omeiomei
Guten Morgen! Ich wollte nur nochmal eure Meinung.... Findet ihr es idiotisch / unverständlich / feige oder was auch immer, dass ich mich von meinem Mann nicht trenne...? Meine Freundin sagt mir immer, dass sie mit den Kindern schon vor Jahren gegangen wäre...
der, der sich verweigert, hat immer die Macht. Man meint ja immer, dass der Bedrängende die "Macht" hat, das stimmt aber so nicht. Es kommt ja nur zum Akt, wenn der Nein-Sager irgendwann Ja sagt. Das kann, je nachdem was der, der will, dafür tun muss, ziemlich frustrierend sein. Es gibt sicherlich Gründe. Aber die solltest Du für Dich heraus finden. Es wird immer gleich von Paartherapie gesprochen, aber vielleicht möchtest Du auch erst einmal für dich einiges klären? (Ich empfehle an dieser Stelle David Schnarch "Die Psychologie sexueller Leidenschaft") Eine erfüllende Sexualität verweigerst Du am Ende ja auch Dir. Was ist also der Grund? Es geht hier nicht um normal oder nicht. Letztendlich sind Ansprüche und Wünsche in Bereich Sex so unterschiedlich wie Menschen. Eine weitere Frage: Nimmst Du die Pille? Als ich die noch genommen habe, war mein Bedürfnis bei Null - und mein seelisches Gleichgewicht ziemlich in Schräglage. Mein Exmann war genauso - nur dass er keine Lust hatte. Ich glaube, unsere körperlichen Begegnungen in den letzten fünf Jahren unserer Ehe konnte ich an einer Hand abzählen. Ich mache alles versucht: sogar eine Diät, meinen Typ verändert, Gespräche, Verständnis, bitten, betteln. Es brachte nichts. Letztlich bin ich gegangen. Ich habe im Anschluss Hilfe gesucht, auch aus anderen Gründen, aber dieses ständige abgelehnt werden kostet Kraft, kostet Selbstbewusstsein und am Ende dann die Liebe. Dabei ging es hier nicht um spezielle Wünsche oder Vorstellungen - dann hätte ich es ja vielleicht verstanden. Für mich gehört die Sexualität in eine Partnerschaft. Alles andere mache ich mit Freunden. Wenn es also keine körperlichen Gründe gibt, fällt mir der Verzicht schwer. Grundsätzlich glaube ich schon, dass Männer und Frauen unterschiedlich gelagert sein können: Männer können auch, wenn sie stress haben, um Druck abzubauen. Frauen wollen oft alles cremig um sich zu entspannen. Letztlich wird die Situation nicht besser, wenn sich nichts ändert. Wenn Du sagst, die Liebe wäre noch da, dann würde ich nicht über gehen nachdenken. Die Kunst einer langen Partnerschaft liegt wohl darin, die anfängliche Geilheit des neuen Körpers und später die Geilheit der Zeugung auf die Ebene der liebevollen und erwachsenen Ebene zu retten. Sexualität mit einem so vertrautem Menschen hat etwas Besonderes und sollte kein Machtspiel sein. Du wirst deinen Mann nicht brachial zu einer Therapie zwingen können. Du kannst nur dich ändern. Weniger den Augenmerk auf SEINE Probleme lenken, sondern bei Dir bleiben und Lösungen für dich suchen. Und wenn Du Dich änderst, dann verändert sich vielleicht langsam die Beziehung - und damit dein Mann. (Und übrigens: mein Exmann sagt heute er braucht das nicht mehr. Das gibt es also auch - dass jemand keine Bedürfnisse hat. Nur leidet jetzt niemand mehr darunter - er ist Single.)
Einige meiner Freundinnen sind mit Männern verheiratet, die ich merkwürdig bis blöd finde - und sind mit denen glücklich und zufrieden. Das heißt keineswegs, daß diese Freundinnen feige oder idiotisch sind, sie haben nur andere Prioritäten als ich. Oder einen anderen Geschmack. Oder lieben ihre Männer halt.
Dafür würde sicher die eine oder andere Freundin die Beine in die Hand nehmen, wenn sie mit meinem Freund zusammen wäre. Na und? Ich mag ihn - meistens zumindest
Wenn DU unglücklich bist, dann gehe. Wenn nicht, dann nicht.
Inwiefern ist es besser, sich von der Freundin vorschreiben zu lassen, was man zu tun hat?
Ich lasse es mir ja eben nicht vorschreiben. Im Gegenteil. Ich mag meine Freundin wirklich sehr gern, aber das versteht sie irgendwie nicht. Ich kann es ihr nicht begreiflich machen, warum ich so handle, wie ich handle. Es kommt halt immer wieder von ihr. Vielleicht sollte ich ihr gar nicht mehr so viel erzählen (also, von dieser speziellen Sache) Dass der Verweigernde die Macht hat - das hat mir vor Jahren eine andere Freundin schon klar gemacht. War mir bis dahin nicht bewusst, aber es stimmt ja wirklich. Wobei ich das ja (meiner Meinung nach) nicht mache, damit ich Macht auf ihn ausübe... Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, warum es so ist. Gut, ein Teilaspekt könnte durchaus sein, dass er vor zehn Jahen mal schwer krank war, Hodenentzündung. Er tat damals fast ein Jahr damit rum, mit dubiosen Heilpraktikerinnen und so Scheiß, hat mir das Leben mit zur Hölle gemacht, und ich musste mich (bevor er dann doch in die Klinik zur Not-OP musste) wochenlang um ihn kümmern wie um ein Baby: nachts alle zwei, drei Stunden raus, Bettwäsche und Schlafanzug wechseln, Essen ans Bett bringen, betüdeln, und am schlimmsten - seine edelsten Teile mit Retterspitz-Umschlägen versorgen....... Ich werde in meinem Leben nie wieder Retterspitz riechen können.... Über das andere muss ich noch nachdenken. Danke für den Buchtip!
was andere immer alles so tun würden, wenn sie nicht in der gleichen situation sind
fängt schon beim kinderkriegen an. und beim kinder erziehen erst recht.
gutes beispiel der fred unten.
ich hätt zb gar keinen bekinderten mann genommen, dann müsst ich mir um dessen missratenen schratz keine sorgen machen.
zum aktuellen fall der ap: ich habe zwei exmänner, die unterschiedlicher nicht sein konnten. der eine wie deiner, der andere wie der kolkrabenmann.
nr1 war beleidigt, wenn ich nach 6 tagen am stück um 3 uhr aufstehen nicht über ihn hergefallen bin, der andere hat mich u.a. 2 jahre am ausgestreckten arm verhungern lassen. wollte auch nie drüber reden.
beides ist nichts. für MICH. exmann1 hat sein deckerl gefunden, exmann2 ist single, soweit ich informiert bin.
ob jemand denkt, ich hätte schon/noch früher gehen müssen, ist mir jacke.
so eine trennung ist auch logistisch nicht immer einfach. bedenken schwafeltanten auch nicht, weil sie keine ahnung haben.
Danke Vallie
DU musst doch wissen, ob DU glücklich bist und bei ihm bleiben willst oder nicht. Ich würde mir die Frage aber auch an Stelle deines Mannes stellen. Mir ging es knapp drei Jahre lang wie Kolkrabe. Dann habe ich mich getrennt. Und NIE wieder würde ich mich am langen Arm verhungern lassen. Sowas nagt am Selbstbewusstsein und, wie Kolkrabe auch schrieb, irgendwann an der Liebe. (Körperliche Gründe, quasi "höhere Gewalt" mal ausgenommen...) Ich schrieb es unten schon. Wenn DU gar kein Bedürfnis nach Sex mit deinem Mann hast, dann räume ihm doch andere Möglichkeiten ein. Sollte ja eigentlich nicht schwer sein, wenn du ohnehin darauf verzichten kannst. Dann fühlst du dich evtl. auch nicht mehr belästigt von ihm.
Wir kennen weder Dich, noch Deinen Mann. Und da zu jeder Geschichte eigentlich eine Gegenseite gehört werden muss, wäre es wirklich fahrlässig, Dir - eine Person, die wir nicht kennen - bezüglich des Mannes, den wir nicht kennen, zu beraten! Wer weiß, was Dein Mann hier so erzählen würde, wenn er dürfte. Mach was DU willst.
Und ich kann Menschen (Deine Freundin) nicht ernst nehmen, die genau wüssten, was sie tun würden, wenn sie in so einer Situation wären. Wenn sie das nächste Mal wieder diesen Spruch bringt, sag ihr: "Ich bin aber nicht Du".
Ich denke, Du bist (bisher? noch?) nicht unglücklich genug um zu gehen. Das ist schließlich auch ein Grund zu bleiben. Und eine langjährige Ehe mit Kindern wirft man vermutlich nicht so einfach hin, wenn der "Leidensdruck" nicht groß genug ist.
was wir finden ist doch ganz egal, dir muss es gut gehen mit der situation ;-) ich finde eure situation furchbar und nicht wirklich ideal, für euch beide. wenn zwei menschen so unterschiedlich sind was das thema sex angeht ist das schon schwierig. hatte das auch mal, einen mann der jeden 2 oder 3 tag wollte, war mir generell zuviel. wären da nicht andere dinge dazugekommen, und ich hätte ihm noch geliebt, wäre für mich ihm zuliebe vielleicht 1x pro woche oder so drin gewesen,... heute hab ich den passenden mann, zum glück. ich kann mir generell nicht vorstellen wie das gut gehen soll wenn da zwei menschen so unterschiedliche bedürfnisse haben, schließlich sollte der mensch sein bedürfnis auch ausleben dürfen/sollen, egal ob das täglich, 1x die woche oder vlt. sogar gar nicht ist. lg
Nein, das finde ich nicht. Du hast bestimmt gute Gründe für das, was du tust oder nicht tust. Die, die bei anderen immer alles ganz genau wissen, sind mir eh die Liebsten. Allerdings spukt mir immer noch im Kopf herum, dass du dich überhaupt ziemlich verändert haben sollst. Das ist natürlich schon ein Punkt, der in einer Ehe, nicht nur in sexueller Hinsicht, ganz gravierend zum Tragen kommt. Möglicherweise hat dein Mann dich damals ja gerade deshalb ausgewählt, weil du so ein nettes junges Mädchen warst, das ihn anhimmelte und immer tat, was er wollte, und nun sieht er sich einer selbstbewussten Frau, die öfters einmal "nein" sagt, gegenüber. Ich meine jetzt nicht, das du wieder wie damals werden sollst, aber ihr müsst es irgendwie hinbringen, dass ihr als Paar weitermachen könnt. Warst du schon bei einer Beratung? Lass dich beraten, wie man so etwas in eine Partnerschaft integrieren kann. Ich kenne dieses Thema aus einem ganz anderen Bereich. Bei mir ging eine Freundschaft zu einer Frau in die Brüche. Ich kannte sie schon aus der Schule, sie war so sozial eingestellt, und als sie dann mit dem Studium fertig war und gearbeitet hat, da war sie dann gar nicht mehr so sozial, fühlte sich diskriminiert, weil sie in der gesetzlichen Krankenkasse war ... . Gleichzeitig meinte sie immer noch, alle anderen sollen in irgendeiner Form für sie mitzahlen, z. B. müsse der Bus- und Bahnverkehr subventioniert werden und die Autofahrer müssten dann halt mehr Steuern zahlen ... . Sie hatte kein Auto, weil sie keines wollte. Wir haben dann ziemlich viel gestritten und unsere Freundschaft ist daran zerbrochen, weil ich immer noch die Einstellungen vertrete, die ich schon vor Jahrzehnten vertreten habe, und sie hat auf einmal ganz andere Ansichten. Es war sehr schlimm für uns, und es ging einfach nicht mehr.
ich glaube du bist ein sehr verunsicherter typ aber garde dabei auszubrechen und das zu ändern. meist finden sich dominate männer und untergeordnete frauen , wohl denen ,die es erkennen und gegen zu steuern.versuchen mehr an dich und deine entscheidungen zu glauben und weniger den rat anderer 1zu 1 umzusetzen . das geht nicht von heute und morgen aber du bist auf einem guten weg , da du es erkannt hast. wichtig ist ,dein selbstbewusstsein zu steigern , der rest kommt dann auch, vertrau dir mal;)
Ja, die Freundinnen haben immer gut reden. Ich muss gestehen, ich denke auch bei der ein oder anderen Freundin, dass ich es mit ihrem Mann nicht einen Tag aushalten würde. Zum Beispiel bei der, deren Mann mit ihr IMMER (seit 20 Jahren) in einem höhnisch-spöttischen Tonfall spricht, als hätte sie nicht alle Tassen im Schrank. Wenn sie etwas sagt, das er anders sieht, lacht er sie ärgerlich aus und zeigt ihr den Vogel. Den könnte ich nicht zwei Stunden aushalten. Sie bleibt aber bei ihm, weil er auch ein paar ganz gute Seiten hat. Zum Beispiel ist er ein toller, engagierter Papa für die Kinder, fleißig, tüchtig, hilfsbereit, treu, macht viel im Haushalt, weil sie dazu keine Lust hat obwohl sie Teilzeit- und er Vollzeit arbeitet. Es ist ja oft so, dass es Licht UND Schatten gibt. Und manchmal ist es schwer, nicht hineinzureden, wenn man es gut mit einer Freundin meint. Es ist aber irgendwie auch richtig, wenn die Freundin einem dann sagt: Bis hier und nicht weiter. Ich finde, das solltest Du bei Deiner Freundin auch machen. Eine gute Freundin hält das aus. Sie hört zu, ohne vorschnell Rat zu geben, wenn sie weiß, dass man das im Moment nicht möchte, sondern nur reden will. Dass man über etwas am Partner unglücklich ist, muss man erzählen dürfen, ohne dass einem gleich dringend geraten wird, ihn abzuschießen. LG
Naja, im Moment weiß ich irgendwie gar nichts mehr so recht. Hier kann ich natürlich nur einen Bruchteil von dem rüberbringen, was da alles reinspielt - wie schrieb jemand? Gesamt-Gemengelage. Und die Sicht meines Mannes wisst ihr ja gar nicht, die weiß vielleicht nicht mal ich ganz... Ich war mir zB ganz sicher, dass sich meine momentane Ablehnung ihm gegenüber sofort legen würde, würde er mir gegenüber wieder netter sein. Jetzt ist er netter, gibt sich Mühe - und es ist mir fast zuviel. Es hat sich gar nichts gegeben. Ich hab keine Ahnung, was ich eigentlich will, und ich frage mich oft, ob nicht doch alles an mir liegt. Ob ich es nicht einfach gut sein lassen kann oder sollte. Meinen Widerstand aufgeben. Aber das kommt mir halt auch falsch vor... Und ihr müsst wissen - ich verstehe ihn in der Sexsache ja wirklich auch. Aber ich kann mich selber halt nicht auch immer verleugnen. Ich soll es ihm ermöglichen, sich dieses Bedürfnis woanders stillen zu lassen? Auch wenn er das schon angedroht hat - ich weiß gar nicht recht, ob er das selber wollen würde. Er ist ja der Meinung, dass das die Pflicht der Ehefrau ist - und nicht von irgendeiner "leichten Dame"..... Es ist alles schwierig und kompliziert.
So wie Du es schilderst ist es ja auch im Moment nicht wirklich er sondern ein Schauspiel. Er ist derjenige der denkt und auch mit tiefster Überzeugung glaubt dass es Deine eheliche Pflicht ist. Er will das devote Weibchen was zu ihm aufblickt. Hat er nicht mehr, und entweder Du gibst Dich selbst auf und es bleibt wie früher, oder über kurz oder lang werden Eure Wege sich trennen. Die Frage ist nur wie viel Schäden dann bei allen Beteiligten sind, inklusive der Kinder die in so einer Stimmung aufwachsen müssen. Letzter Ansatz wäre der Beziehungspfuzzi.....
Warum möchtest du die Meinungen anderer? Das bringt dir nix. Was nützt es dir wenn wir mehrheitlich für oder gegen deine Meinung sind wenn's dich nicht glücklich macht? Ich würde ne Menge dafür tun wenn mein Partner sich mehr wie deiner Verhalten würde. Kann aber auch mit aktuellen Zustand Leben, werde es nach der Geburt sehr zu schätzen wissen das mein Freund sich da so gut zurück nehmen kann. Was bringt dir das nun also?
Du hast recht, es bringt mir absolut nichts. Meinung war vielleicht auch die falsche Bitte - Gedanken wären besser gewesen.... Und Gedanken von außen schaden doch nie, oder sehe ich auch das falsch?
Fragen in jeglicher Variante sind nie falsch, nur musst du eben die falschen antworten für dich selber filtern und nutzen;););)
Falsch nicht. Ich hab nur eher das Gefühl das dich, da du selber nicht weisst was du willst, von so vielen Meinungen nur verwirrter bist. Du holst sie dir ja aus allen Richtungen, real wie online.
Ich habe und mache immer wieder die Erfahrung, dass unser Bauch klüger ist als der Kopf. Immer dann, wenn ich ein schlechtes Bauchgefühl hatte, stimmte etwas Gravierendes nicht. Im Nachhinein kann ich sagen, ich hätte jedesmal auf meinen Bauch hören sollen. Ich glaube, dass ihr ein grundlegendes Problem habt und Sexualität ist nur ein Ausdruck davon. Du warst sehr jung und unerfahren als ihr zusammengekommen seid. Du bist an der Seite deines Mannes "erwachsen" geworden. Dein Mann hat aber wahrscheinlich nicht mitbekommen, dass du älter, erwachsener geworden bist. Er will immer noch bestimmen, z. B. in punkto Sexualität. Gutes Beispiel finde ich da auch, wenn du schreibst "du musstest (!) ihn mit Retterspitz behandeln" - obwohl es dir zuwider war und du als Folge davon das Zeugs heute nicht mehr riechen kannst. Da hat er sich wieder durchgesetzt. Wenn dein Mann jetzt wie ausgewechselt ist, könnte ich mir vorstellen, dass du unbewusst vielleicht doch wieder darauf wartest wie lange dieses positivere Verhalten anhält. Sich auf Dauer dem Willen eines anderen unterwerfen, wird dich krank machen und weder du noch deine Kinder, wahrscheinlich auch nicht dein Mann, werden damit glücklich werden. Das ist eine ganz schwierige Situation, in der du da steckst. Ich würde, da es um dein Leben und das deiner Kinder geht - natürlich auch um das deines Mannes - professionelle Beratung suchen, um herauszufinden, was du willst. LG Streuselchen
Raten können dir alle irgendwas, deine ureigene persönliche Entscheidung musst du schon selber treffen. Was ich aus deiner Frage heraus lese, ist, dass deine Freundin spürt wie unglücklich du eigentlich bist, und dass sie sich durchaus Gedanken darüber macht. Und dass es vielleicht wirklich für deinen Seelenfrieden gut wäre, wenn du diesen Ballast (in Form eines Ehemannes) los wärst. Von außen sieht man doch meistens mehr und mit mehr Realismus auf eine Situation als wenn man mitten drin steckt. Deshalb ergeben doch viele Dinge auch erst im Rückblick mehr Sinn... Weißt du, ich habe eine Freundin, die schon seit zehn Jahren mit einem verheirateten Mann zusammen lebt, dessen Frau inzwischen - Drama, Drama! - von Amts wegen unter Betreuung (Betreuer ist nicht der Mann!) gestellt und in ein Heim verfrachtet wurde. Der Mann ist - als Bekannter - absolut lieb und nett, gebildet, ein angenehmer Gesprächspartner. Jemand, mit dem man gerne einen schönen Abend verbringt. Als Partner ist er völlig indiskutabel. Er stand weder zu seinen Kindern, noch zu seiner Frau, noch steht er wirklich zu meiner Freundin (das geht zB so weit, dass er zwar schon Jahre dort lebt, bis vor ein paar Monaten aber nicht da gemeldet war und weder die Tür öffnet noch ans Telefon geht wenn er zuhause ist). Probleme löst er mit Geld - ansonsten flüchtet er sich auf die Arbeit oder ins Gästezimmer im Keller und blendet alles unangenehme aus. Meine Freundin hat sich damit arrangiert, ist aber nicht wirklich glücklich. Sagt aber selber, dass sie es nicht schaffe, sich zu trennen. Und: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich sofort die nächste Katastrophe angeln würde, käme es hier doch zur Trennung. Sie kann nämlich nicht alleine sein und tut sich dann lieber so eine verquaste Beziehung an statt einfach mal ihr Leben zu genießen. Das könnte sie nämlich durchaus, sie weiß es nur noch nicht... Und ihr habe ich auch schon oft gesagt, dass ich es mit ihrem Partner keine ganze Woche ausgehalten hätte - und dass ich an ihrer Stelle schon lange weg wäre. Aber sie ist mir nunmal sehr wichtig und ich wünsche ihr, dass es ihr einfach gut geht...
Zitat: "Von außen sieht man doch meistens mehr und mit mehr Realismus auf eine Situation als wenn man mitten drin steckt." Ach?
Jau. Geht dir das nicht so, dass du rückblickend eine Situation ganz anders bewertest als in dem Moment, in dem du drin gesteckt hast? Und wenn du darauf abzielst, dass uU das Umfeld nicht den nötigen Einblick hat: Natürlich wissen die nicht immer alles. Aber man merkt doch den Leuten, mit denen man ein (intensives?) Verhältnis hat an, ob bei ihnen gerade der Wurm drin ist oder nicht. Ich habe eine Bekannte, die jung verheiratet und mit ihrem Mann selbständig war. Eigentlich war unsere Freundschaft nie so intensiv (daher habe ich das oben auch in Klammern gesetzt und mit Fragezeichen versehen), und sie hat immer behauptet, glücklich zu sein und blabla. Wenn man sie aber beobachtet hat, ihren Gesichtsausdruck, die Körperhaltung, ihre Interaktion mit ihrem Mann, dann hat man sehr schnell gemerkt, dass das eigentlich eine kreuzunglückliche Frau ist, die sich selbst etwas vormacht. Letztendlich hat sie sich dann auch getrennt und hat in ihrem Leben eine Kehrtwende vollzogen - ich glaube, heute ist sie wesentlich glücklicher in ihrem Leben als zu der Zeit, wo noch der Mercedes vor der Haustür stand und sie allen Luxus hatte... Das haben ihr aber andere schon damals auf den Kopf zugesagt...
Die Meinung von anderen ist nunmal nur eine Meinung, nicht mehr und nicht weniger. DU lebst mit ihm, DU fühlst was du fühlst. Und das ist eben nicht nur negatives sondern auch viel gutes. Wenn ihr zwei es schafft viel und sachlich drüber zu sprechen und euch nicht beide nur stur stellt glaube ich daran, dass ihr euch emotional soweit wieder annähern könnt, dass da ganz langsam und schleichend auch bei Dir wieder sowas wie Gefühle ins Spiel kommen und sich der Rest dann ganz ohne Zwang oder den "ich muss jetzt meine Pflicht erfülen" Hintergedanken ergibt. Setzt aber beidseitig voraus dass ihr euch wirklich noch gerne habt. Ein Gespräch in der Form: was wäre denn, wenn wir uns deswegen tatsächlich trennen würden, wo beide mal defintiv den Gedanken daran zulassen und dann schauen was das bei jedem auslöst kann da schon weiterhelfen. Ich kann das aus Erfahrung sagen: In dem Moment als wir das beide in den Raum gestellt hatten, dass wir uns ja dann eigentlich trennen müssten, wurde uns klar: das wollen wir auf keinen Fall, dafür waren die Gefühle füreinander zu stark. Dann kann man auch wieder an den Baustellen arbeiten. Müssen aber beide wollen.
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