Mitglied inaktiv
Meine Freundin hat eine dreijährige Tochter, die sie immer noch stillt,morgends u. abends und teilweise, wenn die Tochter danach verlangt. Sie macht sich auch langsam Ggedanken über das Abstillen und ich habe ihr das auch schon angeraten, weil ich finde ihre Tochter ist einfach zu stark Mutterfixiert und in ihrer Selbstständigkeit gehemmt.Ich habe ihr auch schon Abstilltips gegeben, aber sie meinte, als sie es letzten Abend versucht hätte, wäre ihre Tochter nur am Heulen gewesen. Aber die Kleine ist jetzt drei, das kann doch nicht mehr förderlich sein, oder? Wie denkt ihr darüber? Habt ihr ein paar Tips? Ich werde auch noch den Kinderarzt befragen. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich im Forum mal nachfrage. Danke für Eure Meinungen und Tipps
Förderlich ist das Stillen in dem Alter vermutlich nicht mehr, aber ganz bestimmt auch nicht schädlich... und darauf kommt's doch an, oder? Warum dann "über's Knie brechen".... Ist die Kleine wirklich mutterfixiert, oder interpretierst Du da etwas hinein, WEIL Du weißt, dass sie noch an der Brust trinkt? Wie Deine Freundin habe ich auch ein dreijähriges Stillkind, und ich mache mir auch schon seit einem halben Jahr "intensive" Gedanken übers Abstillen. Kannst ihr einen lieben Gruß sagen, und dass sie mit dem "Problem" nicht alleine ist... :-) Zumindest hat es mich gefreut zu hören, dass andere ähnliche "Probleme" haben. Dieses "Problem", das wir aber haben (und ich schreibe es bewußt in Anführungszeichen), bedarf jedoch keiner akuten Behandlungstherapie, wonach es sich bei Deiner Beschreibung etwas anhört... Es ist vielmehr ein Problem wie "wie bekomme ich mein Kind sauber?", "wie gewöhne ich ihm dem Schnuller?" ab. Und da sind wir Langzeitstillende unheimlich einsam und können uns mit niemandem austauschen, weil es nur wenige, sehr sehr wenige Leute gibt, die das überhaupt verstehen würden... Nachdem mich irgendwann niemand mehr gefragt hat, ob wir denn "immer noch" stillen, habe ich es auch niemandem mehr auf die Nase gebunden - weil ich genau wußte, dass jedes negative Verhalten meines Sohnes darauf zurückgeführt würde, dass wir noch stillen... Wie z. B. meine Mutter, die mir prophezeit hat, dass mein Sohn nie in den Kindergarten gehen wollen wird, weil er zu sehr auf mich "fixiert" sei. War das so? Nee! Er geht gern in den Kindergarten! Aber er kommt auch gern nach Hause! Wir sind einfach auch gern zusammen! Was ich sagen will ist: setz' Deine Freundin bloß nicht unter Druck. Und Vorwürfe sind ohnehin Tabu, weil nicht berechtigt. Vermutlich ist sie - wie ich - ihren Mutterinstinkten gefolgt; dengleichen Instinkten, die JETZT sagen: "Mann, jetzt wär's aber schön, wenn ich meinen Körper wieder für mich hätte..." und "Aber verletzen möchte ich meine Kleine nicht. Es MUSS einen schonenden Weg geben". Mein Kleiner reagiert nämlich sehr gekränkt, wenn ich ihm die Brust nicht geben möchte oder die Stilldauer abkürze. Da gehört viel Feingefühl dazu. Aber jetzt ist er ja, wie gesagt schon drei, und ich fange öfters mal an, mit ihm darüber zu diskutieren und versuche einen "Deal" herauszuschlagen... Manchmal habe ich das Gefühl, er will einfach nicht groß werden, oder er hat Angst davor, möchte sich etwas aus seiner Babyzeit beibehalten. Ich muss irgendeinen Weg finden, die nötige Sicherheit, die er durch's Nuckeln gewinnt, auszugleichen... Und je weniger man mich unter Druck setzt, desto eher kann ich mich auf diese Aufgabe konzentrieren. Und hier kommt vielleicht der Punkt, wo Du Deine Freundin unterstützen könntest - und zwar ohne sie unter Druck zu setzen. Rede Du doch mit dem Kind! Sie ist drei, versteht ganz gut, was Du meinst. Rede mit ihr über das Stillen! Mach das Stillen aber ja nicht schlecht, interessiere Dich einfach nur dafür. Gehe feinfühlig vor! Vielleicht kommt ja irgendwo ein Punkt, wo Du sie an ihren Ehrgeiz packen kannst und sie anspornen kannst, schon ein "großes" Mädchen zu sein etc. Ich denke, als weibliches Wesen wirst Du die Intuition schon haben, wie Du am besten dabei vorgehst. Das ist mein Tip. Vielleicht hilft mir ja auch mal jemand, aber bisher bekomme ich nur zu hören, dass ich "die Suppe selbst auslöffeln kann, die ich mir eingebrockt habe...." Aber das bekomme ich auch schon irgendwie hin... hoffe ich. ;-) Liebe Grüße Lucia
wollte nur sagen: SUPER BEITRAG! DANKE! von MimoMama mit Robin (25Mo)
Ich glaube nicht, dass die Tochter deine Freundin wegen des Stillens mutterfixiert ist. Aber ich denke, es bringt nicht viel, hier ueber drei Ecken darueber zu urteilen. Vielleicht mag sie sich das Buch "Wir stillen noch" von Bumgarner besorgen, dort steht einiges ueber das Stillen und Abstillen aelterer Kind. LG Berit mit Jessy (25 M.)
Überall auf der ganzen Welt stillen Mütter ihre Kleinkinder, oft über viele Jahre hinweg. Keine oder kaum eine dieser Mütter konnte sich zu Beginn der Stillzeit vorstellen, dass sie ihr Kind so lange stillen wird. Das ist ein Prozess, der viel Zeit erfordert und in den man erst hineinwachsen muss. Leider wird einer solchen Mutter von der Gesellschaft oft suggeriert, dass sie ihrem Kind damit etwas antut, es zur Unselbständigkeit erzieht und es an sich klammert. in Studien konnte nachgewiesen werden, dass gerade lange gestillte Kinder sehr viel selbständiger sind als Kinder, die früh abgestillt wurden. Denn ein Bedürfnis, das voll gedeckt wurde, verschwindet, ein Bedürfnis, das nie ganz befriedigt wurde, kommt immer wieder, oft in anderer Form. Das Stillen eines Kleinkindes hat nicht mehr viel gemein mit dem Stillen eines Babys, denn hier steht nicht mehr die Nahrung in erster Linie, sondern vor allem die Nähe, Zärtlichkeit, der "sichere Hafen" und Trost im Vordergrund. Es ist übrigens ganz normal, dass das Kind wieder vermehrt nach der Brust verlangt, denn es ist jetzt in einem Alter, wo es viel Neues erfährt, sich von der Mutter weg bewegen kann und selbständiger wird. Da braucht es diese Rückversicherung, dass es jederzeit wieder zur Mutter in den "sicheren Hafen" kommen darf, Trost und Wärme findet, Vertrautes erleben kann. Diese Phase wird vorbeigehen. Sicher spürt es auch die innere Zerrissenheit und das verunsichert es. Kinder sind sehr feinfühlig, wenn es uns nicht gut geht. Man kann Kinder durchaus Jahre stillen, ohne dass sie davon irgend einen Schaden nehmen, im Gegenteil profitieren Mutter und Kind davon. Ich hänge Ihnen im Anschluss einen Artikel über den Wert des Stillens nach dem 6. Monat an, sicher findet sie darin auch Entscheidungshilfen. Ich denke auch, dass Ihr Gespräche mit anderen Müttern von gestillten Kleinkindern helfen könnten, klarer zu sehen. In ihrer Nähe gibt es eine Stillberaterin, die auch eine Stillgruppe hat und mit der sie Kontakt aufnehmen könnte, sie wird gerne für sie da sein: Die La Leche Liga hat ein sehr gutes und wertvolles Buch herausgebracht, es heißt "Wir stillen noch- über das Leben mit gestillten Kleinkindern". Es kann helfen, wenn man sich unsicher ist, auf dem richtigen Weg zu sein und gibt auch wirklich gute Abstilltipps. Es ist auch ein Extraabschnitt nur für Väter darin. Es ist bei jeder Stillberaterin erhältlich und auch jede (gute) Stillberaterin wird ihr Hilfe und Tips zum sanften Abstillen geben, wenn sie das dann möchte. Was der KiA sagt, kann ich in etwa jetzt vorraussagen - es wird sowas in der Art sein wie: es sei unnatürlich, die Mutter könne nicht loslassen usw. usf. :-( LG Juliansmama
Hallo, ich kann mich den anderen nur anschließen und den Buchtipps auch- sind super. Nach Ermittlungen werden langgestillte Kinder zu SEHR SELBSTÄNDIGEN Menschen. Also das Gegenteil, was Du denkst. LG Ayshe
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