Snoopy2016
Ihr Lieben, ich bin so unendlich traurig. Ich habe seit langem das Gefühl, dass meinen Partner und mich nichts weiter verbindet als die Kinder (5 Jahre und 9 Monate). Wir sind seit 8 Jahren zusammen. Ohne Kinder vermute ich wären wir bereits getrennt. Verliebt habe ich mich damals in seine liebevolle, fürsorgliche, spontane Art. Davon ist nicht mehr viel übrig. Ja, er ist noch fürsorglich, macht bspw. oft das Abendessen. Erwartet dafür übermäßig Anerkennung und Lob. Wir streiten beinahe täglich, jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Oft habe ich das Gefühl er wartet nur darauf wieder einen Streit vom Zaun brechen zu können. Ich kann das langsam nicht mehr. Es raubt mir Kraft und Freude mit ihm, ist so mega anstrengend. Bei Konflikten zwischen uns erlebe ich ihn oft als herablassend / überheblich. Sachlich, ruhig mit ihm reden geht nicht. Er fühlt sich direkt angegriffen, meint, gerade in Bezug auf die Kinder, wenn ich Partei für diese ergreife, solle ich halt alles alleine machen. Er hebt direkt die Stimme, unabhängig, ob gerade andere um uns sind oder nicht, obwohl ich ihm schon oft gesagt habe, dass ich das nicht leiden kann. Er ist oft schnell genervt, gereizt, wenig empathisch, kann sich schlecht in die Gefühlslage anderer versetzen, reagiert in meinen Augen über bzw. zu hart. Insgesamt ist er viel am sich aufregen. Unter anderem auch über andere Menschen, die alles so negativ sehen würden in seinen Augen, aber selbst habe ich oft das Gefühl, meckert er permanent darüber, dass er für alle nur Prellbock sei, andere es mit ihm nicht gut meinen, obwohl ich selbst in deren Worten oder Handlungen nicht gleich einen Angriff gegen ihn sehen würde. Er hat aber auch ein großes Allgemeinwissen (meint manchmal allwissend zu sein), ist handwerklich begabt, kümmert sich hier auch, kann immer einen Rat geben. Am Liebsten aber hat er sein Tablet vor sich. Gespräche am Abend - nur das Nötigste. Auch die Bitte von mir bei Streitigkeiten vor den Kindern ein bisschen ruhiger zu werden ignoriert er - leider habe ich hier das Gefühl, dass mein Großer sich diese motzige Art fleißig abguckt. Aber auch in anderen Bereichen an seine Vorbildfunktion für die Kinder zu appellieren werden als Blödsinn abgetan. Das macht mich wahnsinnig traurig und verletzt mich. Mittlerweile bin ich selbst schon ziemlich gereizt und oft sehr negativ eingestellt. Bis zur Geburt unserer Tochter war ich quasi non stop alleine für den Großen verantwortlich. Dieser auch ein totales Mamakind. Mir wurde immer der schwarze Peter zugeschoben, ich müsse dafür sorgen, dass der Große eine bessere Beziehung zu ihm aufbauen würde. Mit der Geburt unserer Kleinen hat das glücklicherweise von heute auf morgen von alleine geklappt und der Große hat sich beispielsweise auch vom Papa ins Bett bringen lassen. Er ist hier auch überaus liebevoll in deren Beziehung und der Große hat sich gut mit ihm gefunden. Oft aber auch sehr kritisch bei Kleinigkeiten. Ich hatte nie viele Freundschaften. Die, die ich hatte sind über die letzten Jahre leider kaputt gegangen. Einzige Kontakte sind noch meine Familie und Kindergartenbekanntschaften meines Großen. Immer öfter denke ich an Trennung. Ich merke wie ich Angst davor habe komplett alleine zu sein, niemand mehr mit dem man Momente des Alltags besprechen kann. Angst, wie es den Kindern damit ginge. Angst, die lästige Alltagsmama zu sein, während am Wochenende der Spaßpapa ansteht. Angst vor finanziellen Engpässen. Angst, dass es mir selbst damit ggf. gar nicht wirklich besser ginge. Wir könnten so ein wunderbares Leben miteinander verbringen, aber seine krassen Stimmungen vermiesen mir die Stimmung. Ein falsches Wort und die Situation ist dahin. Habt ihr ein paar Denkanstöße für mich? Ich weiß nicht so recht vor und nicht zurück. Paarberatung kann ich schon sagen wird für ihn nicht in Frage kommen. Ich danke fürs Lesen.
und wenn Du erst mal alleine Paarberatung machst? Wo Du Dir alles mal von der Seele reden kannst? Wenn man da jemand findet, der gut passt, kann das echt entlasten, auch wenn es das Problem nicht löst. Lass den Papa derweil auf die Kinder aufpassen. Du, ich kenne diese Meckertypen, ich kann Dich sehr gut verstehen, das zieht auf die Dauer irre runter. Von mir nur ein Anstoss - versuch Dir mal vorzustellen, dass er vor allem selber leidet. Über den Grund kann man nur spekulieren, aber alles was Du schreibst, klingt so, als ob er mega unzufrieden, gestresst, unter Druck, depressiv? ist und das eben am nächstbesten auslässt. Du bist quasi sein Blitzableiter. (Ich kann mir sogar gut vorstellen, wenn Du ihm genau das sagst - dass es Dir scheint, dass es ihm in letzter Zeit nicht so gut geht, was denn los ist?, dann sagt er: gar nichts ist los, wieso, alles in bester Ordnung...das eigentliche Problem wird fleißig verdrängt...) Ein bisschen klingt es nach Mid-life-crisis (typisch Mann? - aber man soll ja nicht in Klischees denken...). Und alles persönlich nehmen - das kenne ich auch gut. Ist soo schwer, damit umzugehen. Da er selber keine Therapie will, wird es schwer, da nach Lösungen zu suchen. Aber Du schreibst ja selber - eine Trennung wäre nur eine teilweise Lösung, denn um die Kinder kümmert ihr Euch ja weiter gemeinsam. Trotzdem kann - auch vorübergehender - Abstand eine Entlastung sein. Alltag mit Kinder schlaucht, man hat kaum eine Minute, wo man sich mal einfach hängen lassen kann. Das Tablett ist da ein super Zufluchtsort, nur leider kein guter. Vielleicht kannst Du mal ein Wochenende bei Deinen Eltern verbringen um klarer zu sehen? Und vielleicht hilft ihm das auch? Alles Gute Euch!
An deiner Stelle würde ich die Flinte nicht gleich ins Korn werfen. Trennung is tnicht zwingend der leichtere Weg. Und man muss auch nicht zwingend eine Paartherapie machen. Oft reicht es, seine eigenen Wünsche und Vorstellungen mit einem Außenstehenden zu diskutieren, der einem vielleicht auch die Augen öffnet. Keine Partnerschft ist auf ewig superduperglücklich. Oft nimmt man in der ersten Verliebtheit Marotten des Partners nicht wahr, die einen irgendwann tierisch nerven. Vielleicht reichen schon ein paar Strategien aus, wie man so etwas ausblenden kann? Zudem prallen bei euch offensichtlich zwei Extreme aufeinander: Der Vollzeit arbeitende Mann, der nach Feierabend Ruhe möchte und die Vollzeitmutti, die abends nach Gesprächen mit einem Erwachsenen giert. Das Ganze sollte in Richtung Verhaltenstherapie ausgerichtet sein. Du kannst deinen Mann wahrscheinlich nicht ändern, aber du kannst deine Einstellung zu seinen Macken beeinflussen. Ich wünsche dir viel Erfolg!! Ein Satz von dir gibt mir allerdings (generell) zu denken: "Angst, wie es den Kindern damit ginge. Angst, die lästige Alltagsmama zu sein, während am Wochenende der Spaßpapa ansteht." Wer verbietet dir, am Papa-Wochende allein den Haushalt zu machen und den Kindern unter der Woche Spaß zu bieten?? Trini
Naja, er ist ja garantiert nicht erst seit gestern so. Und trotzdem hast Du gerade ein zweites Kind mit ihm bekommen... Ich weiß nicht, was man jetzt raten soll, oder was Du hören willst. Du klingst nicht wie jemand, der schon so weit ist, sich zu trennen. Ich fürchte, Du wirst noch viel leiden müssen, bis Du von dem loskommst. Alles Gute für Dich!
"Verliebt habe ich mich damals in seine liebevolle, fürsorgliche, spontane Art. Davon ist nicht mehr viel übrig" --> Hast du irgendeine Ahnung davon, wie es zu dieser Persönlichkeitsveränderung kam? Belastet deinen Partner vielleicht irgendetwas oder hat er psychische Probleme entwickelt? Oder ist es vielleicht auch nur deine eigene Wahrnehmung? Es wäre ja vielleicht ganz sinnvoll, die Wurzeln des Problems ausfindig zu machen, damit man weiß, wie man das Problem lösen kann bzw. ob man es überhaupt lösen kann. "Paarberatung kann ich schon sagen wird für ihn nicht in Frage kommen." --> aus welchem Grund? Hat er keine Lust eure Beziehung zu verbessern, oder hat er vorher mal schlechte Erfahrungen mit Therapien gemacht? raten kann man ansonsten glaub ich nicht viel, da es ja um seine Art an sich geht, aber ich würde dich darin ermutigen, ihm nicht immer alles recht machen zu wollen und auch deutlich zu zeigen, wenn seine agressive, laute und pampige Art gerade unangebracht ist. Zeig dich unbeeindruckt davon wenn er rumbrüllt. Quasi den Wind aus den Segeln nehmen.
Er wird evtl. zur Paarberatung mitkommen, wenn du deutlich machen kannst, wie ernst es dir mit den Trennungsgedanken ist. Vielleicht kannst du kurzfristig mit den Kindern zu Verwandten oder Freunden, um die Ernsthaftigkeit deutlich zu machen. Denn beim Reden scheint er dich ja nicht ernst zu nehmen. Da ihr zwei Kinder habt und er mit denen wohl oft auch liebevoll umgeht, würde ich da schwere Geschütze auffahren, um da noch ein Umdenken und eine Änderung zu erreichen. Wenn es nicht klappt, kannst du dich immer noch trennen. Irgendwie denke ich bei der Beschreibung deines Mannes, dass er wahnsinnig gestresst und unter Druck wirkt? Hat er berufliche Probleme oder sowas?
Hi Gerade weil bei euch viel dran hängt würde ich auch noch nicht so schnell aufgeben.. es klingt etwas so, dass er sich dir nicht mehr richtig gewachsen fühlt und sich deswegen immer wieder behaupten muss (sich schnell angegriffen fühlen, schnell unnötig die Stimme erheben, oft direkt mit der Brechstange kommen wenn er nicht weiter kommt "dann mach halt alles alleine") Es muss gar nicht an dir liegen, dass er sich so fühlt. Vllt kommt das auch von einer ganz anderen Seite. Arbeit, Freundeskreis, Familie. Die Essenz scheint ja aber zu sein, dass er irgendwie nicht glücklich ist. Vermutlich kann er selber hat nicht sagen, was es ist. Reden hilft, denke ich auch nur, wenn er da wirklich Lust drauf hat.. schwierig.. aber mehr als es zu versuchen, bleibt dir ja gar nicht. So bleiben kann es ja nicht. Dann werdet ihr nur beide unglücklich
Ich würde definitiv ein sehr offenes Gespräch mit ihn darüber führen, dass du Trennungsabsichten hast etc. Wenn er nicht bereit ist mit dir zusammen an der Beziehung zu arbeiten würde ich schnell die Reisleine ziehen. Nur aus Liebe zu den Kindern zusammen zu bleiben ist das schlimmste was man machen kann. Man ist ja immer noch ein eigenständiger Mensch und man hat auch das Recht glücklich zu sein. Und du hast ja noch so viele Jahre vor dir... Zudem ändern sich Personen halt nun auch mal in laufe des Lebens und weil es vor 10 Jahren super gepasst hat, bedeutet es nicht, dass es jetzt immer noch passt. Ich persönlich hab auch mehr aus den Text gelesen, dass du dich schon eher trennen würdest aber Angst hast, was dass finanzielle betrifft und was die Kinder sagen...so richtig liebevoll/positiv hast du dich nicht über deinen Partner geäußert. Klar ist in einer Beziehung nicht immer alles rosa rot und man sollte nicht gleich die Flinte ins Korn werfen aber man muss auch wissen wann es genug ist. Und das ist das Problem was viele haben, sie befinden sich so in einer Abhängigkeit zum Partner, dass sie es garnicht schaffen sich dann zu trennen weil sie Angst haben was die Zukunft bringt und leiden dann eher weiter und hoffen dass es irgendwann besser wird. Aber eine andere Person kann man leider nicht ändern, dass muss die Person von sich aus machen. Also wirklich offen und ehrlich reden, schauen ob man es zusammen hinbekommen kann, also dass er überhaupt an sich arbeiten kann und vorallem auch will..und dann als Paar zusammen an der Beziehung arbeiten. Wenn es nicht funktioniert dann trennen. Für eine Trennung würde ich mir immer wieder Unterstützung von der Familie bzw beste Freundin holen, denn so ein Prozess ist leider nicht ganz einfach und man braucht hin und wieder jemanden der ehrlich zu einen ist und einen daran erinnert warum man sich getrennt hat etc, so dass man am Ende nicht wieder schwach wird... Ich wünsch dir alles gut!
Danke, dass ihr euch die Zeit zum Lesen und ausführlichen Antworten genommen habt. Ja, die Ursache finden schwierig. Ja, gestresst ist er, er möchte noch Karriere machen, sich beweisen, muss da aber aktuell wirklich beißen um gehört zu werden. Dazu die fehlenden Auszeiten aufgrund Corona. Es zerrt an allen Nerven. Glücklich ist er definitiv nicht, ich denke genauso wenig wie ich. Paarberatung hatte ich schonmal in der Vergangenheit angesprochen, ist für ihn rausgeschmissenes Geld. Er sagt er nimmt meine Punkte sehr wohl auf und arbeitet an sich. Aber Veränderungen brauchen Zeit und zum Teil habe ich ihn so zu nehmen wie er ist und so ist er nun mal, direkt und unverblümt. Ein Punkt der mich ebenfalls sehr stört ist sein Bierkonsum, das weiß er auch. ich denke oft, dass das Streitlustige zum Vorschein kommt, wenn er ein Bier zu viel hatte. Das meine ich auch mit Vorbildfunktion für die Kinder und ja ich finde es abstoßend. Es muss sich einiges tun, um wieder richtig zueinander zu finden. Ich bin auch nicht perfekt, das ist mir klar, sehe aber viele aktuelle „Baustellen“ als erledigt an, sobald ich eine (Konstante) Änderung bei ihm bemerke.
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