Mitglied inaktiv
Hallöchen, Ich bräuchte mal einen Rat. Lebe seit 1.7. getrennt. Meine Tochter (6 Jahre, gerade in die Schule gekommen) lebt bei mir. Unterhalt und Umgangsrecht haben wir geklärt. Mein Mann lebt wieder bei seinen Eltern. In diesem Haus lebt auch seine Schwägerin (allein mit 2 Kindern 5 und 9). Mein Mann bekommt meine Tochter regelmäßig an den Wochenenden, auch mit Übernachtungen. Das ist mehr, als ihm nach dem Gesetz eigentlich zusteht. Das klappt auch alles wunderbar. In letzter Zeit bemerke ich aber, dass meine Tochter immer öfter von ihren Ausflügen zu Papa zurückkommt und völlig verändert ist. Sie nimmt sie das Getue und Gehabe ihrer Cousine total an. Diese ist in ihrer Entwicklung sehr babymäßig und kasprig und das Getue gefällt meiner Tochter so gut, dass sie es sich aneignet. Ich habe jedesmal zu tun, sie wieder "geradezurücken", das dauert immer eine ganze Weile und zehrt unwahrscheinlich. Sie nimmt sich auch das Verhalten der beiden an. Die beiden sind nur am fordern und nur auf Konfrontation aus. Es ist eben grundsätzlich erst einmal alles abzulehnen, was Mama sagt. Ich habe auch das Gefühl, dass wenn sie bei Papa ist, eben nicht bei Papa ist, sondern nur bei den beiden Kindern abgegeben wird und er macht sich einen schönen Tag. Er unternimmt auch etwas mit ihr, schwimmen gehen, Zoobesuche, aber das sind immer nur ein paar Stunden. Die meiste Zeit ist sie mit den beiden anderen zusammen und spielt. Das ist ja auch o.k., soll sie ja auch. Ich habe aber den Gedanken, dass es eigentlich anders wäre und mein Mann eigentlich in einer Wohnung in der Stadt leben könnte und wenn sie bei ihm ist, dann auch den ganzen Tag mit ihm zusammen wäre. Und das ist schon ein großer Unterschied, da sie auch ihre Beschäftigung braucht. Ich habe das Gefühl, er kann das garnicht einschätzen, was es bedeutet, mit einem Kind den ganzen Tag zusammen zusein. Das hat er auch nie machen müssen während unserer Ehe. Ich war immer diejenige, die die Kleine ständig hatte, weil er sehr viel mit dem Sport unterwegs war. Nun ist es auch so, dass sie Nachts aus ihrem Bett kommt und unbedingt ins große Bett will. Sie ist da sehr uneinsichtig und macht sofort Theater, wenn es nicht so funktioniert, wie sie das möchte. Das zehrt natürlich, weil wir die Nächte " durchtanzen". Ich weiß, dass sie es irgendwann schnallt. Wenn sie durchschläft, ist es ja auch nicht das Thema, wacht sie aber auf, kommt sie sofort angetippelt. Nun meine Frage: Ich habe das Gefühl, sie braucht einfach mal eine Auszeit von ihrem Vater und dieser Umgebung. Für sie ist so vieles neu. Die Schule, die Trennung vom Vater, und die neue Situation zu Hause (ich lebe mittlerweile mit jemandem zusammen, das funktioniert allerdings alles super). Ich denke, sie muss ihren Weg finden und ihre Linie, das alles verwirrt sie sehr. Ich habe den Gedanken, sie nicht mehr jede Woche zu meinem Mann zu geben, sondern das alles etwas zurückzuschrauben, damit einfach Ruhe in sie einkehrt. Mir geht es nur um meine Tochter, nicht darum, meinem Mann seine Tochter vorzuenthalten. Ich habe aber die ganze Woche zu tun, sie wieder "hinzubiegen" und am Wochenende ist dann alles wieder vorbei. Ich weiß, dass mein Mann das nicht verstehen wird. Wie kann ich ihm das schonend beibringen? Meine Mutter, meine Schwester und viele Bekannte sind auch der Meinung, dass einfach mal eine Auszeit nötig ist. Was denkt Ihr darüber?? Würde mich über viele Meinungen freuen. Danke!!!!
Hallo Kat, ich glaube nicht das Deine Tochter eine Auszeit braucht, Deine Tochter braucht ihren Vater. Es wäre das schlimmste was Du machen könntest. Auserdem ist es doch schön, wenn sie dort jemanden zum spielen hat, oder nicht? Das hat nichts mit abschieben und so zu tun. Du wirst noch öfters erleben, das Deine Tochter sachen ´von anderen Kindern annimmt, spätestens wenn sie in der Schule eine beste Freundin hat usw. Da Du Deine Tochter bei Dir hast, wirst Du immer den Alltag mehr erleben wie Dein Ex-Mann, ist doch klar, aber das darfst Du ihm nicht übel nehmen. Ich persönlich fand das es sich alles gut angehört hat,wie ihr es geregelt habt, ändere nichts daran. LG Mareike
Ja, das ist ja alles gut und schön. Und dass sie sich von anderen Kindern aus ihrer Klasse Dinge annehmen wird, ist ja auch o.k., das, was sie allerdings von ihrem Papa mitbringt, ist einfach nicht ihr Niveau und das ist auch nicht sie selbst. Ich habe auch das Gefühl, da passiert seinerseits Richtung Erziehung überhaupt nix. Er möchte doch auch sein Kind erziehen und in die richtigen Bahnen lenken, wenn sie bei ihm ist, oder denke ich da falsch? Er ist doch immerhin der Vater. Ich möchte eigentlich auch nichts ändern, aber mir macht das Ganze doch große Sorgen.
weist Du Väter die ihre Kinder am WE sehen, wollen nicht wirklich erziehen sondern nur lieb haben. Natürlich wäre es schön wenn sie es täten, da kann ich Dich verstehen, aber auch ihn als Vater musst Du verstehen, er hat sein KInd nur am WE da will er kein ärger und vielleicht hat er auch ein schlechtes Gewissen wegen der Scheidung oder Trennung, das er es gut machen will. Aber irgendwie sei mir nicht böse habe ich das Gefühl das es Dir alles zuviel ist und du gefrustet bist, und das Gefühl hast alles alleine machen zu müssen und keiner ist da der Dir hilft, und das lässt Du nun an Deinen Ex aus, aber er ist nun mal nicht da, das darfste nicht vergessen. Rede doch mal mit Deinem Ex und sage bzw. bitte ihn das er sie auch mit Erziehen soll und er darauf achten soll das sie nicht die Macken der Cousine annimmt. Ich glaube Männer sehen das auch nicht so. LG Mareike
Ja, gut, reden ist sicherlich das Beste. Ich versuche mich ja auch immer wieder in seine Situation zu versetzen und nachzufühlen, wie er das ganze wohl empfindet. Das ist kein schönes Gefühl, ich würde da auch kaputt gehen. Aber, er wollte das so, er wollte uns verlassen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich bin schon frustriert, da haste Recht, aber nicht, weil ich alleine bin mit den Problemen, (es ist ja jemand da bei mir), sondern, weil es sie überhaupt gibt und: ich habe ja die ganze Woche den Ärger mit ihr. Man muss immer zwei Seiten sehen, auch das ist o.k., das Problem ist dabei, dass er nur seine Seite und seine Wünsche sieht. Er leidet und in seinem Schmerz sieht er nur sich und nicht das Wohl des Kindes. Es ist schwer, das alles niederzuschreiben, so, dass es der Leser auch versteht. Ich habe einfach nur Angst, dass da irgendwas bei meiner Tochter schief läuft und ich es zu spät bemerke.... und dann macht man sich Vorwürfe....
Das kann ich voll und ganz verstehen. Ich glaube das nach der Scheidung immer die Seele des Kindes leidet und du machst es doch super richtig, unter der Woche hat sie Dich und am WE ihren Vater. Mach Dir nicht soviele Gedanken richtiger wie Du kann man es nicht machen, und wenn sie am WE bei ihm ist dann entspanne Dich, tanke neue Kraft. lAch darüber und denke jetzt darf er sich ärgern. Glaube mir er sieht alleine am We was Du leistet. Wünsch Dir ganz viel Kraft. LG Mareike
für deine Tochter ist ja alles noch sehr neu, genauso wie für dich und deinen Ex. Ich denke das falscheste was du tun kannst ist eine Auszeit zu geben für die beiden. Sei froh dass er sie nimmt und sich kümmert, ihm liegt anscheinend viel an ihr. Das ist doch schön und sicher nicht Regelfall. Sei auch froh dass sie sich mit ihren Cousinen versteht und jem. zum spielen hat. Und das mit den Macken annehmen, das wird sich mit der Zeit auch wieder geben, wirst sehen. Aber sicher nicht wenn du sie nicht mehr hin lässt, denn das entfremdet sie doch höchstens vom Papa und das ist ja nicht Sinn der Sache. lg max
Ich hatte so die Idee, sie nur noch 14tägig ihrem Vater zu geben und das solange, bis sie das mit dem schlafen hingekriegt hat. Wenn sie dort schläft, schläft sie mit ihrem Vater in einem Bett oder bei Oma, zusammen mit ihrer Cousine + Oma im Ehebett. Dazu wird im Bett Fernsehen geguckt, bis die Kinder eingeschlafen sind. Alles so Sachen, die es bei mir nie geben würde und bei uns, als es unsere Ehe noch gab, auch nie gegeben hat. Mich ärgert, dass das jetzt alles so "durchgeht". Aber ich sollte da wirklich mal ein Machtwort reden, meine Tochter wohnt bei mir und ich habe eigentlich das sagen und wenn ich eben merke, es läuft was schief, muss ich schon den Mund aufmachen. Sie muss aber auch begreifen, wo Papa ist und wo zu Hause ist, das zu unterscheiden und die Grenzen zu ziehen, das muss und wird sie auch lernen....
ich hab jetzt nicht alles gelesen, also sorry für evtl wiederholungen... was mich bei deinem ersten text hat aufhorchen lassen ist dass du schreibst "Mein Mann bekommt meine Tochter eideregelmäßig an den Wochenenden, auch mit Übernachtungen. Das ist mehr, als ihm nach dem Gesetz eigentlich zusteht." es ist nicht (nur) DEINE tochter, es ist EURE tochter, und sie braucht ihren papa. so wie du schreibst klingt das für mich, als würdest du ihm eine sache geben auf die er noch dazu keinen wirklichen anspruch hat. vielleicht geht es neben der sorge um deine tochter auch um paarthemen zwischen euch beiden, die noch in dir rumoren? ich denke es ist für deine tochter gut so und wenn sie spielkameradinnen hat, umso besser. wenn du zuhause deine linie konsequent weiterfährst und gelassen bleibst (ich weiß klingt einfacher als es getan ist ;-) ) glaube ich dass deine tochter, auch ohne "geradebiegen", die grenze zwischen "so ist es zuhause" und "so ist es bei papa" herausfindet und auch akzeptieren wird. sie darf dort sachen, die sie bei dir nicht darf. und das ist doch ok, solange es nicht um sachen geht die sie bzw. ihre entwicklung ERNSTHAFT gefährden. nutze doch das wochenende um es dir so richtig gutgehn zu lassen und kraft zu tanken für die woche! wenn du das gefühl haben solltest, du bist für die alltagssorgen zuständig (bei all dem schönen dass ja auch im alltag ist) und dein ex die wochenenden, wo man ja meist auch nicht arbeiten muss etc. und du auch gern mal was mit deiner tochter am wochenende machen würdest, dann würd ich dir raten, über eine andere umgangsregelung nachzudenken. wo ich gerade hier schreibe, ich wäre traurig, überhaupt keine wochenenden mit meinem kind verbringen zu können. vielleicht könnte sie ja zwei tage in der woche, oder z.b. freitag auf samstag, zu ihm gehen. oder eine woche bei dir, eine bei papa. alles gute für dich, vg mama.frosch
Habe Dir schon im Erziehungsforum geantwortet, aber eines fällt mir ein. Mische Dich nicht ein, wie der Papa es am WE macht, lass sie ihr WE so gestalten, wie sie es mögen ausser bei gravierenden Gründen. Besser zeige ihr, dass bei Dir nunmal andere Dinge gelten als beim Papa. Damt bin ich gut gefahren. Klar müssen wir manche Dinge besprechen, aber zum grössten Teil lasse ich die Beiden. Er muss mit dem Kind agieren, wie er es kann. Er ist nicht Du. Du willst doch auch nicht, dass er ankommt und sagt. Gestehe ihm zu, dass er Erfahrung durch Selbstbestimmen bekommt. Auch wenn es dauert. Er ist erwachsen und ihr Papa, er braucht keinen Vormund. Er wird es lernen Verantwortung zu tragen. Die Chance hat er aber nur, wenn er es selbst lernen darf, auch mit Fehlern, die Du vielleicht ausbügeln musst, aber so ist das Leben. Dränge ihm nicht Deine Definitionen von Erziehung auf. Deine Tochter wird keinen Schaden nehmen, sie wird sich trotzdem normal entwickeln, auch wenn die Cousinen unter ihrem "Niveau" sind. LG Pat
wollte dasselbe wie patundcat schreiben. Er lernt nur aus Erfahrung, gerade wenn er während der Ehe sich nie wirklich gekümmert hat (kümmern musste). Und deine Tochter wird sich schon bald daran gewöhnen dass zu Hause eben andere Regeln herrschen als beim Papa. Das ist doch überall so, egal ob bei Oma, Opa, Freunden,... Das wird sie lernen aber gib ihr Zeit - und ihm auch. Mit Umgang reduzieren, obwohl beide gerne wollen würden, erreichst du wohl eher das Gegenteil. lg max
ich würde sie im großen bett schlafen lassen und da keinen großen terz machen. vielleicht braucht sie gerade jetzt deine nähe und zuneigung...das hört schon wieder auf. meine meinung. ich würd auch den papa machen lassen. daß sie das getue von den cousinen annimmt, würde dir wahrscheinlich gar nicht so auffallen, wenn es z.b. die nachbarskinder wären...
seit eh und je darf Lisa bei Oma im großen Bett schlafe, Opa wird rausgeschmissen, und (zumindest früher) Komissar Rex im Bett schauen. Bei mir zu Hause würds das nie geben, zumal wir beim Bett keinen Fernseher haben. Das war nie Thema und nie ein Problem. Lisa schlief früher jede Woche bei Oma. lg max
Danke für Eure vielen Beiträge. Werde mir das RICHTIGE rauspicken. Es ist nicht einfach, aber ich denke, ich werde das mit der Auszeit lassen und statt dessen mit meinem Mann reden. Mit dem Schlafen bin ich ja auch der Meinung, das gibt sich wieder. Das Schlimme ist eben, dass auch kaum Platz im Bett ist und einer den anderen wach macht... naja, es gibt sicher schlimmeres, aber schön ist es eben nicht, wenn man früh unausgeschlafen und dadurch mies gelaunt in den Tag startet.....:-)
Gruß Johanna
Hast du mal darüber nachgedacht wie deine Tochter es empfindet das du nach so kurzer Zeit mit einem anderen Mann zusammenlebst? Verbringst du genügend Zeit mit deiner Tochter alleine?
Ja, ich verbringe sehr viel Zeit mit meiner Tochter. Ich bin mit ihr den ganzen Nachmittag allein, da mein Partner spät nach Hause kommt. Ich bringe sie auch abends ins Bett mit Geschichte lesen und Kuscheln und quasseln. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es gut ist, so schnell jemanden an meiner Seite und in der Wohnung zuzulassen. Die Gründe, dass ich es getan habe, sind hauptsächlich existenzielle, wir zahlen ein Haus ab und das würde ich alleine nicht mehr schaffen. Mein Mann hat uns verlassen und sich einen Dreck darum geschert, wie es für uns weitergeht. Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Tochter irgendwie leidet. Sie akzeptiert den Neuen, sie kennt ihn ja auch schon lange. Es hätte auch in eine völlig andere Richtung losgehen können (Ablehnung), ist es aber nicht. Sie hat die schlimmen Szenen, die mein Mann uns zu Hause gemacht hat, am eigenen Leib mitbekommen und dementsprechend psychisch reagiert, sie weiß, was war, was sie selber durchgemacht hat dabei und ihr geht es deutlich besser, seit er weg ist....Eine Mutter spürt das.
