9-7
Hallo, wollte mal eure Einschätzung hören/lesen... Wir sind sind 15 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder (9 u. 5 Jahre). Ich war 19, er 20, als wir zusammengekommen sind; geheiratet haben wir mit 23/ 24. Für beide gab es vorher keine anderen Beziehungen. Wenn ich jetzt, nach 15 Jahren Ehe zurückblicke, muss ich sagen, dass es mehr Tiefen als Höhen gab. Das lag zum größten Teil an 3 Umzügen in fremde Städte. Mein Mann hat zunächst (während der Ehe) 3 1/2 Jahre das Abendgymnasium besucht und danach fast 6 Jahre studiert. In dieser Zeit war ich arbeiten, hab sein Studium (Privat-Uni) finanziert und habe unser erstes Kind bekommen. Dann wieder Umzug. Er hatte zwei Jahre Assistenzzeit in zwei verschiedenen Städten. Während dem zweiten Assistenzzeit-Jahr kam das zweite Kind, von ihm eigentlich weniger gewollt, aber von mir stark eingefordert (was rückblickend ein Fehler war). In der zweiten Schwangerschaft bekam ich keine Zuneigung von ihm, Vorsorgetermine hat er nicht wahrgenommen. Gleichzeitig war er stark beruflich eingebunden. Es ergaben sich Möglichkeiten, einen Betrieb zu übernehmen. Das hat er vor knapp 5 Jahren dann auch gemacht. Ist dabei aber auch große finanzielle Risiken eingegangen. Seitdem gibt es für ihn nur noch ARBEIT. Rund um die Uhr! Selbst wenn er zu Hause ist, ist er geistig abwesend. Macht sich ständig Sorgen. Schläft schlecht. Zieht aus dem gemeinsamen Schlafzimmer aus (angeblich, um mich nicht zu stören), schläft im Wohnzimmer auf einer Matratze. Sex funktioniert nicht mehr. Er greift abends und am Wochenende immer häufiger zu Alkohol. Ich warne vor Burnout, empfehle einen Besuch beim Psychologen; schlage sogar eine gemeinsame Paartherapie vor. Er lehnt ab. Sagt aber, er bräuchte meine Hilfe. Ich mache ihm deutlich, dass ich ihm nicht helfen kann, da ich mich selber total überlastet fühle (eigener Beruf, kompletter Haushalt, 2 Kinder - alles lastet auf mir, er macht nichts davon). Das ist jetzt zwei Jahre her. Seitdem geht es nur noch Berg ab. Wir streiten nicht mehr, jeder lebt sein Ding, wir schlafen getrennt, reden nicht mehr miteinander. Ich nehme die ganzen Termine für die Kinder wahr, mache den kompletten Haushalt, gehe mit 21 Std. arbeiten. Er ist häufig aufbrausend, überträgt seine Wut (verbal) auf mich, hat aber auch schon Dinger im Haushalt zerstört (Stuhl, PC-Tastatur). Am liebsten gehen wir uns aus dem Weg, jeder versucht, möglichst wenig zu Hause zu sein. Wenn er mal Zeit hat, kümmert er sich um die Kinder. Sie mögen ihn wirklich gerne, rufen ihn häufig im Betrieb an und fragen, wann er nach Hause kommt. Er liebt sie auch sehr. Ist aber schnell mit ihnen überlastet, wenn sie streiten oder nicht so sputen, wie er es gerne hätte. So viel zur Vorgeschichte. Und nun zum aktuellen Anlass. Ende August begegnet mir nachmittags auf dem Parkplatz vor meiner Arbeitsstätte ein Mann, der mir (optisch) auf Anhieb sympathisch war. Eine Kollegin, die sich ebenfalls auf dem Parkplatz befand und auf ihn wartete, stellt uns gegenseitig vor. Er ist Anwalt und hatte gerade ein Inhouse-Seminar in unserem Betrieb abgehalten. Wir unterhalten uns kurz; ich mache einen Witz, merke aber, dass er in Eile ist und verabschiede mich. Im Oktober werde ich vom Betrieb aus für zwei Tage auf ein externes Seminar geschickt. Einen Tag vorher erfahre ich durch Zufall, dass dieser Typ, dem ich auf dem Parkplatz begegnet bin, der Seminarleiter ist. Diese Erkenntnis löst bei mir Freude aus. Am Seminar nehmen 14 Personen teil. In der Vorstellungsrunde bin ich als letzte dran. Er fragt mich direkt, ob wir uns kennen würden. Ich erzähle kurz von der Begegnung auf dem Parkplatz und meinem Witz. Er kann sich zwar nicht mehr erinnern, weiß aber, dass ich die Wahrheit sage. Während des Seminars zeigt er Interesse an mir, fragt mich nach privaten Dingen. Ich erzähle ihm, dass ich verheiratet bin, die Ehe aber zzt. nicht gut läuft, mein Mann selbständig ist und ich zwei Kinder habe. Ich zeige ihm Fotos(Handy) von den Kindern. Er ist begeistert von deren Namen und sagt, er hätte auch noch gerne Kinder. Von ihm erfahre ich, dass er seit 6 Jahren eine Freundin hat. Sie ist mittlerweile 27 Jahre alt (er ist 44!), studiert Jura (er hilft ihr bei den Klausuren/Hausarbeiten) und sie führen eine Wochenendbeziehung und das "würde sehr gut klappen", da sie sich in der Woche um ihre Pferde kümmern müsste, während er unterwegs sei. Sie wohnen getrennt. Nach dem zweiten Seminartag tauschen wir unsere Handy-Nr. aus. Er schickt mir abends noch eine SMS, dass er zu Hause gut angekommen ist. Seitdem texten wir uns regelmäßig per WhatsApp. Außerdem hat er mich 3-4 Mal angerufen. Wir flirten leicht. Stellen einige Gemeinsamkeiten fest (Hobbys). Er fragt mich, ob ich einen bestimmten Film mit ihm im Kino sehen würde. Sagt aber gleichzeitig, er sei schüchtern, um das zu fragen, schließlich sei ich verheiratet. Ich frage ihn, was sein Freundin davon halten würde. Er meint, sie hätte nichts dagegen, wenn er sich mit netten Leuten treffen würde. Wir sind uns einig, dass wir beide gerne ins Kino gehen würden und halten das so fest, ohne konkret Zeit und Ort zu bestimmen. Am gleichen Tag erzähle ich meinem Mann am Telefon (Kinder hatten ihn angerufen, um zu fragen, wann er nach Hause käme), dass ich jemanden Nettes kennengelernt hätte, der mich heute gefragt hat, ob ich mit ihm ins Kino gehen würde. Seine Reaktion darauf: "Sag Bescheid, wann das ist, dann pass ich auf die Kinder auf." Zack, aufgelegt. 5 Min. später rief er dann doch noch mal an und meinte, er fände das echt unfair von mir, ihm das heute zu erzählen, wo er heute doch so einen schrecklich anstrengenden Tag gehabt hätte. An diesem Abend war ich traurig und hab etwas geweint. Ich dachte, mein Mann käme nach Hause und würde mich fragen, wer dieser Typ sei. Aber nichts dergleichen passiert. Auch nicht in den Tagen darauf. Bis heute nicht. Sein Verhalten hat mich so frustriert, dass ich über unsere Beziehung noch mal intensiv nachgedacht habe und zu dem Schluss gekommen bin, eine Trennung wäre besser, um einfach für alle Beteiligten klarer sehen zu können, was wir wirklich noch fühlen. Ich sagte ihm also, ich würde mich auf die Suche nach einer Wohnung machen und mit den Kindern ausziehen. Daraufhin warf er mir vor, ich würde ihm die Kinder wegnehmen wollen (was aber nicht meine Intention ist). Ich will nur nicht so weiterleben, wie bisher. Eigentlich frage ich mich selbst, ob ich meinen Mann noch liebe und selbst wenn er sich ganz viel Mühe geben und sich ändern würde, wüsste ich nicht, ob ich mit ihm wieder glücklich werden könnte. Da gab es so viele Verletzungen, Demütigungen, Respektlosigkeiten.... Und dieser andere Typ, sind das nur Wünsche, die ich auf ihn projiziere. Welche Bedeutung hab ich für ihn? Bin ich nur ein "netter" Mensch, oder einer von vielen Flirts? Soll ich wirklich mit ihm ins Kino gehen? Dabei ist nicht auszuschließen, dass wir uns im nächsten Jahr beruflich wieder begegnen könnten... Was meint ihr? Bitte helft mir, Klarheit zu bekommen. Danke. LG
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