Mitglied inaktiv
Wie kommt es, dass man oft erst viele Jahre später unter vergangenen Problemen "leidet" oder sie erst viel später bewusst werden? In meiner Kindheit lief vieles richtig schief. Das wurde mir aber erst mit Mitte 30 bewusst. Im Unterbewusstsein wusste ich es jedoch schon vorher. Ich habe nie jemandem von diesen Dingen erzählt weil ich meine Eltern nicht schlecht machen wollte. Ähnliches habe ich schon öfter gehört. Doch wie kommt das?
Ich glaube, Probleme, die in der Kindheit verursacht werden, zeigen sich einfach oftmals erst viel später. Also die Auswirkungen. Und als Erwachsener werden einem dann die Zusammenhänge bewusst. Als Kind bewertet man sowas anders. Ich kenne das von mir sehr gut. Was für mich als Kind "normal" war, erkenne ich heute als Ursache für viele emotionale Baustellen.
Mir wurde vieles erst bewusst , wo ich selbst Kinder hatte! Auch kam mit mehr eigener Lebenserfahrung die Erkenntnis , dass man viele Dinge anders machen KANN- und es oft eine bewusste Entscheidung ist ob man etwas so oder so angeht/regelt/klärt! Als Kind dachte ich immer- wenn meine Eltern dieses oder jenes verlangen oder mir auftragen , wäre mein Versagen, meine Schwäche ,meine Ängste Schuld wenn es nicht funktionierte, ich mich nicht überwinden konnte oder deswegen überfordert war- es kam ja auch nie eine andere Reaktion von Ihnen! Heute weiß ich , das es einfach IHR Mangel war zu erkennen was eine teilweise 4 ,7 oder 12 Jährige leisten /abfangen/klären/verarbeiten konnte und es IHRE Aufgabe gewesen wäre best. Dinge zu machen/lassen ect. anstatt es einem Kind aufzubürden!
Weil man ein Meister im Verdrängen ist... und irgendwann, irgendwie kommt es einem wieder hoch... meist im Erwachsenenalter. Ich erzähle jetzt mal eine ganz banale Geschichte, die ich immer lachend erzählt habe... Ich habe mich als Kind mal im Kaufhaus unter den Kleiderstangen versteckt. Meine Mutter dachte ich wäre bei meinem Vater, dieser dachte widerum umgekehrt. Ich kam darunter wieder hervor- weit und breit keine Eltern sichtbar. Da bin ich weinend durch das Kaufhaus gelaufen, solange bis eine Frau sich meiner angenommen hatte, und mich zur Info brachte. Ich hatte mal eine Homöopathin, die ganzheitlich behandelt hat. Als ich so auf meiner Liege lag, erzählte ich ihr von dem Vorfall (natürlich lachend ).. Auf einnmal flossen mir die Tränen, und ich konnte gar nicht wieder aufhören. Da sagte sie zu mir... Meine Gedächtnis hätte diesen Vorfall so gut verdrängt- aber verarbeitet hatte ich diese Geschichte noch lange nicht. Ich habe mich immer nur gewundert... Wenn ich mal mit jemanden unterwegs war, und ich diesen irgendwann nicht mehr im Sichtfeld hatte, wurde ich sofort unruhig. Habe es zwar schon immer irgendwie damit in Zusammenhang gebracht, mich aber nie damit beschäftigt. Ich hoffe, jetzt konnte ich durch meine Tränen loslassen. Aber.. ihr seht, selbst so eine Geschichte, nichts großartiges,kann einen irgendwann aus der Bahn werfen...und sei es 40 Jahre später.
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