Andee92
Mein Kind ist 8. Und ich weiß nicht, was man machen soll mit dem Benehmen. Beispiel: Morgens zur Schule. Sie muss sich beeilen, weil es schon spät ist und sie eigentlich schon am Treffpunkt mit den Nachbarskindern sein muss. Sie ist in der Garage, kommt wieder und sagt, dass ich ihr helfen soll das Fahrradlicht an zu machen. Darauf sage ich, dass sie es jetzt nicht braucht, es ist hell und sie soll jetzt sofort los, sie kommt zu spät. Dann geschieht erstmal nichts. Und dann fährt sie los, stand sie wirklich nach dem Wortwechsel weiter in der Garage und hat am Licht gefummelt bis es an war. Und ist zu spät los. Was soll denn sowas? Das geht nahezu allem so. Soll etwas wegräumen, sagt ja, macht aber nichts. Soll etwas sein lassen, dreht sich um und macht einfach wie es ihr passt. Wie soll man damit umgehen? Es treibt einen zur Weißglut. Es geht selbst mit Dingen wie etwa Stifthaltung. Wozu richtig halten, wenn ich einfach irgendwie will? Wozu die Zahlen und Buchstaben in der richtigen Folge schreiben, wenn ich anders will? So nach dem Motto läuft das. Und anderes Thema, riesen Belastung für uns: Es wird eine Frage gestellt, wir beantworten diese. Und gleich hinterher wird "Ja, aber..." genau das selbe gefragt. "Du hast das doch eben gefragt und ich habe es beantwortet. Was soll ich darauf nun antworten? Alles wiederholen?" "Nein". Wirklich bei allen Dingen 2,3,...mal die selbe Frage. Ich habe schon gefragt, ob sie uns nicht versteht, ob sie die Antwort nicht versteht. Doch, tut sie. Und warum dann die gleiche Frage erneut kommt, weiß sie auch nicht. Es macht gar keinen Spaß sich mit dem eigenen Kind zu unterhalten. Und das ist schlimm für mich. Es ist kein Gespräch möglich, weil man nicht voran kommt. Selbst am Thema vorbei. Es wird über das eine gesprochen, man fragt sie was und sie kommt mit komplett anderen Antworten und Themen an. Keine Unterhaltung möglich. Irgendwie zum verzweifeln. Ständig auch die Nachfrage nach Kleinigkeiten, etwas aus dem Kontext verstehen, wird einfach stumpf gefragt. Haben das Thema gebräunte Haut. Ich bin nicht dunkler geworden, die Kinder schon. "Ihr habt eine schöne Sommerbräune". Frage "Was ist das?"...darüber reden wir seit 5 Minuten und sie weiß nicht was gemeint ist? Erklären auf Nachfrage kann sie es doch. Also weiß sie es. Es ist oft quasi so "Welche Farbe hat denn das Auto?" Frage an sie. Ihre Antwort "Der Baum ist groß". Tut mir leid, dass es so lang ist. Aber das kann ich nicht anders niederschreiben. Ich komme mit sowas einfach nicht zurecht.
Hallo, ja, der Alltag mit Kind ist oft sehr anstrengend, das stimmt. Wir Eltern schaffen uns aber oft künstlichen und unnötigen Stress, weil wir zu hohe Erwartungen an unser Kind haben, die dann zwangsläufig täglich enttäuscht werden. Ich hatte beim Lesen zwei Gedanken, ich schreib‘ sie mal auf, einfach als Anstoß. Zum einen überschätzt Du die Reife eines erst achtjährigen Kindes. Du legst Maßstäbe an, wie bei einem Erwachsenen. Das Kind soll vernünftig und einsichtig sein, logisch und klug handeln, pünktlich sein und die Notwendigkeit von Eile und richtiger Stifthaltung einsehen. Das sind Erwartungen, die erst ein viel älteres Kind erfüllen kann, eigentlich sogar erst ein fast erwachsenes Kind. Ich bin Lehrerin und ich ich kann Dir aus meiner Erfahrung sagen: Normale Grundschulkinder im Alter Deiner Tochter sind: vergesslich, verträumt, ablenkbar, unkonzentriert, verpeilt und können die dringende Notwendigkeit von Eile noch nicht erkennen. Sie halten ihren Stift gern unkorrekt und haben auch sonst ihren eigenen Kopf. Im Gegensatz zu einem devoten Hund gehorchen sie auch nicht aufs Wort - Gott sei Dank! Ein Kind, das immer gut hört und aufs Wort folgt hat in der Regel Gewalterfahrungen gemacht, denn von Natur aus tun Kinder das nicht. Sondern bei gesunden, selbstbewussten Kindern ist es normal, dass sie erst nach X-facher Aufforderung hören. Eile und Pünktlichkeit sind schön. Aber sie sind Erfindungen, die in der Menschheitsgeschichte noch recht neu sind. Früher gab‘s keine Uhren, später nur die Kirchturmuhr. Der Mensch ist nicht für ein Leben nach dem Minutenzeiger gemacht, deshalb fällt es Kindern so schwer, diesen Zeitstress zu akzeptieren oder gar zu erlernen. Eile und Pünktlichkeit sind nicht in unseren Genen verankert, sondern Kinder müssen erst mühsam lernen, wie wahnsinnig wichtig uns die Uhr ist, und das fällt den meisten Kindern schwer. Ich kenne kein Kind, das morgens nicht trödelt. Meine eigenen übrigens auch. Mein zweiter Gedanke betrifft die vielen Fragen Deiner Tochter. Diese Phase hatten wir mit meinem Sohn auch. Wenn Kinder viel fragen, sich die Antworten aber gar nicht genau anhören, dann geht es ihnen in Wirklichkeit ja um etwas anderes: nämlich darum, Mamas Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das musste ich auch erst verstehen. Die beliebigen Fragen sind ein Versuch, mit Mama ins Gespräch zu kommen. Kinder genießen es, im Fokus zu stehen, und wenn die Mutter etwas ausführlich erklärt, konzentriert sie sich ganz aufs Kind. Der Inhalt ist da zweitrangig. Du könntest Dich also fragen, warum Deine Tochter im Moment das Gefühl hat, positive (!) Aufmerksamkeit nur auf diese Weise bekommen zu können. Es könnte sein, dass Du im Moment viel schimpfst und sehr gereizt wirkst. Versuche, hier eine Kehrtwende zu schaffen. Krittele nicht an Deiner Tochter herum, sondern zeige Interesse: Was war heute in der Schule schön, was war vielleicht auch blöd? Bewerte nicht, was sie sagt, höre nur zu. Wische unschöne Erlebnisse nicht vorschnell weg, sondern sage: „Das hat sich sicher nicht gut angefühlt für dich.“ Sei empathisch und nicht urteilend. Manchmal geraten wir Mütter ja in einen Teufelskreis aus Gereiztheit und Genervtheit. Dann hören wir auf, unser Kind wirklich gut zu sehen. Wir stülpen ihm ständig unsere Erwartungen auf, anstatt uns zu fragen, warum es eigentlich gerade so handelt, wie es das tut. Ich glaube, es ist jetzt wichtig, dass Du mal einen Schritt zurücktrittst und Deine Tochter wieder besser anschaust - mit Verständnis, Interesse und Empathie. Der Clou ist: Wenn Kinder sich gesehen fühlen, wenn wir uns für ihre Gefühle interessieren, dann hören sie auf, unsere Aufmerksamkeit mit Fehlverhalten erzwingen zu wollen, oft entspannt sich die Situation dann sehr schnell und sehr stark. LG
Vielen Dank für deine Antwort. Recht hast du definitiv. Dann sollte ich einfach mal machen lassen scheinbar. Man steht einfach so unter Druck, dass die Kinder ständig alles können sollen. Wir sind die jüngsten Eltern in der Klasse, da wird man schon von manchen für doof gehalten, haben wir mal paar Antworten auf Fragen gezeigt. Aber da muss man drüber stehen. Doof sind wir nicht. Ich bin durchaus gereizt. Ich habe eine schwere Schwangerschaft hinter mir und ein Schwangerschafts-Still-Hormon-Hirn. Das ist wohl das Problem. Man gibt sein bestes allen drei Kindern Aufmerksamkeit zu schenken und regt sich dann über solche Nichtigkeiten auf. Ich weiß ja, dass ich von Grund auf super Kinder habe, hilfsbereit usw. Da sollte der Fokus auch drauf bleiben. Aber man verliert den Blick drauf. Im Grunde ist mir diese Überpünktlichkeit auch nicht wichtig. Den anderen aber und da gab es schon Diskussionen. Das ist dann noch anstrengender. Mir ist nur wichtig, dass das Kind pünktlich im Unterricht ist und heile. Und nicht, ob es um 7:15 Uhr los fährt oder 7:16 Uhr.
Und grundsätzlich finde ich den eigenen Willen auch wichtig. Wie du sagst, Kinder die zu allem ja und Amen sagen, da stimmt etwas nicht. Es ist einfach nur in einigen Situationen echt schwer.
Klar, Kinder haben keinen Sinn für Eile/sich beeilen müssen oder finden andere Dinge gerade viel wichtiger als los zu müssen. Das verstehe ich auch alles und soweit es geht, kündigen wir rechtzeitig an, gleich los zu müssen. Also so, dass genug Zeit bleibt, noch etwas zu Ende zu machen oder sich eben mit demGedanken anzufreunden, dass man gleich reinkommen muss etc. Aber: es gibt ja nun auch Situationen, da geht es einfach nicht anders als jetzt! los. Man hat schon genug Zeit eingeplant, aber die Schule fängt nun mal um x Uhr an. Kleines aktuelles Bspl: Morgens vor der Schule. Früh genug aufgestanden, gefrühstückt, Toni fertig - es fehlt noch Zähne putzen und los. Wie immer. Nur - statt Zähne zu putzen fängt Kind an, Sammelkarten auszusuchen. Die muss es jetzt unbedingt mitnehmen, weil man sich zum Tauschen verabredet hat. Heute. Ich verstehe durchaus, dass dies sehr wichtig für Kind ist - aber wir müssen los und das ist nichts Neues. Neu ist nur, dass Kind gerade jetzt einfällt, dass es diese Karten braucht um zu überleben ;-) Und nun? Ohne Karten will Kind nicht, mit Karten kommen wir zu spät. Oder am Abend: Kind will unbedingt noch länger draußen spielen. Ist ok, nur, dass wir dann aber keine Zeit mehr haben, noch zu lesen, weil es sonst zu spät wird/Kind morgen müde ist. Nein, geht gar nicht. Länger spielen UND Lesen. Und schon ist der Streit vorprogammiert bzw. Bockigkeit. Auch hier kann ich absolut verstehen, das Kind noch die letzte Runde Fangen spielen will und biete ja einen Kompromiss an - der wird aber nicht akzeptiert. Du beschreibst das oben super - ich stimme dir voll zu. Aber wie setze ich das praktisch um ohne Kind immer seinen Kopf zu lassen bzw. ohne diejenige zu sein, die immer nachgibt? Es gibt einfach Dinge, über die will ich trotz allem Verständnis nicht zum 10000 x diskutieren müssen.
Ich denke mir, dass die Eltern den Rahmen vorgeben und in diesem kann sich das Kind bewegen, z.B. Bettgehzeit ist um 20:00 Uhr, ob das Kind dann lieber noch draußen spielen möchte oder ein Buch lesen oder ein Spiel spielen etc. kann es selbst entscheiden, Nur eben der Rahmen bleibt unverändert also um 20:00 Uhr ist Schluss. Das kann natürlich immer wieder zu Diskussionen führen und Kinder sind vielleicht nicht gerade erfreut wenn eben keine Zeit mehr zum Lesen etc. bleibt, aber das muss man dann auch als Eltern aushalten und in der Regel sind das ja keine ständigen Diskussionen die jeden Tag aufs neue geführt werden, da setzt ja doch irgendwann mal der Lerneffekt ein, zumindest für eine Weile ;-). Unsere große Tochter macht uns derzeit auch mit ihrer Trödlerei wahnsinnig, also bis sie aus dem Haus kommt, egal ob das zur Freundin, Schule oder Verein ist, immer muss sie noch "schnell" etwas erledigen, nochmal auf die Toilette etc. Ich habe mir aber sagen lassen, mein Mann war als Kind genauso und ist heute noch meist der letzte der im Auto sitzt wenn wir irgendwohin müssen...
Genauso läuft es ab. Alles bestens, alles fertig, nur noch anziehen und los. Nee..man muss noch dies und jenes, was total unwichtig ist und extra langsam. Dass Spielzeug, das gesucht wird, wichtig ist, verständlich. Aber wie ihr sagt, trotzdem fängt um 7:45Uhr der Unterricht an. Trotzdem ist der Arzttermin um eine bestimmte Uhrzeit. Man sagt dem Kind ja nicht erst 5 Minuten vorher Bescheid. Man plant ja vorher genug Zeit ein. Und schon gibt es Streit, weil Mutter sich nun mal durchsetzt.
wow! sehr schön und interessant geantwortet
wollt ich unter Bela66 schreiben
Beispiel Sammelkarten: Alles für die Schule wird hier am Abend vorher zurecht gelegt. Was nicht da ist, kann morgens nicht gesucht werden. Beispiel länger draußen spielen: Alternativen aufzeigen - Du hast noch 30 Minuten, ehe es ins Bett geht. Du kannst lesen UND du kannst draußen spielen. Beides geht nicht. DU kannst Dich entscheiden. Hier hilft auch ein TimeTimer. Der zeigt die verbleibende Zeit an und klingelt, wenn es so weit ist. Hilft bei uns ungemein.
Die Frage ging an Bela, wie sie ihre Anregungen bzw. Beschreibung dann konkret umsetzt. Das, was ihr hier vorschlagt, machen wir ja auch. (Bei den Sammelkarten war es dann übrigens aber eben so, dass er ohne einfach nicht gehen wollte). Nach Belas Beschreibung sollte man ja grundsätzlich entspannt bleiben. Berücksichtigen, das Kinder eben nicht auf die Zeit achten etc. - was ich auch alles so sehe. Mir fehlten aber die konkreten Beispiele insbesondere für den Fall, das Kind trotz allem Berücksichtigen einfach bockig ist.
@ Bela66 Ich finde es super, was du hier geschrieben hast. Aber leider ist es auch oft so, dass man als Eltern von Erziehern kritisiert wird. Eigene Erfahrung:Kind 3 Jahre im Kiga, Erzieher machen kleinen Spaziergang mit der Gruppe, mein Kind würde sie ganze Gruppe aufhalten, weil es sich sehr verträumt die Welt anschaut. Man wird doch auch oft angesorochen...dass die Kinder schneller werden sollen usw... Also wird man auch viel von außen beeinflusst... Ansonsten finde ich deine Auffassung sehr gut znd würde mir dies auch von deinen "Kollegen" wünschen
deine tochter hat eben noch das, was erwachsenen abhanden gekommen ist. sie kennt kein stress, kein zeitdruck, keine hetzjagd durchs leben, kennt das wort : verpflichtung nur vom hören-sagen und ist einfach noch frei. uns nervt das, klar aber wir ändern es nicht, indem wir immer nur wettern...das geht rein und wieder raus. die welt ist in diesem alter noch ein wunderland , mit viel entdeckungspotential, anderes hat da ganz wenig platz. auch heute noch sage ich meiner tochter an: putz jetzt zähne, werde fertig mit dem anziehen , frühstücken , in 10 minuten musst du los, du mußt jetzt los. bei unwichtigen dingen lasse ich sie auch mal auflaufen , so rein für den lerneffekt
Hallo! Mein Sohn (jetzt 9)hatte mit 8 Jahren auch so eine - zugegeben - laaange Phase. Ähnlich wie du es beschreibst: unglaubliches Trödeln und ständige Fragerei, um dann die gegebene Antwort schon wieder zu unterbrechen, und von ganz was anderem weiter zu reden. Seine Fragen waren meist solche, wo es um Selbstverständliches ging (oder er eh schon zu 100% wusste) - einfach ALLES wurde hinterfragt. Sogar seine Lehrerin hatte mich damals darauf angesprochen, weil er das in der Schule auch machte. Es war echt eine anstrengende Zeit - aber ich kann dich beruhigen: von einem auf den anderen Tag (zumindest kam es mir so vor) war es dann vorbei. Ich geh (und ging) davon aus, dass er in dieser Zeit in einem großen Entwicklungsschub steckte und gar nicht anders konnte. Er hatte schon immer solche Phasen, und ich kann gut damit umgehen, weil ich weiß: sie gehen immer irgendwann vorbei! Wirst sehen, das wird auch bei euch so sein. Alles Gute und lg minitouch
Oh ja das mit dem Trödeln, obwohl man eigentlich los muss, weil um 8 Uhr die Schule losgeht, kenne ich nur zu gut. Heute weckte ich sie um kurz nach halb 7, sie wollte noch im Bett bleiben und kriecht wieder unter die Decke. Ich nehm die Decke weg, sie zieht sie wieder aus den Händen und deckt sich wieder zu. Ich musste sie sogar aus dem Bett heben, und quasi ins Badezimmer schleifen, damit sie überhaupt aufsteht... Ok, das war nur heute, sonst steht sie wenigstens freiwillig auf. V.a. damit sie dem Papa noch verabschieden kann, heute musste er allerdings ausnahmsweise schon um 6 Uhr los. Aber dieses trödeln obwohl man eigentlich los muss, haben wir jeden Tag. Das war vorher schon so, wenn wir zu einem ihrer Termine mussten z.b. Schwimmkurs der ja auch pünktlich losgeht, jetzt ist sie vor knapp 4 Wochen in die Schule gekommen und es ist jeden Morgen so, das wir knapp in der Zeit sind. Eigentlich möchte ich frühzeitig um 7.30 mit ihr losfahren, damit sie auf jeden Fall pünktlich kurz vor 8 in der Schule ist, aber das klappt so gut wie nie. Dann muss sie unbedingt noch irgendwas machen zB. Puppe anziehen oder was malen etc. und man muss ihr ständig sagen das sie sich beeilen muss, da wir ja gleich losmüssen und sie sonst zu spät in die Schulekommt. Ich denke dann immer das müsste sie doch endlich mal verstehen, ohne das man sie daran erinnern muss, aber Fehlanzeige. Da kommt immer die Antwort "aber ich beeil mich doch" aber dann fällt ihr doch noch was ein was sie unbedingt machen muss, oder sie muss plötzlich doch noch auf die Toilette obwohl wir eigentlich mit allem fertig sind. Mich nervt es ja auch sie ständig daran erinnern zu müssen und vor allem das es mir schwer fällt dabei ruhig und gelassen zu bleiben Noch früher aufstehen, ist auch keine Option für mich, weil ich eine Stunde für mehr als ausreichend halte. Wie müssen uns ja "nur" anziehen und waschen und auf Toilette gehen, Früstück besteht nur daraus das sie einen Becher Milch trinkt, ich trinke derweil meinen Kaffee während ich ihr Pausenbrot fertig mache und ich muss noch kurz ins Bad um die Augen zu schminken Das war's... Alleine würde ich das in der Hälfte der Zeit schaffen. Der Papa ist außen vor, da er entweder los muss wenn wir aufstehen oder er erst losmuss wenn wir schon längst weg sind. Das mir der Stifhaltung haben wir auch, sie denkt es ist bequemer den Daumen über den Zeigefinger zu legen, verkrampft sich dadurch aber eher beim schreiben. Dabei schreiben sie bisher erst einzelne Buchstaben und Zahlen die sie grade lernen, anstatt ganze Wörter. Wenn man ihr zeigen will wie es besser geht, wird sofort auf stur geschaltet und der Finger wird trotzdem so gehalten. Sorry das ich die nicht helfen kann, (und das ich so ausschweifend werde) aber du bist nicht allein damit...
Du hilfst mir schon damit, dass du zeigst, dass es bei anderen auch so ist. Persönlich sagt das keiner, da sind alle perfekt drumherum
Geht mir auch so, sonst denkt man ja immer sein Kind ist das einzige bei dem das so ist.
Ich habe auch eine 8jährige Tochter, die gerne "erwachsen" wäre, aber in vielen Dingen doch noch Kind ist. Morgens ist sie sehr trödelig. Heißt, wir wecken früher, so dass "Luft" ist. Wenn sie sich um 7:30 mit Freunden für den Schulweg trifft, lasse ich sie um 7:00 fertig machen (Zähne putzen, kämmen, Schuhe, Jacke, Mütze anziehen). ICH wäre da in 5 Minuten fertig, sie braucht diese Zeit, um noch in der Schultasche was umzuräumen, die passende Mütze zu suchen, die Schleife schön zu bindn etc. Es sind KINDER, die einfach noch im Hier und Jetzt und nicht im "Ich-muss..." leben. So ist es bei uns entspannter, weil einfach Puffer da ist. Das Thema Gespräche kenne ich auch. Ich bekommen oft keine Antwort oder ein Ja, ja, Mama. Auch da stelle ich fest, dass mein Kind noch sehr "verspielt" und im Hier und Jetzt verankert ist. Bei wichtigen Dingen (hier: Aufräumen, da bin ich sehr konsequent und reiße die Kinder aus dem Spiel, weil 8jährige in meinen Augen ihre Sachen nicht überall liegen lassen müssen) lasse ich mein Kind die Dinge sofort tun, bei anderen Dingen bin ich nachsichtiger. In Gesprächen stelle ich viel Gegenfragen, wie "Was denkst du?", "Kannst Du Dir das erklären?", "was genau hast Du nicht verstanden?" etc. so dass mein Kind zuhören und mitdenken muss. Große Gespräche, wie unter Erwachsenen finden aber noch nicht statt. LG, Philo