Mitglied inaktiv
Die Schwester einer sehr guten Freundin ist bei einem Autounfall gestorben. Sie war 18. Ich war/bin fix und fertig, weil ich öfter mit ihr bei ihrer Mutter zusammen gearbeitet habe (stundenweise) und auch wenn ich bei meiner Freundin war, war sie oft da. Nun wollte ich ihm so ein paar Einzelheiten über alles erzählen, aber er meinte ihn würde das nicht interessieren, für ihn wäre das Kaffeeklatsch. Manche Sachen sind vielleicht auch völlig unwichtig, wie z.b. was sie anhatte bei der Aufbahrung etc. aber mir hilft es drüber zu reden. Er meinte ich würde übertreiben, weil ich sie ja nicht soooo gut kannte … Männer!
Hallo, Frage Ihn doch mal wie er reagieren würde wenn es sein Bekannter gewesen wäre ? Vielleicht standet Ihr euch nicht so nahe aber du kanntest Sie und da ist es doch Menschlich das man darüber reden möchte. Wenn er es weiterhin ablockt, hast du vielleicht noch jemanden mit dem du gut reden kannst ?
hast du keine beste Freundin? annika
Ja doch schon, aber ich fand es so schokierend, dass mein Partner gerade in so einer Situation so reagiert ...
Das kann ich verstehen, das wäre ich dann auch. Sprech Ihn doch nochmal in Ruhe an warum er so reagiert hat. Vielleicht denkt er auch nur das es besser wäre nicht drüber zu reden damit du dich nicht zu sehr da reinsteigerst odere s dich zu sehr belastet
Hallo, aimee, ich denke, Menschen, die mit Tod und Trauer nicht umgehen können, haben in erster Linie selbst ein Problem mit dem Tod. Es hat viel weniger mit Eurer Beziehung oder mit Dir zu tun, als Du denkst, vermute ich. Wenn jemand stirbt, der einem nahe gestanden hat, wobei Nähe hier relativ ist, wird man an seine eigene Endlichkeit erinnert. Kennst Du das Gefühl, wenn Du in der Zeitung eine Todesanzeige liest und der/ die Tote stammt aus Deinem Jahrgang? Warum hat man da ein so komisches Gefühl? Intensiver als bei allen anderen Anzeigen. Oder warum ist man betroffener, wenn ein Mensch stirbt, der jünger ist als man selbst? Weil ich die Nächste sein könnte, weil der Tod dann nicht mehr nur abstrakt ist. Dein Freund relativiert die Tatsache, dass jemand tot ist, durch Ignoranz bzw. Banalisierung. Ich würde ihn eher darauf ansprechen. LG, AyLe
Aimeee, ich denke, dass AyLe richtig liegt in ihrer Einschätung und dein Freund sich nicht dem Tod deiner Bekannten auseinander setzen kann/will, weil er gerade durch die "Nähe des Einschlags" (entschuldige die flapsige Ausdrucksweise, aber ich denke, das tifft es ziemlich genau) merkt, wie schnell der Tod auch ihn oder seine Nächsten treffen könnte... das macht ihm Angst und weiß sich nicht zu äußern. Er merkt garnicht in seiner plumpen Selbstschutzreaktion, dass er dich dadurch verletzt und deine Betroffenheit dadurch noch vergrößert. Nimm es ihm nicht übel... und lass' ihn damit bitte jetzt erst einmal in Ruhe. Sprich in einigen Wochen, wenn auch du etwas sachlicher damit umgehen kannst, mit ihm darüber, dass er dich mit seinem Verhalten entsetzt und verletzt hat. Zur Zeit wäre eure Reaktion noch zu emotional. LG, W
