maiju
Hallöchen,
ich habe vor längerer Zeit mal etwas länger zu meiner Beziehung geschrieben.
Da das immer noch arg hakt und ich aber auch immer noch nicht kampflos aufgeben kann, mal ein, zwei Fragen an euch.
Kurzform: Mein Partner ist im Streit gemein. Wirklich verletztend. In ruhigen Situationen nimmt er es so ein bissche zurück. Letzter Kommentar: Er will doch auch nicht, dass es kaputt geht. Daraufhin wieder dieselbe Leier: Unterstellungen, Respektlosigkeit, Schuldzuweisungen.
Ich bin wirklich aktuell einfach hoffnungslos. Traurig, aber auch so, dass ich denke: ES BRINGT EINFACH NIX.
Habt ihr in einem solchen oder ähnlichen Fall irgendwelche Kniffe parat, die eurer Beziehung wieder auf die Sprünge geholfen haben?
(.... es muss doch irgendein Wundermittel geben..... )
Was ich gerade probiere ist, saublöd, aber trotzdem: Nicht sofort angegriffen fühlen, sondern erstmal tief durchatmen und nicht reagieren. Und einige Zeit später überprüfen, ob es noch wichtig ist. Leider klappt es nicht immer und ich fühle mich dabei trauriger, als wenn ich meine Meinung sage - zur Not halt laut.
Über kurze Sachen/Ideen etc freu ich mich.
LG
Maiju
Leider bin ich die, die im Streit gemein wird. Nun, mein Freund ist sehr rational. Er lässt das nicht an sich ran, sagt sich (und oft auch mir) dann, dass ich das wohl nicht so meine, ich wohl Hunger habe/ einen schlechten Tag hatte oder oder, es aber nicht wirklich Groll gegen ihn persönlich ist. Er stellt auf Durchzug, entzieht sich der Situation oder ignoriert mich (alles Dinge, die mich zwar noch wütender machen, aber sicher schon oft vor dem Supergau gerettet haben.
Ich denke im Streit ist man manchmal gemein und sagt Dinge, die man eigentlich nicht so meint. Wichtig finde ich es, dass er sich im nachhinein entschuldigt und dass du merkst, dass es ihm echt leid tut. Mein Mann ist da anders. Er redet im Streit gar nichts und sitzt nur da und schweigt. Das macht mich viel wütender als wenn er mir einfach mal die Meinung sagen würde. Und er entschuldigt sich nie. Das hat er nie gelernt, da er immer das Vorzeigekind seiner Mutter war und seine Schwester die Dumme. Finde das viel wichtiger, dass jemanden sein Verhalten bewusst wird und er sich dafür entschuldigt.
"Mein Partner ist im Streit gemein. Wirklich verletztend." Ich gehe mal davon aus, dass er oder Du grundsätzlich zu Beginn eines Streits mit einem Pauschalvorwurf wie eine Furie durch die Gegend brüllt. - Also der Start für so einen Diskussion ist da schon mal unsachlich .... was erwartest Du / er da für eine wohlüberlegte konstruktive Antwort???? Dinge in sich hineinzufressen ist Quatsch, aber das Problem sachlich vorzutragen ist schon ein Schritt. Dabei würde ich das sehr genau abgrenzen und für alle Welt verständlich beschreiben, die Zielvorstellung erläutern aber den Weg dahin ihm überlassen (so hätte ich es gerne in 2 Wochen, aber wie Du das erreichst ist mir schnurz!) LG, 2.
Mein Mann ist auch sehr sehr verletztend im Streit. Da werde ich dann mal mit den übelsten Schimpfwörtern betitelt und was mich auch immer verletzt hat, ist, wenn ich dann plötzlich "saublöd" "einfach nur dämlich" oder "total behindert" bin. Nun ja. Zum Glück kann man mit meinem Mann sehr gut reden, wenn sich die Situation wieder beruhigt hat. Ich sage ihm dann immer wieder sehr ruhig und bestimmt, dass er wieder sehr verletzend und respektlos mir gegenüber gewesen ist und seine krassen Beschimpfungen absolut unverhältnismäßig zum Streitthema gewesen sind. Er ist sich seiner Problematik sehr bewusst, es tut ihm auch im Nachhinein immer total Leid. Er hat ein großes Problem damit, seine Wut zu regulieren und ich muss ehrlich sagen, er soll mich dann lieber beschimpfen, als wenn er anfängt Dinge zu zerstören oder ähnliches. Mit den Jahren habe ich gelernt, seine Worte nicht mehr an mich heran zu lassen, denn ich weiß, dass er mich über alles liebt und einfach nur nicht weiß, wohin mit seiner Wut. Ihm hilft es, wenn ich mich eine Weile entferne und er genug Zeit hat runter zu kommen. Dann können wir meist bald wieder vernünftig miteinander reden. Ansonsten versuche ich, seine Wut im Zaum zu halten, indem ich möglichst sachlich bleibe und ruhig bleibe. Keine Vorwürfe. Keine Beleidigungen. Ich versuche, bestimmte Kommunikationsregeln im Streit einzuhalten. Also keine "Du- Sätze" und keine absoluten Bezeichnungen wie "immer" und "niemals" Z.B. "Du machst immer..." oder "Du sagst nie...", sondern "Ich fühle mich dann..." "ich mache mir Sorgen, dass...", "Ich würde mir wünschen, dass...". Also eigentlich ist es bei uns immer so, dass er sehr aufbrausend, laut und beleidigend ist und ich daneben stehe und ruhig und sachlich argumentiere, mittlerweile kann ich auch innerlich sehr ruhig und gelassen bleiben beim Streiten. Ich habe das Gefühl, dass ihm das hilft, seine Wut nicht so ausarten zu lassen, ich glaube, sonst wäre schon ein paar Mal ein Streit eskaliert, würde ich auch noch ausflippen. So streiten wir aber nie lange (max. eine Stunde Groll) und zum Glück auch nicht oft.
Naja, er muss ein neues Muster verinnerlichen, damit das Streitgespräch fair bleibt. Dafür gibt es Kurse, man kann diese Strategien aber auch ergoogeln und versuchen, sie Stück für Stück umzusetzen. Funktioniert ja auch im Berufsleben und ist damit auf allen Ebenen nützlich.
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