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Papa als "Störenfried"

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Hallo, Ich wollte mal hören wie Ihr es handhabt. Bei uns ist es so, dass mein Mann selbständig und unheimlich viel unterwegs ist oder lange arbeitet. Ich bin quasi alleinerziehend weil er sogar am WE und in den Ferien oft am Laptop sitzt. Ich habe den Alltag mit den Kids (bald 4 und 2) ganz gut im Griff. Ich weiss wie meine Kids ticken, wie ich sie z.B. bei einem Trotzanfall wieder beruhigen kann. Wir haben Regeln, die meine Kinder kennen und es läuft so sehr gut. Sie können sich auf mich so verlassen und wissen welche Reaktion jeweils von mir kommt. Nun ist es aber so, dass jedes Mal wenn mein Mann nach Hause kommt, quasi diese friedfertige Ruhe gestört wird. Die Grosse fängt an völlig auszurasten oder zu quengeln, nervt ohne Ende. Der Kleine ist überdreht. Beide Kinder sind wie ausgewechselt. Dazu kommt, dass mein Mann den Kindern sehr viel weniger zugesteht als ich. Er hat immer Panik, dass etwas passieren könnte und reagiert jedesmal mit Gebrüll, das dann natürlich auch bei Dingen die ich sonst erlaube. Die Grosse schafft es schon sehr gut ihn um den Finger zu wickeln und aus mir die "böse Mama" zu machen. Trotz Ausraster ist er in 2 Sekunden wieder weich und kuschelt mit ihr wo hingegen ich dann auch konsequent bin. Ich habe schon versucht mit meinem Mann zu reden aber - typisch Mann - fühlt er sich gegängelt und angemeckert. Er lässt überhaupt keine konstruktive Kritik zu. Eigentlich freue ich mich wenn er früh nach Hause kommt aber unter den gegebenen Umständen hoffe ich meist, dass er erst später kommt und wir diesen Terz umgehen können. Wir beide sind dann nämlich jedesmal total gereizt, ich weil mich seine inkonsequente Art und seine unnötige Panikmache nerven und er weil er meint, ich würde nur rummeckern und wäre ein Klugscheisser. Ich habe ihm schon mehrmals erklärt, dass ich ja Tag und Nacht mit den Kids zusammen bin und weiss wie sie reagieren und wie ich die Situation in den Griff bekomme. Wie soll er das wissen wenn er nie da ist? Er drückt sich übrigens auch gerne davor etwas durchzusetzen. Wenn ihn etwas stört, verlangt er von mir, dass ich das den Kindern verklicker (damit er nicht der böse ist *augenverdreh* und er eh ein Weichei bei seinen Kids ist). An Alle die in einer ähnlichen Situation sind: Wie bekommt Ihr das Chaos in den Griff? Wie verhindert Ihr, dass es am Ende automatisch "toller Papa" und "böse Mama" heisst und ihr als Paar nicht total genervt voneinander seid? Viele Grüsse, Chrissie


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Hallo, Ich habe noch nicht so ganz verstanden, warum die Kinder so ein Gequängel und Geschreie machen nur weil Papa nach Hause kommt. Freuen sie sich, wollen sie ihn nicht oder wollen sie etwas erreichen oder was anderes? Kinder unterscheiden sehr gut zwischen den Elternteilen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es um Sieg und Niederlage, also böse Mama, guter Papa geht. Warum diese Machtinterpretation? Kinder bekommen auch mir, wenn Eltern überhaupt nicht zusammen arbeiten. Das heißt aber nicht, dass sie immer gleicher Meinung sein müssen. Ganz und gar nicht. Nur sollten Eltern die Kinder nicht gegen den Partner aufhetzen. Kann es sein, dass vielleicht deine Kinder deine Stimmung aufnehmen, wenn Papa zur Tür reinkommt und dir vielleicht das Gesicht runterfällt, weil du als erstes denkst "Paaaaaa, der Störenfried schon wieder....". Kinder sind da sehr sensibel Suse


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Es ist eine Mischung aus überbändiger Freude weil Papa da ist, Konkurrenzkampf weil jedes Kind Papa ganz für sich will, Frust weil er so selten da ist und explosive Stimmung weil mein Mann bei fast allen Dingen die sie tun die Krise bekommt und aber von mir verlangt, dass ich unterbinde (mích stört aber vieles gar nicht).


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Hallo, krueml Ist wirklich schwierig, ich weiss. Ich hab auch erst beim dritten gelernt, Dinge lockerer zu sehen. Wichtig ist, dass ihr ein gemeinsames Erziehungsziel habt, wie ihr das erreicht, musst du jedem einzelnen von euch überlassen. Das ist schwerer als es sich anhört, keine Frage, denn wir sehen den Männern oft zu, schütteln ungläubig den Kopf und denken : Wie kann er nur wo er doch genau wiess, dass bei mir es so und so läuft? Aber WIE man an das gemeinsam definierte Erziehungsziel kommt, entscheidet jeder selbst. Und er ist nunmal nicht die Mama, sondern der Papa. Und Papas sehen und handeln viele Dinge eben anders, gerade jene, die eher selten zuHause sind. Solange ihr euch in der Quintessenz einig seid und den Kindern klarmacht, beim Papa läuft es so und bei mir eben nicht, sondern so - und das muss man eben auch mal ein paar Wochen knallhart durchziehen, damit die Kinder das verstehen, dann wissen sie schon, bei wem sie was machen können - und (das ist ganz wichtig) Du das auch verinnerlichst und ihn machen lässt, legen sich dir Probleme vielleicht bald von selbst. LG, alex


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Das Blöde an der Sache ist, dass er viel ängstlicher und eigentlich strenger ist, aber von mir verlangt, dass ich SEINE Regeln (mit denen ich nicht einverstanden bin) durchsetze. Er will ja der liebe Papa sein und sagt (zu Recht), dass die Kids auf ihn sowieso nicht hören. Mich nervt es wenn ich plötzlich Dinge verbieten soll die für mich eigentlich völlig in Ordnung sind. Wir haben dann wieder Krach weil ich nicht einschreite.... *seufz* LG!


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ich reich dir mal die hand...ich hab das selbe problem..ich habs so eingiermaßen in den griff bekommen..durch strikte verweigerung...wenn er will, dass die kinder z.b. jetzt raus gehen und mir das egalist..dann muss ER sie auch fertig machen und wenn ich keine zeit hab dann muss ER auch mit raus und aufpassen...er will auch nicht der böse sein...ich hab gesagt..dann hast du pech gehabt entweder sind wir beide "böse" oder aber du musst damit leben das unsere kinder total verzogen werden *G* hat gewirkt..ist besser geworden


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Guten Morgen na, das kann ich gut verstehen. Ich denke (mal allein vom Lesen her) dass du deinen Job als Mutter ernst nimmst und gut machst und dass ihr mit dem Ergebnis deiner bisherigen Erziehung zufrieden seid. Mach ihm, ohne dass es aroogant rüberkommt, klar, dass die Kinder, auf die er so stolz ist, solche tollen sind, weil du sie mit deinem Stil bisher sehr gut "hingekriegt" hast und dass, wenn ihn etwas nervt oder er etwas anders sieht, ER das den Kindern auch verklickern muss. Das ist zumindest das, was ich meinem Mann gesagt habe und nach anfänglicher Bockigkeit hat er das auch eingesehen. Schwer war dann nur, ihn auch machen zulassen ohne ihm in den Rücken zu fallen, wenn er seinen Stil gefahren ist ;o) Ich glaube, ein Patentrezept gibt es nicht in der Sache und gerade das führt wahrscheinlich in jeder Partnerschaft mit Kindern mal zu Spannungen. Frag ihn doch mal, wie er sich vorstellt, dass du ihn unterstützen kannst, ohne deinen Stil aufzugeben - findet einen Kompromiss. LG, alex


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Weiss Du, im Grunde weiss er ja, dass ich es besser kann. Sonst würde er nicht immer mich vorschicken weil die Kids ihn gar für voll nehmen. Wahrscheinlich wurmt ihn das umso mehr. Meist weigere ich mich aber, seine Anweisungen durchzusetzen und erkläre ihm, dass es nötig ist, dass ER es tut. Ansonsten würden sie ihn überhaupt nicht mehr respektieren. Heute Morgen z.B. lagen wir noch im Bett, die Kids haben bei uns gespielt und haben sich üblicherweise in unserem Kleiderschrank versteckt, der Milchglas-Schiebetüren besitzt. Mein Mann hat dann schon wieder einen Anfall bekommen und gemeint, das wäre zu gefährlich wegen dem Glas. *augenverdreh* Ich habe dann gesagt, er solle seinen Kindern ruhig was zutrauen, die sind ja nicht doof. :-) Es nervt immer die Vermittlerin sein zu müssen! Naja, wäre einfach schön wenn der Alltag mit Papa genau so friedfertig wäre wie ohne... :-) LG!


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ot


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Na, da hilft nur, ihm verständlich zu machen, dass nicht eure unterschiedlichen Erziehungsstile das Problem ist, was ihn für die Kinder inrespektabel macht, sondern seine "Weichei"Haltung und sein "Hin und Her und nicht konsequent bleiben". Das du das weisst, ist mir klar, ich will dich nur noch mal in deiner Konsequenz ihm gegenüber bestärken *chakka* Das ist eine wahre SysiphosArbeit, das kann ich mir vorstellen, aber ihr seid ja beide vernünftige Leute (also, zumindest von dir denke ich das) und werdet das schonhinkriegen. LG, alex


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...da macht der Papa selbst "gefährliche" Sachen aber die Kinder werden in Watte gepackt? Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut ! ;-) Aaaalso. Mein Mann muss auch immer häufiger weg, und ich habe festgestellt, das die Abende (wir essen abends warm) - also Essen, Kinder ins Bett bringen...irgendwie viel entspannter laufen, wenn wir ohne Papa sind. Wohlmöglich liegts auch nur daran, dass ich nicht mit ihm über den Tag rede beim essen, sondern mich voll und ganz auf die Kleinen konzentrieren kann. Das dazu. Erzieherisch hatten wir von Beginn an meine Eltern als Vorbild, die IMMER sagten "Man en vrouw zijn altijd eens" - also Mann und Frau sind sich immer einig"- selbstverst ändlich sind wir uns NICHT immer einig. Aber in Gegenwart der Kinder sind wir erst mal immer EINER Meinung. Später diskutieren wir dann schon mitunter unsere verschiedenen Standpunkte aus und ggfls. muss einer von uns dem anderen Recht geben ;-) Wie immer - reden reden reden.... Ansonsten wünsch ich dir dann wohl am besten: viele ruhige Tage ohne Mann *g* ...neeneeeee....ohne können und wollen wir ja auch nicht, nicht wahr? LG Elli P.S. diesen Text hab ich um 10:20 Uhr angefangen zu schreiben, Telefonate und Emi haben mich zwischendurch aufgehalten, jetzt isses schon 12:50 Uhr ....


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@@alexdieviertelvorzwölfte Danke für Deinen Zuspruch. Ich kann ihn gut brauchen! :-) Wenigstens geht es Anderen auch so. Ich habe ja schon ein schlechtes Gewissen, dass ich mich freue wenn er später kommt. @Elli Interessant, dass Du das auch so empfindest. Das beruhigt mein schlechtes Gewissen. *gggg* Ja, der Papa selbst ist der Draufägnger schlechthin aber wehe sein Töchterlein will nur mal ein Messer in die Hand nehmen oder auf ein Mäuerchen klettern. Da kriegt er gleich einen Herzkaspar. Allerdings ist er bei unserem Sohn viel relaxter und sagt, der muss seine Erfahrungen machen. Immer noch das alte Machodenken, dass Jungs mehr dürfen als Mädchen. *Grrrrrr* LG!