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Abstillen wieder Willen - Hilfe/Erfahrungsberichte gesucht!

Abstillen wieder Willen - Hilfe/Erfahrungsberichte gesucht!

Mitglied inaktiv

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Hallo ihr Lieben, Unser Sohn ist jetzt 17 Monate alt und wir stillen eigentlich Beide noch sehr gerne. Er braucht es auch einfach noch sehr, besonders Nachts ist es sehr wichtig für Ihn und ich geniesse es wie einfach er dann weiter schläft und die wunderschöne Nähe. Jetzt bin ich wieder schwanger und seit dem ist es für mich seeeehr schmerzhaft zu stillen, ich habe unglaublich wunde/empfindliche Brüste(zum Teil sogar blutig). Weil es einfach nicht besser wurde habe ich sehr schweren Herzens beschlossen abzustillen. Aber es geht einfach nicht! Er weint und schreit, ist Nachts stundenlang wach und ich halte Ihn, bin bei Ihm und einfach für Ihn da, aber ehrlicherweise zerreißt es mir das Herz! Irgendwann gebe Ich dann ganz inkonsequent auf und still Ihn doch unter Schmerzen und mit der Hoffnung das die Schmerzen bald vorbei sind. Mir ist bewusst das ich eine klare Entscheidung treffen müsste und wenn es weiter so weh tut kann ich es einfach nicht mehr erst recht nicht 9 Monate lang. Aber vlt wird es ja besser und dann könnte Ich Ihm weiter seine geliebte Brust geben. Er nimmt leider weder, Flasche, Daumen oder Schnuller als Ersatz. Habt Ihr Ideen, wie ich das abstillen leichter machen kann? Oder Erfahrungen mit wunden Brüsten in der Schwangerschaft (Lanolin und co. helfen leider gar nicht), wurde es bei euch irgendwann besser? Und wann? Liebe Grüße Löwenmädchenmama


3wildehühner

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Mit 17 Monaten braucht er keine Flasche mehr! Und das nächtliche Stillen benötigt er zur Nahrungsaufnahme auch nicht mehr. Es ist ein lieb gewonnenes Ritual, bei dem es um Nähe stillen geht, nicht um Hunger stillen. Und natürlich um Einschlafhilfe, denn dein Kind kennt nur diese Strategie. Warum es bei euch mit dem Abstillen nicht klappt, liegt vermutlich und aus eigener Erfahrung an deiner inneren Einstellung. Von Herzen her möchtest du nicht abstillen. Du siehst dich gezwungen. Und DAS merkt dein Kind. Bei mir hat das Abstillen dann geklappt, als ich selber absolut keine Lust mehr hatte und mir 100% sicher war, Abstillen zu wollen. Zuvor hing meine Tochter fast die ganze Nacht an der Brust. Sie wachte ständig auf. Aber es war klar, dass sie mein letztes Baby sein würde und so war ich lange hin und her gerissen. Mit dem Tag, an dem ich klar in meiner Entscheidung war, abzustillen, schlief meine Tochter ohne Brust durch!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Ja du hast voll und ganz recht. Ich will nicht abstillen und daher tue ich mich so schwer. Klar "braucht" er keine Flasche mehr aus Ernährungstechnischen Gründen aber ich hatte gehofft das er irgendeinen Ersatz akzeptiert das würde es leichter machen, denn das Saugbedürfnis ist ja noch da.


Lillimax

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Hallo, gegen wunde Brüste hilft es, nach jedem Stillen Lanolin (Naturprodukt) aufzutragen. Hochgereinigt, steril und extra fürs Stillen geeignet ist z. B. Lansinoh-Salbe oder Brustwarzensalbe (heißt wirklich so, Apotheke). Das Kind darf sie auch in den Mund bekommen. Was das Abstillen angeht: Dein Sohn spürt natürlich, dass Du selbst hin und hergerissen bist: also einerseits abstillen willst, andererseits aber auch noch nicht. Du sendest also sehr unklare Botschaften, auch wenn Du das nicht bewusst machst. Solange Du aber nicht eindeutig bist, fühlt auch Dein Sohn, dass Dein Entschluss wankt. Das macht es auch für ihn schwer, diesen Schritt zu schaffen. Wenn Du entscheidest abzustillen, dann stehe innerlich auch wirklich dahinter! Du kannst dann klarer auftreten und Deinem Sohn mehr Sicherheit geben. Kinder spüren sehr genau, wie fest eine Mutter in einem Entschluss ist. Habe auch mehr Zutrauen zu Deinem Sohn: Ein 17 Monate altes Kleinkind hat die innere Autonomie und Stärke, das Ende einer Stillbeziehung gut zu verkraften. Es nimmt dadurch keinen Schaden, auch wenn es (und das ist sein gutes Recht) gegen diese Veränderung protestiert. Dein Sohn darf weinen und versuchen, sich hier durchzusetzen. Das ist nichts Falsches und zeigt auch nicht, dass das Abstillen schädlich ist. Es heißt nur, dass er diese liebgewonnene, schöne Gewohnheit nicht aufgeben will. Mit anderthalb Jahren müssen Mutter und Kind nicht mehr symbiotisch sein. Sie dürfen unterschiedliche Bedürfnisse haben, und dass es hier Kollisionen und Konflikte gibt, ist ganz natürlich. Totale Harmonie um jeden Preis ist in diesem Ablösungs- und Selbständigkeitsalter des Kindes nicht mehr nötig und auch nicht unbedingt wünschenswert. Das Kind darf erleben, dass es selbst, aber auch die Mutter eine eigenständige Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen ist. Kläre erst einmal für Dich selbst, was Du willst. Das ist ganz wichtig. Du kommst dann auch anders und souveräner rüber und kannst so diese kleine Ablösung, die das Abstillen bedeutet, auch Deinem Sohn erleichtern. LG


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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Ja das stimmt natürlich. Wir haben jetzt seit 24 Stunden nicht mehr gestillt. Es ist wahnsinnig hart für alle Beteiligten, aber das wird schon. Danke für deine liebe, ausführliche und kompetente Antwort


Becca09

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Bei uns (abgestillt mit 12 Monaten) war das Gebrüll nach 1 Woche vorbei. Wichtig ist eben konsequent bleiben.


-Finja-

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Hallo,herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft Wie geht es deinem Kleinen denn aktuell gesundheitlich? Wenn es immer mal wieder "Rückfälle" gibt,würde es mir mit dem Abstillen auch sehr schwer fallen,wenn ich weiß,das Stillen hilft durch die Krankheitsphasen hindurch. Bin aktuell in der 13.SSW,und es fühlt sich nicht mehr so furchtbar schmerzhaft an,hatte selbst aber keine Wunden Brustwarzen. Mein Sohn ist 2 Jahre alt.Allerdings lasse ich ihn jetzt auch nicht mehr ewig Nuckeln,irgendwann wird er abgedockt.Da er vorher Stillen durfte,akzeptiert er das mittlerweile.(Vorher Theater und Gezeter) Und ich verlange,dass er seinen Mund vorher weit aufmacht,um mich nicht zu kneifen.Hab also wieder auf 'richtiges'Stillen geachtet,sodass er nicht nur die Brustwarze im Mund hat. Ein Tipp:Lässt er sich nachts vielleicht,mit einem Stillhütchen austricksen?Das erspart dir die Schmerzen und lässt besser eine Heilung zu,als wenn seine Zunge direkt auf der Wunde reibt. Meiner akzeptierte auch nie Schnuller,Flasche,etc.,aber als im Säuglingsalter gar nix mehr ging,hat er sich mit dem Stillhütchen zufrieden gezeigt...immerhin war es noch die Kuschelposition ;) Ansonsten Multi Mam Kompressen (Apotheke,dm) und versuche es nochmal mit Lanolin.Dieses richtig dick auftragen! Alles Gute für euch!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von -Finja-

Danke! Wir freuen uns sehr auch wenn es durch das "Abstilldrama" etwas getrübt ist. Ja sicher spielt seine schwierige gesundheitliche Situation mit rein das ich so zerrissen bin. Wir haben es gerade ganz gut im Griff, da wir endlich einen tollen Arzt gefunden haben, aber seine Gesundheit wird wohl sein Leben lang ein Thema bleiben. Gestern Mittag war es dann soweit das beide Brüste blutig wahren und darum habe ich jetzt schweren Herzens entschieden komplett abzustillen. Wir haben eine sehr anstrengende Nacht hinter uns und auch das einschlafen heute Mittag war ein riesen Kampf, aber ich bin ja für Ihn da und hoffe das er es schnell akzeptiert. Ich kämpfe mit dem schlechten Gewissen, schließlich kann er ja nichts für meine Schmerzen und dem Wissen das es jetzt nicht anders geht und Ich Ihm ja auch so viel nähe geben kann. Liebe Grüße Löwenmädchenmama


Geisterfinger

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Eine Bekannte hat damals zwei Nächte woanders übernachtet, der Vater war beim Kindund als sie wieder kam, war das STillen nicht wieder wichtig. Fand ich damals ne harte Tour, aber für die wars der richtige Weg.


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Ja stimmt das habe ich schon öfter gehört, ist aber ganz und gar nicht unser Weg, wenn ich Ihm schon seine geliebte Brust entziehe dann sicher nicht auch noch die Nähe zu mir.


Sille74

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Puuuh ... ganz unabhängig davon, ob es der richtige Weg ist, als Mutter einfach zu verschwinden, damit das Abstillen klappt ... Ich weiß, dass Du es (vermutlich) nicht so meinst, aber wenn ich mich in den (hoffentlich engagierten und jnteressierten) Vater hineinversetze, dann empfinde ich diese Aussage, so wie sie da steht, als hart! Ist der Vater denn niemand bzw. nichts für das Kind? Zählt seine Nähe nichts? Klar kann er dem Kind nicht den Schmerz über den Abschied vom Stillen nehmen; das kann die Mutter allerdings auch bzw. erst recht nicht. Aber trösten, Verständnis zeigen, kuscheln und Nähe zulassen kann doch auch der Vater. Er ist doch nicht (nur) der Erzeuger, der, wenn er Glück hat, mal in vielen Jahren der Fußballkumpel sein darf, sondern auch vollwertiges Elternteil.


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Antwort auf Beitrag von Sille74

Nein das kam falsch rüber. Der Vater ist genauso wichtig und den Kindern nah wie die Mutter. Ich meine eher das die Stillmomente, die das "abzustillende Kind" ja eh schmerzlich vermisst, untrennbar mit der Mutter zusammenhängen. Ich bin der Meinung das wenn ich Ihm jetzt die Brust entziehe soll er "wenigstens" spüren "ok Mama ist trotzdem da, hat mich auch trotzdem ganz lieb und ich bin Ihr auch weiter ganz wichtig und es ist Ihr NICHT egal wenn ich jetzt weine". Diesen Übergang muss meiner Meinung bei einem Kleinstkind die Mutter schaffen (wenn es irgendwie geht) weil sie die Jenige ist die eben nicht mehr stillt. Und ja wenn man sich mit den Bindungstherorien beschäftigt hat ein Kind in dem Alter auch noch eine 1. Bezugsperson und deren länger Abwesenheit erhöht den Cortisolspiegel des Kindes, heißt es hat zusätzlichen Stress.


Sille74

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Ja, wie gesagt, ich vermutete ja schon, dass es nicht so gemeint war, wie es rüberkommen kann. Ich wollte einfach darauf hinweisen, dass es halt auch verstanden werden könnte, so wie es da steht ... Dass die Mutter auch bzw. gerade während des Abstillens zeigen sollte, dass sie dennoch da ist für das Kind und es auch andere Möglichkeiten der (engen) Nähe zwischen Mutter und Kind gibt, sehe ich auch so. Hins. Bindungstheorie: Ich bin ja jetzt keine Kennerin, aber soweit ich weiß, geht modernere Bindungsforschung inzwischen davon aus, dass ein Kind recht bald schon mehrere (2 bis 3) sozusagen 1.Bezugspersonen haben kann und dass insbesondere die Rolle der Mutter in der klassischen Bindungstheorie überbetont ist. Und auch wenn es natürlich nicht repräsentativ ist: das deckt sich mit meinen/unseren Beobachtungen. Ich glaube, dass es (auch) eine Frage der Gewöhnung ist, ob sich ein Kind bei Papa genauso wohl fühlt wie bei Mama. Wenn sich der Papa von Anfang an einbringt und eingebunden wird, dann kann er m.E. sehr bald schon eine gleichwertige Bindung zum Kind aufbauen.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

unterwegs gewesen. Beide Kinder haben sich, wenn ich wieder daheim war, auf die Brust gestürzt. So allgemein gültig (Mama ist zwei Tage weg und dann hat sich das Thema erledigt) ist das sicher nicht. Und mega angenehm waren die Nächte für Papa auch nicht unbedingt. Bei Kind 2 ging es ziemlich problemlos, Kind 1 hat unheimlich an mir gehangen.


Sille74

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Ich finde es auch wichtig, dass man seinem Kind, auch wenn es noch so klein ist, erklärt, dass und warum das Stillen jetzt ein Ende hat/haben muss. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass da schon erstaunlich viel ankommt und es damit den Prozess tatsächlich erleichtert.


Atombiene

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Herzlichen Glückwunsch erstmal zur erneuten Schwangerschaft Mir hat die Lanolin-Salbe bei wunden oder blutigen Brustwarzen auch nie geholfen. Ich kann dir daher folgende Tipps geben: - Multi-mam Kompressen - Medela Hydrogel Pads - ggf noch Heilwolle in den BH stopfen Vor allem erstere zwei haben mir mein Leben gerettet. Die Pads kann man auch locker in vier Teile schneiden und die Kompressen halbieren. Zum Thema abstillen: Ich hatte hier einen absoluten Stilljunkie, der nachts jede Stunde ein oder zwei mal kam. Das war mir irgendwann zu viel, aber weinen lassen wollte ich ihn ja auch nicht. Die Lösung hier war wirklich nur der Papa. Er hat einfach sofort verstanden, dass der Papa eben keine Milch gibt und bei ihm war das Einschlafen und Durchschlafen ohne Brust überhaupt kein Problem. Er hat wirklich kein einziges Mal geweint. Das hat mich total überrascht. Ich war jedenfalls sehr froh darüber, dass wir es versucht haben. Jetzt stille ich ihn immer noch, in der Früh zum aufwachen :) Er schläft jetzt nämlich meistens durch und so habe ich ihm das bisschen Stillen noch gelassen. Es wäre also auch bei euch einen Versuch wert. Ansonsten kann ich dir leider keinen selbst erprobten Ratschlag geben. Ich hoffe für dich, dass die Schmerzen doch noch vorübergehen und du nicht so abrupt aufhören musst zu stillen. Alles Gute euch!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Atombiene

Danke! Wir haben uns jetzt auf nur noch Nachts und auch da nur so selten wie möglich (2 mal klappt ganz gut) geeinigt, das klappt erstaunlich gut!