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Habe furchtbar Angst vor seiner Depression

Habe furchtbar Angst vor seiner Depression

Dorthe123

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Ich bin seit über 20 Jahren verheiratet. Wir haben einen erwachsenen Sohn und zwei, die noch in die Schule gehen und noch bei uns wohnen. Mein Mann leidet seit Jahren unter Depressionen, was er allerdings nicht zugibt. Er arbeitet vor allem zu Hause und ich unterstütze ihn in seiner Selbstständigkeit als Sekretärin. Die letzten drei Wochen, in denen wir alle gemeinsam zu Hause sein mussten, haben wir ganz gut hinbekommen. Nur mache ich mir permanent Gedanken, was ist, wenn mein Mann wieder in eine Depression rutscht. Ich komme da gar nicht mehr raus aus der schwarzen Gedankenspirale. Ich mache mir nur noch Sorgen. Dass er dann wieder nicht arbeiten kann, dass wir dann kein Geld verdienen, dass die Situation zu Hause wieder ganz schrecklich ist und unsere Söhne und ich dem gar nicht auskommen können, weil wir ja nicht richtig raus können. Ich weiß, dass es vollkommen bescheuert ist, sich so große Sorgen zu machen, ohne dass es Anzeichen dafür gibt. Was kann ich tun?


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Dorthe123

Aus der wirtschaftlichen Misere gibt’s nur einen Ausweg: stell dich finanziell auf eigene Füße! Das nimmt auch Druck bei ihm raus!


ohno

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Antwort auf Beitrag von Dorthe123

Blöder Zeitpunkt, aber bewirb Dich als Sekretärin oder was auch immer. Du solltest Dich nicht darauf verlassen, dass Dein Mann als Alleinverdiener bis zur Rente durchhält. Gibt ja noch andere Gründe als Depressionen, die gegen Arbeit sprechen. VG ohno


Hexhex

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Antwort auf Beitrag von Dorthe123

Es scheint ja momentan eher so zu sein, dass DU Gefahr läufst, in eine Depression zu rutschen, denn Ängste ohne äußeren Anlass, ständiges Sich-Sorgen, Schwarzsehen etc. sind natürlich auch große Warnzeichen und Symptome dafür. Es ist ja oft so, dass Angehörige von psychisch Kranken „co-abhängig“ sind, also ebenfalls Symptome zeigen oder gar drohen, wegen der erhöhten Belastung in eine Erkrankung zu rutschen. Dein Mann war, wenn ich das richtig verstanden habe, nie beim Arzt oder Therapeuten. Wie hast Du denn seine Depression diagnostiziert? Du wirst vermutlich mit Deiner Vermutung Recht haben, zum Beispiel wenn er arbeitsunfähig war. Wie hat er seine Arbeitsunfähigkeit denn in der Vergangenheit selbst erklärt? Ich finde, Deine Angst hat eine Funktion. Sie zeigt Dir überdeutlich, dass Du viel zu abhängig bist von Deinem Mann. Es hat vielleicht eine Zeitlang gut für Dich funktioniert, seine Sekretärin zu sein. Jetzt, wo Eure Kinder nicht mehr klein sind, und nachdem Dein Mann offenbar mehrfach krank war, funktioniert es für Dich nicht mehr. Oft ist es schwer, aus Dingen auszusteigen, an die wir gewöhnt sind. Oder zu erkennen, dass sie eine Zeitlang gut passten, jetzt aber nicht mehr. Ich glaube, für Dich ist es jetzt die richtige Zeit, Dir eine externe Festanstellung zu suchen, also nicht in Eurem Mini-Betrieb. Nur so wirst Du finanzielle Sicherheit haben, weniger Angst vor fehlenden Einnahmen haben müssen, und auch weniger Angst vor einer eventuellen Trennung. Wenn Du einen eigenständigen Job hast, könnt Ihr Euch z. B. eine 400-Euro-Aushilfe leisten. Ist nur ein Beispiel, es gibt hier viele Lösungen. Das ist alles sehr unbequem, und es macht Dir sicher erstmal zusätzliche Angst: Was wird Dein Mann dazu sagen, wer wird ihm im Büro helfen, wirst Du einen Job finden, musst Du vielleicht Fortbildungen machen müssen, vielleicht sogar eine Ausbildung nachholen oder beenden? Doch all diese Dinge SIND zu lösen, und mit etwas Beratung durch die Arbeitsagentur sogar meist leichter und schneller als gedacht (ich war auch mal in der Situation, den Beruf wechseln zu müssen, und habe den Quereinstieg in einen völlig anderen Beruf geschafft). Wenn Angst überhand nimmt, dann gibt es dafür einen Grund. Und nicht immer helfen da Beschwichtigungen und Beruhigungen, sondern nur eine Veränderung. Eine Kurs-Korrektur im eigenen Leben. Ich glaube, Du solltest Dich jetzt mehr von Deinem Mann ablösen und auf die eigenen Beine stellen. Abhängig zu sein von einem latent labilen Mann, ist falsch für eine Frau. Und das ist es, was Dir Deine Sorge (die nicht unbegründet ist) gerade sehr klar sagen will. LG


mams

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Antwort auf Beitrag von Dorthe123

die frage, die ich mir stelle: hat er in der vergangenheit schon mehrfach eure existenz gefährdet, weil er depressiv wurde? danach klingt es. sonst hättest du doch diese gedanken nicht. wie habt ihr denn diese früheren phasen durchstanden? ich vermute, dass dein mann keine psychotherapie macht. das ist in der tat gefährlich. auch, wenn es hart klingt: aber was machst du, falls er sich das leben nimmt? es gibt nur zwei möglichkeiten: du ermutigst ihn, sich hilfe zu holen. oder du suchst dir einen job und stehst auf eigenen füßen. falls er ausfällt als ernährer der familie, ist es leichter, wenn du eigenes einkommen hast. und mit ausfallen meine ich nicht zwangsläufig suizid, aber auch ein mehrmonatiger aufenthalt in einer klinik könnte euch in die bredouille bringen.


Mariakat

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Antwort auf Beitrag von Dorthe123

Er braucht dringend Therapie und Sport. Regelmäßig! Wenn er nicht einsichtig ist, dann wirst du irgendwann mal die Reißleine ziehen müssen. Ich habe alles hinter mir. Hat eine eine Diagnose? Ist er in ärztl. Behandlung? Sport? Therpie? Du solltest da etwas aus den Dunktkreis austreten... nicht jetzt, wo Corona ist, aber für die Zukunft.