Sibylle Sonne
Hallo, ich bin neu hier. Ich möchte euch fragen, wie ihr in dieser Streitsituation reagieren würdet. Ich sagte so dahin, dass er (mein Freund, wir sind 7 Jahre zusammen) ja der einzige in der Familie wäre, der rechts und links verwechselt. Er regte sich auf und sagte, dass hätte er noch nie verwechselt. Ich war fassungslos. Alle Familienmitglieder kennen Situationen, in denen er das verwechselt hat. Er stritt das einfach ab. Wir haben uns sehr gestritten. Wie hättet ihr an meiner Stelle reagiert?
Ihm das gar nicht gesagt. Ob nun "so dahin gesagt" oder ernst gemeint. Und erst recht nicht deswegen gestritten. Er ist nicht der erste Mensch der es verwechselt und wird auch nicht der letzte sein.
Noch eine Schritt zurück: Naja, er dachte ich hätte rechts und links verwechselt und er hat sich darüber lustig gemacht. Ich hatte aber nicht Gegenstand, den er dachte, gemeint. Da hab ich gesagt, er wäre doch der einzige, der das mal verwechselt.
Der Streit klingt banal, aber wir streiten gar nicht oft und dann wegen solcher Lappalien total heftig. Seite Reaktion hat mich so verletzt, weil es so oft vorkommt, dass er Fehler abstreitet, z.B. bin an jedem Streit immer ich schuld…
Wenn du immer an Streits Schuld sein sollst, ist das natürlich eine ziemlich ungesunde Sache. Könnt ihr in einem ruhigen Moment sprechen Warum er so uneinsichtig ist, warum er keine Schuld eingestehen kann und so schnell wegen Lapalien hochgeht? Im ersten Moment dachte ich bei deinem Thread, dass mir das keinen Aufhänger und keinen Thread wert gewesen wäre. Jetzt rückt es das in ein anderes Licht und ich kann verstehen, warum dich das so belastet. Es scheint ein generelles Kommunikationsproblem zwischen euch zu sein. Vernünftigere Streitkultur kann man aber lernen...wenn beide dazu bereit sind. Ich würde euch empfehlen die Sache mit Moderator anzugehen, wenn ihr es alleine nicht hinkriegt darüber zu sprechen und etwas zu ändern.
Er hat sich wohl angegriffen gefühlt. Du schreibst ja nicht wie der Streit dann lief, daher kann ich dir kaum sagen wie ich reagiert hätte. Ich weiß ja nicht was du und er gesagt haben. Ich Stelle es mir gerade so vor, dass er es abstreiten und du wie Rumpelstilzchen hüpfst und ihm immer wieder sagst, dass er es doch verwechselt. Ich kenne auch jemanden, der das nicht unterscheiden kann. Wir sprechen so mit ihm, dass er andere Anhaltspunkte bekommt. Bei Wegbeschreibungen Richtung Beifahrerseite abbiegen z.B. Es bringt ja nichts sich deshalb zu streiten. Das ist wie einem Legastheniker zu sagen, dass er immer alles falsch schreibt. Er macht es ja nicht mit Absicht und es wird sich auch nicht ändern. Ganz generell hätte ich mich wahrscheinlich entschuldigt, wenn ich ihn in eine unangenehme Situation gebracht hätte oder ihn unbeabsichtigt angegriffen hätte.
Mein Mann ist auch so ein Kandidat. Er ist praktisch fehlerfrei. Jetzt, da wir beide 50 sind, lasse ich ihn in dem Glauben.
Ich weiss nur das Links dort ist, wo die Uhr an der Hand ist,… wenn jemand zu mir sagt, „dort, auf der rechten Seite…“ muss ich zuerst auf meine Hände schauen wo die Uhr ist…. Aber weisst du, selbst wenn er es regelmässig verwechselt oder es nicht weiss, ist es doch völlig egal… er hat dir etwas vorgeworfen, was er selbst regelmässig macht, dir passiert es aber selten… für dich war es „ungerecht“ so was von ihm zu hören. Dann wolltest du es „richtig stellen“, er wollte aber nicht auf diesen „Fehler“ hingewiesen werden…. Tja, und schon gab es Streit…. Dumm gelaufen… Die Meisten mögen es ja nicht, auf Fehler hingewiesen zu werden… Manchmal hilft es dann eben, einfach nicht darauf zu beharren, dass die andere Person ja viel „schlimmer“ ist… es ist ja eine Tatsache, dass er es öfters verwechselt… da muss man nicht noch darauf rum reiten nur um „Recht“ zu bekommen…
Danke an alle zusammen.
Alle Tipps sind sehr hilft. Auch wenn wir von den 50 noch sehr weit entfernt sind, versuche ich es euch gern mit der „Altersweisheit“ . Wenn ich das gar nicht schaffe, finde ich den Tipp mit dem moderierten Gespräch auch super.
Er ist einfach sonst ein toller Typ und ich mag nicht mehr in diesen Streits sinnlos Kraft lassen.
Niemand zwingt dich ja zum streiten… man muss eben nicht immer „recht haben“… stehe da drüber! So lange ein „Gleichgewicht“ besteht, und nicht immer nur auf eine Partei „gehackt“ wird, kann man auch einmal nix sagen, gar nicht erst darauf ein gehen… und selbst „nichts sagen“ ist ja auch schon Kommunikation… Stichwort : „man kann nicht nicht kommunizieren“…
Rechthaberei und Kritikunfähigkeit sind ätzende Eigenschaften, aber man erreicht auch nichts, wenn man immer mit Volldampf dagegen anrennt. Meistens steckt dahinter eine ziemlich unsouveräne Persönlichkeit. Projektion auf dich - also dass er Fehler, die eindeutig er gemacht hat, auf dich abwälzt - finde ich aber problematisch für eine Partnerschaft, das ist auch kein Fall für "Altersweisheit" und "Aussitzen", weil das Formen annehmen kann, die für dich selbst sehr ungesund sind. Da würde ich gut auf mich selbst achten. Ich finde es aber auch nicht wirklich erstrebenswert (was einige Frauen in meinem Umfeld machen), den eigenen Partner heimlich für so eine Schwäche zu verachten und über ihn im Beisein anderer zu lästern, um sich zu entlasten, weil man im Gespräch miteinander nicht dagegen ankommt. Auch das ist für mich toxisches Partnerschaftsverhalten, ich möchte jedenfalls nicht so leben.
Das ist wohl einer seiner blinden Flecken. Ich bin auch manchmal erstaunt, welche Aussagen mein Mann so tätigt. Aber solange du weißt, dass er eine Rechts-Links-Schwäche hat - er muss das selber nicht wissen wollen. Wenn er frech wird und sich über dich lustig macht, dann darfst du dir das sachlich verbitten und ggfs den Raum verlassen. Einen Streit ist es jedenfalls nicht wert.
sich solche Sprüche schon oft anhören musste und es ihn mehr trifft, als jeder denkt/er sich anmerken lässt? Und er die Gelegenheit genutzt hat, sich mal zu revanchieren? Ob das so irre gut ist, sei mal dahin gestellt ;-) Aber evt. ist es deswegen eskaliert. Wie dem auch sei: du schreibst, du wärest fassungslos gewesen, du selbst hättest dich keinesfalls vertan und jeder weiß, dass ER damit Probleme hat - es scheint dir also auch wichtig zu sein, im Recht zu sein bzw. nichts "falsch" gemacht zu haben. Im Gegensatz zu ihm, der ja bei allen bekannt dafür ist, rechts und links zu verwechseln... Aaah, sorry - ich seh gerade nicht, dass einer von euch beiden da wirklich "besser" als der andere im Streitverhalten oder seiner Einstellung zu "ICH habe nichts falsch gemacht" ist ;-)
Ich sag mal ein offenes Wort, wenn ich darf: Was ich mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt habe: Warum ist es dir so wichtig, dass er rechts und links verwechselt, dass Du deshalb sogar streiten musst? Hat das mit dem Verwechseln der Seiten für Dich denn im Alltag einen echten Nachteil? Oder ging es Dir nur darum, recht zu haben und ihn ein bisschen blöd dastehen zu lassen? Selbst wenn er rechts und links manchmal verwechselt, weiß ich nicht, warum man ihm vorhalten muss, dass er „der einzige in der Familie ist“, der das macht. Warum wolltest Du das so gern betonen…? Wenn Du öfters so drauf bist, ist es kein Wunder, wenn er allergisch reagiert, oder?
Diese Empfindungen zum Post der AP teile ich... Und dass ihn seine Reaktion gleich "fassungslos" macht, halte ich für arg "drüber".
Darüber kann man streiten? Ernsthaft?!
streiten kann man sich wohl über alles,leider. nur ist wichtig im nachgang zu erkennen was schwachsinnig war oder was vielleicht gerechtfertigt
Man sollte seine Schlachtfelder weise wählen: Solche Lappalien, wie von dir beschrieben, sind keinen Ehekrach wert. Wenn er der Meinung ist, dass er links und rechts nicht verwechselt, dann lass ihn in dem Glauben. Thematisiere es einfach nicht. Ist doch total Banane. Um eine erfolgreiche, langjährige Beziehung zu führen, muss man eine gute Portion Gelassenheit aufbringen und auch mal über die Fehler des anderen hinwegsehen. Und wenn er total sicher ist, dass er links und rechts perfekt unterscheiden kann, dann behalte du dein Wissen, dass das nicht der Fall ist, einfach für dich. Das macht das Leben für alle Beteiligten deutlich einfacher. Mit Rechthaberei ist in einer Ehe kein Blumentopf zu gewinnen.
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