Frieda19
Hallo, Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt und vielleicht auch ein paar Tipps. Meine Tochter war ein Frühchen (32 ssw), war 4 Wochen im Krankenhaus. Sie ist heute ein gesundes, glückliches und selbstbewusstes Kind. Sie ist 2 Jahre und 3 Monate alt. Nun ist es so, dass ich wieder schwanger bin und mir das Stillen anfängt weh zu tun und manchmal nervt es mich mittlerweile. Ich stille sie immer zum einschlafen. Tagschlaf und Nachtschlaf. Am Tag ist es so, dass sie nach ca 30 Minuten wach wird, dann stille ich sie und sie schläft wieder ein. Versuche ich sie aber abzudocken, wacht sie sofort auf und will weiter gestillt werden. Sie braucht aber noch ihren Schlaf am Tag und so muss ich es aushalten, 30-60 Minuten neben meiner Tochter zu liegen, bis sie dann genug geschlafen hat. In der Nacht ist es ähnlich. Ich stille sie in den Schlaf, dann schläft sie meistens so bis ca 4 Uhr und dann ist dauerstillen angesagt bis zum aufstehen. Keine Chance sie abzulegen. Mir kommt es langsam so vor, als lasse ich das Stillen nur so über mich ergehen. Es ist für mich sehr anstrengend geworden...körperlich und psychisch. Wenn ich ihr meine Brust verweigere, dann weint sie ganz bitterlich. Es kommt mir vor, als wenn ich ihr das nehme, was sie am meisten liebt. Sie ist dann so verzweifelt und einfach traurig. Ich kann ihren Schmerz kaum aushalten. Sie weint so,sehr, als wenn die ganze Welt gegen sie wäre. Was soll ich nur tun? Sie spürt natürlich auch meine Unsicherheit. Sie weiß nicht, wann darf ich stillen und wann nicht. Mal darf sie, mal darf sie nicht. Wir hatten immer eine wunderschöne Stillbeziehung und ich habe das Gefühl das kaputt zu machen. Wie bekomme ich diese Stärke, ihr verzweifeltes weinen auszuhalten? Danke fürs lesen und antworten
So war es bei uns auch, aber ich war nicht schwanger. Es war also für mich kein Druck da, abzustillen, und so las ich, während sie schlief, und ich konnte das genießen. Diese Phasen haben von selbst aufgehört, aber da war sie auch schon fünf Jahre alt. Kein Frühchen, aber klein und zart und sehr sensitiv für ihre Umwelt. Dein Kind ist alt genug, um ohne das Stillen glücklich sein und auch schlafen lernen zu können. Ich sage das, obwohl meins ein ewiges Stillkind ist. Es kommt doch immer auf die Situation an. Wenn ich in der Retrospektive schaue, dann hat bei uns immer viel geholfen, VORHER mit dem Kind in einer ruhigen Minute zu sprechen. Als sie 18 Monate alt war, habe ich auf nächtliche Stillpausen bestanden. Ich war ziemlich krank und brauchte Ruhe und Schlaf. Ich habe es ihr erklärt und ihr gesagt, dass sie nun abends gemütlich gestillt würde und sie danach mit Papa schliefe. Ich würde im anderen Raum schlafen. Wenn Papa aufstünde, käme ich zu ihr und sie dürfe wieder stillen und dann weiter schlafen. Das klappte von einem Tag auf den anderen. Sie verstand und schlief bis 5 Uhr morgens durch. Es gab auch mal wenige Nächte, da sie aufwachte und dann weinte, aber mein Mann hat sie dann immer gut getröstet, und schnell war es kein Problem mehr. Bis dahin hatte sie gefühlt oft stündlich gestillt. Wenn das Stillen für Dich nun schmerzhaft ist,kannst Du es ihr sagen und ihr dann erklären, wie Du damit umgehen wirst. Du kannst ihren Frust anerkennen, wenn sie traurig ist und ihr sagen, dass Du sie verstehst, aber es geht nun einmal nicht anders, die Brust ist wund und tut schrecklich weh. Sie muss heilen und da geht es eben nicht mehr. Stattdessen... Denk Dir aus, was ihre Alternative ist. Vielleicht der Papa, denn der riecht nachts nicht nach Milch, und wenn sie ihn lieb hat und ihm vertraut, dann hilft es Dir und ihr und ist eine phantastische Vorbereitung auf die Zeit mit dem Baby, wenn sie sich ohnehin mehr in Richtung Papa ablösen werden muss. Aber das ist nicht der einzige Weg. Wichtig ist, dass DU Dir sicher bist, wie und wann und was Du willst und dass Du verstehst, sie wird deswegen keinen Knacks bekommen, sie wird es vermissen, es wird eine mühsame Zeit anfangs, sie wird auch mal schrecklich müde sein, der Rhythmus ist mal flöten, vielleicht wird sie auch mal krank, weil sie zu wenig schläft (das war bei uns auch so), aber sie wird es schaffen, und auf Dauer mit Deiner Liebe und Zuwendung genauso gut schlafen und leben können. Wirklich! Dass sie mal ein Frühchen war, ist jetzt nicht mehr relevant. Sie ist ja fit, gesund, hat aufgeholt. Mumi ist wundervoll, das Stillen auch, aber eine entspannte Mama ohne Schmerzen und mit der Fähigkeit sich nicht selbst komplett aufzugeben mit ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen, das ist für Dein Kind in dieser Situation viel wichtiger. Du bist ihr Rollenvorbild. Du zeigst ihr, dass Frauen ihre eigenen Bedürfnisse bis zur kompletten Selbstaufgabe oder Selbstverleugnung aufgeben müssen. Soll sie das auch lernen? Es ist schon toll, wie weit wir den Kleinen unsere Liebe geben und wie opferfähig wir sind. Doch sie haben was davon, wenn wir ihnen auch unsere eigenen Grenzen aufzeigen, denn das wünschen wir uns doch - dass sie selbst auch ihre eigenen Grenzen wahrnehmen und wahren lernen. Ich höre ständig, dass Kinder Grenzen aufgezeigt bekommen müssen, und viele sind damit sehr rigoros. Meine feste Überzeugung ist, dass es nur zwei Gründe für das Aufzeigen von Grenzen gibt: Es werden Grenzen anderer überschritten oder es droht eine Gefahr. Ansonsten lernen die Kinder alles selbst und gern, wenn wir gute Vorbilder sind. Wenn also für Dich das Stillen nun nicht mehr schön ist, Dich schmerzt und für Dich nicht mehr richtig ist, dann darfst und sollst Du Deinem Kind gern erklären, dass Eure Stillzeit nun ein Ende findet und auch gern, warum. Wenn Kindi dann weint und traurig ist, lass es zu, begleite den Prozess, vielleicht weinst Du sogar mit ihr zusammen, wenn das Euer Weg ist, und bleibe bei Dir. Tu, was für Dich jetzt gut ist und verlange nicht von Deinem Kind, diese Entscheidung durch artiges Nichtweinen zu treffen! In diese Falle tritt man so leicht hinein, weil man sich ein glückliches Kind wünscht. ;-) Ich wünsch Dir viel Kraft und innere Ruhe und eine wundervolle Schwangerschaft und Geburt! Du bist eine wunderbare Mama! Ganz liebe Grüße Sileick
Liebe Sileick, Vielen Dank für Deine wirklich tolle Antwort! Ganz liebe Grüße Frieda
Sehr gerne! Ich schreibe hier nicht mehr oft, aber in Deinem Falle weiß ich so gut, wie sich das anfühlt. Und es ist wirklich so, dass Dein Kind Dir folgen wird, wenn Du Dir innerlich Klarheit verschaffst. Es kann auch sein, dass die Milch jetzt nachlässt, wegen der Schwangerschaft. Dann könntest Du das auch als Argument nehmen: "Die Brust möchte Dir keine Milch mehr geben. Sie merkt, dass Du jetzt alt genug bist.", z.B. Tipp meiner Tochter; ich habe sie gefragt, was sie raten würde. "Am besten ist, sie redet mit ihrer Tochter und erklärt ihr, dass das stillen jetzt wehtut und leider jetzt aufhören muss. Sie kann der Kleinen dann doch auch Milch aus der Flasche geben." (Meine Tochter kennt keine Flaschenmilch, hat sie nie bekommen.) Noch ein Hinweis, auch von meiner Tochter: "Wenn du neben mir liegst, ist das wie ein Bonbon, den ich nicht essen darf. Dann muss ich immer an den Bonbon denken und kann nicht schlafen. Ich kann besser schlafen, wenn du nicht neben mir bist, Mama!" So geht es vermutlich nicht nur dem sprechenden Stillkind. ;-) Alles gute für Euch und berichte doch mal!
Meiner hat nach dem abstillen tatsächlich viel besser geschlafen, da er dann nicht sofort nach dem abdocken aufgewacht ist und seinen 'Schnuller' zurück wollte. Denn was andere war das Stillen für ihn seit er 10 Monate alt war nicht mehr. habe dann mit 12 Monaten abgestillt. Ich denke dass es da aber wesentlich leichter war, da er den 'Schnuller' nach ein paar Tagen einfach vergessen hatte.
So ähnlich ist es bei uns grad auch. Motte ist 30 Monate und ich in der 6 Woche. Gegen Schmerzen nehme ich bockshornklee. Steigert milchmenge. Ist zumindest bei mir die Ursache. Das nächtliche darstellen setzt mir im Moment auch zu. Für meine Maus das ich muss trotzdem: 5 erzieherwechsel von Januar bis Juni plus Umzug im Juli in eine andere Stadt. Letzter backenzahn kommt auch Grad. Neben bockshornklee nehm ich noch johanniskraut aus der Drogerie. Beruhigt wenigstens ein bisschen. Und die b Vitamine sind gut gegen die Übelkeit. Hoffe das es nach dem Finalen Durchbruch vom Zahn wieder besser wird mit schlafen. Schnuller nimmt sie nicht. Kann dir leider keine patentlösung anbieten. Habe für Umzug und eingewöhnung im neuen Liga nochmal Elternzeit genommen. Fange erst im Oktober wieder an in anderer Filiale der Firma zu arbeiten. Dadurch kann ich morgens auch mal länger schlafen und mit Mittagsschlaf machen. Hilft auch um energiereserven aufzuladen. Frag zur Not deine frauenärztin nach AU für ne Woche wegen starker Erschöpfung. Alles gute euch dreien.
Hallo Frieda, habt ihr es inzwischen geschafft? Ich hab mir n Pflaster auf die Brust geklebt und gesagt ich hätte ein 'Aua' Und das es morgen wieder geht. Hab dann normale Milch aufgewärmt und als Ersatz ne kleine Portion in ne Flasche. Das ging gut. Und zum einschlafen gestreichelt um körperkontakt zu haben.