AnniWi
Hallo liebe Community, Ich war bisher stille Leserin, habe aber keinen Beitrag gefunden, der mir so richtig geholfen hat. Ich habe zur Zeit (25SSW) das Gefühl mich extrem zurück ziehen zu wollen, d.h. mir ist fast jeder Kontakt (Freunde, Familie) zu anstrengend - das aber nicht körperlich sondern mental. Selbst Telefonate nerven mich und ich kann nur schwer Interesse für die Themen anderer heucheln, weil ich schlichtweg zur Zeit sehr stark mit mir beschäftigt bin. Einerseits habe ich dann nach Kontakten (Treffen mit Freunden oder Telefonaten mit der Familie) ein schlechtes Gewissen. Andererseits sehe ich es nicht ein mich zur Zeit zu verbiegen - dazu kommt das ich vor der Schwangerschaft immer ein sehr "aufopfernder" Mensch war und meine Bedürfnisse oft hinten angestellt habe. Wie seht ihr diese Phase? Hat vielleicht jemand von euch ähnliche Gefühle? Ich weiß die Hormone spielen so ihre Spielchen mit uns Schwangeren und das Stimmungsschwankungen normal sind aber muss ich mich etwas zusammen reißen, muss ich mich schlecht fühlen oder darf ich mir etwas "rücksichtslos" gerade erlauben in meinem Fokus zu stehen, ohne schlechtes Gewissen, dass ich nicht der "Gute-Laune-Bär" der Nation bin? Danke fürs Lesen der Zeilen, ich freue mich auf eure Antworten.
Etwas Egoismus ist nie verkehrt, schau wie es dir geht und handele danach. "Gute-Laune-Bär" und Aufopferung braucht kein Mensch. Habe aber bitte ein Auge auf deine Stimmung. Besprich das auch mal mit deiner Hebammen oder Frauenärztin. Nicht das es sich zu einer Schwangerschaftsdepression entwickeln.
Hallo Mirabella, das ist ein guter Hinweis und ein Gedanke, den ich bisher noch nicht zugelassen habe. Ich werde auf jeden Fall meine Ärztin darauf ansprechen. Lieber Gruß :)
Huhu ich finde, du solltest ein schlechtes Gewissen dir selbst gegenüber haben, wenn du jetzt nicht aufwachst und dein Verhalten änderst. Denke nicht nur an die Bedürfnisse anderer, sondern auch an deine. Kein Verbiegen mehr, dazu hast du bald eh keine Zeit mehr. Dein Kind wird dich zu 100% brauchen und das funktioniert nur, wenn du auch gut zu dir bist!
Ich kann dir das Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ sehr empfehlen. Deine Mitmenschen lieben dich auch ohne, dass du immer alles für sie tust. Das musst du lernen. So wie ich
Sei dir deiner Gefühle bewusst und kommuniziere deine Bedürfnisse offen und ohne Missverständnisse. Das ist dein Recht und so wirst du auch ein besseres Vorbild für dein Kind sein
Hallo liebe Anni, ich bin zwar nicht sehr aufopfernd, aber abgesehen davon hatte ich diesen Wunsch nach Zurückgezogenheit ebenfalls. Sehr stark sogar, ich habe das immer als "Einigeln" empfunden. Unter anderem deshalb habe ich in der Schwangerschaft schon alle darauf vorbereitet, dass ich im Wochenbett bestimmt auch erstmal ein oder zwei Wochen komplette Ruhe mit dem Baby haben möchte. Das kam dann ganz anders, als der Kleine da war, habe ich mich über jeden freundlichen Kontakt wieder sehr gefreut. Dein Körper leistet gerade echt viel und wird auch noch viel leisten, deshalb erlaube Dir auch, Deinen Bedürfnissen Beachtung zu schenken. Du kannst das ja freundlich kommunizieren, dass Dir einfach nach Ruhe ist. Alles Gute :-)
Hallo Marie, Danke für deine Worte! Ich wünsche dir auch alles Gute :)
Das geht mir zeitweise bis heute so und meine Tochter ist mittlerweile fünf Monate alt. Solange es nicht darin endet, dass man nachher ganz alleine da ist und allen vor den Kopf stößt, finde ich da überhaupt nichts schlimm bei. Manchmal braucht man solche Phasen auch um Energie zu sammeln.
Hallo, die Schwangerschaftshormone rufen oft keine neuen Probleme hervor, sondern machen bereits bestehende psychische Themen akut. Das passiert dir vielleicht auch gerade. Es ist natürlich richtig, dass du jetzt auf deine Bedürfnisse hörst. Ich würde aber hier noch etwas tiefer bohren: Warum hast du das bisher und vor der Schwangerschaft nicht gemacht? Das hat ja einen Grund. Der häufigste Grund, wenn Frauen sich nicht gut abgrenzen können, ist ein Liebes-Defizit aus der Kindheit. Solche Menschen bemühen sich oft ein Leben lang um andere, anstatt zu erwarten, dass andere sich auch mal um sie bemühen. Wenn du jetzt Mutter wirst, ist es wichtig, solche alten Themen zu lösen. Es besteht sonst die Gefahr, dass du sie wiederholst. Sie hüpfen sehr gern von Generation zu Generation. Dann kann es passieren, dass dein Baby (das die ersten Jahre wahnsinnig anstrengend sein wird) in dir das Gefühl triggert, dass du dich ständig zurücknehmen musst für jemand anderen. Das musst du als Mutter auch, es ist unvermeidlich und natürlich. Frauen, die das aber immer mussten und nicht genug Ich-Stärke und Liebe tanken konnten, nehmen es ihrem Baby oft unbewusst übel, wenn es sie 24/7 nicht „in Ruhe lässt“ und ihnen keinen Rückzug erlaubt. Mein persönlicher Rat besteht aus zwei Teilen: Erlaube dir jetzt deine Bedürfnisse und ziehe dich freundlich, aber konsequent zurück. Das kann heißen, Telefonate mit einer Ausrede sehr kurz zu halten („Ich bin gerade in der Tür“) oder nicht ans Telefon zu gehen. Du musst auch nicht zu Partys, Events oder Einladungen gehen - natürlich nicht. Gleichzeitig könntest du darauf achten, sensibel mit deinen Gefühlen umzugehen, wenn das Baby da ist oder ein Kleinkind wird. Wenn du merkst, dass du manchmal eher auf Rückzug als auf Verfügbarkeit schaltest oder dich emotional schwer tust, würde ich vielleicht über Hilfe nachdenken. Denn deine jetzige Problematik (Schwanken zwischen zu viel Selbstaufgabe auf der einen und Wut auf die „Störer“ auf der andere Seite) wird durch das Baby nicht gelöst, sondern im Zweifel verschärft, weil Babys sehr fordernd sind. Sind nur so Gedanken, manchmal stößt es ja etwas an - wenn auch vielleicht erst später. LG
Hallo Astrid, danke für deine ausführliche und durchdachte Antwort!
Hey
Verstehe dich absolut !!
Seit dieser Schwangerschaft geht es mir ganz ähnlich, mir fällt es schwer für mich belanglose Gespräche zuführen. Verständnis für Dinge aufzubringen die ich nicht nachvollziehen kann… das zu sagen was das gegenüber gerne hören würde nur um das oberflächlich nette zu wahren. Mache all das nicht mehr, ziehe mich zurück wenn ich meine ich muss es, frage niemanden mehr wie es ihm geht nur aus Anstand weil man es evtl machen muss obwohl es mich nicht interessiert. Stehe mehr für mich und meine Bedürfnisse ein und ziehe die durch… und irgendwie lebt es sich gut so.
Habe oft auch das Gefühl all das war lange überfällig..
Also mach dir keine Gedanken vllt legt es sich wieder oder du reifst ein Stück und machst dich so von vielen Dingen frei - why not!
Hallo :-) das was du schreibst trifft es zu 100% auf den Punkt! Wahrscheinlich verschieben sich gerade meine Prioritäten. Danke, deine Antwort hat mir das Gefühl gegeben nicht allein zu sein mit meinen Gefühlen. Liebe Grüße und dir alles Gute!
Vielen lieben Dank!
Ich wünsche dir auch alles gute
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