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Viele Probleme

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Freestaila

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Guten Tag, nachdem meine Frau und ich aus ehemaligen Beziehungen je zwei tolle, erwachsene Kinder haben, haben wir vor 3 Jahren noch ein eigenes Kind, unseren Sohn bekommen. Wir, Stephan 52 und Susanne 43 waren damals sehr verliebt und freuten uns auf den Nachwuchs. Nach einem Jahr kam es ganz überraschend zu einer weiteren Schwangerschaft und, obwohl wir wussten, wie schwierig das Leben mit einem zweiten Kind sein kann, haben wir uns natürlich sehr auf das kleine Mädchen gefreut. Es sind zwei bezaubernde Kinder. Nun könnte alles so schön sein. Leider veränderte sich unsere Beziehung nach der Geburt sofort komplett. Im Grunde sind es drei Punkte, die mich verzweifeln lassen und mir das Leben fast zu einer kleinen Hölle werden lassen: 1) Ich fühle mich so, als wäre ich für meine Frau lediglich ein Organisator oder Erzieher, der zur Unterstützung der viel zu streng durchgeplanten Abläufe da ist. Partner bin ich schon lange nicht mehr. Und ich bekomme auch nicht mal mehr eine Umarmung…also auch keine Liebe mehr. 2) Meine Frau stillt seit nun fast 3 1/2 Jahren. Ständig geht die Milchpumpe, für die wir Mittler Weile 50 Euro Miete im Monat zahlen, mit all dem, was damit zusammenhängt. Nun gibt es jede Menge Langzeitstillbefürworter und Langzeitstillbefürworterinnen, ich weiß. Das Thema triggert mich so extrem, weil wir, nachdem es schon bei unserem Sohn ein Thema war, nun auch bei unserer Tochter ein großes Thema ist. Als unsere Tochter kam, sagte meine Frau, dass sie lediglich 6 Monate stillen möchte, dass verschob sie den Termin auf das Ende des ersten Jahres meiner Tochter. Seit dem zahlen wir monatlich 50 Euro Miete für die Milchpumpe. Sie sagte dann, sie möchte bis zum Kita Start unserer Kleinen mit dem Stillen aufgehört haben. Vorgestern teilte sie mir mit, dass auch der Termin nicht steht und sie auf unbestimmte Zeit weiterstillen möchte. Wenn man mit ihr über dieses Thema spricht, hat man das Gefühl, mit einer Dogensüchtigen zu sprechen. 3) meine Frau legt sich seit über einem Jahr gegen 19 Uhr ins Bett und schläft. Ich bin dann ganz alleine und verbringe so irgendwie meine Zeit. Für mich ist das Leben unerträglich geworden. Und dabei könnte es so schön sein. Ich liebe meine Frau und möchte mich nicht trennen. Ich würde mich aber trennen, wenn meine Kinder nicht da wären, weil ich keine Liebe, kein Interesse und kein Verständnis mehr fühle. Und wenn ich die Punkte benenne, besteht von ihrer Seite kein Interesse, mit mir auf eine gemeinsame Lösung hinzuarbeiten. Auch eine Paarberatung findet sie nicht sinnvoll. Ich bin drauf und dran nicht mit in den Sommerurlaub zu fliegen, weil unsere Streitereien auch unsere Kinder belasten. Ich weiß gerade nicht, was ich tun soll. Kennt ihr solche Situationen?


memory

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Antwort auf Beitrag von Freestaila

Nun ja , erstmal mein Mitgefühl, es hört sich alles irgendwie nicht schön an . Kennen tue ich persönlich auch nur die " normalen " Schwankungen mit kleinen Kindern aber da war immer beiderseits die Bereitschaft da, am Ende wieder zusammen zu finden. Tipps sind schwierig. Das Stillen ist ihre Sache und die des Kindes. Wenn dich der Mietpreis der Pumpe stört, dann kauf das Ding halt. Kann sie ja als Andenken behalten Ansonsten ist vielleicht rauszufinden, warum deine Frau Abends um 19:00 Uhr schon so kaputt ist, dass sie da ins Bett geht . Überforderung , Perfektionismus vorallem mit 2 kleinen Kindern schlauchen extrem. Wenn du ihr wirklich viel abnimmst ,( meist denkt man(n) das ja mehr, als es zutrifft, ) sollte man vielleicht auch mal in Richtung Eisenmangel , Vitamin Mangel schauen . Ansonsten hilft nur reden , reden , reden...mit kleinen Kindern ändert sich eben das Leben....und das muss man dann halt auch paar Jahre aushalten.....gerade in dem Alter...nicht böse gemeint, aber mein Mann und ich sind im selben Baujahr wie ihr und Himmel Herrgotts froh, dass wir keine kleinen Kindern mehr haben. Nutz den Urlaub um ihr wieder näher zu kommen , anstatt zu streiten. Kompromissen zu finden. Wenn das alles nix bringt , dann hast du es wenigstens versucht.


Samira6

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Antwort auf Beitrag von memory

Dein Text könnte fast von meinem Mann sein. Allerdings habe ich nie eine Milchpumpe gebraucht. Wozu braucht deine Frau die Milchpumpe? Geht sie auch noch arbeiten? Dann wundert es mich gar nicht, dass sie um 19.00 Uhr ins Bett fällt. Versuch, sie zu entlasten. Sie hat offensichtlich zu viel am Hals. Vielleicht könnt ihr euch eine Putzfrau leisten? Seit unsere Kinder größer sind (das jüngste ist jetzt 9 Jahre alt), läuft unsere Beziehung auch wieder besser.


Sille74

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Mehr als mit Deiner Frau zu reden, wirst Du nicht machen können. Wichtig ist, dass es nicht vorwurfsvoll rüberkommt. Hier wären mal Ich-Botschaften angebracht. Auch mit zwei Kindern, selbst mit Stillkind, gibt es Möglichkeiten für Paarzeit! Was ich allerdings auf keinen Fall machen würde, ist sie zum Abstillen zu drängen. Selbst oder vielleicht gerade wenn sie dem Drängen dann nachgibt, staut das Groll auf, wenn sie eben zum Abstillen noch nicht bereit ist. Und das Kind nimmt die Brust ja offensichtlich auch noch gerne. Es ist übrigens sowieso ein Irrglauben, dass die Nächte besser oder die Anhänglichkeit des Kindes weniger werden oder was es da sonst noch so für Annahmen gibt, wenn abgestillt wurde. Ich würde lieber nach Möglichkeiten suchen trotz des Stillens Paarzeit genießen zu können. Aber wozu braucht sie eigentlich die Miöchpumpe und diese auch noch dauerhaft und im Dauerbetrieb?


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Ich Och stimme meiner Vorschreiberin Memory zu: wenn zwei kleine Kinder da sind, gibt es halt Veränderungen und ja, auch gewisse Abstriche in der Paarbeziehung, aber das wird ja in wirklich kürzester Zeit (im Rückblick) anders. Da muss man halt auch mal durch ...


Pamo

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Mich wundert, warum ihr so viel Geld für eine Milchpumpe ausgebt. Ich habe damals eine gekauft und später weiter verkauft, für ca. 50% des Neupreises. Ich habe keinen Rat, kann dir aber sagen, dass das Leben mit einem kleinen Kind sich für mich wie ein Arbeitslager angefühlt hat. Mit Zweien ist es sicher nicht besser... Durchgetaktet war es bei uns auch - aus gutem Grund. Warum hast du ab 19h nichts zu tun? Was ist mit Wäsche, Vorkochen, Einfrieren, Putzen, Einkaufen, Sport?


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Pamo

"Warum hast du ab 19h nichts zu tun? Was ist mit Wäsche, Vorkochen, Einfrieren, Putzen, Einkaufen, Sport?" Sehr gute Frage!  


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Freestaila

Ich würde schauen, dass ihr die Milchpumpe einfach kauft, damit da kein finanzieller Aspekt mehr ist und das Stillen dann ihr überlassen. Es ist ihre Entscheidung, wie lange sie Stillen möchte und vielleicht weiß sie selbst noch nicht wann der richtige Zeitpunkt ist. Vieles ergibt sich ja erst mit der Zeit, so dass "vorherige Pläne" wenn es soweit ist, sich gar nicht mehr stimmig anfühlen. Ich habe mich auch sehr lange mit den Kindern hingelegt, aus dem einfachen Grund, dass ich sonst zu wenig Schlaf bekam. In der Nacht wurde ich regelmäßig geweckt und musste schauen, dass Kind A oder B wieder einschläft. Töchterchen wachte meist um 6 Uhr auf und auch wenn sie dann noch etwas liegen blieb, konnte ich dennoch nicht mehr schlafen, Söhnchen schlief gerne länger, das brachte mir nur nichts. Über den Tag hielten beide Kinder zwar Mittagsschlaf, aber oftmals zu verschiedenen Zeiten. Wenn ich also mal 4 Stunden am Stück schlafen wollte, dann musste ich mich direkt mit den Kindern hinlegen, da da die Wahrscheinlichkeit am höchsten war. Mein Mann war da übrigens keine Hilfe, da ich ihn hätte wecken müssen, weil er von alleine nicht wach wurde, abgesehen davon klingelte sein Wecker ja morgens, daher ließ ich ihn auch lieber schlafen. Zumal er die Kinder (vermutlich wegen mangelnder Routine) eh nicht beruhigt bekam und dann eher das zweite Kind auch noch aufwachte, was natürlich dem Supergau glich... Ansonsten war mein "Kuschel-Speicher" mit zwei Kindern, die quasi Tag und Nacht an mir hingen und Nähe/Kuscheln/Trösten/Stillen/Aufmerksamkeit wollten, sehr lange einfach überfüllt, so dass ich froh war, wenn ich mal alleine irgendwo saß und nicht bekuschelt wurde. Da kam mein Mann sicherlich auch zu kurz, aber für noch mehr Nähe fehlte mir einfach die Kapazität. Da hätte es sicherlich geholfen, wenn Mann öfter die Kinder übernimmt und mir etwas Freiraum verschafft, aber das wollte er (nach einem langen Arbeitstag) meist auch nicht bzw nicht in dem Umfang, der nötig gewesen. Also blieb das eine ganze Weile auf der Strecke.


Mitglied inaktiv

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Ich glaube wenn man erwachsene Kinder hat, hat man wohl vergessen dass Nachwuchs eben nicht das Sahnehaeubchen auf der Beziehung ist ,sondern eher eine Belastungsprobe. Es ist eben nicht wie im Film , wo man nur lange Strandspaziergänge in Familie macht oder Friede Freude Eierkuchen rotbaeckig unterm Weihnachtsbaum sitzt. Kinder sind Stress und das eine lange Zeit, da muss man sich neu ordnen als paar und auch als indiduelle Person. Hat man das verstanden geht man oft auch pragmatiacher an die Sache ran- und alles wird gut , da es einfach normal ist. An der milchpumpe liegt es aber am wenigstens ;)


Meike789

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Hi, ich kann beide Blickwinkel verstehen und bin gerade in einer ähnlichen Situation (seiner Frau). Ich gehe auch mit den Kindern ins Bett, damit ich genug Schlaf kriege, weil das 19 Monate alte Stillkind oft wach ist. Aber nichts desto trotz muss man sich um seinen Partner und seine Beziehung kümmern, sonst passiert das, was ihr beschrieben habt. Ich versuche zumindest am Wochenende wieder aufzustehen (die Kinder schlafen erst um neun) und ein bisschen Zeit mit meinem Partner zu verbringen. Ich höre gerade den Paarberater-Podcast von Christian Thiel (online auf einer Homepage und einer Seite einer "Zeitung") und ich finde, die sagen viele schlaue Dinge. Vielleicht sind da ja auch Folgen für deine Frau dabei und sie kann deinen Blickwinkel besser verstehen.


Meyla

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Ich weiß natürlich nicht wie das Erinnerungsvermögen ist, wenn man schon erwachsene Kinder hat, meine sind 1 und 3 Jahre alt. Ich gehe an Tagen wo ich arbeite auch um 19 Uhr ins Bett weil ich einfsch völlig durch bin. Nimm es mir nicht übel, aber es liest sich, als würdest du zu Hause keinen Finger krumm machen. Wie kann man mit 2 Kindern und Arbeit am Abend so gar nichts zu tun haben, ohne Flax? Wäsche? Geschirr? Hof kehren? Schränke aufräumen? Bad putzen? Küche putzen? Wischen? Sofa absaugen und neu beziehen? Fenster putzen? Ich tippe ebenfalls darauf, dass deine Frau keine Energiereserven mehr hat - und nein, dann muss sie nicht noch sexuelle zur Verfügung stehen. Da wäre es erstmal angebracht den Tag so zu strukturieren (= DU übernimmstvwas im Haushalt und Garten) damit sie überhaupt wieder Lust und Energie für sowas hat. Männer die zu Hause wenig bis nichts tun haben oft ein quasi nicht vorhandenes Sexleben. Denk mal drüber nach.


Meike789

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Antwort auf Beitrag von Meyla

Letzteres sagt sogar mein empfohlener Christian Thiel im Podcast


Meyla

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Antwort auf Beitrag von Meike789

Den höre ich mir doch glatt mal an! Ist mit Kindern in dem Alter echt schwer, allen (vor allem sich selbst) gerecht zu werden. Danke!


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Freestaila

Erstmal auch von mir mein Mitgefühl. Dann ein anderer Blickwinkel: ihr seid beide keine 20 mehr. Kleine Kinder sind unglaublich anstrengend und wenn deine Frau um 19Uhr ins Bett geht, dann nicht, um dich damit zu ärgern, sondern weil sie wahrscheinlich total erschöpft ist vom Tag. Tust du denn aktiv etwas, um sie zu entlasten? Nimmst du den Haushalt und die Kinder ab, damit sie Zeit für sich (und zwar NUR für sich) hat? Hat sie die Möglichkeit sich allein mit Freundinnen zu treffen und einfach mal durchzuschnaufen? Sowas ist nämlich wirklich Erholung. Alleine einkaufen, ohne Kinder am Rockzipfel den Haushalt machen und ähnliche Pflichten sind keine Erholung, sondern notwendiges Übel. Mein Mann und ich verschaffen uns gegenseitig Ruheinseln. Das fängt an damit, dass wir uns gegenseitig ausschlafen lassen und uns abwechseln an freien Tagen. Einer schläft so lange er will, einer frühstückt mit den Kindern und geht dann mit ihnen raus, damit es auch leise in der Bude ist und Schlaf wirklich garantiert ist. Es geht weiter damit, dass wir uns gegenseitig ermöglichen mit Freunden etwas zu unternehmen. Großeltern, auf die wir regelmäßig zurückgreifen können, gibt es hier nicht in der Nähe. Das müssen wir lange vorher ankündigen und es klappt sehr selten, dass wir wirklich kinderfrei haben. Etwa 1-3 Mal im Jahr. Haushalt ist zwar überwiegend meine Aufgabe, das aber auch nur deshalb, weil ich Schichten arbeite und daher mehr Zeit habe. Mein Mann nimmt mir dennoch so viel ab, wie er kann. Es ist ja schließlich nicht allein MEIN Haushalt, sondern unserer. Also falls du nicht alles erdenkliche versuchst, um sie zu entlasten, hast du kein Recht rumzuheulen, dass sie nicht intim mit dir werden möchte. Das liegt wahrscheinlich einfach an völliger körperlicher oder mentaler Erschöpfung. Den mental load übernehmen auch oft die Frauen allein in einer Familie. Also alles auf dem Schirm haben wann was gemacht werden muß, was ansteht etc von Arztterminen für die Frau, für die Kinder (nicht selten auch die von Mann) über Einkaufslisten, Putzpläne, Besorgungen, Geburtstage usw usw. Gib die ein bisschen Mühe sie zu entlasten und dann läuft es auch sicher besser. Streich Sex und Zärtlichkeiten erstmal aus deinem Kopf und kümmer dich um sie. Der Rest kommt dann von ganz alleine.