Der ständige Vergleich (lang)

Hallo zusammen! Ich muss mal was loswerden und hoffe auch auf einwenig Zuspruch. Angefangen hat es damit, dass meine Schwägerin und ich fast zur gleichen Zeit (2 Monate unterschied) jeweils ein Mädchen bekommen haben. Bei mir ist es das dritte Kind und bei ihr erstes. Bei mir stand von Anfang an fest, dass ich wieder mindestens 6 Monate vollstillen werden. Bei ihr lief es anfangs nicht so gut mit dem Stillen und schwupsdiewupps bekam ihre Kleine die Flasche dazu. Und keine paar Tage später gab es halt nur noch Flasche. Ich hatte meiner Schwägerin schon während der Schwangerschaft gesagt, dass ich keine altklugen Ratschläge geben werde. Wenn sie mich jedoch selber fragt, helfe ich ihr gern weiter. Ansonsten halt ich mich bei ihr raus. Sie muss alleine ihre Erfahrungen machen. Aber leider kam zum Thema Stillen jedenfalls keinerlei Fragen. Und so dachte ich, dass es ihr vielleicht auch selbst nicht so wichtig wäre. Nun bekommt ihre Kleine seitdem sie 3 ½ Monate alt ist, auch Breichen und Saft dazu. Ich meinte einmal, dass ich es für zu früh halte. Darauf meinte sie, dass sie ihrer Kleinen halt viel Abwechslung und andere Geschmacksrichtungen anbieten möchte. Sie meinte, dass ja die Muttermilch sicherlich auch nicht immer gleich schmecken würde. Weil ich ja auch unterschiedliche Sachen täglich zu mir nehme. Jedenfalls sehe ich nun fast täglich, was die Kleine meiner Schwägerin schon so alles verputzt. Stolz zählt meine Schwägerin mir immer auf, was ihre Maus denn nun schon alles isst und wie viel. Das sind manchmal Mengen, die haben meine beiden Grossen noch nicht mal gegessen als sie 10 Monate alt waren. Das alles würde mich auch nicht so stören, wenn da nicht die geliebten Schwiegereltern (sprich ihre Eltern) wären. Wenn ich sehe, mit welchem Eifer sie die Kleine gern füttern und so weiter. Dann frag ich mich, was sie wohl von meinem Handeln sprich vom Stillen halten. Bisher kannten sie ja nichts anderes. Wie gesagt, ich habe meine Grossen mind. 6 Monate vollgestillt und dann bei meinem Prinzen bis 1 ¼ Jahr und bei meiner Süssen bis 1 ¾ Jahr. Und was meine Schwiegereltern auch sicherlich sehen ist, dass meine Grossen keine grossartigen Esser sind. Jedesmal meine Kleinste jetzt weint, warte ich eigentlich nur drauf, dass der Satz kommt „Vielleicht braucht sie langsam mehr als deine Milch!“. Ich glaub, dann spring ich im Dreieck. Bei der Kleinen meiner Schwägerin hab ich manchmal das Gefühl, als wenn sie gar nicht mehr weint, wenn sie hungrig ist. Ich mein, dass sie wahrscheinlich gar nicht weiss, was Hunger eigentlich ist. Weil irgendwie meine Schwägerin einen Plan im Kopf hat, wann sie was zu Essen bekommt. Ich schüttel jedes Mal den Kopf, wenn ich auf die Uhr schaue und die Kleine wieder was vorgesetzt bekommt. Obwohl sie irgendwie keinerlei Anzeichen von Hunger gemacht hat. Nun red ich mir jedes Mal ein, dass ich im Grunde das einzig Richtige tue. Ich gebe meinem Kind das Beste, was ich ihm geben kann. Und doch komm ich auch ins Grübbeln, ob ich meinem Kind nicht was vorenthalte. Aber ich weiss, wie sehr ich das Stillen wieder vermissen werde, daher werd ich sicherlich nicht allzu früh die Flinte ins Korn werfen. Letztens hatte ich hohes Fieber und eine starke Erkältung. Ich hatte dann nach Rücksprache mit meiner Hebamme Paracetamol genommen und es ging mir nach einem Tag schon wieder besser. Meine Schwiegermutter meinte, dass ich gar nicht stillen darf, wenn ich Fieber hab. Ich meinte darauf nur, dass sie sich ihr Enkelkind anschauen soll und mir sagen soll, ob es ihm schlecht geht. Nein … na also. Ausserdem hatte ich mit meiner Hebamme gesprochen. Innerlich war ich schon auf 180. Am liebsten hätte meine Schwiegermutter doch gleich ein Fläschchen gemacht. *grrr* Ich kann nur froh sein, dass mein Mann mich halbwegs unterstützt. Da ja nun die Situation mit seiner Schwester ist und er auch gerne füttert, hatte ich ihn mal gefragt, was er davon hält. Er meinte nur, dass wir es wie bisher halten werden. Also 6 Monate nichts weiter als Mamamilch. Da fiel mir ein Stein vom Herzen. Nun kennt ihr halbwegs die Situation bei mir und meine täglichen Gedanken. Vielleicht geht es ja einigen ähnlich. Über etwas Zuspruch wie gesagt, würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank fürs Zuhören!!! alukepa