frustrolle
Huhu, ich war mir nicht sicher in welches Forum mein Anliegen am besten passt...Ich versuche es euch einmal zu erklären. Kurz zu meiner aktuellen Lebenssituation: Bin 34, verheiratet und zwei kleine Kinder. Wir haben partnerschaftlich eine laaange Durststrecke hinter uns. Der Hausbau und die viele Arbeit meines Mannes haben Spuren hinterlassen. Spuren in unserer Partnerschaft (wir haben nur noch funktioniert und viel gestritten, es waren seltens positive Gefühle da), ich war quasi alleinerziehend ohne jegliche Unterstützung von meinem Partner und meiner Familie. Spuren hat es auch bei meinen Kinder hinterlassen. Mitten in der Trotzphase hatte es das große Kind mit einer überforderten und gereizten Mama schwer. Ich habe mich dann vor längeren schon an eine Erziehungsberatung gewandt. Inzwischen ist der Hausbau abgeschlossen, wir wohnen endlich darin und ich sehe meinen Mann nun mal mehr als nur 5 Min am Tag. Langsam nähern wir uns wieder an, wir haben wöchentliche Familientage und ich kann auch mal alleine (ohne die Kinder ) zum Bäcker. Nach und nach kann ich mich auch wieder um mich kümmern, hab wieder mit Sport angefangen und war auch mal wieder shoppen. Natürlich sind wir immer noch am Anfang, wir sind und körperlich noch nicht nahe gekommen und auch gibt es im Haus noch einiges zu tun. Die Aufgabenverteillung und die finanzielle Situation führen zur ein oder anderen Diskussion. Trotzdem spüre ich in mir diesen weiteren KINDERWUNSCH. Und ich frage mich warum ich ihn TROTZ DER UMSTÄNDE (partnerschaftliche Distanz, erzieherische Überforderung und finanzielle Lage) so intensiv spüre. Mich schmerzt das Aussortieren der Babysachen. Als ich letztens das Nachthemd fand, das ich zur Geburt trug, find ich das Weinen an. Wenn ich andere Schwangere sehe, bin ich neidisch und zutiefst traurig weil ich dieses Wunder der Schwangerschaft nicht mehr erleben darf. Schwangere Freundinnen würde ich am liebsten bzum Frauenarzt begleiten, Neugeborene ständig herumtragen. Mein Kopf sagt mir, dass ich verrückt bin diesen Wunsch zu verspüren, erinnert mich daran, dass ein Kinderzimmer fehlt. es würde bei der Finanzierung eng werden. Eigentlich weiss ich dass ich erst einmal wieder am Gerüst(Partnerschaft, Intimität und Familie) arbeiten müsste, anstatt eine neue Herausforderung anzunehmen. WARUM HABE ICH TROTZDEM DIESES VERLANGEN NACH EINEM WEITEREN KIND? verrückte Grüße ;-)
Hallo, normalerweise schreibe ich hier gar nicht. Ich bin eher eine stille Leserin. Aber in deinem Beitrag kam mir direkt der Gedanke, dass du mit deinem verzweifelten Kinderwunsch eher den Wunsch nach Harmonie im Haus und in der Familie hegst. Und das sollte doch kein Ding der Unmöglichkeit sein. Ihr seid liebende Menschen, habt zusammen an dem Traum vom eigenen Haus gearbeitet und ihn euch erfüllt. Nun ist es Zeit sich einander zuzuwenden und das erreichte zu genießen. Einen schönen Sonntag dir und deiner Familie
Huhu, ich finde Deinen Kinderwunsch überhaupt nicht seltsam. Er verliert nämlich sofort alles Überraschende, wenn Du Dir klar machst: Kinderwunsch hat nicht unbedingt etwas mit der Beziehung zu tun. Auch Singles können ja einen starken Kinderwunsch haben. Ich glaube, so komisch das klingt: Der Wunsch nach einem Baby hat erstmal gar nicht sooo viel mit Deinem Mann zu tun. Der Wunsch nach einer Schwangerschaft, einem kleinen Baby usw. ist etwas total Natürliches, Elementares und sehr Starkes bei einer Frau. Er ist einfach absolut normal. Er ist vor allem eine Bauchsache, und dabei spielen Kopfgründe (instabile Beziehung, Stress usw.) erstmal gar keine Rolle. Natürlich sollte man den Kopf trotzdem auch einschalten. Das tust Du ja auch. Dir ist klar, dass auch die äußeren Faktoren wichtig sind. Deshalb würde ich an Deiner Stelle natürlich noch warten, bis auch außen die Dinge zumindest wieder zuverlässig in guten Bahnen sind. Ein Baby belastet jede Beziehung, auch eine intakte: die kurzen Nächte, die ständige Übermüdung, die Fragen: Wer kümmert sich wann ums Kind, wer fühlt sich (wieder) allein gelassen mit der Babypflege und Erziehung der älteren Kinder - all das. Hier müsstet Ihr zuerst genau besprechen, ob alles wieder so laufen soll, wie in der Vergangenheit, oder ob Ihr da bessere Lösungen finden könnt, mit denen Du auch zufrieden bist. Natürlich muss auch Dein Mann mitziehen wollen und sich überhaupt ein drittes Kind vorstellen können. Vor allem aber müsst Ihr neue Aufgabenteilungen finden, damit Du nicht wieder an den Rand der Überforderung kommst. In den Kinderwunsch an sich würde ich also gar nix hinein-psychologisieren, das ist Quatsch. Frauen können in jeder Lebenslage von der Wucht des Kinderwunsches erfasst werden. Und dabei ist es wurscht, ob es nun gerade passt oder nicht, ob sie noch zu jung oder schon zu alt sind, ob es vernünftig wäre oder nicht, ob es geldlich passt oder nicht. Kinderwunsch ist eine Urkraft, etwas ganz Tiefes und Natürliches. LG
Das hast du ja schön geschrieben!!!:-+. Mein Mann ist leider, wie ihr sicher vermutet GEGEN ein drittes Kind. Klar auch er möchte wieder zu sich , seinen Kindern und mir finden. Wir waren lange nicht mehr in Urlaub, nur einmal in den vergangen Jahren alleine frühstücken. Sicher fehlt auch die sexuelle Spannung zwischen uns, wir haben beide uns gehen lassen und z.B. einige Kilos zuviel auf den Rippen. Er äusserte schon desöfteren ein Feierabenbbier auf der Terasse (die es leider noch nicht gibt) geniessen zu können. Auch beruflich hat er Visionen, die er gerne verwirklichen möchte aber aufgrund der finanziellen Situation (das haus ist ja noch nicht fertig) nicht so realisieren kann. In meinen Vorstellungen habe ich irgendwie kein "perfektes Haus" , ich möchte nicht bald wieder arbeiten gehen und in den "Normalmodus" schalten. Ich vermisse vor allem die Schwangerschaft und Babyzeit. Klar möchte ich auch in Urlaub und wäre ein fertiges Haus mit all seinen Vorteilen (auch für die Kinder) toll, aber im Hinterkopf ist immer noch dieser Wunsch. Und dass OBWOHL ich weiss, dass es noch zusätzlichen Stress bringt (noch mehr partnerschaftliche Distanz, finanzielle Nöte, weniger ICH-Zeit). Nebenbei merke ich die biologische Uhr ticken. Wenn ich wüsste, dass mein Mann ein "vielleicht" vor seinen Kinderwunsch setzt, wäre ich da sicher entspannter und könnte mich auf ein ERSTMAL ANKOMMEN, HAUS FERTIG MACHEN und ein NORMALES EHE-, und FAMILIENLEBEN führen einlassen. So versetzt mir jeder Babybauch einen Stich in der Magengrube. :-/ Liebe Grüße
Du schreibst es ja selbst - du möchtest nicht in den Normalmodus zurück. Schwangerschaft und Babyzeit sind Ausnahmesituationen im Leben. Das würde dir quasi Aufschub gewähren, dich mit eurer Partnerschaft und dem “normalen“ Leben befassen zu müssen. Eine Lösung ist das aber nicht. Du bestehst ja nicht nur aus Gefühlen und Wünschen, sondern auch aus Verstand. Vielleicht ist jetzt eine Phase, in der du auf deinen Verstand hören solltest. Auch in ein paar Jahren kannst du noch Kinder bekommen, du hast doch noch genug Zeit.
Das ist ja auch das Paradoxe: wir haben uns nun laange Zeit bis ans Limit belastet. Mein Mann hat zwei Jobs und hat nachts noch den Schriftkram erledigt. Ich selbst hab krank die Nachtwache bei meinem brechenden Kind gehalten und noch nebenbei gestillt. Wir haben viele Probleme mit uns selbst ausgemacht, haben viele positive Ereignisse nicht miteinander geteilt (für ihn waren das Fortschritte am Haus, bei mir die Entwicklung der Kinder). Der Wahnsinn, wenn ich daran denke, wie ich schluchzend meine Freundin anrief, dass ich nicht mehr kann, dass mich die Kinder nur noch wütend machen. Er hatte keinen, bei dem er sich fallen lassen konnte. Im Gegenteil er hat versucht viele Probleme von mir fern zu halten. Wir hatten unsere PERSÖNLICHE (ich weiß, dass es sicher schlimmere Schicksale gibt) "Horrorzeit" und TROTZDEM (oder gerade DESWEGEN?!?) wünsche ich mir ein zusätzliches Kind?!?
Ich glaube, du hast die Antworten, die du bekommen hast, nicht verstanden.
Wieso habe ich die Antworten nicht richtig verstanden???
Mir war von Anfang an (schon VOR dem Absenden des Beitrags) dass ich sicher keine Befürworter meines Kinderwunsches finde. In der THEORIE sind mir alle Argumente klar, die "Contra-Liste" ist gefüllt. Ich suchte nur nach einer möglichen Erklärung meines Kinderwunsch. Warum mein Verstand nicht meinen Bauch überzeugt?! Warum ich nicht die gleichen Ziele wie mein Mann habe? Warum mich das zukünftige fertige Haus und eine wieder intakte Familie nicht so motiviert?! Einge Erklärungen habt ihr ja schon geliefert...
Kann man Wünsche immer erklären? Beim Kinderwunsch kann man sicher nicht rational ergründen, warum man den jetzt gerade hat. Aber, wie schon viel geschrieben, du bestehst ja nicht nur aus Wünschen und Gefühlen, sondern hast auch einen Kopf.
da ihr sehr lange in dieser stresssituation gelebt habt, hat das einen grossen teil eures bisher hgemeinsamen lebens eingenommen. auch wenn due es schrecklich fandest aber vielleicht vermisst du genau das. etwas was dich extra fordert und keine ruhe im leben aufkommen lässt , suchen viele mensche...ich selber bin auch so;) ruhelosigkeit nenne ich das...wobei ich kaum glaube das ein projekt kind das ideale wäre...sucht euch ein gemeinsames hobby oder du dir allein, was dir kraft und zeit rauben kann , ohne zu sehr in dein jetziges idyl einzugreifen
Ich würde den Kinderwunsch jetzt mal unterdrücken. Ihr habt eine stressige Zeit hinter euch wo du mit dir und den Kindern überfordert warst. Das heißt auch, dass die Kinder darunter gelitten haben. Wenn dein Mann kein Kind mehr möchte, dann würde ich das so akzeptieren - auch wenn es schwer ist. Ich denke ein drittes Kind würde euch in eine weitere Krise stürzen, die ihr ev. nicht mehr schafft zu meistern und wo du dann ev. als Alleinerziehende auf der Strecke bleibst. Finde zu dir selbst (suche dir Hobbies, gehe mit deinen Freundinnen shoppen,...), plant gemeinsame Urlaube und schaut, dass ihr beide wieder zusammenfindet und vor allem mach was mit deinen beiden Kindern, die du bereits hast. Ein Baby würde für die beiden anderen Kinder eine neue Stresssituation darstellen wo sie wieder zurückstecken müssen.
... vor lauter Hausbau und Stress. Ich denke Dein Kinderwunsch ist da, weil nun endlich die Zeit und Ruhe da wäre MIT dem Mann zusammen ein Neugeborenes zu genießen. Sich nicht alleinerziehend zu fühlen beim letzten Kind. Verständlich finde ich. Würde daher noch etwas abwarten und Stabilität gewinnen. Vielleicht denkt dein Mann mit etwas Abstand vom Stress auch wieder offener darüber.
Ich würde auch erstmal abwarten. Richtet euch schön ein, lebt euch gut ein in eurem TraumHaus und nähert euch langsam wieder einander. Redet über die positiven Dinge, was ihr alles gemeinsam geschafft und erreicht habt. Trinkt abends ein Gläschen Wein zusammen, spielt was miteinander wenn die Kids im Bett sind, massiert euch. Fragt einander was der andere braucht und ihm gut tut. Gib euch Zeit! Ich kenne diesen starken Kinder wunsch. Wurde jetzt ungeplant schwanger, lange nach dem eigentlich letzten Kind und mein Mann der keines mehr wollte, freut sich am allermeisten darüber. Gib auch deinem Mann Zeit!
Ich habe auch trotz Spirale und klarer rationaler Entscheidung gegen ein drittes Kind lange Zeit jeden Monat getrauert, wenn die Regel kam. Ich war einfach tierisch gern schwanger und Babymutter. Es ist aber ungerecht, den vorhandenen Kindern gegenüber. Vielleicht ist es ein Sück weit auch "Angst vor der Normalität", vor der Rama-Familie? Bei mir war es irgendwann plötzlich vorbei. Trini
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