes Innehalten VOR dem Studium - von mir aus auch mit einem popligen 450-Euro-Job beim Lidl an der Kasse - lieber als ein langes Luft holen DANACH. Ich habe gerade ein Mädel eingestellt, das vor und nach der Ausbildung nichts Nennenswertes vorzuweisen hatte. Erstens: Der Arbeitsmarkt ist so leergefegt, daß ich auf solchen Popelkram wirklich keine Rücksicht nehmen konnte. Zweitens: Sie ist klasse. Selbstbewußt und souverän, klar in ihren Wünschen und Zielen. Ich hoffe, daß sie mir lange erhalten bleibt - eigentlich jobbt sie nur, um Geld für die nächste Auslandsreise zu sparen.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

aber das MÜSSEn finde ich schlimm für die eine wie die andere Richtung. Hier bei uns gab es phasen da wurden die mit 5 auch unreif eingeschult Rückstellung faktisch nicht durchzuboxen dann halt die erste Klasse zweimal machen dagmar


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Man muss das immer vom jeweiligen Kind abhängig machen und was für Paula goldrichtig ist, kann für Lena ganz verkehrt sein.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Das ist ja auch klar. Zu meiner Zeit, sind nur ganz, ganz wenige ins Ausland gegangen, war damals nicht so üblich. Und war das sowieso nicht nur ein BL, welches mit 5 einschulen lassen hat? Wenn man bedenkt, dass hier in HH, 7 und ein paar Monate noch normal sind. Was für ein Unterschied. Dafür kann man bei uns nur ganz, ganz schwer eine Wiederholung der Klasse durchbekommen, Sitzenbleiben gibt es nicht mehr. LG maxikid


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

mein Nachbarskind hat es heftig getroffen, Stichtag war Jahresende meine hätte auch mit 5 reinmüssen und die Argumentation war wirklich dass sie ja dann die erste Klasse zweimal machen könne wenn es nicht klappt. Nach den Lehrern fragt keiner der solch unterschiedliche Leistungsstände haben und Reifen, nach den Kindern auch nicht die den Frust haben in der Ersten schon sitzenzubleiben. In Berlin haben damals ganz viele geklagt weil da nichts ging nach elternwillen in Brandenburg konnte man im Widerspruch Glück haben wie wir. Meine ist nicht ganz 19 wenn sie Abi macht was sie werden will weiss sie genau, nur wie sie die Wartezeit auf den NC Studienplatz überbrückt auch noch nicht. Aktuell will sie beim Bund studieren, da sehe ich sie aber ganz und garnicht das muss man aber pädagigisch wertvoll argumentieren dagmar


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Da meine mit 7 eingeschult wurden, und wenn sie Abi machen, dann G 9 an der Stadteilschule, sind sie schon 20....also, dann alte Weiber. Einige habe es in der GS geschafft, dass das Kind die 3. Klasse wiederholen darf, aber immer nur mit Hilfe eines Anwaltes und mit sehr, sehr viel Geduld.....


Emmi67

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Es gab auch damals zu meiner Zeit Schüler, die nicht sofort studiert oder eine Ausbildung gemacht haben. Es geht meiner Meinung nach nicht darum, dass man entspannen "muss", weil das Abi so anstrengend war, sondern einfach darum, dass man als junger Mensch vielleicht auch einfach mal das Leben genießen möchte, andere Länder sehen möchte, neue Leute kennen lernen u.ä. So lange das finanziell drin ist, weil entweder die Eltern sich das leisten können oder die jungen Leute mit Jobben das Geld verdient haben, warum nicht? Und wenn man nur einen 450 Euro Job hatte, ist das immer noch nicht chillen. Dass jemand überhaupt gar nichts tut, kenne ich nicht. Manch einer, der noch nicht mal 18 ist beim Abi, braucht auch tatsächlich noch Zeit, um sich klar zu werden, was er studieren will. Wenn er in dieser Zeit jobbt, warum nicht? Mein Sohn hat erst einige Monate als Rettungsschwimmer gearbeitet, hat danach 6 Monate in Australien Work and Travel gemacht und sich in dieser Zeit noch Japanisch und die Grundlagen des Programmierens beigebracht, natürlich auch sein Englisch verbessert. Aber beweisen kann er davon nichts. Wenn er später mal einen guten Studienabschluss hat, ist es doch völlig egal, dass er nicht sofort mit dem Studium begonnen hat. Außerdem finde ich nicht, dass man seine Lebensplanung nach irgendwelchen Leuten ausrichten sollte, die vielleicht mal die Bewerbung lesen könnten. Ich bin z.B. durch mein ganzes Leben gekommen, ohne überhaupt jemals eine Bewerbung schreiben zu müssen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Es kann viele Gründe geben, das muss man nicht immer verstehen oder beurteilen. Ich stimme aber zu, warum sollte man sein Leben so ausrichten "was die Leute denken" wenn es an sich schlüssig ist und für einen passt. Nicht umsonst gibt es Sabbatical, Homeoffice, Teilzeitmodelle. Wichtig finde ich, das Schöne nicht bis zur Rente aufzuheben, es kann sich so schnell was ändern oder ganz vorbei sein.


DaXXes

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich finde solch ein Jahr zur Selbstfindung nach der Schule nicht verkehrt. Wenn man mit 18 ein Jahr verbummelt, das interessiert später, wenn man 30 ist, sowieso keinen mehr. Meinem Cousin hat solch ein Jahr definitiv gefehlt, irgendwie tut er mir deshalb auch ein wenig leid. Er wurde nach der Realschule in eine Ausbildung gezwängt, die nicht wirklich zu ihm passte. Dementsprechend dürftig hat er die - trotz gutem Realschulabschluss - auch abgeschlossen. Nach der Ausbildung wurde er noch zum Bund eingezogen, danach hat er den Beruf geschmissen, das Abi nachgemacht und studiert. Nun ist er fast 29 und hat aber schon seit geraumer Zeit keine Freundin mehr, was ihn auch zu belasten scheint. Die jungen Frauen haben einen Instinkt dafür, welche Männer ihnen etwas bieten können im Sinne von Ausgehen, Urlaub, Eis essen usw. Finanziell sind da viele gleichaltrige Männer schon deutlich besser aufgestellt als er. Er hat auch selbst schon gesagt, die 3 Jahre Ausbildung + Bund seien verschwendete Zeit gewesen, die ihm jetzt irgendwo fehle. Von daher würde ich bei meinen Kindern wohl nichts sagen, wenn sie etwas Ruhe vor dem Sturm bräuchten.