Elternforum Sechs bis neun

Was mache ich bei meiner Tochter nur falsch?

Was mache ich bei meiner Tochter nur falsch?

PoisonLady

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Ich weiß gar nicht wonich anfangen soll.  Meine Tochter wird im Herbst 8 und ist jetzt in der 1.Klasse. Die Schule macht ihr größtenteils Spaß, sie kommt gut mit und ist gut in der Klasse angekommen und hat auch Freunde. Leider ist sie duech widrige Umstände mit dem Gewicht sehr über dem gesunden Maß und soll dringend mehr Sport machen und natürlich gesund essen und am besten keine Süßigkeiten. Gestaltet sich alles sehr schwierig, sie weigertvsich Wasser zu trinken,muss da immer tricksen, sie hasst Brot und ist allgemein sehr picky beim Essen. (Obst Gemüse ja, aber nicht gekocht) Sie ist immer schnell wütend,frustriert, bockig und möchte wie eine Königin behandelt werden.  Was mich auch betrübt, sie will immer alles und ist voll begeistert (Musikschule,Sportgruppe,Jugendfarm) dann geht sie 2 bis 3 mal hin und will dann doch nicht mehr.  Wir sind noch nie umgezogen, aber sie hat warum auch immer sehr Angst vor Veränderungen,ist schnell ängstlich und es darf auch in ihrem Zimmer nichts verändert werden (kaputte Lampe darf auf keinen Fall ausgetauscht werden, nur ein Bsp. Von vielen)  Ich versuche auf alles einzugehen und ihr Sicherheit zu geben, sie kann mit allem zu mir kommen und ich versuche immer eine Lösung oder Erklärung zu finden, abrr manchmal bin ich einfach verzweifelt. Was ist da los? Warum diese Ängste und das sich selbst die schönen Dinge im Leben unnötig blockieren?  Hab übrigens 3 Söhne und nur 1 Mädchen und bin daher eher unsicher auf manchen Gebieten. 


Jenpatoka

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Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Hallo, ich denke du machst nix falsch. Zum Thema Sport: vielleicht hat sie hier noch nicht den richtigen sport für sich gefunden. Lass sie ruhig einige Sportarten oder auch so etwas wie hip hop o.ä ausprobieren, bis sie etwas findet, was ihr für länger Spass macht. Bei meinem Sohn hat es auch ein paar Jahre gedauert. Zum Thema Essen: am besten verschiedene gesunde Mahlzeiten anbieten und nicht so darauf herumreiten, das blockiert nur. Zum Trinken kannst du ihr ja Wasser mit Saft einer ausgepressten Zitrone oder ähnliches anbieten oder auch Tee. Obst und Gemüse roh ist doch super. Hin und wieder kannst du ihr einen Smoothie machen. Wenn sie kein Brot mag, hast du mal Polenta(schnitten), Müsli, Porridge, Haferbrei o.ä. probiert. Vielleicht mag sie ja auch Mais- oder Reiswaffeln mit etwas Frischkäse oder so. Vielleicht lieber selber süße Snacks herstellen und mit Alternativen süßen wie Honig, Datteln, sehr reife Bananen. Bei Nudeln und Co wäre es sinnvoll auf Vollkornprodukte zu achten. Dann wird das schon. Warum sie Ängst hat oder einfach mehr Sicherheit benötigt, das weiß ich nicht. Versuche sie weiterhin zu bestärken und erst einmal wenig Änderungen bei euch einbauen. Ich möchte dich nicht verunsichern oder ärgern, es soll nur ein Tipp sein: Lass deine Tochter mal auf Autismus oder ADS prüfen. Es gibt in diesem Bereich ja so unterschiedliche Formen bzw. Ausprägungen. Wenn es das nicht ist, ist es ja auch gut. Oder ihr lasst euch in einer Familienberatungsstelle beraten. Bieten einige an wie Caritas, Diakonie und ähnliches. Ist auch nicht schlimm dort hinzugehen, war selber auch schon da, um etwas bei meinem älteren sohn abklären zu lassen. Mit einer neutralen Person darüber zu sprechen, hilft oft von einer anderen Seite auf die Dinge zu schauen.   Viele Grüße jenpatoka


Janet90

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Antwort auf Beitrag von Jenpatoka

Natürlich macht sie was falsch, wenn ein sieben jähriges Kind übergewichtig ist. das Kind ist nicht schuld daran. Auch dass das Kind kein Wasser trinken möchte, kommt ja nicht vom Kind. Das haben die Eltern antrainiert (wahrscheinlich nicht absichtlich). Ich kenne ein paar Kinder wo das so ist und es sind immer die Eltern schuld. Kein Baby wird geboren und will nur Apfelsaft. Die AP sollte sich auf jeden Fall Hilfe durch Ernährungsberatung holen. Alleine denke ich nicht, dass sie das hinbekommt. 


Jomol

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Antwort auf Beitrag von Janet90

@Janet: Die AP schreibt, dass ihre Tochter durch widrige Umstände sehr zugenommen hat. Die gibt es schon und sie sind nicht immer "Schuld" der Eltern. Erstklässler leben nicht im luftleeren Raum. Wenn sie es darauf anlegen, kommen sie an Süßkram. Generell ist Schuld an der Stelle nicht das richtige Konzept.  Grüße, Jomol  


Astrid

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Hallo, das Wichtigste ist zuerst, den Medienkonsum (Fernsehen, PS, Gameboy etc.) einzuschränken. Die meisten Kinder, die sich nicht lange für ein Hobby begeistern können, glotzen zu viel. Das passive Schauen von Filmen macht einfallslos und bequem, das Kind konsumiert lieber das Leben anderer als selbst Dinge auszuprobieren und auch mal länger dabei zu bleiben. In diesem Alter sollte sie maximal 45 Minuten am Tag schauen dürfen, auch wenn es Kämpfe kosten kann, das durchzusetzen. Das machts nichts. Was das Übergewicht angeht, werdet ihr das Problem nur lösen können, wenn die ganze Familie ihre Ernährung umstellt. Das Gewicht deiner Tochter ist eine Chance für euch alle, hier etwas zum Guten zu verändern. Denn von nichts kommt nichts. Wenn Ungesundes im Haus ist, wird es auch gegessen, von den Kindern ebenso wie von den Erwachsenen. Die meisten Leute wissen nicht wirklich, wie eine wertvolle Ernährung aussieht, die lecker ist, schlank hält und trotzdem satt macht. Ich wusste das früher auch nicht. Ich dachte, wir ernähren uns ganz normal und auch ausgewogen. Das stimmte aber nicht. Wir Deutschen essen viel zu viele tote Kohlehydrate (Brot, Brötchen, Nudeln, Reis, Kartoffeln), kombiniert mit zu viel Fett (täglich Wurst, Fleisch, oft auch mal Pommes, Pizza mit Käse, etc.) und Zucker (zuckerhaltige Getränke, Süßes, versteckter Zucker in Fertiggerichten). Um sich hier wirklich nachhaltig umzustellen, braucht es eine Ernährungsberatung. Die ist wirklich sehr gut und auch leicht umzusetzen. Allein schafft man das nicht annähernd so effektiv und schnell, wie mit Beratung und Begleitung. Ernährungsberatung wird von der Krankenkasse übernommen, oft haben die Kassen auch Listen mit Anbietern von Ernährungsberatung. Einfach mal die Servicenummer der Krankenkasse anrufen und nachhören. Es ist wichtig, dass ihr jetzt handelt. Redet euch das Problem nicht harmlos, denn das ist es nicht. Wenn ihr jetzt nicht das Ruder herumreißt, wird deine Tochter schon als junge Frau Alte-Leute-Diabetes haben, wird sich durch ihre Unbeweglichkeit schon in der Schule (Sportunterricht, Spiele etc.) ausschließen und gesundheitlich früh einen hohen Preis bezahlen. Das willst du nicht wirklich. Macht einen ersten Termin zur Ernährungsberatung aus, ja? Davon profitiert ihr alle, auch ihr als Eltern. Mach's für dein Kind, eh? LG


Jomol

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Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Ich denke, dass den Medienkonsum einzuschränken, die meisten Kinder glücklicher und gesünder macht. Auch wenn die es nicht hören wollen. Außerdem würde ich die Erziehungsberatung auch sehr ans Herz legen. Hier sind die niederschwellig und super. Das Essen ist möglicherweise nur der Ausdruck von etwas anderem. Ernährungsberatung und Ernährungsumstellung für die ganze Familie sind trotzdem richtig, und auch gemeinsamer Sport (wandern, radeln, schwimmen, Federball spielen etc. pp.). Als Kurs ist hier Kinder-Zumba ziemlich beliebt. Praktisch lieben es unsere, Haferflocken und Milch mit in die Schule zu nehmen, manchmal mit Obst dazu. Das zum Brot mitgegebene Gemüse kommt leider oft unangetastet zurück (oder die Freundin "bestellt" das Gleiche für den nächsten Tag wieder...) Was bei uns manchmal hilft, ist es, sie an der Zubereitung zu beteiligen. Grüße, Jomol


Mumpel

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Hallo! Wie schaut es denn mit Rad fahren aus? Das kann man ja mit schönen Ausflügen verbinden. Meine Tochter ist 1/2 Jahr jünger als deine. Generell bewegungsfreudig, aber kann sich auch für keinen Sport so richtig begeistern. Radfahren tut sie aber gerne und ausdauernd (locker 10 - 20 km mit uns zusammen, mit entsprechenden Pausen und gerne mit Ziel, aber auch einfach nur so) und schwimmen und Kinder-Yoga. Aber so die typischen "Vereins-Sportarten" (turnen, Ballsport) mag sie gar nicht.  


kea2

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Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Eine so extreme Empfindlichkeit bezüglich Veränderungen, die sogar so weit geht, dass das Kind sich weigert, eine defekte Glühbirne in ihrem Zimmer austauschen zu lassen, kenne ich nur von einem autistischen Kind im Bekanntenkreis. Ich würde das an Deiner Stelle abklären lassen. Falls es das ist, kommt Ihr mit normalen Methoden nicht weiter.  Mit Mädchen/Junge hat das jedenfalls nichts zu tun, und ich glaube auch nicht, dass Du daran schuld bist. Das klingt nach einem tiefergehenden Problem.