Jessi2809
Hallo.
Meine Tochter ist 3 1/2 Jahre alt und schon immer ein Schreikind gewesen. In letzter Zeit allerdings, gibt es kaum noch freie Minuten in denen sie nicht mehr weint. Sie weint schon ab dem Moment wo sie aufsteht. Ich sage ihr, sie soll auf Toilette gehen, sie weint und weigert sich, sagt aber die ganze Zeit 'Mama, ich puller fast ein'. Das geht ewig so weiter bis ich sie irgendwann auf die Toilette setze. Und bei jedem Toilettengang geht es wieder von vorne los. Sie ist sonst immer ganz alleine auf Toilette gegangen.
Wenn sie etwas spielen will, egal ob alleine oder mit Papa oder Mama, weint sie auch ohne erkenntlichen Grund. Vor ein paar Tagen wollte sie ein Brettspiel spielen. Ich sagte ihr, sie soll es schonmal aufbauen, ich gehe nur eben schnell auf die Toilette. Sofort fing das weinen wieder an. Auch als ich dann zurück war und mit ihr spielen wollte, stand sie einfach da und hat geweint. Sie beruhigt sich auch nicht wieder. Sobald sie einmal angefangen hat, geht es gefühlt Stunden so weiter.
Im Kindergarten oder wenn wir draußen sind, verhält sie sich gar nicht so. Als hätte man 2 verschiedene Kinder. Außerdem möchte sie seit ca 3 Wochen nichts mehr selber machen. Sie hat sich sonst immer alleine umgezogen, Zähne geputzt, Tisch mit gedeckt. Jetzt macht sie es einfach nicht mehr oder behauptet, sie könnte es nicht alleine. Aber im Kindergarten macht sie es ganz alleine.
Mein Mann sagt, sie möchte einfach austesten wie weit sie gehen kann und das ich mich mehr durchsetzen muss (gebe schnell nach) und ihr nicht immer ihren Willen geben soll.
Es ist wirklich sehr anstrengend geworden mit dem Dauerweinen. Egal wie viel ich versuche mit ihr zu reden in solchen Situationen, sie macht total dicht und weint weiter.
Ich hoffe jemand hat ein paar Tips.
Liebe Grüße!
Für mich klingt das, als bräuchte sie momentan viel Nähe und Rückversicherung von dir. Meine Tochter ist im selben Alter und hat auch schon solche Phasen gehabt. Ich gebe ihr in solchen Phasen immer die Nähe, die sie braucht. Wenn sie mit auf Toilette will, darf sie mitkommen. Wenn sie nicht die Schuhe alleine anziehen will, mache ich das. Und generell sehr viele Umarmungen und Körperkontakt zwischendurch (wenn sie das will). Außerdem versuche ich ihr immer zuzuhören, wobei das manchmal auch zur Geduldsprobe wird, wenn sie ständig etwas erzählen möchte, aber vom anderen Ende der Wohnung ruft. Mit austesten hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. In letzter Zeit will meine Tochter plötzlich sooo viel alleine machen und ich darf nichts mehr, das kannte ich vorher so nicht.
Für mich klingt es so, als ob deine Tochter gerade verunsichert ist. Du bist nicht zufällig schwanger oder so?
Wenn sich die äußeren Umstände bei euch nicht geändert haben, dann steckt sie vielleicht mitten in einem Entwicklungssprung und ist damit überfordert.
Wenn es immer dieselben Situationen sind, würde ich versuchen, ihr zuvor zu kommen. Also wenn du weißt, dass es sie triggert, wenn du auf Toilette gehst, dann frag sie direkt, ob sie mitkommen will. Damit nimmst du ihr die Luft aus den Segeln, gleichzeitig kommst du erst gar nicht in die Situation, dass du nachgeben musst, sondern übernimmst die Führung.
Auch beim alleine machen, frag sie schon vorher: „Soll ich dir mit dem ersten Schuh helfen, und du machst den zweiten?“ Oder spielerisch probieren, z.B. Wettbewerb, wer als erstes fertig ist.
Außerdem schreibst du, dass erklären nichts bringt: Dann lass es
Das ist bei meinen Kindern auch so, jeder erklärende Satz führt dazu, dass ihnen ihr Frust nochmal vor Augen geführt wird. Daher versuche ich die Erklärungen möglichst kurz zu halten und wenn, dann nur denselben Wortlaut ruhig zu wiederholen. Wenn man versucht, es neu zu formulieren, oder weitere Gründe zu nennen, dann streut man damit nur Salz in die Wunde.
Bei der Theorie von deinem Mann gehe ich nicht mit: Erstens weinen Kinder in dem Alter aus Wut, Frust oder Überforderung, aber nicht mit einem Plan. Und zweitens, gibst du in den beschriebenen Situationen ja nicht nach: Du setzt sie auf die Toilette, oder du bist trotz Weinen selbst auf die Toilette gegangen, so wie du angekündigt hast.
Es klingt auf jeden Fall furchtbar anstrengend, ich drücke dir die Daumen, dass die Phase bald überwunden ist.
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