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Alles vorbei?

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Tja, ich denke, meine Ehe ist wohl dahin. Seit längerem liegt hier schon was in der Luft. Heute ist es dann eskaliert. Mein Mann sieht absolut nicht ein, dass wir mit unserem Sohn extreme Schwierigkeiten haben. Er ist gerade 3 Jahre geworden und fordert uns ganz schön. Er ist frech und geht sogar auf andere Kinder los. Es war auch schon von ADHS die Rede. Naja, ich versuch es mit dem Kleinen hinzukriegen, gebe mir echt große Mühe. Aber mehr, wie mich zu informieren, mit der KiÄ das Gespräch suchen und auch im KiGa um Rat fragen, kann ich echt nicht. Leider ist mein Mann der Meinung, dass wir das alleine hinkriegen. Mit der Meinung ist er aber alleine. Im Bekanntenkreis kriegen die das ja auch mit, und versuchen auch zu helfen in dem sie mir Tips geben. Ich versuche dann mit meinem Mann zu reden, er blockt immer ab. Lukas ist halt so, wie er damals war und damit basta. Jetzt habe ich mir von meiner Cousine das Buch "Jedes Kind kann Regeln lernen" ausgeliehen und finde, das da einiges drin steht. Als mein Mann heute von der Arbeit kommt, erzähl ich ihm davon. Es war überhaupt nicht möglich, vernünftig mit ihm darüber zu reden. Er wurde sehr laut und fing plötzlich damit an, dass er ja keine Ehefrau mehr hat, sondern eine Schwester bekommen hat...Ja, wir hatten schon eine Weile nix mehr im Bett. Aber ich kann das dann auch nicht. Der Kleine ist anstrengend, ich gehe arbeiten und wenn mein Mann mir noch so nette Dinge an den Kopf wirft anstatt mich zu unterstützen, dann habe ich auch kein Bock auf Sex. Aber das versteht er nicht. Er meinte nur, dann kann er auch seine Sachen packen und gehen. Gegangen ist er, aber ohne Sachen. Er ist so sturköpfig, mir gegenüber so gefühlskalt. Habe mir an Ostern einen Nerven im Rücken eingeklemmt, es ging nix mehr. Leider bekam ich nur Hilfe, wenn ich ihn drum gebeten habe. Oder halt so Sprüche, wie :"was soll ich denn sagen? mir tut auch der Rücken weh und ich kann noch laufen!" Heute habe ich ihm dann vor lauter Wut gesagt, dass er sich zu einem großen Arsch entwickelt hat. Seine Antwort: "Dann solltest du dir mal überlegen, woran das liegt!" Immer schiebt er mir alles in die Schuhe. Ich mag nicht mehr. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob da noch Gefühle sind. Wenn er beruflich mal so ein paar Tage weg ist, dann vermisse ich ihn gar nicht...Natürlich merke ich auch, dass sich was verändert hat. Aber es kann doch nicht alles nur an mir liegen? Ich meine, man führt doch zusammen eine Beziehung oder? Jetzt ist er seit halb 5 weg. Habe mit seinem Bruder gesprochen (verstehen uns gut) und gedacht, dass er ihm mal auf dem Zahn fühlt, weil mein Mann redet auch nicht. Gerade rief er mich an und meinte, dass mein Mann nur gesagt hat, wenn vorbei, dann vorbei, ihm egal. Nun bin ich mal gespannt, wann er nach Hause kommt und was dann? Soll ich noch mal das Gespräch suchen? Ich weiß ja, dass er sich nichts eingesteht und er hat ja sowieso immer Recht und es wird sich nichts um den Kleinen drehen (was ja eigentlich das Schlimmere Problem ist) sondern nur wieder der Sex. Und darauf hab ich kein Bock. Mir ist mein Kind wichtiger als der Sex und wenn es in der Beziehung nicht klappt, dann ist der Sex doch auch nicht schön, oder? Bin ziemlich durcheinander und hab auch ein bischen Angst vor dem was kommt. Lg, delphinchen


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Lass dich mal drücken!!! Wenn er nach hause kommt würde ich an deiner Stelle nochmal versuchen im Ruhigen mit ihm zu sprechen. Wenn du merkst, dass es wieder in Streit ausartet, dann sag ihm, dass du auf streiten keine Lust hast und ihr nochmal drüber schlaft und es morgen nochmal versucht. Wenns dann nicht klppt, und er wieder so fies wird, solltet ihr euch vielleicht ein paar tageAuszeit gönnenum erstmal wieder runter zu kommen, vielleicht klappts ja dann besser.


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Lieber Delphin! Ich bin noch nie nachts um halb zwei aufgestanden, um einem Menschen, den ich nicht einmal kenne, einen Ratschlag zu geben. Das ist Premiere! ;-) Du bist eine wundervolle Mutter, und es rüht mich sehr, wie Du Dich um das Wohl Deines Buben kümmerst und sorgst. Er ist noch sehr klein, und ob er an irgend einem xy-Syndrom leidet, wird wohl erst die Zeit ans Licht bringen. Ich denke, dass er KEIN Aufmerksamkeitsdefizit oder sonst irgend etwas hat, und wenn, dass sich so etwas mit einer liebevollen Mutter wie Dir auch noch "auswachsen" kann. Höre auf Deine innere Stimme, vertraue Deinem mütterchen Instink und schleppe den Kleinen nicht von Pontius zu Pilatus. Wir alle (einschliesslich mir) machen sicher viele Fehler mit unseren Kindern, und ein bisschen "Experiment" ist so eine Erziehung halt immer. Aber auch Experten wie Ärzte, Psychologen oder hilfreiche Freunde und Verwandte mit gutgemeinten Tipps haben nicht immer recht - auch, wenn sie uns durchaus auf blinde Flecken hinweisen können. Allerdings: Kinder sind wie Seismographen! Das soll heissen, sie spüren Deinen Frust oder den Deines Mannes bereits, bevor ihr selber etwas davon ahnt.Wie Du Eure Kommunikation beschreibst, wird mir sehr schwer ums Herz, denn aus dieser festgefahrenen Situation kann schnell eine mittlere Tragödie werden, wenn man nicht wieder lernt, behutsam und respektvoll miteinander umzugehen. Ich denke, nicht der BUBist das Problem, sondern Euer Kind zeigt Euch mit seinem Verhalten, dass etwas in Eurer Beziehung nicht stimmt. Das macht ihm Angst, und er reagiert aggressiv, wid fahrig...was auch immer. Bevor Ihr also das Kind zu x Ärzten schleppt, könntet ihr ja mal eine "interne" Standortbestimmung durchführen, also: Bist Du zufrieden mit Deiner Lebenssituation, ist Dein Mann es? Was wünscht Ihr Euch für Eure Ehe? Wollt Ihr zusamenbleiben, wenn ja, was muss anders werden? Fühlst Du Dich noch getragen von ihm, aufgehoben, geschätzt als Frau und umgekehrt: Lässt Du ihn so sein, wie er nun mal ist, bist Du gedanklich etc. nur noch beim Sohn, kritisierst Du Dinge an Eurem Sohn, die der Vater auch als Charaktereignschaften hat? Und so weiter! Ich wette, da gibt es Einiges zu besprechen. Eine Ehe fruchtbar zu gestalten, den anderen wachsen zu lassen und auch sich selbst nicht zu vergessen ist halt noch anstregender, als ein Kind zu erziehen. Das weisst Du ja. Auch Dein Mann sollte mal "über die Bücher". Das Abblocken in Krisenmomenten, Dich nicht ernst nehmen etc. - das war bei ihm zu Hause bestimmt auch ähnlich. Und Männer (das ist leider so, ich hab nichts gegen Männer!!) lesen da weniger Ratgeber und holen sich Hilfe für eine gute Kommunikation, sondern ziehen sich zurück ins Schneckenhaus (zum Sport, in die Arbeit, in die Kneipe, zu Kollegen). Da könnte er vielleicht auch noch ein, zwei Entwicklungsschrittchen machen??! Wenn Ihr zusammenbleiben wollt, die Liebe noch nicht vollkommen tot ist und Eure Familie Euch wichtig ist, schafft Ihr das sicher. Und Du wirst sehen, wie es dem Buben auch wieder besser geht!Das Verhalten des Kinds ist immer auch ein Stück weit ein Spigel der Seele der Mutter. (Kann man diesen Satz noch verstehen?) Und: jajaaa, Sex ist wichtig, auch für die Frau. Männer vergessen bloss oft, dass der weibliche Köroer erstens anders funktioniert als der männliche, dass heisst, dass eine gewisse emotionale Nähe eine Voraussetzung für Sex ist, und nicht gebumst werden muss, damit man sich endlich mal wieder nahe ist. Und zweitens, dass der Frauenkörper nicht dazu da ist, primär und NUR die Lust des Mannes zu befriedigen. Als Frau fühlt man sich da schnell benutzt, und Freude macht das gar keine. Der weibliche Körper ist ein Mysterium, etwas Heiliges, ein "Tempel", in dem Kinder heranwachsen können, der sie nähren kann... Viele Männer müssen erst wieder lernen, behutsam und ein bisschen ehrfurchtsvoll damit umzugehen, was in diesen Zeiten, wo eine Frau einfach Sexobjekt ist, wirklich schwierig ist. Ich hoffe, ich konnt Dir wenigsten ein bisschen helfen, sodass die Nachtschicht sich gelohnt hat. Ich drücke Dir, Deinem Mann und dem Kleinen die Daumen! Alles Liebe, Svetlana


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...aber mein Laptop und seine Tastatur ist in den letzten Zügen. Und ich jetzt auch, also gute Nacht! Sveta


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Ja zu allem!


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Als ich Deine Schilderung gerade gelesen habe, habe ich mich dabei wieder erkannt. Wir haben auch einen kleinen Sohn, ein richtiger Racker, der uns regelmäßig an unsere Grenzen bringt und das ganze Umfeld wird nicht müde, uns in die Erziehung reinzureden. Im Gegensatz zu Euch schweißt uns das aber nur umso mehr zusammen. Ich glaube auch nicht, dass man bei einem 3jährigen schon von irgendwelchen ADHS- oder sonst welchen Erkrankungen sprechen kann, er spiegelt wahrscheinlich nur eure Unruhe.Ihr seid sein fester Bezugspunkt, aber wirkt wahrscheinlich nicht belastbar, also gibt es da Grenzen, die man immer wieder überschreiten kann. Das führt dann zu täglichen kleinen und großen Konflikten. Wir verfahren in Trotzphasen so, dass wir uns immer wieder absprechen, auf was wir besonders Wert legen, z.B. Andere nicht schlagen, nicht auf den Tisch klettern oder sich nicht durch Schreien Sachen zu ertrotzen. In diesen Bereichen sind wir halt besonders konsequent. Das Gute daran ist, dass wir dann beide das gleiche Ziel haben, wir haben so beschlossen und da redet keine Schwester, Oma oder sonst wer rein. Kleine Nebenkriegsschauplätze, wie z.B. schlechte Eßmanieren werden dann zunächst toleriert bzw. ignoriert, bis die anderen Felder klar umrissen sind. Was die Lieblosigkeit Deines Mannes betrifft: vielleicht ist Euch über den ganzen Alltag die Liebe abhanden gekommen. Dagegen hilft nur, sich mal wieder Zeit als Paar zu gönnen. Geht ins Kino oder Essen, setzt ein paar Highlights im Alltag. Und wenn ihr keinen Babysitter zur Hand habt, dann fahrt als Familie raus, geht wandern oder einfach mal in den Zoo, etc. Gemeinsame Unternehmungen stärken das Wir-Gefühl. Meist kommt sowas ja außerhalb des Urlaubs zu kurz, aber ein Wochenende kann da auch schon viel bewirken. Ich hoffe, dass bei Euch nicht alles vorbei ist, vielleicht hilft es, wenn ihr euch darauf besinnen könnt, was für Euch beide wichtig ist, auch in der Erziehung Eures Sohnes. LG, Doreen


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Ich muss mal bei Svetlana unterschreiben, hast Du gut formuliert! Noch etwas: Mein Sohn, heute 7, war genauso, dass er auch Lukas heißt, hm, Zufall?:-) Euer Sohn ist ein Spiegel von euch. Auch ich musste merken dass, je ruhiger und konsequenter ich war, desto ruhiger war auch mein Sohn! Probiers aus, langfristig! Es geht aber nur, wenn Du selbst ein zufriedener Mensch bist und in Dir ruhst. Ändere die Dinge in Deinem Leben die Unruhe und Unzufriedenheit hineinbringen. Hier noch ein kleiner Hoffnungsschimmer: Heute ist mein Sohn zwar temperamentvoll, aber alles im Rahmen. Vieles wächst sich auch noch aus, denn 3 Jahre fand ich zumindest ein schlimmes Alter, das ging bis fast 5 Jahren so:-) Kopf hoch, sei konsequent und klare Linie bei der Erziehung Deines Sohnes, dann wird das schon. Allerdings sollten beide Elternteile an einem Strang ziehen sonst wird das nichts. LG