Elternforum Schwanger - wer noch?

Schwanger, Kurzarbeit und Corona

Schwanger, Kurzarbeit und Corona

FeingoldJD

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Guten Morgen, Also irgendwie macht mir diese (globale) Situation echt zu schaffen. Ich bin in der 26. SSW und arbeite coronabedingt jetzt mittlerweile seit einem halben Jahr nur ab und zu, da ich in der Eventbranche tätig und somit derzeit in Kurzarbeit bin. Die ersten 3,4 Monate ging es noch, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass sich eine Depression und Angstzustände bei mir breitmachen, weil ich mich nicht ausgelastet genug fühle. Ich arbeite im Schnitt 1-2 Tage pro Woche, in manchen Wochen gar nicht, und wenn ich dann bei der Arbeit bin, gibt es eh kaum etwas zu tun weil die Lage halt nun mal so ist wie sie ist ... und hinzu kommt dann auch noch, dass ich im Coronahotspot Wien wohne und ich wegen der Schwangerschaft Großansammlungen und Menschenmassen meide. Somit ist das Sozialleben noch zusätzlich eingeschränkt. Als weiterer Nebeneffekt kommt dann noch dazu, dass ich gerne noch etwas arbeiten würde, aber wer nimmt eine Schwangere im 7. Monat auf, noch dazu in diesen Zeiten? Ich fühle mich irgendwie so hilflos und unausgeglichen und weiß mir nicht zu helfen. Mein Verlobter sagt mir, ich soll die Zeit noch genießen denn wenn der Kleine auf der Welt ist, werde ich ohnehin eingespannt sein. Er hat da schon recht, aber trotzdem fühle ich mich zurzeit so wertlos und einfach nicht ausreichend gefordert. Wenn ich nur daran denke, dass ich noch die nächsten drei Monate fast nur zuhause verbringen werde, überkommt mich die blanke Panik. Ich kann auch nicht ständig Bücher lesen oder mir neue Beschäftigungen suchen. Ich möchte gerne wieder etwas Sinnvolles machen und quasi „gebraucht werden“. Kann das irgendjemand nachvollziehen oder befindet sich evtl. in ähnlicher Lage? Liebe Grüße und schöne Woche, Feingold


sachertörtchen

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Antwort auf Beitrag von FeingoldJD

Mir geht es ganz ähnlich. Bin jetzt in der 27. Ssw und von Beginn der Schwangerschaft an im Beschäftigungsverbot, davor bedingt durch Kurzarbeit auch ganz zuhause. Mir ist anfangs auch sehr die Decke auf den Kopf gefallen und ich musste meinen Alltag ein bisschen neu sortieren. Habe mir eine ehrenamtliche Aufgabe gesucht (weiß nicht wie es in Wien ist, bei mir gibt es in den meisten Städten sogenannte Ehrenamtsagenturen die einem Projekte oder Institutionen nennen können die Unterstützung suchen), vielleicht wäre das auch etwas für dich? Machst du schon Sportkurse à la Yoga oder Aquafitness ? Lass dich nicht entmutigen und unterkriegen und schau mal welche eigenen Projekte du vielleicht immer schon angehen wolltest!


Zauberfee1985

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Antwort auf Beitrag von sachertörtchen

Ich kann dich total verstehen und deine Situation nachvollziehen. Bei mir ist es ähnlich, von 0 auf 100 zu Hause. Arbeite als examinierte Altenpflegerin im ambulanten Pflegedienst, habe sofort bv bekommen. Ich arbeite sehr gerne in dem Beruf, ich vermisse die Kollegen und Kunden. Ich muss sagen zu Beginn habe ich mich etwas hängen lassen, weil ich hatte ja jede Menge Zeit. Mittlerweile mache ich Yoga und bin angemeldet bei der Wassergymnastik, da weiß ich aber noch nicht, ob ich genommen werde. Habe mich damit abgefunden und dran gewöhnt und wenn meine Freunde Urlaub hatten, mich mit denen getroffen. Wenn die kleine erstmal da ist, wird es noch stressig genug, aber auch wunderschön. Vielleicht findest du ja ein Ehrenamt oder magst du Hunde? Das du mit denen Gassi gehst. Über Kleinanzeigen einen Aufruf machen. Oder Nachbarschaftshilfe anbietest im Rahmen deiner Möglichkeiten. Oder, da du ja geschrieben hattest, im anderen Post, dass du bald heiratest, könntest du deinem zukünftigen noch ein persönliches Hochzeitsgeschenk machen, ein Gedicht/Lied schreiben, was basteln/malen oder was er gerne mag. Alles Liebe und Gute!


FeingoldJD

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Vielen Dank für deine Antwort und Input. Ich habe jetzt eine ehrenamtliche Arbeit gefunden, die ich sogar von zuhause aus erledigen kann, das wird mir schon helfen. :-) Sportkurse mache ich aufgrund von Corona keine, aber ich schaue, dass ich regelmäßig spazieren gehe und mich an der frischen Luft aufhalte.


Hexhex

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Antwort auf Beitrag von FeingoldJD

Ich glaube nicht, dass Dein seelisches Problem nur an der Kurzarbeit liegt. Es klingt eher nach einer Schwangerschafts-Depression (hormonell begünstigt). Vielleicht hattest Du früher auch schonmal leichte psychische Probleme? Es ist jedenfalls nicht klug, sein Selbstwertgefühl komplett an der Arbeit festzumachen. Menschen, die das tun, übersehen, was im Leben wirklich wichtig ist. Bedenke immer: Wenn Du heute tot umfällst, hat Dein Arbeitgeber Dich morgen schon ersetzt. Du wirst in einem Job niemals wirklich wichtig oder unersetzlich sein. Aber für die Menschen, die Dich lieben, bist Du unersetzlich. Das ist ein wichtiger Unterschied. Man darf seinen Job nicht mit sich selbst verwechseln, sich nicht zu sehr damit identifizieren. Angstzustände und das Gefühl, wertlos zu sein, haben außerdem ja nichts mit dem Job zu tun, sondern sind eine psychische Symptomatik, die man ernst nehmen sollte. Es kann sonst sein, dass Du nach der Entbindung in eine Wochenbettdepression rutschst. Ich würde mal mit dem Hausarzt reden oder besser noch: eine psychologische Beratung machen, um zu überlegen, ob da längerfristige Hilfe nötig ist. LG


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von FeingoldJD

Hallo, ich kann dich gut verstehen. Mir würde es in der Situation wahrscheinlich ähnlich gehen. Du könntest dir ein neues Hobby suchen z.B. Stricken. Oder etwas nachhaltiges. Eine Weiterbildung beginnen, vielleicht ein Fernstudium, eine neue (Teilzeit-)Ausbildung, eine Fremdsprache lernen/verbessern. Damit könntest du auch neue Job-Optionen für die Zeit nach der Geburt schaffen.


FeingoldJD

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

An ein Fernstudium habe ich auch schon gedacht, das wäre sicher keine schlechte Idee. Danke dir :-)