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Ausbildung mit 30 und Kinderwunsch

Ausbildung mit 30 und Kinderwunsch

Dragoria

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Hallo liebe Community, ich werde dieses Jahr 25 und bin verheiratet. Wir hatten uns für nächstes Jahr entschieden, mit der Kinderplanung an zu fangen, aber bisdahin muss noch einiges im Job passieren. Mein Mann (30) möchte aus seinem aktuellen Beruf (CallCenter Agent) raus, hat aber keine Ausbildung gemacht. Also möchte er dieses Jahr eine im Verkauf anfangen, aber mir stellt sich ein wenig die Frage, ob wir das mit der Kinderplanung alles finanziell stemmen können und was für Förderungen es gibt. Durch dieses Situation bin ich die Hauptverdienerin in der Familie und habe für diese zu Sorgen, also wird das mit der Elternzeit für mich sehr schwer werden. Gibt es ein paar Stellen oder Infos im Internet wo man sich schlau machen kann? BAB und Wohngeld wird es nicht geben, habe ich bereits durch gerechnet. Die Alternative wäre, noch 3 Jahre zu warten mit den Kindern bis er fertig ist.. Aber ich weis nicht ob ich mich damit anfreunden kann, nach dem wir nun endlich uns dazu entschlossen hatten.. Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen :-) Schönen Start in den tristen Montag


MAMAundPAPA2013

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Antwort auf Beitrag von Dragoria

Sollte man sich nicht "dafür entscheiden" nachdem man die Finanzen geregelt hat?! Nach der Ausbildung ein Kind zu bekommen wäre doch das beste. Warum sollte der Staat für euch zahlen nur weil du "dich nicht damit anfreunden kannst"!


User-1750410374

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Antwort auf Beitrag von Dragoria

An eurer Stelle bitte dringend einmal alles durchrechnen, denn Kinder kosten nicht nur viel Liebe, Energie und Zeit, sondern eben auch Geld (selbst wenn man viel gebraucht kauft oder geschenkt bekommt). Außerdem sollte dein Mann wissen, wo die Reise hingehen soll. Es gibt einen Unterschied in den Ausbildungen Verkäufer und Kaufmann im Einzelhandel - nicht nur bei der Lehrzeit, sondern auch bei der endgültigen Bezahlung. Die Vergütung an sich ist in beiden Berufen auch sehr unterschiedlich. Da dein Mann älter als 25 Jahre ist, fällt die reine Berufsberatung inkl. Finanzierhilfen bei der Agentur für Arbeit (vollkommen freiwilliges Angebot) eigentlich flach, aber vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit. Nachfragen kostet nichts. Wenn er ohne Ausbildung ist, wäre es prinzipiell immer gut, wenn er die erst einmal nachholt. Ansonsten droht die Gefahr, immer im Niedriglohnsektor stecken zu bleiben. Langfristig führt das nur zur Armut (trotz Mindestlohn). Auch du solltest dir überlegen, ob es sich nicht lohnen kann, noch etwas zu arbeiten und Rücklagen zu bilden. Außerdem ist es in vielen Unternehmen hilfreich, sich seinen Arbeitsplatz etwas zu festigen. Das hilft bei Lohnerhöhung, Beförderung und ggf. auch beim Wiedereinstieg. Aber das haben dir sicher auch schon andere gesagt. Wir können euch natürlich nur unsere Meinung mitteilen, aber von vernünftigen, erwachsenen Menschen erwarte ich schon die Reife, die eigene Situation gut einschätzen zu können. Ein Baby ist kein Fahrrad, was man sich schnell zusammenspart und ggf. auch mal mit einem platten Reifen im Keller zwischenparkt. Es sollte bei jedem mit Kind gewährleistet werden, dass regelmäßige Einkünfte da sind, ohne dass man dauerhaft auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Im Notfall soll man sie wahrnehmen, keine Frage, aber in der Regel sollte man wirklich schauen, dass man allein bzw. als Paar gut zurecht kommt.


Shlomi

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Antwort auf Beitrag von Dragoria

Erstmal sollte dein Mann einen Ausbildungsplatz HABEN. Sich das nur zu wünschen bzw überlegen, ist was ganz anderes. Dann muss er die Probezeit überstehen. Und dann könnt ihr weitersehen. Ich bin grundsätzlich kein Mensch, der groß plant, bin eher spontan. Aber so eine gewisse Rahmenbedingung brauchts halt auch. Wir haben uns jung für Kinder entschieden, mit dem üben aber erst begonnen, als ich meine Lehre fertig hatte. Hast du einen sicheren Job? Ihr solltet das durchrechnen, ob ihr mit dem Erziehungsgeld und dem Azubilohn hinkommt .. Auch wenn du nicht warten kannst, so was sollte wirklich vorab klar sein, wenn es planbar ist.


mellomania

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Antwort auf Beitrag von Dragoria

für leute, die in not geraten sind, sind solche hilfen da. nicht für leute, die kinder wollen aber nicht wissen, wie sie diese finanzieren. ihr seid 25 und 30. bildet rücklagen, er soll die ausbildung abschließen und feste arbeit haben und DANN bekommt man geplant kinder. wie oben schon geschrieben sollte es nicht so sein, dass die allgemeinheit zahlt, nur weil du nicht warten möchtest. kinder kosten immer. ich weiß wovon ich rede. wir haben auch erst alles fertig gemacht und haben das erste kind bekommen zwei wochen vor meinem 31. geburtstag. aber alles ist sicher, kann bezahlt werden etc. wenn du keine elternzeit nehmen kannst oder möchtest, kann er das in der ausbildung dreimal nicht. wie soll das gehen? erst geld, dann kinder. sorry


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Dragoria

weil die Kohle wahrscheinlich nicht reicht würde für MICH bedeuten, dass man offensichtlich und ohne frage noch nicht bereit/in der lage ist, ein Kind zu bekommen. Denn diese sollte man (wenn nichts schwerwiegendes dagegen spricht) auch selber ernähren können. Verdienst du denn genug, um eine Familie durchzubringen? Dann könnte dein Mann ja einfach Hausmann und Vater sein, bis das Kind in den kiGa/zur Tagesmutter kommt und du ernährst die beiden? Wenn auch Du nicht genug verdienst ODER der irrigen Meinung bist, es müsse die Mama zuhause bleiben, dann würde ich eben warten, bis man finanziell einigermaßen in trockenen Tüchern ist, bevor ich Stütze nehme...


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Leewja

... führt dazu, dass Wissenschaftler/innen keine Kinder bekommen. Bis man da mal "finanziell alles in trockenen Tüchern" hat, ist man schnell Ende 30, eher Anfang 40. Schon mal daran gedacht, dass es in vielen Bereichen kaum noch unbefristete Stellen gibt? ... Die biologische Uhr tickt eben trotzdem.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Oder sind alle Wissenschaftlerinnen auf befristeten Stellen liiert mit Wissenschaftlern auf ebenfalls befristeten Stellen? Im AP ist die Mutter ja sogar finanziell abgesichert, scheinbar. Der "Unsicherheitsfaktor" ist der Vater. Ich finde jedenfalls, daß ein ungelernter Call-Center-Mitarbeiter nicht wirklich geeignet ist, um sich finanziell darauf zu verlassen. Die AP sollte sich also auf sich selber verlassen, oder auf seine Verlässlichkeit warten - oder sich einen anderen Knilch suchen. Und dabei rede ich nicht mal von den ersten drei Jahren. Das wird ja nicht besser, wenn der Kerl jetzt nicht aus den Puschen kommt, ausbildungstechnisch.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

unterstützung gleich mal ein? als lebensgrundlage? da gibts doch noch einiges dazwischen...


Jenn

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Hallo, Es kommt immer darauf an, mein Mann arbeitet auch als Call Center Agent und verdient über 2000 € brutto. Auch ungelernt. LG jenn


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Nee. Sie schreibt, dass man kein Kind planen sollte, wenn man von Hartz IV leben muss. Kennst Du ein Pärchen, von dem der eine forscht und bei denen das so ist? Ich kein einziges. Bei drei Kindern auf einer Doktoranden Stelle ist es finanziell knapp und der andere Partner muss eben auch verdienen (Brötchen beim Bäcker verkaufen, Post oder sonstwas). Ich habe auch in der Konstellation kinder bekommen, in der mein Mann eben den sicheren Job hatte und ich zum Heer der herumziehenden Wissenschaftsnomaden gehört habe. Das Problem, das Du ansprichst, ist ein anderes. Die Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler mit Kindern an der Uni, überhaupt für den ganzen Mittelbau, sind arbeitsrechtlich ein Witz. Es regt sich aber keinerlei Widerstand, weil sich niemand die Karriere versauen will. Eine Freundin hat eine eigene AG und bekommt das ganz gut hin, aber selbst da kriegst Du von der Klinik die Knüppel zwischen die Füße geworfen. Eine andere arbeitet als Postdoc tataächlich Teilzeit, mit normalen Arbeitszeiten. Auch das gibt es. Aber viele Chefs wollen Pipettiersklaven, die sie einsetzen können, wie sie wollen. Und werden total fuchsig, wenn man ihnen mit normalen Arbeitsrecht kommt. Das gilt an der Uni nicht.


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Aber ist es nicht so, dass der Mann der AP eine Ausbildung machen würde, dann noch einige Jahre brauchen würde für den Berufseinstieg, bis alles "in trockenen Tüchern" ist und dass man den Kinderwunsch eben immer verschiebt, weil immer irgendwas dazwischen kommt? Ich persönlich finde es nicht tragisch, wenn man Wohngeld oder Kinderzuschlag für ein paar Jahre einplant. Die AP hat ja einen Job, Elterngeld gäbe es auch und der Mann wird langfristig ja nicht arbeitslos sein. Ich kenne viele Wissenschaftler, die aus Unsicherheitsgründen den Kinderwunsch immer wieder verschieben, ja, und da sind viele dabei, bei denen eben BEIDE in befristeten Anstellungen sind (mein Mann und ich auch). Ich kenne auch viele Künstler/innen, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen leben. Die sind teilweise zwischendurch immer mal wieder auf Hartz4 angewiesen. Dürfen die jetzt alle keine Kinder haben? Hier in Ostdeutschland leben so viele (auch Akademiker) unter prekären Arbeitsbedingungen... Sichere Stellen sind eben Mangelware und viele hangeln sich so durch.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Jenn

Mein Beileid!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

meins auch. aber vll verdient jenn ja über 4000€?


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Hartz IV ist für genau solche Notfälle gedacht. Um mal bei den Wissenschaftlern zu bleiben. Frau bekommt Kind, Vertag läuft aus. Sie findet nach dem ersten Jahr keine Anstellung. Mann wird zeitgleich arbeitslos, bekommt 1 Jahr ALG 1. Familie fällt danach in Hartz IV. Denen soll geholfen werden. Überhaupt keine Frage. Bis sie sich wieder selbst helfen können. Wenn ich aber klipp und klar weiß, dass mit einem Kind alle zusammen auf Hartz IV angewiesen sein werden, finde ich es egoistisch, trotzdem ein Kind zu planen. Weil die restliche Gesellschaft das mitfinanzieren muss. Überspitzt ausgedrückt, die Alleinerziehende, die ihr Kind den kompletten Tag in die Krippe geben muss, weil sie sonst nicht über die Runden kommt.