Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin in der 31.SSW. Es ist mein 2. Kind, beim ersten hat das stillen nicht geklappt. Ich hab ein paar fragen an euch, die ihr mir hoffentlich beantworten könnten: 1. Wie lange sollte ein baby pro seite stillen? 2. muss es die eine seite immer komplett leer trinken? 3. Passiert was, wenn zb noch milch in der einen brust drin ist und ich die andere seite anlege, weil man vielleicht nur 20min pro seite anlegt? Versteht ihr was ich meine? Lg Andrea
Hallo, ich kann verstehen, dass du dir viele Gedanken machst, aber auf deine Fragen gibt dir nur dein Kind Antworten. Manche Kinder trinken 10 Minuten auf einer Seite und wollen dann die andere. Andere Kinder trinken 30 Minuten an einer Seite und wollen dann vielleicht gar nicht mehr die zweite Seite. Beides ist ok. Grundsätzlich sollte man ein Kind so lange an der ersten Seite trinken lassen, bis es von selbst aufhört zu trinken, also nicht nach 10 Min. "gewaltsam" abdocken. Dann aufstoßen lassen und ggf. wickeln, dann noch die zweite Seite anbieten. Eine Brust ist nicht leer, die Milchdrüsen bilden während des Stillens immer Milch nach, das merkst du vor allem daran, dass du Durst bekommst, wenn du dein Kind stillst. Wird viel an der Brust gesaugt, erkennt die Brust, das mehr Milch gebraucht wird - so regeln sich Angebot und Nachfrage optimal. Die Milch in der Brust wird nicht schlecht, sie muss auch nicht raus, nur bei einem Milchstau muss man ausstreichen. Ich glaube, du bist ziemlich (ver-)unsicher(t), was das Stillen betrifft. Hast du schon eine Nachsorgehebamme, die ein fundiertes Wissen zum Thema stillen hat ? Wünsche dir eine schöne Geburt jutta
Hallo Jutta, ja ich bin ziemlich unsicher, weil bei meinem ersten sohn war es eigentlich ne sehr schmerzhafte erfahrung (blutende brustwarzen, mal stillhütchen, mal wieder nicht, milchstau). bei ihm wurde mir überhaupt nicht richtig geholfen. Ich hab eine sehr liebe Hebamme, die mir jetzt schon mit rat und tat zur seite steht (mit allen fragen). Aber durch die Vorgeschichte mit meinem Sohn bin ich sogar ien bisschen ängstlich. aber ich möchte es versuchen. danke für deine antworten. lg andrea
Jutta hat schon so viel tolles gesagt. Mein Tip noch dazu: Nimm (trotz toller Hebamme) Kontakt zu einer Stillberaterin auf. Meine Hebi war auch ganz toll, aber unser Stillproblem hat sie nicht lösen können (weil es einfach ZUUUU viele Ursachen geben kann für wunde Warzen, und die Hebis kennen nicht unbedingt alle), erst der Anruf bei der Stillberatung brachte den Erfolg, und zwar innerhalb 2 Tage! habe mich vorher 5 Wochen gequält! Die Stillhütchen pack am besten Gaaaaanz weit weg! Alles Gute
Erstmal super, dass du es wieder probieren willst! Eine Freundin von mir hat es beim zweiten Kind auch nochmal probiert, nachdem sie beim ersten recht schnell aufgegeben hat und meinte, sie würde es jederzeit wieder versuchen. Das zweite Kind hat sie 5,5 Monate gestillt und dann auf Flasche umgestellt. Nun zu deinen Fragen: 1. Am Anfang solltest du pro Seite nicht länger als 10min anlegen (das sollten die dir im Khs. aber eigentlich schon sagen), damit die Warzen nicht von Null auf 100 überstrapaziert werden. Weiterhin solltest du von Anfang an auf korrektes Anlegen achten (ich hatte trotz Beachtung beider Regeln bei allen drei Kindern anfangs wujnde und blutige Warzen, aber das war mit Purelan (Salbe) und Geduld auch zu überstehen (dauerte zwischen einer und zweieinhalb Wochen). 2. Leer kann man eine Brust nicht trinken, da während des Stillens schon wieder neue Milch gebildet wird. Es macht aber Sinn, bei extrem zu viel Milch am Anfang (so wie bei mir), zumindest die harten Stellen "wegtrinken" zu lassen, bevor man die Seite wechselt bzw. ggf. nur eine Brust zu geben (nach dem Milcheinschuß natürlich, vorher sollte ja die Produktion erstmal angekurbelt werden). 3. Nein, da passiert aus den o. g. Gründen nichts. Es ist aber wirklich wichtig, so in den ersten drei bis vier Wochen kompetente Hilfe zu haben, weil die bei fast allen auftretenden Problemchen nicht so einfach allein in den Griff zu bekommen sind (es sei denn, man hat schon reichlich Stillerfahrung, aber auch beim dritten mußte ich meine Hebi am Sonntag aus dem Bett klingeln). Wichtig ist, dass du bei Problemen wie harte Stellen, schmerzende Brustwarzen oder so SOFORT Hilfe holst. Lieber einmal mehr als zu wenig. Denn wenn sich so harte Stellen erstmal richtig breit machen, ist der gefürchtete Milchstau auch nicht mehr weit, und das kann wirklich schmerzhaft werden. Auch wenn das jetzt kompliziert oder gefährlich klingt: Wenn du diese Sachen berücksichtigst und dazu noch etwas mehr Optimismus mitbringst, dann steht einem gelungenen Stillstart bestimmt nichts mehr im Weg. Alles Gute!