Menixe
Hi, heut muss ich euch mal um euren Rat fragen. Meine Große ist jetzt fast drei und ein eher ruhiges, sehr entspanntes Gemüt. Wir handhaben eigentlich alles so, dass wir ihr erklären, warum und weshalb zb Dinge nicht gehen, wenn wir mal nein sagen müssen. Wir versuchen sehr, auf Ihre Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, aber eben auch klare Grenzen zu ziehen und konsequent zu bleiben, wenn etwas nicht geht. Wir treffen oft Vereinbarungen mit ihr (zb wir schauen noch 2 Bücher an und dann gehen wir Zähne putzen), daran müssen wir uns dann alle halten. Das klappt bei ihr auch meistens sehr gut, sie ist sehr verständig und es gibt nur selten mal Knatsch wenn etwas nicht erlaubt ist. Jetzt war es abends ein paar mal so, dass sie mit der Vereinbarung einverstanden war, dann aber doch noch 2 mal puzzeln wollte und völlig aufgelöst war, weil wir nicht nachgegeben haben. Das war kein Trotzen, sie war wirklich total unglücklich damit und hat sich überhaupt nicht mehr beruhigt. Ich versuche in solchen Situationen ganz ruhig zu bleiben, erkläre ihr nochmal warum es nicht geht, und bleibe bei ihr und biete ihr an, sie zb in den Arm zu nehmen. Viel mehr Tamtam mache ich nicht sondern warte ab, bis sie sich ein bisschen beruhigt. Aber sie hängt dann wie in einer Schleife und kommt nicht raus, sie weint und bettelt quasi, noch zu dürfen. Ich bin dann auch schon raus gegangen und habe gesagt, ich lass dich ein bisschen in Ruhe, aber auch da hat sie sich überhaupt nicht beruhigt und es tat mir leid, sie in ihrem Kummer einfach hocken zu lassen. Nach einer Weile klappt es dann meist damit, dass ich etwas anderes vorschlage (gestern war es „willst du heut bei mir schlafen?“ - das darf sie aber sonst auch wenn sie möchte, ich frag sie nur nicht konkret danach). Da hat sie aber dann wirklich schon lange Geweint, wenn ich vorher einen anderen Vorschlag mache hilft es nicht. Da hat sie sich etwas beruhigt und wir haben uns zusammen ins Bett gekuschelt (schlafen wollte sie dann aber trotzdem in ihrem eigenen Bett :-)). Danach war es gut, sie hat sich die Zähne putzen lassen und ist ins Bett geschlüpft und eingeschlafen, die Laune war wieder gut und ganz entspannt. Wie würdet ihr in einer solchen Situation reagieren? Ich muss dazu sagen, wir hatten das Problem bisher nur abends wenn sie sehr müde war, daher war das wahrscheinlich auch der Müdigkeit geschuldet. Und wir packen gerade Kisten und ziehen bald um, außerdem bekommt sie im Januar ein Geschwisterchen, es ist also gerade sowieso viel Neues bei uns. Klar versuche ich, die Situation zu vermeiden, dass sie so müde ist, und sie rechtzeitig ins Bett zu bringen. Aber wenn es doch zu solch einem „Anfall“ kommt, wie würdet IHR damit umgehen? Wir haben ja immer irgendwie die Kurve gekriegt, aber diese halbe Stunde Weltuntergang war für alle anstrengend und tat mir für die Kleine auch leid.
So blöd es ist, aber mein Sohn beruhigt sich am ehesten, wenn ich ihn in Ruhe trotzen lasse. Und ja, für mich zählt das zu Trotz. Er kriegt es nicht auf die Reihe seine Impulse zu unterdrücken, weil er müde ist. Bei uns kommt das auch fast nur abends vor, wenn es ins Bett gehen soll. Dann "muss" aber das noch gemacht werden oder man "muss" erst noch das Puzzle machen und es "muss" erst noch was fertig gebastelt werden. Wenn ich ihn die paar Minuten einfach heulen lasse, dabei bleibe und ruhig warte hat er sich bisher immer am schnellsten beruhigt. Schimpfen, erklären, bitten - bringt bei uns zumindest alles nichts, denn er ist viel zu tief in seiner eigenen Wahrnehmung der Situation und in seinem Heulen drinnen. Ich sag ihm also "Wir warten jetzt erst mal bis Du dich beruhigt hast und dann sehen wir weiter." Und immer eine Alternative will ich nicht anbieten. Er muss irgendwann auch mal lernen, dass Regeln, Regeln sind - vor allem wenn alle diesen zugestimmt haben. Eine Zeit lang hat bei uns auch eine Eieruhr sehr gut gewirkt. Die wurde auf 15 Minuten oder was auch immer eingestellt und es war vorher klar, dass wenn die klingelt Schluss ist. Dann darf das angefangene Puzzle noch fertig gemacht werden oder was auch immer, aber das war's. Inzwischen geht es gut ohne und die Phasen von "ich muss aber noch" sind selten geworden. LG Lilly
Hej! Kommt drauf an. Was gar nicht ging, war Ablenkung (ASchwiegermutter, wei les bei der Ciousine menier Tochter gut wirkte), neues anfangen, erklären. Was wir instinktiv richtig machten: Aus der Situation, über die sie sich aufregte, raus(tragen). So ähnlich machten sie es im KIGA, bekamen wir einmal mit - da hatte Tochter auf die "Androhung": "Wenn ihr 2 den Quatsch jetzt noch lange weitermacht, muß eine in der Küche essen" ihren Teller selbst in die Küche getragen (und wir hörten es nur noch als Ereignis, falls sie erzähle, hätte in der Küche allein essen müssen. Die Pädagogin erklärte einleuchtend: Tochter steigert sich trotzig in etwas rein und kommt allein nicht mehr aus der Wut, dem Trotz, dieser Seigerung raus (hatten wir bei der Jüngsten dann manchmal mit Weinen, Kummer...). Sie merkt durchaus - sie ist ja nicht dumm - daß sie raus muß, daß das schiefgeht, daß es böse endet, wie auch immer, aber sie kann nicht. DA sind wir Erwachsenen gefragt: Grenzen setzen, Weg aus der Situation aufzeigen, Ende programmieren, wo es sonst eben unendlich weitergeht, bis Kind vor Erschöpfung umfällt. Also keine Diskussionen ,Erklärungen - raus aus der stressigen Situation und kind DORT runterkommen lassen - auch ich bin oft dabei geblieben... War eine Übergangszeit, stressig, aber so erklärt wunderbar, weil wir merkten, instinktiv hatten wir unserer Tochter sehr geholfen. Zuviel "erwachsenes" Verhalten wie eben diskutieren, erklären, vereinbaren können Kinder noch gar nicht überblicken, sie sind zusätzlich zur Müdigkeit etc. überfordert und reagieren -kindlich-kindisch. Manchmal sind "authoritäre", authentische, in ihren Vorgaben überzeugte Eltern eben doch besser als die, die meinen, einen Zweijährigen zur Schlafenszeit demokratisch in s Bett bringen zu wollen... (Das geht jetzt nicht gegen Dich persönlich, sondern ist generell zusammengefaßt.) Gute Nerven - Ursel, DK
Danke! Ja das klingt wirklich einleuchtend, aber das mit dem „rausbringen“ hat leider bisher auch nicht funktioniert. Wenn ich sie hoch- und mitgenommen hab ist sie richtig wütend geworden und hatte sich gar nicht mehr unter Kontrolle. Hab leider noch keinen Weg gefunden, sie aus der Situation zu holen, fand das nämlich auch sinnvoll, um wieder aus dieser Schleife herauszukommen. Hast du da einen Tip? Was du mit den „autoritären“ Elten meinst versteh ich, find es da auch Quatsch ewig lang rumzudiskutieren und nochmal und nochmal zu erklären. Ich hab ihr wie gesagt stattdessen gesagt, dass es dabei bleibt und nicht zu ändern ist, und bin dann still bei ihr geblieben. Aus der Situation rausgeholt hat sie dann eben irgendwann der Vorschlag, mit in mein Bett zu kommen. Das passt ja zu dem Gedanken, dass ein Ortswechsel helfen kann diesen Kreislauf zu durchbrechen. Ich wollte in dem Moment auch nicht noch weiter „aushandeln“ um einen Kompromiss zu schließen, sondern wollte in meiner Ansage auch konsequent bleiben damit sie merkt, auch das Weinen und der ganze Frust hilft nicht, Regeln sind nunmal Regeln. Dann werde ich es wahrscheinlich weiter so handhaben. Versuchen, sie irgendwie aus der Situation zu holen (lokal oder auch gedanklich) und ansonsten einfach bei ihr bleiben - Instinktiv ist wie du sagst oft genau der richtige Weg. Da hilft wahrscheinlich sonst nichts als gute Nerven! :)
Ja, man verschleißt viele Nerven, bis die Kinder groß sind ... und selbst dann ...
Kannst Dud ie Situation so einschätzen,daß Du vor der Eskalation tätig wirst?
DAS ist ja eigentlich unserer erwachsene Aufgabe: Es gar nicht erst zum Ausbruch kommen zu lassen.
Ich würde sie raustragen, egal wie heftig es wird - und dann abwarten.
manche Dinge müssen sich ja auch noch oft wiederholen, bis sie "reingehen", bis sie versteht, daß das jetzt so gehandhabt wird und nicht morgen, in 5 Minuten oder wenn sie laut genug brüllt wieder anders.
Wenn das in Deinem Bett okay für Dich ist, gut.
Evtl. kannst Du sie ja auch umbetten,wenn Du selber schlafen gehst.
Hier in DK ist es sehr schwierig, die Begriffe Authorität, Disziplin, etc. positiv zu besetzen.
Aber wenn sie fehlen, dann merkt man das sehr schnell und schmerzlich.
Gruß Ursel, DK
(Ich hätte mich auch einfach mit meiner Antwort anschließen können bei Ursel, hatte sie zuvor aber nicht gelesen) Ich glaube, das wütend werden ist auch normal. Zumindest nicht ungewöhnlich. Die kleinen sind halt davon total überfordert. Eigentlich müde und eigentlich wollen sie ja auch noch was anderes (in eurem Fall ein puzzle legen). Es hilft vielleicht, wenn du ruhig mit ihr redest, ganz ruhig und verständnisvoll beruhigend sagen, dass jetzt Schlafzeit ist, je schneller sie schläft umso eher ist Morgen und dann darf sie das Puzzle legen, sagen dass du sie verstehst und du auch gerne noch puzzlen möchtest, das aber nicht geht, weil ja Schlafzeit ist usw usf. Also irgendwie runterfahren lassen. Auf drm Arm hin und her schaukeln hilft auch ganz gut.
Hallo Ich denke genau wie du, dass es der Müdigkeit geschuldet war. Bei uns half in solchen Situationen, wenn wir das Kind rausgetragen haben und mit dem üblichen Programm fortgefahren sind (bei uns ist es andersrum: erst Zähneputzen und waschen, dann können sie ggf noch spielen und dann werden im Bett Geschichten gelesen, so vermeiden wir dir klassische Übermüdung bzw müssen dann mit einem müden Kind nicht noch was "veranstalten" sondern es kann dann gleich einschlafen/ruhen also mussten sich meine müden Kinder nur noch hinlegen und der Geschichte lauschen, falls sie nicht gleich eingeschlafen sind) Diskutieren und erklären würde ich da nicht mehr viel. Nur einmal kurz und dann das Kind hochnehmen und rübertragen ins Bad zum Zähneputzen und dann ins Bett (oder es wirklich andersrum machen- ich finde es so rum besser) Alles Liebe
Ich glaube, auch wenn es sich nach Weltuntergang anfühlt, es gehört manchmal einfach dazu - und man muss (außer es aushalten) gar nichts tun. Eher im Gegenteil: Wut gehört doch zum Leben dazu und wenn man dieses Gefühl gar nie erlebt, kann man auch nicht lernen, wie man damit ungehen kann. Daher würd ich etwas Zeit geben, zum beruhigen und dann im Programm weitermachen. Und es nicht so sehr zu Herzen nehmen.
Die letzten 10 Beiträge
- Verhalten beim Einschlafen
- Windel
- SPZ beim Kind, dass nicht mitmacht - Erfahrungen, Tipps?
- Morgen U8 bei meinem Sohn und ich kriege schon jetzt Bammel 🤦🏼♀️
- Plötzlich großer Bruder….
- Daumenlutschen
- Kognitive Entwicklung
- Rückenschmerzen 4 Jährige
- Kind 26 Monate ist so anhänglich und wehrt sich gegen alles, mache ich etwas falsch?
- Trocken werden mit 3,5 Jahren