Elternforum Rund ums Kleinkind

wie sich um K1 kümmern, wenn man zugleich K2 beaufsichtigen muß (z.B. Turnkurs)?

wie sich um K1 kümmern, wenn man zugleich K2 beaufsichtigen muß (z.B. Turnkurs)?

auf der Reise

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Wie könnt Ihr Euch um das Ältere von zwei kleinen Kindern kümmern, vor allem außer Haus? Ich habe zunehmend Schwierigkeiten, mich auf K1 (3J.) zu konzentrieren, weil K2 (18 Monate) früher oder später Beaufsichtigung braucht - immer wieder werden unhygienische oder potentiell giftige Sachen in den Mund gesteckt (das wird immerhin etwas besser), es wird an gefährliche Stellen gegangen usw... und v.a. beim Turnen von K1 möchte K2 gern selbst alles ausprobieren, was noch nicht altersgerecht ist, oder rennt blind an gefährliche Stellen. K2 ist motorisch eh abenteuerlustig und macht Älteren gern Sachen nach, die alters- oder größenbedingt noch nicht möglich sind. (Gerade heute wiederholte Versuche, vom Kletterdreieck kopfüber abzusteigen... auch noch nach dem ersten - von mir abgebremsten - Absturz.) Mein Problem: Dann kann ich mich nicht mehr (genug) um K1 kümmern. K1 möchte auch meine Gegenwart... und z.B. beim Kinderturnen gab es schon einen kleineren Unfall, weil ich mich gerade um K2 kümmern mußte. Noch dazu hängt sich K1 beim Turnen eh schon gern an eine Freundin und deren Mutter - die Mutter aber möchte natürlich auch die Zeit mit ihrer Tochter genießen und nicht noch K1 mit-betüdeln. Wenn ich dann noch wegen K2 fast ausfalle, wird das noch unschöner. Klar, irgendwann wird das besser (und z.B. Sport läuft ja irgendwann eh ohne Eltern), aber bis dahin? Ich bin kurz davor, das Kinderturnen erstmal aufzugeben, weil ich mich einfach nicht zweiteilen kann. (Und das, obwohl man eh erst zum Schuljahrsende kündigen kann. :-( ...) Aber andere Bewegungs-/Sport-Angebote wären ja nicht anders. Und K1 täte es ja gut, sich motorisch weiter auszuprobieren, vom Spaßfaktor abgesehen. Wie macht Ihr das??


TatsächlichLiebe

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Die Turnstunde ist furchtbar für mich. Ich kann dem Großen nicht zuschauen beim Springen, weil ich hinter dem Kleinen herbin. Ich mach das nur noch an Tagen, an denen ich wirklich fit bin und Lust habe, das zu leisten. Der Große ist zum Glück nicht so scharf darauf. Wir waren dann auch mal wochenlang nicht dort. Letztlich braucht das kleine Kind die Aufsicht stärker. Daher kann ich es dem Großen nur so erklären und so gut es geht, zuschauen. Ich meide aufgrund dieser Situationen und weil der Große auch einfach grade nicht gut folgt, den Spielplatz. Zu oft war es nur ein Hoffen und Bangen, dass keinem was passiert, ich schweißgebadet zwischen beiden Kindern. Und was ist? Sie sind auch im Garten zufrieden. Dort kann man die Gefahren ja begrenzen bzw. dann den Spielbereich.


JoMiNa

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Ich glaube auch, dass bei der Konstellation das Kinderturnen in der Form für euch einfach nicht geeignet ist. So wie du es beschreibst, geht es bei dem Kurs eher unübersichtlich / wild zu und die Aufsichtspflicht liegt bei den Eltern. Und genau das kannst du momentan nicht leisten, egal wie du es drehst und wendest. Meine Kinder sind 3 Jahre auseinander und ich muss zugeben, das war etwas einfacher: Als K1 noch auf dem Spielplatz viel beaufsichtigt werden musste, hat K2 im Kinderwagen geschlafen. Und als K2 selbst angefangen hat, die Umgebung zu erkunden, war K1 schon relativ zurechnungsfähig und hat sich auf Spielplätzen mehr für Freunde/andere Kinder interessiert als für mich. In deinem Fall würde ich wirklich das Kinderturnen lassen. Eure Kündigungsregelung finde ich nicht besonders fair, hier ist es 1 Monat zum Quartalsende. Oder handelt es sich eher um einen "symbolischen" Beitrag? Ich fürchte, so oder so wirst du es als Lehrgeld verbuchen müssen. Außer du findest doch noch jemanden, der mit K1 hingeht oder in der Zeit auf K2 aufpasst. Auch würde ich die Spielplätze mit größeren Klettergerüsten oder anderen potentiellen Gefahren wie Wasserstellen in der Nähe vermeiden. In dem Alter sind die kleineren, ruhigeren Spielplätze mit nur einem Sandkasten, Schaukeltier usw. sowieso die bessere Wahl. Wenn ich unter der Woche alleine bin, gehe ich eigentlich nur auf die "langweiligen" Spielplätze ohne große Geräte oder viel Action und meinen Kindern hat da nie etwas gefehlt. Im Gegenteil, sie finden immer irgendwas zu tun und durch die regelmäßigen Besuche haben wir einige Freundschaften/ Bekannschaften aus der Nachbarschaft dazu gewonnen. Ich würde an deiner Stelle auch einige Sicherheitsregeln einführen und konsequent durchsetzen. Also an Spielplatz X ist das Klettergerüst tabu, wenn Mama nicht dabei ist. So macht das z.B. eine bekannte Tagesmutter und auch bei Kitas gibt es normalerweise Regeln, wo man wann hochklettern darf usw., die bei einer 1:1-Betreuung nicht unbedingt notwendig wären. Solche Regeln sind natürlich einfacher durchzusetzen, wenn man sich immer auf demselben Terrain bewegt. Beim Kinderturnen ist das nicht machbar, da die Geräte jedes Mal neu aufgebaut sind und dazu die anderen Kinder... Wenn man ehrlich ist: Bei einem 3jährigen macht die 1 Stunde Kinderturnen pro Woche  bewegungstechnisch keinen Unterschied. In dem Alter sind die Kids doch ständig in Bewegung, sobald sie draußen sind. Auf dem Bordstein oder einem Baumstamm balancieren, Laufrad oder Roller fahren, von Stein zu Stein hüpfen, den ganzen Park nach Stöcken absuchen... Und zu Hause sitzen sie doch auch nicht still, wenn sie nicht gerade vor dem Bildschirm geparkt sind. Wenn ihr viel an draußen seid, reicht das an Bewegung vollkommen aus, da musst du dir keine Gedanken darüber machen. Ideal sind in dem Alter Treffen mit anderen Kindern, ob verabredet oder zufällig. Da kann auch schon mal das andere Elternteil einspringen und nach den beiden Großen schauen, während du K2 im Sandkasten beaufsichtigt. Da hätte ich auch kein schlechtes Gewissen gegenüber der anderen Mutter - das gleicht sich ja in der Regel wieder aus. Frag doch die eine Mutter, ob ihr euch  verabreden wollt, falls ihr das nicht schon macht. Bei einem Treffen könntest du auch nochmal ansprechen, dass es dir unangenehm ist, dass K1 sich so an sie dranhängt. Vielleicht macht es ihr nicht so viel aus. Ich hätte zumindest kein Problem, ein befreundetes Kind mit zu beaufsichtigen, wenn die beiden sowieso am gleichen Gerät turnen. Ob die Unterstützung der anderen Mutter dir reichen würde, um das Kinderturnen fortzusetzen, musst du selbst entscheiden. 


auf der Reise

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Danke - es beruhigt mich erstmal, daß nicht nur ich das schwierig finde. :-) Tatsächlich ist K1 motorisch eher vorsichtig. Und mit wenigen Ausnahmen wird sich am liebsten - auch auf Spielplätzen - in ein Spiel auf dem Boden vertieft. Deshalb finde ich das Turnen als Anregung und Übung eigentlich gut. Aber dann sollte ich wohl eher Verabredungen fördern, denn mit anderen bewegt sich K1 viel mehr (und vielseitiger, weil Nachmachen ja toll ist). Auch wenn K1 nach Kita plus Verabredungen häufig erledigt ist - nach dem Turnen ja auch. Bisher fand ich es nie notwendig, Spielgerüste zu verbieten. Ich habe nie geholfen oder hochgehoben (nur notfalls aufgefangen), und was K1 selbst erklettert hat, darf es auch bespielen. Und ich traue K1 idR zu, Spielplatzgerüste einzuschätzen... aber verständlicherweise möchte K1 nicht, daß ich mich dann nur um K2 kümmere. - Jomina, ich merke mir Deinen Tip aber für K2 - da werden, wie geschrieben, bereits jetzt mit unerschütterlichem Optimismus manche "unmöglichen" Dinge versucht, da könnte ich vorausschauend mehr Grenzen setzen. :-) Noch mal nachgelesen: Bei uns kann halbjährlich gekündigt werden, mit 6wöchiger Frist. Aber die Beiträge sind nicht hoch. Ist halt nur ärgerlich, zumal eine lange Warteliste besteht. Die andere Mutter hat leider gerade erst erwähnt, daß es eben ihre Mutter-Tochter-Zeit sei und es schwierig sei, wenn K1 dann von ihr verlange, daß sie mit ihm so spiele wie mit der Tochter (Ball zuwerfen o.ä.). Da habe ich bereits ein schlechtes Gewissen. Aber ich werde mal nachfragen, was für sie im nächsten Quartal in Ordnung ist. Denn über eine Alternativbetreuung habe ich mir erfolglos den Kopf zerbrochen.


TatsächlichLiebe

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Mutter-Tochter-Zeit im Kinderturnen? Oder hab ich das jetzt falsch verstanden? Ich finde nicht, dass DU dann ein schlechtes Gewissen haben musst. Es ist doch völlig absehbar, dass man sich bei solch einer Veranstaltung nicht nur mit dem eigenen Kind beschäftigen kann. 


JoMiNa

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Die Idee finde ich auch seltsam. Aber ok, wenn es die Mutter so sagt, muss man das akzeptieren. Dann mache es doch wirklich so, dass ihr euch öfter auf Spielplätzen verabredet, gerade jetzt wo die schöne Jahreszeit beginnt. Oder einfach Mal Spaziergang in den Wald, oder Laufrad fahren. (Da hätte ich noch einen Tipp, falls Kind nicht so motiviert ist oder es dir im Straßenverkehr zu gefährlich ist: Fahrradübungsplatz, falls ihr so etwas in der Nachbarschaft habt und der nicht zu überlaufen ist.) Verstecken spielen oder Rollenspiele kann auch funktionieren, wenn ihr alleine auf dem Spielplatz seid. Mit ein bisschen Fantasie ist das Klettergerüst eine Burg, Einsatzzentrale oder ein Piratenschiff - so schafft du es vielleicht, K1 etwas "rumzuscheuchen" und es bekommt Aufmerksamkeit, während du K2 beaufsichtigst. Ganz ehrlich - gerade mit 2 Kindern muss man Prioritäten setzen und sich das Leben nicht unnötig schwer machen. Und das heißt für mich, da muss man nicht jedes Angebot  mitmachen, das gerade angesagt ist 😁 Hier bei uns fangen die Kurse ohne Eltern ab 4 an - da könntest du vielleicht jetzt schon K1 vormerken lassen, wenn es was für euch ist.


Janet90

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Antwort auf Beitrag von auf der Reise

Wenn sie das als ihre Mutter Tochter Zeit bezeichnet muss man das respektieren. vielleicht hat sie aber auch keine Lust dein Kind mitzubetreuen. Ich wäre ehrlich gesagt schon abgenervt, wenn  ich mit meiner Tochter zum turnen gehen würde und dann ne andere Mutter sich wünscht dass ich mit ihrem Kind spiele. Finds auch übergriffig sie aufs nächste Quartal anzusprechen.


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Janet90

Also mit einem beliebigen "fremden" Kind würde ich auch nicht unbedingt die ganze Turnstunde spielen wollen. Aber wenn es ein Freund meines Kindes ist und die Kinder schön zusammen spielen, und ich dazu noch sehe, dass die Mutter mit dem Geschwisterchen alle Hände voll zu tun hat, hätte ich wie gesagt kein Problem damit. Daher hatte ich das vorgeschlagen, bei der Mutter "vorzufühlen", wie sie die Situation empfindet. Aber da die Mutter es jetzt schon so deutlich signalisiert hat, dass sie die Zeit exklusiv mit ihrer Tochter verbringen möchte, würde ich sie auch nicht weiter drängen.


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Wenn die Kinder schön miteinander spielen und nicht beide die andere Mutter einfordern, wär das auch wahrscheinlich kein Problem. Aber K1 der Threaderstellerin scheint ja explizit mit der Mutter ihrer Freundin Ball o.äh. spielen zu wollen... ich hab auch so ein Exemplar und mir ist das ehrlich selbst auch oft unangenehm wie sie meine Freundin einspannt, obwohl ich und deren gleichaltes Kind direkt daneben sind. Das Kind will natürlich auch explizit nicht mit mir spielen und so hat meine Freundin dann zwei an der Backe. Zum Glück treffen wir uns idR privat, sodass ich dann den Support mit Taschen tragen, Kaffee holen etc leisten kann und sie sich voll aufs Spiel mit den beiden konzentriert. Bei einem Sportkurs fände ich das wahrscheinlich noch extremer, aber mit nem K2 bei uns wär ich unendlich dankbar dafür, denn meine Freundin würde unsere sicher dann auch gerne mitbetreuen. Genauso wie ich umgekehrt, wenn Kind mich denn ließe. Aber anscheinend hat sie die gleichen Präferenzen bei ihren Freundinnen wie ich und findet meine Freundin einfach interessanter als mich.  Falls aber jetzt dieses befreundete Mama-Tochter-Paar bei der Threaderstellerin zB auch ein Geschwisterkind hat und der besagte Sportkurs die Exklusivzeit für diese Tochter ist, wäre ich auch echt frustriert, wenn dann nicht mein eigenes zweites Kind dazwischen grätscht, sondern ein "fremdes". Insbesondere im Stil meines Kindes... Würde ich zähneknirschend machen, aber eigentlich find ich es dann total wichtig, das anzusprechen und für die eigene Tochter auch sicher zu stellen, dass sie ihre Zeit kriegt.    Also definitiv kann sowas toll klappen wie bei uns. Aber wenn schon abgelehnt wurde, dann sollte man das sicherlich respektieren wie JoMiNa sagt. Die andere Mutter wird einen für ihre Familie wichtigen Grund dafür haben.


Windbeutel

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Ja, Deine Beschreibung trifft es leider in etwa. Die andere Mutter hat ebenfalls zwei Kinder, und der Turnkurs ist halt Exklusivzeit für die eine Tochter... bzw. auch einfach Zeit, in der die Mutter nicht noch anderes zu tun hat. Die Mutter ist insgesamt viel und toll engagiert, also weiß ich nicht, *wie* wichtig ihr die Turnstunde ist. Sie hat es auch sehr vorsichtig und fast nebenher angesprochen. Aber daß sie es überhaupt ausgesprochen hat, hat mein bereits bestehendes schlechtes Gewissen sehr getroffen. Und K1 ist halt so begeistert von ihrer Tochter, daß am liebsten genau das kopiert wird, was die macht. (Nervt mich eh, hilft ja leider nix.) Also wenn die Tochter mit ihrer Mutter Ball spielt, will K1 mit der Mutter Ball spielen. Wenn die Tochter sich auf den Schoß der Mutter setzt, will K1 manchmal sogar das. Manchmal darf auch ich herhalten (als Kopie der Mutter), aber meist lieber nicht. Und noch dazu bin ich durch K2 (und z.T. auch noch durch ein gesundheitliches Problem) eben nicht genauso engagiert oder kreativ mit K1 wie die Mutter mit ihrer Tochter, sondern einfach so, wie die meisten Eltern beim Turnkurs auch. Sonst würde K1 vielleicht auch nicht ganz so sehr "fremdgehen". Da kommt dann leider eins zum anderen. (Und nein, mir geht's nicht um "das nächste Quartal", habe ich wohl unglücklich formuliert. ;-) Ich kann die Mutter halt höchstens ansprechen, inwiefern sie das ungleiche Spiel in Ordnung findet oder nicht, bis das jetzt laufende Quartal abgelaufen ist. Ggf. werden wir dann noch ein paarmal hingehen oder eben eher nicht. Nach diesem Faden bin ich jedenfalls entschieden, zum 30.6. zu kündigen.)