maiju
Hallo ihr Lieben, ich hätte gerne mal ein Meinungsbild. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man an einer Beziehung, gerade wenn Kinder da sind, arbeiten sollte. Nun finde ich meine Beziehung nicht gerade einfach. Das auch schon seit Jahren. Ich war lange "romantisch" verliebt, was bei ihm vermutlich früher nachgelassen hat, als bei mir. Langsam aber sicher, gehe ich etwas nüchterner an alles heran. Das finde ich nicht gerade schön, da ich eigentlich immer genossen habe, dass ich selber nach langer Zeit noch verliebt sein konnte. Wir streiten recht viel und es ist nicht immer produktiv. Ich bin der Meinung, dass es ganz langsam, mit den Jahren besser geworden ist, er auch mal auf mich zugeht, einlenkt usw. Wir haben immer sehr gute Phasen, in denen auch oft noch ein Kribbeln da ist und dann einen bösen Streit, den vor allem er dann nicht gut "verzeihen" kann und ganz komisch abweisend wird - wiederum wie in der Phase davor, über einige Tage. Damit kann ich grundsätzlich schon nicht gut umgehen (aber habe es gelernt), dazu kommt aber, dass er in den "schlechten" Phasen sehr negativ über unsere Beziehung redet und über die lange Zeit (die Jahre) das auch bei mir Spuren hinterlassen hat. Ich habe einfach das Gefühl, häufiger zu resignieren und dann wie er zu denken: Ja stimmt ja, alles ist schlecht. (was ich eigentlich nicht so sehe). Es ist auch so, dass ich verstanden habe, dass ich einen Anteil an allem habe (und mit dem ich mich auch beschäftige). Er jedoch sieht meist eigentlich keine Anteile bei sich (wobei er sich zB auch entschuldigt, wenn er mal wieder alles "madig" gemacht hat, oft zumindest). Ich würde einfach gerne wissen, inwiefern einige eine "Vernunftbeziehung" führen oder vielleicht sogar sagen: Bei uns war das von Anfang an eher Partnerschaft als Verknalltheit usw. Ich frage mich nämlich manchmal, ob ich vielleicht viel zu hohe Ansprüche an eine Beziehung habe (er ist nämlich in vielem ganz toll, ein begisterter Vater, der gerne mit seinen Kindern zusammen ist, hiflsbereit, handwerklich geschickt ;), schenkt mir immer tolle (=kreative/originelle/passende Geburtstaggeschenke usw.). Nur ist er halt unheimlich zauderhaft, schwankt hin und her und reißt mich mit rein. Auch kann ich zunehmend nicht mehr über das sprechen, was mir nicht gefällt. Bzw. kann ich das nur mit meinen Freundinnen - das fühlt sich dann aber an wie "am Mann herummeckern" - was ich doof finde und ja auch nix wirklich ändert - außer sich kurz verstanden zu fühlen. Gehen kriege ich aber auch nicht gebacken, obwohl ich manchmal denke, dass ihm eine klare Ansage von mir evtl. die Augen öffnen würde (macht ja aber nur Sinn, wenn es kein Spiel ist und dann wär es ja auch ernsthaft vorbei für mich....). Zudem kritisiert er mich häufig, nicht meine Person, sondern meine "Leistung" - obwohl ich zB berufstätige Mutter bin und mit den Kindern das Meiste alleine wuppe. Eine Paarberatung käme übrigens (leider) nicht in Frage. Gibt es hier Frauen, die einfach in ihrem eigenen Leben etwas stark verändert haben und dadurch den Partner mitgerissen habe, etwas zu ändern? Das sehe ich vielleicht noch als Möglichkeit, wobei ich mich eigentlich ganz gerne mag ;) und auch mein Leben. Ich denke aktuell sehr oft, dass ich eigentlich sehr zufrieden in meiner Beziehung wäre, wenn wir einfach mal sowas sagen würden wie: Wir haben es nicht immer leicht miteinander, aber wir wollen wirklich zusammen bleiben und wir kriegen das schon hin. Es wird aber immer alles in Frage gestellt und das halte ich halt kaum aus. Es zermürbt mich. Ich fühle mich auch kaum gesehen. Ich bin supergerne Mutter und ich liebe meinen Beruf, glaube aber, ich könnte mir auch mehr Auszeiten und Dinge für mich gönnen, so dass ich mich wieder mehr bei mir fühle. Ist aber zeitlich und organisatorisch kaum möglich. Etwas wirr, aber vielleicht kommt ein paar Rückmeldungen. Ich würde mich sehr freuen. Maiju
Nachtrag: Ich sehe auch bei vielen anderen Paaren in meinem Freundeskreis zumindest ähnliche "Entwicklungen" (wobei unsere Beziehung mMn da besonders "besonders" ist). Oft ist es der Ärger darüber, als Mutter/Partnerin/Frau und Mensch das Beste geben zu wollen und trotzdem nicht richtig be- bzw geachtet zu werden. Das ist auch eine Sache bei uns, dass er keinen Bock auf unsere Partnerschaft hat, wenn die Schieflage gerade vielleicht wo ganz anders ist, also wenn wir zB über Beruf/Gelddinge/Kindererziehung diskutieren, dass er mich als Partnerin ablehnt. Das ärgert mich, weil ich mich dann einfach oft alleinverantwortlich fühle.
Been there seen that shit :-( Lange Geschichte, kurz erzählt: Ich bin gegangen. Gerne PN LG
.... das klingt alles sehr reflektiert und irgendwie abgeklärt. Sehr lange durchdacht... Ich fürchte eion/Dein mann wird dir da kaum folgen können... Aber: warum ist keine Paartherapie möglich? Blockt er ab? Wenn ja: warum machst Du nicht was für Dich? ICH fürchte, dass da Zuviel Alltagstrott is als dass er genug "Schmerz" zur Veränderung verspürt. ... und wenn er "eh so ist", dann wird das ändern sowieso schwer....ER schein ja da keinen Willen zu Veränderung zu haben bzw. etwas in die Richtung zu spüren... Ich fürchte, ohne "klar Worte" wirst Du aus dem Drehkreisel MIT ihm nicht rauskommen. Höchsten eben ohne ihn... Und zu der anderen Frage: klar kann man "für sich" vieles ändern, anders sehen... aber dann wird es umso schwerer sich nicht innerlich zu sehr vom Partner abzukoppeln... DAS war dann langfristig mein Problem... ich war irgendwann viel zu (emotional) unabhängig und habe mich entliebt... LG D
Huhu, ich kann dich gut verstehen. Die Situation war bei uns ähnlich und hatten diese Phase ganz extrem so ein zwei Jahre. Ich empfehle dir mal das Buch "Mascha auf der Suche nach dem Glück in der Ehe" von Leo Tolstoi zu lesen. Das hat mir einfach die Augen geöffnet. Jeder Mensch darf seine Eigenheiten und Fehler haben. Und die Liebe wird immer eine andere sein als zuvor. Aber ich verstehe meinen Mann und auch mich viel besser. Wir lieben uns "wieder" richtig. Ach ja, und was ich als sehr wichtig finde ist: Nicht nur Fehler verzeihen, sondern auch wirklich vergessen! Ich könnte jetzt wirklich kein Beispiel nennen, was mein Mann in letzter Zeit verbockt hat. Das hat sich auch im übrigen auf meinem Mann übertragen. Es funktioniert mit uns jetzt viel besser als die Jahre zuvor. Nur so als ein erweiterter Denkansatz. Ich wünsche dir alles Gute!!!!
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