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Umfrage - Teilen

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Umfrage - Teilen

Rachelffm

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Mich würde mal interessieren, wie ihr das so mit dem Teilen macht. Dabei gehts um Essen und Spielzeug. In meinem Umfeld gibt es da zwei komplett verschiedene Ansätze und ich bin mal gespannt wie ihr das so löst. Bei uns wird viel geteilt und wir leben es vor und animieren unser Kind auch dazu. Da das ja nicht überall so ist, teilen wir auch manchmal bewusst nicht, damit auch das gelernt und verarbeitet werden kann. Wenn andere Kinder (Freunde) das Spielzeug haben wollen sagen wir auch mal, ach komm, lass xy doch auch mal damit spielen. Abnehmen und an das andere Kind geben machen wir aber nicht. Wir nehmen es höchstens komplett weg, wenn die sich anfangen zu kloppen. Beim Essen leben wir auch vor, dass man fragen kann, ob man was abbekommt, bzw. es wird direkt gefragt, willst du auch. So macht es unser Kind inzwischen auch mit anderen Kindern. Die andere Variante, die ich mitbekomme ist, dass das Kind zaghaft gefragt wird, ob es was abgeben möchte und wenn dann ein nein kommt (was irgendwie immer der fall ist), wird das akzeptiert und fertig. Das Kind hat seine Meinung und darf sie auch vertreten. Im Gegenzug wird aber von den Eltern nicht erwartet, dass andere mit ihrem Kind teilen. Wie ist das bei euch?


Fleurdelys

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Das kann ich gar nicht so pauschal beantworten. Wir teilen immer und unsere Tochter teilt auch gerne mit uns. Selbst wenn es was Süßes ist, was es nicht jeden Tag gibt. Bei anderen Kindern kommt es drauf an, wie gut wir sie kennen. Wenn es irgendein daher gelaufenes Kind vom Spielplatz ist, gibt es generell erstmal ein Nein und verzweifelte Blicke. Das versuche ich auch zu akzeptieren, schließlich würde ich auch nicht mein Spielzeug oder Essen an Wildfremde abgeben. Aber sobald man sich etwas kennen gelernt hat, geht das deutlich besser. Da animiere ich auch zum Teilen. Einmal waren wir beispielsweise auf dem Spielplatz, meine Tochter hat im Sand gespielt. Ein Mädchen kam und hat gefragt, ob sie mit dem Spielzeug spielen darf. Meine Tochter hat entschieden „Nein!“ gesagt. Das habe ich respektiert, da sie sie gar nicht kannte. Habe mich bei der Mutter entschuldigt, sie hatte Verständnis. Wenn die zwei sich etwas kennen gelernt hätten, hätte sie sie aber bestimmt mitspielen lassen. Vor allem dann, wenn sie auch etwas dabei gehabt hätte zum Spielen, das sie hätte teilen können. Ich denke es kommt aber auch auf den Charakter an. Meine ist zum Beispiel eine, die sich leicht unterbuttern lässt und als Erste nachgibt. Daher finde ich es gut, wenn sie auch lernt, sich zu behaupten.


Aixoni

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Hey, Bei uns ist es vom Ort abhängig.zuhause muss mit dem Besuch natürlich geteilt werden. Meine 3 Jährige hat aber mittlerweile ein paar Dinge, die ihr sehr wichtig sind und die sie nicht teilen will - die muss sie dann wegräumen, bevor der Besuch kommt. Das finde ich okay. Wenn wir uns mit jemanden zB auf dem Spielplatz treffen oder dort Freunden/Bekannten begegnen, versuche ich mein Kind zu überzeugen zu teilen, erkläre, dass sie es im Anschluss wieder bekommen, etc. Normalerweise (zu 95%) teilen sie dann auch ihr Spielzeug und alles ist gut. Das was sie gerade in der Hand haben müssen sie allerdings nie abgeben - ich gebe ja auch nicht einfach das Buch weg, was ich gerade lese, nur weil jemand anderes es gerade durchblättern will. Bei fremden Kindern frage ich nur einmal und wenn sie nein sagen, dann ist es so. Ich erkläre lediglich, dass sie das Spielzeug des anderen Kindes dann auch nicht nutzen dürfen und fertig. Es sind ihre Sachen jnd ich kann verstehen, wenn sie es niemandem Fremden geben wollen - würde ich ja auch nicht. Wenn etwas besonderes wie die Püppi, ein Stofftier oder sowas unterwegs Davie ist muss dieses niemals geteilt werden, wenn das Kind es nicht ausdrücklich will. Zumindest meine haben da eine emotionale Bindung zu und da erwarte ich überhaupt nicht, dass sie es akzeptieren, dass ein anderes Kind dieses Spielzeug anfasst. Andersrum dürfen sie solche Sachen dann auch nicht nehmen. Beim Essen ist es anders. Das gehört nicht meinen Kindern sondern ich bringe es mit. Also entscheide ich auch wer es bekommt. Trotzdem fragen beide (fast 2 und gerade 3 Jahre alt) die ihnen bekannten Kinder oft, ob sie etwas wollen bzw die Kleine verteilt einfach. Bei fremden Kindern brauche ist erst das okay der Eltern und schaue auch bei älteren Kindern, wie sie ankommen. Wer ungefragt reingreifen will oder nur sagt "Ich will auch was" bekommt nicht zwangsläufig etwas ab. Ab 4/5 Jahren finde ich kann ich eine gewisse Höflichkeit verlangen. Bei kleineren ist es natürlich anders. Aber da ist vieles einfach auch situationsbedingt.


Cafe2go

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Situationsabhängig. Ich lebe teilen vor, ich versuche die Kinder zum Teilen zu motivieren, aber nicht auf Teufel komm raus. Je nach Laune und Energiereserve mal vehementer und mal weniger. Ich erwarte prinzipiell nicht, dass andere Kinder mit meinen teilen. Außer wir sind zu Besuch und die Gastgeberkinder wollen prinzipiell gar kein Spielzeug teilen, aber da haben bisher immer die Eltern eingegriffen (würde ich umgekehrt auch - das Lieblingsspielzeug muss ja nicht hergegeben werden, aber irgendetwas natürlich schon). Da wir 2 Kinder haben, werden die eh regelmäßig mit dem Thema konfrontiert. Und teilen, entweder freiwillig oder weil ihnen das Spielzeug vom anderen aus der Hand gerissen wird :-/.


Monroe

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Selbst eigene Grenzen wahren lernen kann man ja nur, wenn man auch sieht wie andere Grenzen ziehen. Heißt im Klartext, es ist schon auch wichtig, dass dein Kind die Grenzen anderer Kinder erfährt und sie in dem Moment eben nicht ihr Spielzeug oder Essen teilen möchten. Und wenn dein Kind seine Grenze zieht und sagt, dass es gerade nicht teilen möchte, akzeptiert es und bestärkt es darin, indem ihr dem anderen Kind notfalls diese Grenze auch nochmal erklärt. Wir haben es bei Spielplatzbesuchen oft so bei unseren und anderen Kindern beobachtet, dass teilen als Kontaktaufnahme galt. Kind geht zu einem anderen Kind und bietet einen Keks an oder bietet an auch mal mit dem Bagger im Sand buddeln zu dürfen etc. Also würde ich es nicht verbieten zu teilen, auch dann nicht, wenn man die anderen Kinder schon kennt und weiß, dass die eher selten oder gar nicht teilen. Das Gerechtigkeitsempfinden bildet sich irgendwann aus und deinem Kind wird auffallen, wenn es selbst von manchen nie etwas bekommt und bei denen auch eher nein sagen. Das passiert aber auch ohne dein Zutun, da brauchst du dich nicht einmischen, auch nicht, wenn du meinst, dass dein Kind ungerecht behandelt wird. Gefühle spiegeln, wenn alle Kinder einen Keks bekommen haben außer deinem, würde ich allerdings schon, wenn dein Kind sichtlich traurig ist. Wenn es dann immer noch keinen Keks bekommen hat,fängst du es emotional auf.


kia-ora

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Wir leben in Zeiten des absoluten Überflusses. Egal ob es Essen oder Spielzeug ist. Geh mal gedanklich 100 Jahre (oder weiter) zurück. Damals musste man sich überlegen, ob man ein Stück Brot teilen kann oder es selber dringender braucht. Wenn heutzutage die Brötchen alle sind, isst man Brot. Ist der Pudding leer, nimmt man den Joghurt aus dem Kühlschrank. Und und und. Echtes Teilen im Sinne von Sankt Martin muss doch kaum jemand. Die Kinderzimmer quellen über vor Spielzeug. Das ist auch kein Teilen sondern Zusammenspielen.