Sonnenblume_13
Hallo Zusammen! Mein Sohn, 9, ist auf der einen Seite sehr glücklich, zufrieden, empathisch, liebevoll, wissbegierig, interessiert. Zuhause klappt alles gut. Wir haben einen geregelten Alltag, feste Essens- und Schlafenszeiten. Am Wochenende machen wir Ausflüge, ich verbringe gerne und viel Zeit mit ihm, er spielt aber auch alleine Lego oder Playmobil. Spielekonsolen oder ein Handy hat er nicht. Sport macht er gerne und fast täglich. Freunde hat er und trifft sie (unproblematisch). Eigentlich ist alles gut und er ist ein ganz "normales" Kind. Wäre da nicht seine kurze Zündschnur und ist schnell auf 180. In den Schulpausen aber vor allem in der Nachmittagsbetreuung knallt es regelmäßig. Es gibt Streit mit anderem Kindern, auch mit seinen Freunden. Mal schmeißt er mit den schlimmsten Schimpfwörter und Beleidigungen um sich, mal wird es auch körperlich. Teilweise ist er dann wie in einer Art Tunnel und es dauert, bis er sich wieder beruhigt hat. Später ist er sehr reflektiert, er erzählt genau, wie alles abgelaufen ist, steht dazu, dass er Mist gebaut hat und es tut ihm leid. Er wünscht sich selber, dass sein Aggressionsproblem verschwindet. Das wünsche ich ihm natürlich auch, sehr von Herzen! Zuhause ist wie gesagt alles in Ordnung. Da sind wir aber auch alleine und nicht von zig Kindern umgeben. Ich frage mich jedoch, woher diese Wut, die Aggression, die kurze Zündschnur kommt? Vielen Dank für Eure Tipps!
Huhu, du schreibst, dass du viel Zeit mit deinem Sohn verbringst und mit ihm spielst. Aber was ist mit seinem Vater? Väter sind für Jungs ja unheimlich wichtig als Vorbild, Orientierung und männliche Identifikationsfigur. Viele Väter finden aber zu wenig statt. Mama allein kann das nicht ausgleichen, egal wie viel Mühe sie sich gibt. Ich glaube, es wäre jetzt wichtig, dass dein Partner sich nach Feierabend und am Wochenende viel Zeit für seinen Sohn nimmt. Sehr wichtig sind auch reine Vater-Sohn-Aktionen, wo die beiden allein etwas machen. Das muss nichts Großartiges sein. Es reicht, einfach zusammen Autowaschen zu gehen, einkaufen zu gehen, eine kleine Radtour zu machen. Schön sind natürlich hier und da auch besondere Aktionen (Zoo, Sportflughafen mit Segelfliegern besichtigen, Auto-Ausstellung mit Oldtimern anschauen, zu Show mit "fliegenden" Autos gehen usw. - Jungs-Aktionen halt). Während solcher gemeinsamen Unternehmungen kann dein Partner auch mal mit deinem Sohn beiläufig darüber reden, wie er selbst in dem Alter war. Kann z.B. sagen: "Ich war manchmal so schnell wütend. So ähnlich wie du jetzt. Was mir damals in so einer Situation half, war, dass ich ..." So in der Art. Mein Mann hat das mit den Kindern auch gemacht, und es hat wirklich viele Probleme entschärft oder gar nicht erst entstehen lassen. LG
Das Klingt nach Reizüberflütungen, wenn seine "Phasen" nur dann auftreten, wenn er unter vielen Kindern ist. Hast du mal nachgehakt, was genau dazu führt, dass er ausrastet? Ein Konflikt? Kann er sich vielleicht anders nicht durchsetzen bei den anderen Kindern? Ihr solltet zusammen üben, wie man Konflikte beseitigen kann, ohne auszurasten oder sogar körperlich zu werden. Kinder ärgern und provozieren sich gegenseitig, das kann man nicht ändern. Aber spätestens wenn es körperlich wird, ist eine Grenze überschritten. Das geht gar nicht. Wenn es sich nicht bessert, solltest du über den Gang zum Kinderpsychologen nachdenken. VG
Ich habe sofort das Thema "Hochsensibilität" im Kopf. Habe dazu aber auch mehrere Weiterbildungen und sehe es überall 🤣🤣🤣 Hast du dich mal mit dem Thema auseinandergesetzt? Mein 9-Jähriger braucht nachmittags auch dringend Ruhe. Ihm ist es in der Schule alles zu viel.