Elternforum Mutter-Kind-Kuren

An die erfahrenen Kur-Mütter - Achtung lang!

An die erfahrenen Kur-Mütter - Achtung lang!

tigerente30

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Hallo! Ich bin neu hier und suche Tips von erfahrenen Kur-Müttern! Zu meiner Vorgeschichte: ich bin 36 Jahre, verheiratet, habe 2 Söhne (5,5 und 3,2 Jahre alt) und arbeite 28 Std./Woche. Mein Mann und ich führen berufsbedingt seit 2004 eine Fernbeziehung, d.h. unter der Woche bin ich für alles alleine zuständig. Wir haben eine Oma in der Nähe, die uns unter die Arme greift, wenn ich z.B. berufsbedingt Abendtermine habe. Mein ältester Sohn ist seit Geburt sehr schwierig (sehr schwere Geburt, getrennt von mir auf Neo, Schreibaby, Essensverweigerung, starke Agressionen gegenüber sich und anderen, Regulationsstörung...). Seit gut einem Jahr bekommt er Frühförderung (Heilpäd. Betreuung und Ergo) und macht zusätzlich eine Spieltherapie, die ihm sehr gut tut. Trotzdem haben wir massive Probleme im Kiga, so dass er ab September auf einen I-Platz im Montessori-Kiga wechselt. Die momentane Diagnose lautet "einfache Aufmerksamkeitsstörung" und "emotionale Störung des Kindesalters mit Geschwisterrivalität". ADHS und Autismus werdem ausgeschlossen. Der Kleine ist ein Wildfang, mitten in der Trotzphase, aber trotzdem ein relativ unkompliziertes Kind, dass sozial sehr weit entwickelt ist. Der Große ist seit Geburt des Kleineren massiv eifersüchtig, ohne nennenswerte Besserung. Mittlerweile ist mir alles zu viel. Mein Mann weit weg, die ganzen Therapien, Job, Haushalt und v.a. die massiv angespannte Situation zu Hause. Ich bin sehr leicht gereizt, reagiere oft über (was mir hinterher immer total leid tut) und stoße immer schneller an meine Grenzen. Mein Hausarzt, den ich diese Woche konsultierte, war sehr "nett" zu mir. Für eine Kur für mich alleine bin ich psychisch und physisch nicht krank genung. Ich solle mich doch um eine Mutter-Kind-Kur bemühen, da hätte ich schließlich Anspruch darauf und solle zum Arbeiten aufhören. Wir brauchen aber das zusätzliche Geld, Spaß machen tuts mir dummerweise auch noch und in meinem Bereich etwas mit weniger Stunden zu finden, ist ein 6er im Lotto. Nun meine Frage, die ich mir seitdem dauernd stelle - Gehe ich mit beiden Kindern zur Kur - dann ist es definitiv keine Erholung mehr für mich (massive Rivalität, Aggressivität des Großen gegen den Kleinen). Gehe ich mit dem Großen (Indikationen hätten wir genung), weiss ich im Vorfeld schon, dass er a)höchstwahrscheinlich nicht in der Kinderbetreuung bleibt und b) falls doch, dort mit massiven Problemen wg seiner Problematik im Sozial/emotionalen Bereich zu rechnen ist. Anderseits würde das unserer angespannten Mutter-Kind-Beziehung vielleicht sehr gut tun? Oder gehe ich mit dem Kleinen (Indikationen sind ausser Bronchitis-Anfälligkeit und der stark belastenden Situation für ihn zu Hause weniger vorhanden -> würde das ausreichen?)? Er ist sehr mama-fixiert und ich weiss nicht, ob das für ihn gut wäre, wenn er plötzlich 3Wochen allein mit Papa bleiben müsste. Der Große ist im Gegenzug absolutes Papa-Kind, dass würde für ihn kein Problem darstellen. Ich weiss, dass mir keine den ultimativen Ratschlag geben kann, aber vielleicht war ja eine von euch in einer ähnlichen Situation und kann mir ihre Für u Wider mitteilen. Ich habe auch noch eine andere Frage: ich bin bei der DAK versichert. Auf ihrer Homepage haben sie zwei Vertragskliniken genannt (Poel und Boltenhagen). Ich würde schon gerne an die Ostsee, aber wenn ich den Antrag jetzt stelle, dann fahre ich frühestens im Winter, ich weiss nicht, ob dass dann an der Ostsee so schön ist. Kennt jemand eine Klinik mit ähnlichen Indikationen wie unsere, die auch im Winter schön ist? Kur.org spuckt mir Waldfrieden, Saarwald und Zorge aus (kennt die jemand?), das Müttergenesungswerk noch einen Haufen anderer, meistens alle an der Ost o NOrdsee. Oder muss ich so oder so die Vertragskliniken der Kasse nehmen? Ich bin schon ganz gaga von den vielen Infos aus dem Netz. Werde auf jeden Fall einen Beratungstermin mit dem Müttergenesungserk o Caritas ausmachen, haben wir beiden hier vor Ort. Welche Stelle ist besser, wenn man das so sagen kann? Vielen Dank allen, die sich bis hierher durchgelesen haben. Liebe Grüße aus dem verregneten Bayern! Tigerente30


Luni2701

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Antwort auf Beitrag von tigerente30

also ich glaube, ich an deiner stelle würde mit dem kleinen allein fahren, einmal leidet er bestimmt auch serh unter der rivalität vom großen Bruder, außerdem braucht der große ja sehr viel aufmerksamkeit und dazu noch mag der kleine nicht gern bei Papa bleiben. Ich mach das jetzt auch so. Meine beiden großen haben ADHS und es ist oft hölle hier udn mega stressig. Die kleine würde mit 3 wochen ohne mama nicht zurecht kommen und deshalb fah ich mit ihr allein in kur. Wenn die beiden großen mit dabei wären, wäre es für mich keine erholung und die brauche ich dringend, da sie ja nun nachmittags bei mir wären und da gehts hier meistens richtig zur sache. Ich bin bisher ganz glücklich mit meiner entscheidung.


Vernel

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Antwort auf Beitrag von Luni2701

Hallo, also ich habe auch eine Kur beantragt, und zwar ohne Müttergen. o.ä. ... habe meine Situation aufgeschrieben (Alleinerziehend, Job, infektanfälliges Kind, sehr anhänglich). Ich habe letzte Woche die Kur tel. zugesagt bekommen, ohne Probleme. Bin jetzt auf der Suche nach der passenden Klinik. Ost/Nordsee fällt wahrscheinlich aus, da erst ab Nov. wieder Termine frei sind. Da ich auch ein sehr anhängliches und derzeit sehr trotziges Kind (2,5 Jahre) habe, suche ich eine Klinik, wo das passt, damit ich Erholung bekommen kann, ohne den Stress mit der Fremdbetreuung zu haben. Ich suche also ein kleines Haus, mit flexibler Betreuung, damit es keine größeren Probleme gibt. Vielleicht ist das für dich auch sinnvoll?!? Ich mache mir ähnliche Gedanken, wie du ... ich weiß auch nicht, ob am Ende die Kur nicht anstrengender wird, als zu Hause zu bleiben. Aber ich möchte gern hin und ich möchte es versuchen. Was die "Wahl" deiner Kinder betrifft, musst du wohl wirklich abschätzen, ob du und eins von denen damit klarkommt, 3 Wochen die Mama nicht zu haben?! Oder ob es anderenfalls nicht besser ist, es mit beiden zu versuchen ... ihr seid ja schließlich nicht zu Hause und manchmal klappt es in der Fremde ganz anders und sogar besser?! Sollte es nicht gehen, kann man vielleicht nach ner Woche noch ein Kind zu Papa geben als Alternative vielleicht?! Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, zu entscheiden, was besser ist!!! VG Vernel


Julia+Christopher

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Antwort auf Beitrag von tigerente30

1. Wenn du willst kannst du auch ohne Kinder fahren. Das wäre dann eine Mütterkur. Die Antragsbedingung sind die gleichen wie für eine Mutter-Kind-Kur. Die Aussage des Arztes "zum alleine fahren bist du nicht krank genug" stimmt so also nicht ganz. Für die Kinder stünde dir dann auch eine Haushaltshilfe zu. Ob du alleine fahren willst musst du für dich entscheiden. Ich bin ohne Kind gefahren. Meins war allerdings auch 10. 2. Welche Beratungsstelle besser ist kann man so nicht sagen. Das hängt stark von der Beraterin ab. Ich selber war beim DRK und die Beraterin bei mir war nicht so wirklich hilfreich. Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich es allein machen. 3. Pass auf, dass du vor allen Dingen die Belastungen durch und mit den Kindern in Vordergrund stellst. Also nicht "ich bin durch die Kinder so erschöpft, dass ich kaum noch Arbeiten kann" sondern "ich bin so erschöpft durch die Mehrfachbelastung, dass ich den Kindern nihct mehr gerecht werde. Ich bin ungeldudig mit ihnen, was die Problematik mit einem Ältesten noch verschärft..." 4. Bzgl der Wahl der Klinik würde ich mich erstens von der Lage und zweitens von den Kliniken der Krankenkasse frei machen. Laut Gesetz hast du ein Wunsch- und Wahlrrecht. Dem gegenüber steht das Wirtschaftlichkeitsgebot der Klinik. Das heißt, wenn die Klinik dir eine geeignete Klinik A anbieten kann, mit der sie womöglich noch Sonderkonditionen ausgemacht hat, kannst du nicht einfach so sagen ich will in Klinik B... es sei denn du kannst es sehr gut begründen und es gibt keine wirtschaftlichere Alternative für dich. Mach dir Gedanken welche Anforderungen du an die Klinik hast: - große Klinik, meist eine höhere Bandbreite von Angeboten aber halt auch mehr Gewusel - kleine Klink: weniger Mütter, oft individueller Betreuung - willst du mit den Kindern essen oder sollen x Mahlzeiten getrennt sein - wöchentliche Anreise oder feste Kurgänge - legst du Wert auf bestimmte Schwerpunkte evtl auch Beratungsmässig - willst du eine kirchliche Einrichtung (evlt selbst wenn du nicht sooooo viel wert drauf legst ein Argument um einen Klinik durch zubekommen) - wäre es OK wenn Väter anwesend sind oder willst du auf jeden Fall eine "väterfreie" Einrichtung Viele Grüße Julia


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tigerente30

Hallo! Es ist echt schwer, dir etwas zu raten. Meine Sorge an deiner Stelle wäre, wenn du mit dem kleinen fährst, schürst du da nicht noch mehr die Eifersucht des Großen? Weil du schreibst, er ist sehr eifersüchtig, große Geschwisterrivalität. Ich an deiner Stelle würde mit dem Großen fahren, und die Zeit mit ihm intensiv nutzen, in der Ferne.ohne den kleinen. Es gibt auch Kliniken die drauf spezialisiert sind, auch schwierige Kinder zu betreuen.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von tigerente30

Hallo, mir ist als erstes eine Familienkur eingefallen. Da kenne ich mich aber nicht aus, aber vielleicht wäre das eine Option. Ihr könntet euch dann die Kinder aufteilen. Wenn du mit einem fährst, könntest du natürlich wirklich die Rivalität untereinander fördern. Ich war mit meinen beiden (bei mir Erschöpfungszustände, Verdacht Burn-Out, der Große Asperger Autist, der Kleine als Begleitperson) im Kurhaus Schanzenberg. Kleine Einrichtung, auf "schwierige" Kinder ausgerichtet und bewusst nach meinem Großen ausgesucht. Die haben eine ganz gute Internetseite.


tigerente30

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Antwort auf Beitrag von tigerente30

Hallo zusammen! Vielen Dank für die sehr ausführlichen Ratschläge und Meinungen! Es wurden Sachen genannt, die ich noch gar nicht bedacht habe, z.B. wie ich was formulieren sollte. Da bin ich einfach noch total jungfräulich, danke, dass hilft echt weiter. Meine Entscheidung welches Kind ich mitnehmen werde, ist noch nicht gefallen. Mir ist schon deutlich bewusst, dass die eh schon vorhandene Geschwisterrivalität sich noch verstärken könnte, aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass der Große die Papa-Wochen (mein Mann würde eher arbeiten aufhören und ihn um 14.00 Uhr aus dem Kiga holen) mehr als genießen würde. Allerdings glaube ich auch, dass es unserer sehr angespannte Mutter-Kind- Beziehung sehr gut tun würde... Ach ich mach mir die Entscheidung echt nicht leicht :-(, aber irgendwie hätte ich einfach auch gern mal nur Erholung... Habe heute nen Termin mit der Tante vom Müttergenesungswerk ausgemacht. Die war zwar sehr nett am Telefon, wirkte aber nicht übermäßig kompetent. Mal sehen, wie es weiter läuft. Kann mir vielleicht noch jemand ein besonders gute Kur-Klinik empfehlen? Im mittleren Größenbereich und nicht total ab vom Schuß, da ich ohne Auto anreisen werde. Und vor allem wintertauglich? Vielen vielen Dank nochmal! Eure Tigerente30