Esmeralda
Hallo, kann mir jemand etwas empfehlen, wo mein Mann und ich über die richtige Kommunikation in der Partnerschaft lesen oder hören können. (Medium: Buch, Internet, Podcast...) Es soll vor allem darum gehen, sich nicht zu verletzen. Am besten mit Beispielen: So formulieren und nicht so. Erklärung, warum die eine Formulierung eskalierend ist, die andere deeskalierend. Vielleicht hat ja etwas jemandem wirklich was gebracht und er kann es weiterempfehlen. Danke und Grüße Esmeralda
Ich würde an deiner Stelle mal unter dem Stichwort "Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg" suchen. Es gibt dazu Grundlagenwerke (die sich also nicht nur auf Partnerschaft beziehen), aber auch einige Ratgeber zu konkreten Situationen, die sich auf dieses Grundmodell berufen. Für mich klingt es so, als sucht ihr sehr konkrete Hilfen. Da ist es vielleicht auch eine Idee, gemeinsam einen entsprechenden Vortrag oder Workshop zu besuchen, weil das meistens anschaulicher und praxisorientierter ist, als wenn man es nur zu Hause in Form eines Buchs oder Podcasts konsumiert.
Danke für den Tipp mit Rosenberg. Ne, ich hasse solche Vorträge und Workshops und denke und nehme besser auf, wenn ich in meinem eigenen Tempo in Ruhe mir was aneignen kann. Außerdem produzieren solche Veranstaltungen nur Zusatzstress wegen Babysitter und Co. Ich brauche niemanden, der mir auf dem Whiteboard Blasen skizziert, die anderswo schon fertig zu habne sind. ;) Aber danke!
Mir hilft hier Friedemann von Thun sehr. Kommunikationsgrundlagen auf allgemeiner Basis, nicht speziell mit dem Partner. Aber aus meiner Sicht im Alltag wunderbar anzuwenden. Auch Aaron Antonivski ist sehr interessant. Er hat zwar eher Werke für den medizinischen Sektor geschaffen, befasst sich aber viel mit Dingen, die dem Menschen helfen, sich gesund zu halten und Techniken zu finden, dies auch zu fördern. Zwischenmenschliche Ebenen sind hier immer wieder Thema und helfen das eine oder andere mal zu verstehen, warum ein Mensch so reagiert, wie er es eben tut.
Eine konkrete Empfehlung zum Thema habe ich nicht, da ich aber nebenberuflich damit zu tun habe, kann ich einige Grundsätze aufzählen, die sich gut auf die Partnerschaft auswirken: • den Partner nicht zum Reden zwingen, wenn er nicht reden will • akzeptieren, dass es Dinge gibt, die er für sich behalten will • nicht nörgeln (hat noch keiner Ehefrau was gebracht) • nicht 100 mal dasselbe wiederholen • nicht schreien • positive Formulierungen bevorzugen – z.B. wenn er eine Jeans hat, die ihm schlecht steht, nicht etwa sagen: „Du siehst grauenvoll drin aus“, sondern abwarten und wenn er eine bessere trägt, bemerken, dass diese ihm gut steht • nicht vom Partner erwarten, dass man mit ihm so reden kann wie mit der besten Freundin • Wertschätzung zeigen und sich auch für kleine Gefälligkeiten bedanken • ihn nicht vor anderen kritisieren oder schlecht dastehen lassen • anstatt immer recht behalten zu wollen, versuchen, eine Situation auch von seinem Blickwinkel zu sehen und sich sagen: „Was ist mir wichtiger – recht haben oder glücklich sein?“ Dazu gehört auch zu akzeptieren, dass das oben Aufgezählte und andere gute Vorsätze einem nicht immer gelingen werden. Es wird Situationen geben, in denen man die Nerven und die Beherrschung verliert. Nachsicht ist wichtig, auch mit sich selbst und dafür zu sorgen, dass „Entgleisungen“ selten bleiben und man möglichst bald wieder zum guten Ton findet. Und noch eine Frage aus Neugier - von wem kam der Vorschlag, sich mit dem Thema "Richtige Kommunikation in der Partnerschaft" zu beschäftigen, von dir oder von deinem Mann?
Der Vorschlag kam von mir. In letzter Zeit gab es einige Streits, wo ich mich am Ende mehr durch die Formulierung verletzt gefühlt habe als durch die Sachpunkte und dann selbst eskaliert bin. Dann hatten wir Diskussionen, was sachlich ist, was sarkastisch ist, was entwertend ist und sind da noch nicht so Recht auf einem Nenner. Ich glaub die Sachebenen-Streitpunkte bekämen wir hin, aber durch den Stress mit Kind (1 Jahr) entgleisen uns die zwischen Tür und Angel hingeworfenen Bemerkungen. Mein Mann hat aber in einem Punkt gefragt, was er hätte sagen sollen und ich konnte es umformulieren. Daran schien er wirklich interessiert bzw. dankbar dafür. Deswegen dachte ich, wir brauchen einfach mal Negativ- und Positiv-Beispiele, wie man neutral formuliert, von außen. Wäre einfacher, vorher zu üben als nach den Verletzungen darüber zu diskutieren.
Ich finde es gut, dass ihr das angehen wollt. Aber noch mal zu dem Workshop-Thema oben: Dass es Stress ist, sich für so was einen Babysitter zu organisieren, ist klar. Aber Vorträge zu solchen Themen darf man sich nicht vorstellen wie eine klassische Vorlesung oder einen Vortrag aus der Arbeitswelt. Und Workshops enthalten ja meistens auch konkrete Übesituationen. Man ist dann halt mit Gruppen anderer Paare zusammen, denen es ähnlich geht. Allein das ist oft schon hilfreich, weil man sieht, dass es anderen ähnlich geht und sie auch an ähnlichen Punkten scheitern. Die gewaltfreie Kommunikation (ich fände eigentlich "einfühlsame Kommunikation" treffender) ist halt erst mal ein Modell, mit dem man sich auseinandersetzen muss. Und es dauert natürlich auch eine Weile, bis man so etwas von der gehörten oder gelesenen Theorie umsetzen kann. In Streitsituationen ist man ja nicht reflektiert. Deshalb braucht es einfach Übung, bis man solche Sachen auch konkret umsetzen kann. Auch wenn man theoretisch gelernt hat, wie es gehen sollte.
Vielleicht ist dieses gewaltfreie Kommunikationsdings schon zu hoch gegriffen. Aber ich denke ja, egal zu welcher "Methode" wir da greifen - selbst ein paar Minuten mal etwas über gute Kommunikation zu lesen, wird uns wieder ein Bewusstsein schaffen und uns etwas zurück in die Spur bringen. Statt ner Stunde im Workshop zu hocken halte ich es für weit effektiver, wenn wir ein paar Mal die Woche einige Minuten einen Podcast dazu hören oder einen Artikel lesen und uns darüber unterhalten. Mal ein anderes Gesprächsthema als das Kind (sondern ein Paarthema) wird nebenbei auch sein Gutes tun.
Ich hatte in einem anderen Beitrag von dir gelesen, dass es sich um einen neuen Freund handelt, also keinen Ehemann? Was ich oben geschrieben habe, war hauptsächlich für eine Ehe oder eine langjährige Partnerschaft, in der man zusammen wohnt, gemeint. In einer frischen Beziehung herrscht dagegen noch eine andere Dynamik. Zu Beginn einer Liebe sollte alles leicht sein, Mann und Frau zeigen sich von ihrer besten Seite, möchten den anderen beeindrucken und gewinnen, der Alltag mit seinen Tücken ist noch nicht eingekehrt. Wenn es bereits in dieser frühen Phase zu Streitereien, sarkastischen und abwertenden Bemerkungen und der Notwendigkeit an einer Verbesserung der Kommunikation zu arbeiten, kommt, hmmm… In diesem Fall würde ich eher dazu raten, einen oder mehrere Gänge zurück zu schalten. Treffen reduzieren und sich ohne Kinder verabreden. Bei abwertenden Bemerkungen Grenzen ziehen. Und damit meine ich, das Gespräch oder das Treffen höflich, aber zügig beenden ohne zu diskutieren. Ich glaube nicht, dass ein gemeinsames Kommunikationstraining, in welcher Form auch immer, in dieser Situation helfen kann.
Ich glaube, Du kannst Deinem Mann längst sehr gut selbst erklären, warum manche seiner Bemerkungen Dich verletzen, und andere nicht. Wenn Frauen in diesem Fall ein Buch suchen, dann in der Regel, damit der Mann das liest und sein Verhalten ändert. Denn eine „Autorität“ von außen soll helfen zu bewirken, was frau allein nicht bewirken kann. Das Problem: Es funktioniert nicht. Zumindest nicht auf diesem Wege. Was in diesen Fällen wirklich hilft, ist eine Paar-Beratung, bei der man nichts Schablonenartiges liest, das eh nur halb zur eigenen Beziehung passt, sondern in der typische Situationen EURES konkreten Alltags besprochen werden. (Wie hättet Ihr da reagieren können? Was hätte Dein Mann stattdessen sagen können?). Es ist wichtig, das mit einem Mediator zu machen. Klar habt Ihr dazu weder Zeit noch Lust - aber wieviel ist eine wirklich (!) funktionierende Kommunikation Euch wert...? LG
Seh ich anders, aber danke.
Das Thema Gewaltfreie Kommunikation gibts auch extra geschrieben für die Partnerschaft: "Gewaltfreie Kommunikation für Paare", das ist sicher das beste was man euch empfehlen kann. Ich sag es mal an einem Beispiel. Man kann sagen: Du hast schon wieder die Dusche dreckig hinterlassen! Das ist ein eskalierender Einstieg in einen Konflikt. Es ist ein Vorwurf, eine Du-Botschaft und ein "schon wieder"! In der GFK würde man sagen: Ich sehe gerade, die Dusche ist schmutzig ... Das ist eine Feststellung ohne Vorwurf, ohne Du-Botschaft, damit kann der andere was anfangen. Aber das ist natürlich noch nicht alles. Lies mal das spannende Buch.
Dankeschön für den Tipp! Ist es das hier? https://www.amazon.de/Liebevolle-Partnerschaft-Gewaltfreie-Kommunikation-Paare/dp/345161183X/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Gewaltfreie+Kommunikation+f%C3%BCr+Paare&qid=1572462489&sr=8-5
Oh Gott, ich glaube, wir würden nie diese Art von Kommunikation hinbekommen!
Wir hatten genau dieses Beispiel letztens - mein Mann hatte irgendein Teil vom Trockner in der Badewanne gespült und die sah hinterher aus wie nach der Notschlachtung eines Kopfkissens. Da mein Mann zuletzt im Bad war, habe ich ihn auch gefragt: Was hast du mit der Wanne gemacht?? (Er hat mich ganz überrascht angeschaut: "Ich hab das Dingsdumsteil vom Trockner durchgespült, der Trockner funktioniert jetzt wieder richtig. Wieso?")
Ich habe es jetzt mal ausprobiert mit "Du, ich sehe gerade, die Wanne ist schmutzig." Antwort meines Mannes: "Oh, interessant. Da müssen wir wohl zusammen überlegen, was du dagegen tun kannst."
Kann ja sein, das diese Form der Kommunikation bei anderen funktioniert - aber wir würden uns eindeutig nur verarscht fühlen, gegenseitig...
"und die sah hinterher aus wie nach der Notschlachtung eines Kopfkissens. " lolololol xD Ja, wer weiß, vielleicht ist das auch nicht das, was ich suche. Aber irgendwo muss ich ja mal anfangen. Klingt vor allem sehr langwierig, so eine gewaltfreie Kommunikation. Das ist nun nicht das, was ich gerade im Alltag leisten kann. Aber mir ist wirklich was ganz Einfaches, Grundsätzliches vorgeschwebt, nicht so eine Riesen-Philosophie dahinter. Es geht mir um ganz triviale Sprachlichkeiten, weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll... So viel zum Sprachvermögen... :D Ich glaub, diese Ich-Aussagen würden mir schon genügen, selbst, wenn mein Mann sagen würde "Ich ärgere mich über dich" oder so. Mich ärgert es vor allem, wenn er sarkastisch wird und hinterher sagt, dass das doch "ernst" gemeint war... Klar, hat er den Kern ernst gemeint und aus seiner Sicht das passend (wie sehr ihn das nervt = genervt) dargelegt, trotzdem ist das nicht sachlich und vor allem abwertend. Aber mal ehrlich, "Was hast du mit der Wanne gemacht?" ist doch noch voll ok? Fänd ich jetzt nicht schlimm. Außer du schreist ihn dabei an oder so. :) Ärgern würde mich "Na, bei der Wanne hast du ja bewiesen, was du an Sauberkeit leisten kannst." Ich glaub, mein Mann hält sich dabei oft für witzig... Und witzig klingt so nach sozial und nett. ;)
@Leena: In diesem konkreten Fall würde ich einfach den Fokus auf das Positive richten, meinen Mann dafür loben, dass er den Trockner repariert hat und über die schmutzige Badewanne hinweg sehen. Es ist nicht wert, eine große Sache daraus zu machen. Denk daran, dass es viele Männer gibt, die notwendige Reparaturen im Haus immer wieder auf die lange Bank schieben und wie nervenraubend das sein muss und freu dich, dass du es in dieser Hinsich viel besser hast.
Das stimmt.
Ich glaube, mein Mann würde sich - na ja, zumindest auf den Arm genommen fühlen, wenn ich anfangen würde, ihn zu loben. Danke sagen - klar, selbstverständlich, aber "loben" hat für mich so eine "gönnerhafte" Komponente, so wie "Lehrerin lobt Schulkind, wenn es die Hausaufgaben schön hingeschrieben hat" - zumindest ist es nichts "auf Augenhöhe", für mein Empfinden. Natürlich ist eine dreckige Badewanne "keine große Sache", aber zu denken "Mensch, anderen geht es schlechter als mir!", das finde ich dann auch zu wenig. Ich finde schon, wenn man etwas dreckig macht, kann man es auch wieder sauber machen, einmal mit dem Schlauch drüber sollte schon drin sein. Das erwarte ich von meinen Kindern - und ja, das erwarte ich eigentlich auch von meinem Mann. Das würde ich nämlich von jedem Menschen ab einem gewissen "Reifegrad" eigentlich erwarten. Zu denken, na, Hauptsache, er hat den Trockner wieder ordentlich in Gang bekommen, dann ist der Rest egal - das hat für mich sowas von "ein Mann, der nicht säuft und prügelt, ist doch schon toll". Klar geht es immer irgend jemandem weniger gut, aber ist das ernsthaft ein Grund, alles dankbar hinzunehmen..? Für mich nicht. Und - nein, ich habe auch keine "große Sache" daraus gemacht, ich habe auch die Wanne wieder sauber gemacht (schließlich hat es mich gestört, nicht ihn), aber gelästert, dass mein Mann sie so hinterlassen hat, habe ich schon.
Zitat: Ich habe es jetzt mal ausprobiert mit "Du, ich sehe gerade, die Wanne ist schmutzig." Das einfachste wäre aber doch zu sagen: dann mach mal den Schmodder weg! Wahlweise noch mit Blümchen ("bitte" oder "danke") verziert. Das funktioniert eigentlich immer... :-)
...wahrscheinlich ist mein Mann da (zu) sehr von seinem Vater geprägt - es gibt so Situationen, da gibt es bloß verwunderte Blicke, was ich denn wollen würde. (Mein Schwiegervater hätte im Zweifelsfall glatt gesagt: Was willst du, Frau?) Es ist bei mir tagesform-abhängig, ob mich das stört oder überhaupt nicht, dass ich ihn ernstlich ändere, glaube ich eh nicht mehr - würde mich auch wundern. Wir haben ja schon unseren Kommunikationsstil gefunden, der für uns passt, auch wenn andere ihn vielleicht ein bisschen "kodderig" oder so finden mögen. Ich fand nur die Ich-Botschaft á la "oh, ich sehe gerade, die Wanne ist schmutzig" für uns einfach nur albern, eben weil ich ja nicht meine "oh, die Wanne ist dreckig", sondern "hast du die Wanne dreckig gemacht? Dann mach sie doch bitte wieder sauber!"
Es ist ja auch ein Riesenunterschied, ob die Kommunikation in einer eingespielten Partnerschaft grundsätzlich gut läuft und man mal zwischendurch auf den Tisch haut und sagt: "Ach Mensch, hättest du die Wanne nach der Trocknerreparatur nicht mal eben kurz durchspülen können, damit sie wieder sauber ist? Wieso hinterlässt du so eine Schweinerei?" oder ob man neu zusammenkommt und verschiedene Kommunikationsstile hat. Bei Esmeralda klingt es mir so, als ob sie jemand ist, der klar und unverblümt kommuniziert. Wenn ihr (neuer?) Partner aber so kommuniziert, dass er verklausuliert und sarkastische Spitzen formuliert, muss sie ihr Hirn erst verknoten, bevor sie versteht, wie er das wirklich gemeint hat. Und fühlt sich durch den Sarkasmus vielleicht auch nicht ernstgenommen oder zu scharf kritisiert. Es ist doch eigentlich wie überall: Bis zu einem gewissen Grad sollte man dieselbe Sprache sprechen und sich verstehen (oder lernen, sich einander anzunähern bzw. dem anderen zeigen, wo die eigenen kommunikativen Grenzen verlaufen). Wahrscheinlich ist das mit der gewaltfreien Kommunikation tatsächlich zu viel Aufwand und theoretischer Überbau, das ist ja eher ein "Projekt fürs Leben". Ich gebe aber Windpferdchen (auch wenn jede/r selbst entscheiden muss, ob ein Mentoring sinnvoll ist) Recht, dass vor allem einseitig empfunde Probleme in der Paarkommunikation schlecht so gelöst werden können, dass man - wenn der Partner nicht versteht, was das Problem eigentlich ist, weil er schließlich "schon immer" so geredet hat, wie er es tut - sich fachliche Schützenhilfe holt, um den Partner zu überzeugen. Der Schuss geht eher nach hinten los. Denn eine persönliche Botschaft vermittelt man (oder frau) nicht überzeugender, wenn sie in eine professionelle Argumentation oder Technik eingebettet ist. Eigentlich geht es ja gerade in der Anfangsphase einer Beziehung darum, persönliche Grenzen und Gemeinsamkeiten auszuloten. Ich (die das zum Beispiel nie richtig gemacht hat, auch in der aktuellen Beziehung nicht, die deshalb auch so ist, wie sie ist) bin auch fest überzeugt, dass das auf beiden Seiten voraussetzt, dass man einerseits selbst relativ gefestigt ist und andererseits aber auch offen genug für die Art des anderen. Und dass man mehr Humor, Bereitschaft zur gegenseitigen Annäherung und Toleranz braucht statt theoretischem "Arsenal" in Form von Kommunikationsbüchern. Und dass dann, falls das eben doch nicht klappt und man dennoch gewillt ist, die Beziehung fortzusetzen, die persönliche Konfliktberatung zielführender ist als ein Ratgeber, auch wenn das mit mehr Aufwand verbunden ist.
Da kann ich unterschreiben. Hinzufügen möchte ich noch, dass es m.E. nicht möglich, nötig und auch nicht richtig ist, seinen Partner oder sich selbst groß ändern zu wollen. Wenn man um die Dinge weiß, die den Partner stören oder gar verletzen, sollte schon ein gewisses Bemühen da sein, das zu vermeiden, aber niemand kann ja ganz aus seiner Haut und sollte ja auch noch authentisch sein dürfen.
fehlende haushaltshilfe, couchpatato, übergewicht...wären keine trennungsgründe für mich. aber schwierigkeiten in der kommunikation und sogar mit verletzungen der seele, das wäre einer diskutiert und gestritten wird mit emotionen , die von innene heraus kommen, da kann keiner aus seiner haut . fremdgesteuert von aussen ,fiinde ich es dann nicht mehr authentisch , künstlich eben . ich liebe doch denjeneigen um seinetwillen , nicht wie ich es mir erbastelt habe oder haben lasse durch eine gesprächsberatung eines dritten
Ich habe jetzt die Beiträge durchgelesen und finde es irgendwie schräg, wenn man eine Anleitung zum Miteinander-Reden braucht. Für mich geht etwas ganz wesentliches in der Kommunikation verloren, wenn ich mir vorher Sätze zurecht legen und mir zwanzigmal überlegen muss, was ich jetzt wie sage. Letztendlich rede dann nicht ich, sondern ein Therapeut durch mich - und vermutlich sage ich dann nur 25% von dem, was ich eigentlich ausdrücken wollte... Mein Mann und ich sind ja erst relativ kurz zusammen, aber trotzdem gab es schon mal Meinungsverschiedenheiten, ist ja klar. Was aber immer hilft, ist Sinn für Humor, Gelassenheit und die Fähigkeit zu Selbstreflektion/Selbstkritik. Und Dinge, die ausgesprochen wurden, zu hinterfragen. Warum hält man in einer Diskussion nicht einfach mal inne, sobald man bemerkt, dass man selbst über das Ziel hinaus schießt? Und warum vertagt man etwas nicht einfach und schläft eine Nacht darüber, wenn man bemerkt, dass man in einer Sackgasse ist und nicht mehr weiter kommt? Genügt es nicht, wenn man sich entschuldigt, sobald man etwas unpassendes gesagt hat? Muss man auch immer alles bis ins Letzte ausdiskutieren? Ist es nicht manchmal besser, Dinge einfach stehen zu lassen? Wenn jedoch Streit überwiegt und man sich nur noch gegenseitig verletzt, dann läuft eine Beziehung doch grundsätzlich schief. Dann ist es völlig egal, ob man statt Ich- Du-Botschaften verwendet hat, dann liegt das Problem viel tiefer. Ich glaube, dann ist der gegenseitige Respekt flöten gegangen und dann hilft ein Ratgeber, wie man richtig miteinander redet, auch nicht mehr viel. Ich hatte übrigens nie das Gefühl, dass meine jeweiligen Partner und ich das mit der Kommunikation nicht hinbekommen hätten, auch bis zum Schluss nicht. Jedenfalls nicht von meiner Seite aus. Es ist irgendwann eher daran gescheitert, dass nur noch einseitig kommuniziert wurde, sprich, einer fand es richtiger, über gewisse Dinge zu schweigen und den anderen im Unklaren zu lassen. Oder weil man über die falschen Dinge geredet hat. Aber das hat mit dem "wie" natürlich auch nicht viel zu tun...
Ich habe jetzt die Beiträge durchgelesen und finde es irgendwie schräg, wenn man eine Anleitung zum Miteinander-Reden braucht. Für mich geht etwas ganz wesentliches in der Kommunikation verloren, wenn ich mir vorher Sätze zurecht legen und mir zwanzigmal überlegen muss, was ich jetzt wie sage. Letztendlich rede dann nicht ich, sondern ein Therapeut durch mich - und vermutlich sage ich dann nur 25% von dem, was ich eigentlich ausdrücken wollte... ... Wenn jedoch Streit überwiegt und man sich nur noch gegenseitig verletzt, dann läuft eine Beziehung doch grundsätzlich schief. Dann ist es völlig egal, ob man statt Ich- Du-Botschaften verwendet hat, dann liegt das Problem viel tiefer. Ich glaube, dann ist der gegenseitige Respekt flöten gegangen und dann hilft ein Ratgeber, wie man richtig miteinander redet, auch nicht mehr viel. ..." Sehe ich genau so. Ich finde, zumindest unter (Lebens)Partnern sollte Kommunikation frei und authentisch erfolgen können und wenn das gar nicht (mehr) geht, steht die Beziehung bereits auf wackeligen Beinen. Für eine gelungene Streitkultur ist es m.E. wichtig, dass genau über 2 Dinge Konsens bestehen: 1. Der andere wird nicht ABSICHTLICH/GEZIELT beleidigt , abgewertet, schlecht gemacht, als doof hingestellt oder was auch immer und 2. andererseits wird nicht alles und jedes auf die Goldwaage gelegt, was der andere äußert, was ihm rausrutscht. Man muss sich nicht immer von allem gleich persönlich "verletzt" fühlen. Klar muss man wegen der einen oder anderen Äußerung, die im Eifer des Gefechts vielleicht doch mal fällt, auch mal schlucken und ist getroffen, aber wenn man das Vertrauen hat, dass 1. eigentlich schon respektiert wird, kann man damit gleich besser umgehen. Und dann hat man womöglich auch Kapazitäten frei, darüber nachzudenken, ob man nicht vielleicht auch ein bisschen Anlass zu der Äußerung gegeben hat ...
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